gibt es je nach BartTyp bestimmte Messer/Klingen typen?

Begonnen von ChopRazor, 20. Januar 2010, 15:41:37

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abc123

@Iltis

Ich mache keine Aussage über den Grat, sondern über einen Faden.
Erstens weiß ich, daß mein Abschlußstein gern einen Faden zieht, und zweitens ist er unter meinem Taschenmikroskop 30x an seiner Reflexion zu erkennen. Den ziehe ich nach meiner Methode 5-10x ab und es leuchtet nichts mehr.

Insofern kann ich eine todsichere Aussage darüber treffen, das muß aber nicht auf andere Leute, Vergrößerungsmedien, Beleuchtung, etc. übertragbar sein.

ChopRazor

Moin, Moin,

es lag bei meinem Messer mit am Schliff...

habe gestern bestellte Steine bekommen (Shapten 1500er / NaniwaSuperstone Kombistein 3000/8000)

auf dem Shapton hab ich die Klinge nochmal grundgeschliffen und dann über den Kombistein

Was ich festgestellt hab - die Klinge ist nicht überall vom Schleifwinkel her gleich (mag am alter liegen)

Die Rasur heute früh (2TageBart!!) ging schon viel, viel leichter von der Hand

habe auch Rasiercreme (speick) und einen Pinsel benutzt, die ich mir gestern im Drogeriemarkt gekauft habe. (= auch viel angenehmer!!)


Frage: was bezeichnet man als Faden? im Zusammenhanb mit Schneide und Lupe, bzw. vergrößertem Draufschauen auf die Schneide

Gruß
Oliver

abc123

Als Faden bezeichnet man einen Schleifgrat. Dieser ist sehr scharf aber instabil und gehört deshalb entfernt.

Dullblade

Der Faden wird auf gerne Bart genannt. Der Begriff Schleifgrat ist zutreffend, aber vielleicht ein bisschen verwirrend, da es sich beim Faden oder Bart nicht um den sonst immer heiß diskutierten "heiligen" Grat, also die absolute Spitze der geschliffenen Facette handelt. Bildet sich beim Schleifen ein Bart, was Stahl und Stein und wahrscheinlich auch Schleiftechnikabhängig ist, muss dieser entfernt werden. Manche ziehen die Klinge über Holz, andere schwören auf ziehen statt schieben, ich nehme meist bei den letzten Zügen eine weitere Lage Klebeband (siehe auch Diskussion 2ter Schneidenwinkel).
Oft fällt der Bart beim Schleifen auch von alleine ab, was sich entweder an ungewohnten geräuschen/Gefühlen zeigt, oder man sieht tatsächlich etwas Haarähnliches im Schleifschlamm.

shaved

Wenn man alter Werbung [1] glaubt ist es eher der Abzug. Woanders
wird ein größerer Schneidenwinkel für stärkeres Haar empfohlen.

Bei starkem Bart würde ich vielleicht nicht unbedingt zu einer extrem
dünn ausgeschliffenen Klinge raten, aber das ist eine relative Sache.

[1] http://www.madaspenhome.com/straightrazors/robeson.html
Stumpfe Messer schärft man. Schleifen ist etwas anderes.

Dullblade

Gegen den Strich brauchs zunächst ein wirklich scharfes Messer. Wenn Du extrem flache und dazu noch starke Barthaare hast (so wie ich), wird gegen den Strich immer zum Problem, dafür ist mit dem Strich im Zweifel gründlicher! Für solch einen Wuchs musst Du die Klinge fast oder gar wirklich auflegen, damit die Klinge dahinkommt, wo sie soll. Hast Du dazu noch eine sehr flexible Klinge, also vollhohl, auf Klang geschliffen, dann kann es noch kritischer werden, da diese sich im Zweifel noch gegen deine Technik bewegt. Hier sind völlig starre Wegde-Klingen, meiner Meinung nach im Vorteil, hier gibts leider kaum noch neue auf dem Markt, außer vielleicht die Japaner, die zwar hohl aussehen, aber "wedgy" sind.
Gib Dir aber erst mal ein halbes Jahr Routine, rasiere täglich mit dem Strich und nur ein, zwei Mal die Woche gegen den Strich. Danach sollte Deine Technik sitzen und Du kannst Dir selber ein Bild machen.

ChopRazor

Hi Dullblade,

ja, das mit gegen den Strich hab ich gemerkt - hab dann diverse Versuche (quer der Fahrtrichtung etc.) gemacht..
und auch am Kinn alles nicht einfach - aber es wird.
Hab mir jetzt noch mein zweites Messer (Johnson) komplett den Schiff überarbeitet - das hat ne recht massive Klinge
und damit ging das sogar schon besser (hätte ich nicht gedacht)

An ein Japanisches hab ich auch schon gedacht, wenn die Teile nicht so teuer wären
aus welchem Stahl sind die gefertigt?
kann man sich sowas nicht selbst schmieden? (sofern passendes Material vorhanden)
Die Teile sehen so einfach konstruiert aus  ;D

Wilhelm

#22
Bie den Preisen, die hier ausgerufen werden lohnt sich das Abenteuer Selbstschmieden wohl kaum.

http://cgi.ebay.de/Japanese-straight-razor-kamisori-Iwakuni_W0QQitemZ360229461584QQcmdZViewItemQQptZLH_DefaultDomain_0?hash=item53df595e50

Kennt einer der Spezialisten das Messer ?
Und Wacker hat auch noch ein Rasiermesser "Wacker Keilschliff" könnte sogar noch günstiger sein als der Japaner
wenn man mal alle Kosten betrachtet
Zuviel des Guten
kann wunderbar sein!

Mae West

Dullblade

Dem Griff nach wäre es ein Tosuke, lt. Beschreibung auch noch aus Tamahagane. Ersteres ginge zu dem Preis, letzteres wäre sensationell günstig. So wie es ausschaut ist es preislich in Ordnung. Die Japaner bestehen im allgemeinen aus einer Lage hartem Stahl der quais als Kern in eine Weicheisenhülle eingeschmiedet wird. Die eigentlich Schneide ist extrem hart, angeblich bis zu 65 Rockwell.
Wenns ein neuer Japaner sein soll würde ich zum selbst noch nie benutzen Iwasaki raten, oder eben zu meinen Kanetake (siehe Messerhersteller unterforum), muss ja nicht gleich die Nr. 2 sein.

http://www.oldschoolshaving.net/Kanetake_size_1.html

Ach, eins noch, rasiert wird eigentlich nur mit der nicht so hohl aussehenden Omote Seite. Die Ura Seite, die mit den eingeschlagenen japanischen Zeichen (Kanji) soll immer von der Haut weg zeigen. Die Ura Seite rasiert aber auch. Beim Erstgebrauch eines kleinen japanischen Rasiermessers (Kamisori) ist besondere Vorsicht durchaus angebracht. Ein Cut geht unheimlich schnell, wenn die Klinge kurz und schmal ist!