Neuvorstellung/ selbsthergestellte Politur

Begonnen von leutnantbrown, 06. März 2010, 10:07:04

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kraxl

ja gut das hab ich mir jetzt schon zugelegt.
ich hab jetzt nur noch nichts hier im forum gefunden obs damit dann getan ist oder nicht, nach erster erfahrung "erstmal" nicht.
imprägniert zwar gut aber bildet keine schicht die sich polieren lässt ,zumindest nicht nach 2-3x auftragen und trocknen lassen.
ich probiers aktuell gerade mit :über nacht einlegen und anschliessend mit 2-3,4,5...x auftragen-trocknen lassen.
fahr ich damit richtig oder heissts "setzen 6!"  ;D

Zitat von: GeppettoPinoccio räum dein Zimmer auf! oder ich mach Griffschalen aus dir!
greetz:micha ;)

Tim Buktu

Leinölfirnis zieht am besten ein wenn beim ersten Behandeln vorher verdünnt wird. 2. Durchgang ohne Verdünnung, Aber schön alles was nicht einzieht abwischen. Das Zeug wird zäh.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

kraxl

ok danke dh:
dann probier ichs nochmal mir leinölfirnis pur.
mal schauen wieviel durchgänge ich bis zum gewünschten ergebnis brauche ;D
Zitat von: GeppettoPinoccio räum dein Zimmer auf! oder ich mach Griffschalen aus dir!
greetz:micha ;)

kraxl

hat geklappt!
nach 5-6 schichten baut sich langsam eine polierbare fläche auf  8)
Zitat von: GeppettoPinoccio räum dein Zimmer auf! oder ich mach Griffschalen aus dir!
greetz:micha ;)

leutnantbrown

"hat geklappt!
nach 5-6 schichten baut sich langsam eine polierbare fläche auf"

Hallo kraxl,

Bei mir zieht Leinölfirnis ein und den Überrest wischt man weg. Zurück bleibt eine angefeuerte Maserung des Holzes. Ich habe bisher aber keine richtige Schicht auf meinen Griffheften sehen können. Geschweige denn, die polierbar wäre.
Vielleicht hast Du ja eine spezielle Mischung. Wenn Du Foto´s machen könntest..
Von der Optik her finde ich Schellack immer noch am besten. Ich hatte mein restauriertes Puma Messer über ein Jahr im Gebrauch. Die Griffhefte waren mit CCL überzogen. Ich habe lediglich nach dieser Zeit festgestellt, dass die Oberfläche nicht mehr so glänzt.
Wenn Du ein Mittel haben willst, dass Du sofort einsetzen kannst und nach ein paar Stunden trocken ist und außerdem vor Wasser schützt...nimm Tungöllack. Die Army hat früher ihre Kriegsschiffe mit einem Tungöllack gestrichen. Die Oberfläche ist zwar nicht so schön glänzend. Trotzdem feuert es die Maserung an und schützt effektiv.

Gruß
Peter
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

ron

Ich habe die Tage von einem Kunsttischler den Tip bekommen, das geölte und getrocknete Heft mit Bienenwachs zu versiegeln. Danach mit einer Filzscheibe polieren. Mangels Bienewachs konnte ich noch nicht testen. Soll aber ein tolles glänzendes Ergebnis bringen.
Auf die Menschen die sich an Grenzen stoßen, die sich zum Schmuggeln eignen und die das Zeug zum Eroberer in sich spüren.

leutnantbrown

@ Ron

momentan mache ich es auch so. ich lege meine Griffschalen erst in Halböl ein. (ist Niedrigviskoser wie normales Leinölfirnis). Nach ein, zwei Tagen werden die Griffschalen rausgenommen, Die Überreste abgewischt und nochmal für ein oder zwei Tage liegen gelassen. Dann habe ich mir aus Bienenwachs, Carnaubawachs und Orangenterpene eine Hartwachsmischung angefertigt. Diese wird aufgetragen (in Maserrichtung) Ich lasse die dann eine Stunde antrocknen und gehe damit an die Poliermaschine. Mit dem Wachs ist das aber immer so eine Sache. Für den Augenblick sieht das Messer dann gut aus. Wenn aber erst mal ordentlich Wasser auf die Oberfläche kommt....
Aber dafür hat man ja das Holz in Leinöl getränkt. Man kommt nicht drumherum die Griffschalen immer wieder mal mit Wachs zu behandeln.
Das gute an meinem Wachs ist, dass ich den stinkenden Geruch von Tungöllack überdecken kann. Sollte einer auf die Idee kommen Tungöllack zu verwenden..ein Tip: Sehr dünn auftragen und sehr gleichmäßig verteilen. Und: NICHT zwischendurch mit dem Finger testen ob die Oberfläche schon trocken ist. (dauerhafter Fingerabdruck).

Gruß
Peter
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

oldtimer70


Da es ja wohl unvermeidlich ist, dass die Griffschalen der Rasiermesser mit Feuchtigkeit, bzw.Wasser in Kontakt kommen, würde sich eine Imprägnierung mit Paraffin anbieten, wie dies bei Holzblasisrumenten gemacht wird.
Der Prozess ist technisch jedoch aufwendig und wird sich nur für einen Profi lohnen.
Die Materialien, in diesem Fall die Griffschalen, kommen in einen druckdichten Stahlbehälter. Nachdem ein Vakuum von ca. 1 bar hergestellt worden ist, wird dann auf 80-90° erhitztes Praffin eingespritzt und die Materialien verbleiben für ca. 1 Stunde in diesem Paraffinbad.
Bis auf wenige Ausnahmen lassen sich fast alle Holzarten auf diese Art imprägnieren und feuchtigkeitsresistent machen.

