Samuel Pearson & Co., Sheffield (Time)

[Behrendt]

Hallo,

ich habe hier ein wunderschönes schweres Pearson, mit Keilschliff und mit dem Flügel und TIME gekennzeichnet.


ist ein wunderbares Messer da kann sich die ganze W&B Kolonne hinten anstellen.
Sehr sanft und gründlich liegt durch sein hohes Eigengewicht auch sehr schön in der Hand.
Die Fa. Pearson&Co bestand von 1820 bis 1925 nun kann mir einer von Euch vielleicht was zum Alter sagen??
Danke

Robert

[UbuRoy]

Hm. Den Guttapercha Schalen (oder ist's doch Horn?) nach so um 1860-1870 vielleicht.

Die Angel ist ja auch recht lang, spricht dann eher für 1880.

Eventuell ist das Messer mal Nachgeschliffen worden. Der Ansatz sieht nicht original aus, weil der Erl exakt wie bei W&B Messer oder alten Wostenholms oder z.B. auch Reynolds gestaltet ist, die eher so um 1850-1860 gemacht wurden.
Der Flache Rücken mit den extrem dünnen Auflagen spricht auch für Nachschliff.
Auch die gerundete Spitze sieht nach nachträglicher Bearbeitung aus.

Kann aber auch falsch liegen.

Aber wunderschöne Klinge.

[Behrendt]

Hallo UbuRoy

vielen Dank für deine Antwort . Es ist kein Hornheft, aber was meinst Du da mit dem Ansatz?
Ich dachte der ist so.

MFG
Robert

[UbuRoy]

Der Ansatz ist schon ok. Stammt aber vermutlich aus späterer Zeit, als die Klinge mal neu geschliffen wurde.
Der Original Ansatz bei Wedges sieht bei diesen Klingen sonst anders aus.

[Rockabillyhelge]

Als ich es vor zwei Wochen ersteigert hattte, hatte ich angesichts des ursprünglich doch arg verrosteten Äusseren der Klinge so meine Zweifel,
auch beim Heft (wahrscheinlich gepresstes Leder) hatte ich meine Zweifel da sie gerne mal verbiegen, umso glücklicher war ich heute als es
ankam, gerade war und der rote Rost zwar Patina, aber keine Schäden hinterlassen hat 
Ich weis nicht wielange dieses leicht geholte 6/8" in seinem Holzetui gelegen hat, ich weis nur das es lange gewesen sein muss da die Klinge
aufgrund des fehlenden England Stempels Minimum aus den frühen 1890ern stammen muss, vermutlich wurde es gekauft und nachher nie genutzt,
Verschliff im Allgemeinen Sinne ist auch jeden Fall keiner drin.
Wunderschön finde ich das Polster im Holzetui, ob es der Besitzer war oder einer seiner Erben der in einfacher Art die Pflanzen seiner Umgebung
auf Papier gebannt hat weis ich nicht, aber das abgewetzte Etui und die Zeichen das ein Mensch daran gearbeitet hat, kombiniert mit der Zeichnung
machen dieses Messer im Gesamtensemble zu einem wunderbaren Zeitzeugen des ausgehenden 19.Jh., wahrscheinlich im Bereich der Arbeiterklasse.
Die Hefte waren arg trocken aber ließen sie gut mit Lederfett wieder geschmeidig machen, die Klinge an sich war sehr gut zu schärfen und hat einen
leichten Biss angenommen wie ich ihn auch schon von anderen Sheffieldern kenne.