Gold Dollar

Begonnen von jap, 01. November 2009, 11:02:59

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Malinois

Hallo Leute

Wer mit dem Gedanken spielt GD's zu kaufen, heute scheint der Dollarkurs, in der Bucht, auf einem Rekordtief zu sein.
Auch Double Arrows hab ich heut fürn Spott-Preis gesehen ( allerdings nicht auf Anhieb zu erkennen, Doppelansatz  ;) ).
Für die heutigen Preise hab ich nicht eines von meinen Chinesen bekommen.

Gruss
Malinois
"Dass mir mein Hund das Liebste sei,
sagst du oh Mensch sei Sünde,
mein Hund ist mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde."

jollo74

Zitat von: Lord Vader am 19. Dezember 2012, 18:41:15
Zitat von: Unikat am 19. Dezember 2012, 08:49:31
jo, nur wenn ich den Fred hier richtig verstanden habe, dann sind die Teile im Auslieferungszustand nur bedingt rasurbereit...

Das ist noch stark untertrieben. mit den teilen kannste noch nichtmal wackelpudding schneiden, so stumpf sind die. hat bei mir ganz schön gedauert, bis ich die facette durchgeschärft hatte.

Dem kann ich nur ganzen Herzens zustimmen! Bei einem Gold Dollar eine ordentliche Facette zu setzen ist Arbeit, man kann schon fast sagen eine Strafe  ;)... Und das sage ich, obwohl das Schärfen an sich für mich ein Vergnügen ist, bei dem ich herrlich entspannen kann. Gerade gestern sagte meine Tochter "Guck mal, Papa meditiert wieder", als ich völlig vertieft am Küchentisch sitzend ein Rasiermesser schärfte o) ;D.

Die Substanz ist schon gut, aber man muss ordentlich Arbeit 'reinstecken, um ein Gold Dollar zu einem guten Rasierer zu machen.

LG
Jörg


Kamari101

Hallo Unikat
Ich habe schon mehrere Gold Dollars geschärft.
Zum erzeugen der Schneidfacette waren mir die Naniwas zu teuer.
Ich habe hierfür einen Sensenstein vom Baumarkt verwendet (3,50€)
Der ist auch deutlich grober als ein 1000 Japaner.
Die nur 33mm Breite haben mich hierbei nicht gestört.
Hätte ich einen Schleifbock mit langsam drehendem Wasserstein wäre das noch schneller gegangen. Ich hoffe ich werde jetzt nicht gelyncht für den Schleifbock.

Gestern ging so ein Messer an einen lieben Kollegen.
Der ist allerdings ein Schisshase und traut sich nicht so recht ans Gesicht.
Liebe Grüße Heinz

Unikat

Danke Euch für die Hinweise. Ich hab noch ein paar Steine, mit denen ich normalerweise nicht an Rasiermesser gehe, weil sie mir zu grob sind und bei historischen Klingen je nach Stahl auch mal Mikroausbrüche produzieren. Eins von den GD werd ich als Testklinge verwenden (und ihm dann bei mir ein zuhause geben), um zu sehen, womit die Facette am Besten zu setzen ist. Die Naniwas werden also auch bei mir erstmal aussen vor bleiben.
Mal schaun, wann die Teile eintreffen, der Verkäufer hat sie gestern als verschickt markiert, gleichzeitig aber den Hinweis geschickt, dass eine direkte Lieferung aufgrund der "Vertriebswege" nicht möglich sei (12 Tage).

LophoTom

Gibt es eine schärf-Anleitung die für das Gold Dollar angepasst ist? Ich höre immer, dass es schwierig sei. Bezieht sich das vor allem auf das erste setzen der Facette?
Gibt es Erfahrungen der Art, dass ein Stein eher weniger oder eher besser für diesen Stahl geeignet ist?
Es ist auch eines dieser Messer in meine Richtung unterwegs und ich würde gern gleich gut informiert in die Kunst der GD-Aufbereitung einsteigen.

Bavaria

Zitat von: LophoTom am 16. Januar 2013, 18:14:38
Gibt es Erfahrungen der Art, dass ein Stein eher weniger oder eher besser für diesen Stahl geeignet ist?

Hallo Lopho-Tom,
hier ist ein Erfahrungsbericht mit wertvollen Hinweisen von Bartisto zum Schärfen des Golddollar:
http://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=20277&pagenum=lastpage