oldtimer70

Iltis

@Ron: Die Oberfläche von Holzschalen lässt sich sehr gut mit Bienenwachs versiegeln, und ist denkbar einfach in die Ausführung. Dabei reibe ich die Holzschalen mit Bienenwachs grosszügig ein, das die Schalen wie angmalt von ein Kind aussehen, und mit eine Filzscheibe in die Bohrmaschine eingespannt poliere ich, bis die  Schalen sich etwas erwärmen, der Wachs zieht zum Teil ein und wird z.T. von der Filzscheibe weggewischt, und eine seidenglanzpolierte Oberfläche entsteht, wovon Wasser abperlt. Das Holz behandle ich vor die Wachspolitur gar nicht, halte ich für unnötig - die Maserung wird durch die Politur allein sehr schön hervorgerufen.
Gruß
Iltis

p.s. achso, Bienenwachs bekommst du von mir ;)
de gustibus, aut bene aut nihil

leutnantbrown

@ Iltis

Ich würde dem nicht vollends zustimmen. Sehr viele Hölzer lassen sich nicht einfach mit Bienenwachs vor Wasser schützen. Wachsoptik sieht sicher sehr schön aus. Aber vor Wasser und Rasierseife schützt das ganz und gar nicht. Kann aber jeder mal für sich selbst ausprobieren. Ich habe mal so ein Griffheft aus Nussbaum und nur mit Wachs behandelt für ein zwei Wochen im Bad liegen gehabt. Dabei kam dieses Stück Holz noch nicht mal direkt in Berührung mit Wasser. Das Ergebnis war, dass die Optik hinüber war und das Holz leicht verzogen war. Als Schutz vor Spritzwasser dient Bienenwachs ganz sicher nicht.

Gruß
Peter
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

Iltis

@ LeutnantBrown: Wachs ist wasserundurchlässig. Besteht über Holz eine durchgehende Wachsschicht, kann kein Wasser in das Holz eindringen. Wichtig dabei ist die Vorbehandlung des Holzes - bis mindestens 600er Schmirgelpapier abschleifen ist nötig, auch wenn die Struktur des Holzes das als übertrieben erscheinen lässt. In der Regel poliere ich die rohe Holzscheiben noch mit Wiener Kalk und wische sie mit Aceton ab bevor ich sie mit Bienenwachs bekritzle. Und ich meine wirklich bekritzle - nacher sehen sie wirklich so aus als ob ein kleines Kind sie mit einen Wachsstift angemalt hätte. Danach, polieren, polieren, polieren - wichtig ist es, das Werkstück erwärmt sich dabei, das der Wachs z.T. in das Holz hineinkriecht. Danach ist das Holz effektiv versiegelt.
Ich wünsche, ich könnte dir mein erste Iltischopper zeigen, das bei mir jetzt seit ca. 18 Monate ein bis zweimal in der Woche zum Einsatz kommt, nie nachpoliert wurde, und immer noch gut aussieht. Das ist ein gute Zeuge dafür, das diese Technik funktioniert.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

kraxl

@leutnantbrown
naja so richtig dick ist die schicht jetzt nicht gerade, aber ein gewisser glanz stellt sich da irgendwann mit der zeit dann doch ein.
fotos folgen bei gelegenheit (in der hoffnung dass man darauf was erkennt)
Zitat von: GeppettoPinoccio räum dein Zimmer auf! oder ich mach Griffschalen aus dir!
greetz:micha ;)

leutnantbrown

@ Iltis
Ja...das würde mich sehr interessieren. Aus welchem Holz waren denn die Griffschalen die Du meinst? Ich kann mir einfach beim besten willen nicht vorstellen (steht übrigens auch auf jeder hochwertigen Wachsmischung drauf- ausgenommen Öl-Wachsmischungen) das Wachs wirklich Holz vor Wasser schützt. Wenn das aber bei Dir klappt ist doch wunderbar. In der Medizin heißt es: "Wer heilt, hat recht!"
Ich denke, dass ich das mit dem Wachs so nochmal ausprobieren werde. Du hast mich neugierig gemacht.

@ kraxl
polierst du das Holz zwischendurch mit der Maschine? Gewisse Hölzer glänzen bei mir schon ohne eine Beschichtung wenn ich sie mit der Maschine poliere und vorher bis Körnung 2400 geschliffen habe.

Gruß
Peter
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

kraxl

so sieht das ungefähr aus .

bin mal kurz mit ner filzscheibe auf nem dremel drübergegangen aber normalerweise is bei mir bei 1200er korn schluss (noch kein baumarkt in der nähe gefunden der was feineres im sortiment hat) 
mal schauen - "im moment" genügt mir das ergebnis, aber wie ich mich kenn endets früher oder später dann doch mit wachs & oder Schellack  ;D 
Zitat von: GeppettoPinoccio räum dein Zimmer auf! oder ich mach Griffschalen aus dir!
greetz:micha ;)

Iltis

Zitat von: leutnantbrown am 31. Oktober 2010, 20:08:48
...Aus welchem Holz waren denn die Griffschalen die Du meinst?

Die Schalen sind aus Ebenholz, aber auch mit Walnuss und Buche habe ich gearbeitet, da ist die Maserung nicht so dicht, und die Schalen sind ebenfalls unempfindlich, was Wasser betrifft. Ich bin davon überzeugt, wenn man das Zeug richtig in das Holz einarbeitet, das Wachs eine wirksame Schutz bietet. Dafür habe ich keine fertige Produkte oder Mischungen benutzt, sondern reine Bienenwachs.  Ausprobieren lohnt sich, du wirst sicherlich nicht enttäuscht.
Gruß
Iltis



de gustibus, aut bene aut nihil