Messerrücken ist nicht eben...

[Pepe]

wer hat die Antwort?
Ich habe ein Messer, bei dem ist der Rücken in der Mitte minimal ( rd. 0,5 mm ) verzogen.
Beim Schärfen merkt man das am besten an den Spuren im Schleifschlamm.
Während eine Seite gut aufliegt und man die ganze Facette beim Schärfen erfasst, liegt dei andere Seite nicht plan auf. Da ist ein Teil des Kopfes und der Erlseite noch 'in der Luft' und die Facette wird da nicht erfasst oder nur dann, wenn man die Klinge entsprechend runterdrückt.

Kann man das richten? Wenn ja wie? Oder muss man damit leben und beim Schärfen entsprechend Druck ausüben?
Bin für alle Hinweise sehr dankbar

[Olivia]

Sowas hab ich bei älteren Messern auch schon gesehen.
Die Vorbesitzer habens anscheinend so gelöst, indem sie den Rücken plattgemacht haben.

[harrykoeln]

Richten kannst Du das nicht, wie willst Du das machen? Heißmachen und geradebiegen? Tschüß Härte! Mit dem Hammer draufdängeln? Probiers, wenn Du unbedingt Klingenteile fliegen sehen willst...
Viele Optionen hats da nicht - gell? Ich schleife solche Messer dann eben Stücksken für Stücksken. Wenn die dann scharf sind, dann merkste da beim rasieren gar nix von.

[Pepe]

Richten kannst Du das nicht, wie willst Du das machen? Heißmachen und geradebiegen? Tschüß Härte! Mit dem Hammer draufdängeln? Probiers, wenn Du unbedingt Klingenteile fliegen sehen willst...
Viele Optionen hats da nicht - gell? Ich schleife solche Messer dann eben Stücksken für Stücksken. Wenn die dann scharf sind, dann merkste da beim rasieren gar nix von.

Danke harry...ich habe ich mir schon sowas gedacht. ist zwar ne saublöde Schärfaktion...aber was soll's...
beim Ledern merkt man davon dann gottseidank nix...der Hängeriemen ist da wesentlich flexibler als der Stein

[kalle o]

Ich habe auch so ein krummes Messer (F. Reynolds 7/8). Eine Seite liegt zumindest vermeintlich plan auf den Steinen. Auf der anderen Seite hängt die Schneide dann am Kopf und an der Angel in der Luft. Das ist denke ich nicht zu richten. Es hat mich Stunden gekostet, das Ding schrf zu kriegen. Letztlich habe ich mit den Fingern auf der "planen" Seite etwas Druck in die Mitte der Klinge gebracht. Die krumme Seite habe ich so geschärft, dass zunächt eine Seite aufliegt und beim Schieben über den Stein durch Anheben oder Absenken des Erls am Ende die gegenüberliegende Seite der Schneide über den Stein geht. Da auf der krummen Seite immer nur ein kleiner Teil der Schneide aufliegt habe ich diese Seite ca. 5 mal öfter über die Steine geschoben, weil der Materialabtrag auf dieser Seite über die gesamte Schneide geringer ist.

Letztlich habe ich so eine gleichmäßige Facette auf beiden Seiten herstellen können. Aber wie gesagt, es hat ewig gedauert bis das Ding scharf wurde. Liegt aber sicher auch daran, dass das Messer ziemlich wedge ist.

[harrykoeln]

Das sind dann auch Teile wo mich die Schärfe der letzten ein, anderthalb bis zwei Zentimeter der Schneide zum Erl hin gar nicht wirklich jucken... 

[Pepe]

Harry: wie gehst Du bei so einem 'verkorksten' Teil denn vor? Schärfst Du -wie beim 'normalen' Schärfen im steten Wechsel jede Seite oder wie bearbeitest Du so ein Messer?

[kalle o]

Das sind dann auch Teile wo mich die Schärfe der letzten ein, anderthalb bis zwei Zentimeter der Schneide zum Erl hin gar nicht wirklich jucken... 

//

genau so isses

[harrykoeln]

Jepp, nur wechsle ich nicht immer Seite für Seite, dann wirste ja nicht fertig. Das mach ich erst so die letzten 20-30 Züge pro Seite.
Ausserdem ziehe ich nur noch gerade - überhaupt kein Kreuzstrich oder so.

[Lord Vader]

pepe,

tue einfach so, als wäre das messer eine der alten smiling razors aus sheffield und schärfe das dann auch dementsprechend. dann geht das alles wunderbar.

lg

jan

[Pepe]

Jepp, nur wechsle ich nicht immer Seite für Seite, dann wirste ja nicht fertig. Das mach ich erst so die letzten 20-30 Züge pro Seite.
Ausserdem ziehe ich nur noch gerade - überhaupt kein Kreuzstrich oder so.

OK    werde mir das Messer in den nächsten Tagen mal 'zur Brust nehmen'
Kreuzstrich geht bei mir garnicht mehr...

Vielen Dank an alle für die guten Tips !! 

[Paysbas]

das gleiche Problem habe ich mit mein Japanisches Rasiermesser. Die derbe Seite ist auch leicht uneben. Kopf und "Erl" hängen in der Luft. Ich habe das Problem genauso gelöst wie kalle o. Bisher kam der Apex SAL zum Zug, jetzt ist der Thüringer dran und macht seine Arbeit gut.

[Pepe]

...da bei meinem Messer die Krümmung nicht sehr groß ist  (aber trotzdem gut spürbar und auch sichtbar ), werde ich es zunächst mal nach der  'harrykoeln-Methode' versuchen, nämlich scheibchenweise schärfen. Mit Druck möchte ich es noch nicht versuchen, weil ich nicht so sehr großen Wert auf eine  gleichmäßig breite Facette lege. Für mich ist wichtig, das ich eine durchgängige Facette bekomme. 
Ich werde zu gegebener Zeit wieder berichten

[kalle o]

Zumindest auf der Seite, die vermeintlich plan aufliegt, kann aus meiner Sicht ein wenig Druck in der Mitte nicht schaden. Anders bekommt man einen ordentlichen Abrieb an der Stelle doch nicht hin, da das Messer nur außen richtig aufliegt. Die Schneide selbst ist ja auch leicht krumm. Wenn nur der Rücken verbogen wäre, würde die Schneide plan auf dem Stein aufliegen und nur der Rücken in der Luft hängen.

Wie willst Du die Seite der Schneide, die am Kopf und Erl aufliegt,  scheibchenweise schärfen. An die Mitte kommst Du nicht scheibchenweise ran. Das funktioniert nur auf der anderen Seite.

[Pepe]

OK, wahr wohl nicht so ganz zu Ende gedacht von mir...
werde Deine Tips natürlich beim Schärfen meines 'krummen Hundes' berücksichtigen