Viele Grüße aus München
Rainer

Unikat

oh, super, nach genau diesen Beitrag von Bartisto habe ich vergeblich gesucht.
Was er schreibt, deckt sich genau mit meinen Erfahrungen:
ZitatDie gröberen N-SS tragen ihn noch gut ab. Aber auf dem 5000er und erst recht auf dem 8000er fängt er an zu "rollen" ( das ist kein Fachausdruck ).
Die Klinge quietscht sogar bei entsprechendem Druck auf den feineren NN SS und man merkt, da läuft etwas nicht so, wie es sein soll.
Zitatunter starker (und guter) Vergrößerung erkennt man, dass ab dem 5000er bzw. 8000er keine typische N-SS-Polierung stattfindet sondern dass ein eigenartig unklares, verschliertes Schleifbild ensteht, so als würden Stahlpartikel auf der Facettenoberfläche hin und her gerollt worden sein. Entsprechend unklar ist auch die Bereich die Schneidkante.
Fazit: Ich habe mit den N-SS (Cr203 und Leder) zwar so etwas wie eine Rasurfähigkeit incl. best. Haartest hinbekommen, die Rasur war auch gründlich, der Ansatz des Messer war aber hart und holzig und entsprach überhaupt nicht meinen Vorstellungen.
Genau das ist der Punkt: schickt man die Klinge über Larping-Folie, Riemen mit 0,5 Diamant etc pp, so besteht sie den Haartest zwar sehr gut, die Rasur lässt jedoch immer noch zu wünschen übrig.
ZitatErst die Thüringer haben diesem Stahl gezeigt, wo der Hammer hängt, denn sie entwickeln bis in den feinsten Bereich mit ihrem sahnigen Schleifschlamm, der nur vom Stein selbst kommt, noch Abtrag.
Die Rasur ist dann mit einem China66 einfach nur gut. Man legt das Messer weg, streicht sich über das Gesicht und kommt ganz stark ins Grübeln, wenn man seine anderen altbekannten Favoriten in den Töpfen stehen sieht.
Leider leider fehlen mir bislang die Thüringer, um das nachvollziehen zu können... :( Also wenn jemand Tips und Hinweise jenseits der echten Thüringer hat, wäre ich dankbar

jollo74

Hallo zusammen,

Für mich liegt die Schwierigkeit im Schärfen der Gold Dollars an der Kombination des harten Stahls mit dem groben Ausschliff (d.h. sehr breite Facette). Dadurch dauert der Schärfvorgang VIEL länger als bspw. bei einem fein ausgeschliffenem vollhohlen Solinger Messer. Man muss also sicherstellen, dass

1) die Facette mit den gröberen Steinen wirklich überall "durchgeschärft" ist. Das dauert!
2) man lange genug mit den jeweils feineren Steinen schärft.
3) man nicht zu viel Druck ausübt, damit der harte Stahl keine feinen Ausbrüche bekommt

Wenn man keine wie von Bartisto beschriebenen feinen Natursteine hat könnte man versuchen

- länger und mit weniger Druck zu Pasten (evtl. auch mit etwas mehr Durchhang - aber Vorsicht dabei!)
- beim letzten Schärfschritt mit einer extra Lage Klebeband arbeiten (mehr Schübe, weniger Druck). Dadurch umgeht man zumindest das Problem der sehr breiten Facette.

LG
Jörg

LophoTom

Zitat von: Bavaria am 17. Januar 2013, 06:35:42
hier ist ein Erfahrungsbericht mit wertvollen Hinweisen von Bartisto zum Schärfen des Golddollar:
http://forum.nassrasur.com/showtopic.php?threadid=20277&pagenum=lastpage

Genau das hab ich gesucht! Danke

Unikat

Insbesondere nach den Hinweisen von Bartisto hat mir die Sache mit dem Schärfen der Gold Dollar keine Ruhe mehr gelassen: es war mir nicht unmittelbar einsichtig, warum die NN SS ausgerechnet bei dieser Klinge so kläglich versagen sollten im Vergleich zu wertigen Natursteinen, wenn sie doch bei anderen Klingen (auch sehr harten) wirklich einen sehr guten Job leisten.
Entscheidende Hinweise brachte da ein sehr interessantes Gespräch mit Zocker Daniel: ein großer Unterschied zwischen Natur und Syntethik-Steinen liegt wohl darin, dass die Synthetik-Steine sich schneller zusetzen. Die Gold Dollar sind anerkanntermassen aus sehr hartem Stahl gefertigt und es ist naheliegend, dass diese Härte durch einen hohen Kohlenstoffanteil erreicht wird. Gerade dieser hohe Kohlenstoffanteil zeichnet verantwortlich für das schnelle Zusetzen der Poren, so zumindest die Annahme.
Wenn aber nun diese Vorannahmen tatsächlich zutreffen, so sollte es doch auch möglich sein, mit den NN SS adäquate Schärfergebnisse zu erziehlen, wenn es einem denn gelingt, die Poren der Steine entsprechend frei zu halten.
Beim nächsten Schärfversuch habe ich also einen Naniwa Reinigungsstein zum Einsatz gebracht und zwar exzessiv: nach jeweils nur wenigen Zügen auch schon auf den gröberen Steinen gings zum Waschbecken Steine schrubben.
Ich muß gestehen, das ist extrem nervig, aber es hat in der Tat funktioniert. Das Gefühl auf den Steinen ist sofort ein ganz anderes, nix mehr mit "rollen" und quietschen und man spürt quasi auf den Steinen schon, wie die Klinge sanfter wird.
Entsprechend gespannt war ich auf die Rasur und in der Tat, das war dann schon eine ganz andere Nummer: das Messer rasiert plötzlich so, wie erhofft, nichts mehr mit einhaken, auch gegen den Strich geht problemlos und sanft. Zugegebenermassen reicht es von der Sanftheit noch nicht ganz an meine beiden sanftesten Messer heran, wobei ich auch ein wenig Zweifel hege, ob die Klingengeometrie und Stahlhärte des GD das überhaupt hergeben.
Mit der Schärfe ist etwas Vorsicht geboten: den ein oder anderen Ansatz-Cut habe ich mir in Bereichen zugezogen, die bis vor kurzem noch mit Bart bedeckt und somit nicht "einrasiert" waren, aber das ist in erster Line ein Problem der Rasurtechnik. Insgesamt finde ich es sehr beeindruckend, was aus diesem Stahl herauszuholen ist, wenn er denn richtig geschärft wird. Und wie Bartisto schon angemerkt hat: man kann da durchaus ins Grübeln kommen...
Sehr gespannt bin ich, ob mit den Natursteinen noch weitere Verbesserungen zu erziehlen sind, glaube allerdings nicht, dass da noch viel Luft nach oben ist.

allen hier ein schönes WE

LophoTom

Gestern mein Gold Dollar aus der Bucht bekommen. Da hängt wohl noch etwas "Bart" an der Schneide, musste schon erstmal grinsen..



Immerhin scheint es recht gerade zu sein, mal sehen wann ich zur Überarbeitung komme.



P.S.: Das mit dem Quietschen ist mir bei einem Küchenmesser auch schon passiert, der Stein war zu. Hab ihn dann neu geläppt, lustigerweise sind ein paar Eisenpartikel tiefer eingedrungen und der Stein ist jetzt voller Rost. Da muss ich wohl nochmal einen mm runter nehmen.

stefan89

Schönen guten an alle Nassrasurfreunde,

ich wollte mich mal schnell vorstellen. Mein Name ist Stefan und bin auch schon ein Stück hier im Forum, allerdings hab ich bis jetzt nur gelesen und war noch nicht so aktiv. Habe mir aber im MH ein Rasiermesser von Gold Dollar bestellt und auch getestet, seit dem bin ich komplett überzeugt von der Messerrasur.  ;)

Mfg Stefan

russki

Ich hab mir vor ca. einem Jahr mal ein Gold Dollar bestellt, es kam direkt aus Hong Kong. Dann lag es erst mal in der Schublade, weil ich eh so viele Messer hab.
Letzte Woche hab ich es dann endlich mal über den Stein geschoben. (vorher noch Schlittschuhlaufen)

Schärfen war überhaupt kein Problem. In 30 min war es fertig, mit Haartest. 1000er,6000er,12000er und grüner Riemen.
Rasurtest war ausgezeichnet. Sanft und gründlich. Die 2te und 3ten Rasuren waren noch besser.

Das Messer ist zwar billig und meist muss man es noch etwas nachbearbeiten (abgesehen vom schärfen), aber es hält die Schärfe gut und rasiert super. Selten hatte ich ein Messer dass so leicht zu schärfen war.

Beim Logo auf der Klinge muss man aufpassen. Mit Alkohol ist dies nämlich gleich weggewischt. Ansonsten OK, ich bin zufrieden.

LG
Thomas

LophoTom

Zitat von: russki am 31. Januar 2013, 14:14:01
Beim Logo auf der Klinge muss man aufpassen. Mit Alkohol ist dies nämlich gleich weggewischt. Ansonsten OK, ich bin zufrieden.

Finde das Messer ehrlich gesagt ohne Logo viel schoener, habe eins mit und eins ohne - zur Unterscheidung. Bin jetzt auch super happy mit dem Messer, nachdem ich mit dem Schaerfen so meine liebe Muehe hatte, war aber auch das erste Messer, dass ich jemals geschaerft habe. Vielleicht waren die Spruenge doch zu gross um in 30 Minuten zu einem Ergebnis zu kommen, bei mir Zische 800, China 6k, China 12k, Diamant 1um. Es werden wohl insgesamt schon einiges ueber 2 Stunden gewesen sein, die an dem Messer rumgemacht habe.
Nach einer Hand von Rasuren hat das Messer wirklich deutlich zugelegt, oder hab ich mich besser daran gewoehnt ;D ?



Bei Gelegenheit werde ich vielleicht noch die Gold Dollar Schrift auf dem Heft mit schwarzem Lack auffuellen und schauen ob es dann nach drueberpolieren homogen wird, mag das Logo nicht so.

Radio

Das Logo im Griff kannst du auch mit Aceton auflösen. Dann löst sich das Plastik aussenrum gleich ein wenig mit und es wird eben. Wenn dann noch was uneben ist kannst du mit feinem schleifpapier nachhelfen.