Merkur 37c - Traum or Alptraum ?

Begonnen von Jambo, 23. Januar 2008, 13:45:56

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saxog

Meine Erfahrung ist das wenn ich die Klinge parallel zum Kopf einspanne, wobei ich dafür auch noch besonders mithelfen muss, ich keine besonders gründliche Rasur (wie z.B.im Vergleich zum Progress auf 3) erreiche, sanft ja, aber doch ein bischen enttäuschend in der Gründlichkeit. Wenn ich dagegen die Klinge einfach einlege und den Kopf ohne irgendwelche Zusatzmassnahmen aufschraube, liegt sie parallel zur Schaumkannte und damit erhalte ich eine viel gründlichere Rasur. Es ist ja so das selbst der Hersteller, sofern man das dann auch richtig deutet, aussagt die Klinge sollte parallel zum Kopf liegen, es macht jedoch für mich wenig Sinn das man dafür gehörig mithelfen muss, aus der Sicht des Konstruktiondesigns wäre doch eher anzunehmen das die Klinge 'richtig' sitzt wenn man diese ganz normal und unverkrampft einspannt. Schon klar das man bei so manchen Hobel die Klinge etwas zentrieren muss, ich finde es aber bei diesem extrem aufwendig um dies zu erreichen, desweiteren ist ja eine richtige Torsion erst gegeben wenn die Klinge parallel zur Schaumkannte aufliegt.

Langer Rede kurzer Sinn, ich finde dieser Hoble lässt einen grösseren Spielraum zur individuell geeigneten Findung der Klingeneinspannung zu als  andere Hobel und erhöht somit die Variablen zur Optimierungsfindung aber auch die Möglichkeiten der Einstellung je nach Bedarfslage, bin jedoch zu dem Schluss gekommen das es eine kategorisch 'richtige' und 'falsche' Klingeneinspannung diesbez.nicht gibt.

egmac

Sorry, auch wenn du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, gibt es dennoch nur eine richtige Klingenposition beim 37c (parallel zur Kante des Deckels). Viele  von uns hatten anfangs mit diesem Hobel ungründliche Rasuren.....ist und bleibt aber ein Problem der Technik. Ich habe mir den 37c 2x gekauft und nach einem Jahr Pause plötzlich ein Referenzgerät besessen......leider wird die falsche Klingenposition noch immer vielerorts (vor allem in den USA) kolportiert, ist aber in Wirklichkeit auf die bereits nicht mehr sehr präzise Fertigung des 37c zurückzuführen. Bei älteren Modellen, wie auch z.B. beim Hoffritz zieht sich die Klinge ohnehin meistens richtig ein. Abweichungen können allerdings auch durch die Bohrungen an der Klinge entstehen, die mitunter nicht 100% präzise sind.
"....das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich." (Ferdinand Raimund: "Der Verschwender")

Frank OZ

Ohne Justierung komme ich nicht hin: Mein 37er hat bis kurz vor fest Spiel und will eingepegelt sein, wobei ich mich am Deckel und der Schaumkante orientiere: Mit Klinge müssen alle drei Linien parallel laufen. Ob die Rasur eine andere wäre, wenn ich die Klinge einfach einlege und basta, muss ich mal ausprobieren. Mein Fazit zum 37er im Vergleich zum Progress ist, dass ich mit dem 37er an guten Tagen eine hervorragende Rasur hinbekomme, dass mit dem 37er die meisten Tage gute Tage sind, dass es mit dem Progress aber nur gute Tage gibt. ;)

infabo

Die Info zur korrekten Ausrichtung der Klinge kommt ja direkt von Dovo. Trotzdem hatte ich immer dein Eindruck, dass der 37er selbst bei peinlichst genauer Ausrichtung und gleicher Klinge nie gleich performt. Selbst wenn man die Klinge immer gleich ausrichtet, der Deckel sitzt nie an der gleichen Position - dafür haben die Zapfen einfach zu viel Spielraum. Das ist zumindest meine Beobachtung, es würde auch erklären warum ich einmal mit einer frischen Wilkinson ein super-glattes Ergebnis erreiche und beim nächsten Klingenwechsel ist es dann plötzlich höchstens akzeptabel glatt. Wohlbemerkt, selbes Setup - frische Klinge.

Frank OZ

Alptraum: Leut', heut' hab' ich mir gedacht, was ist das für ein ..., dass ich jedesmal die Klinge mit Geduld und Nerven in den 37er einpfriemeln muss, bis das sitzt. Warum ist das nötig? Warum können die Zapfen nicht einfach in ihre Löcher passen und die Klinge ganz automatisch auf Normal Null gestellt werden, wie Eddy 89 das kann? Ist das die deutsche Präzisionsarbeit, vor der man in Japan soviel Respekt haben soll? Oder geht es um die Präzisionsarbeit desjenigen, der die Klinge einfädeln muss. Fragen über Fragen, aber nun diese: Soll ich mir einen neuen 37er kaufen, weil ich ihn so mag? Oder kann ich die Kohle gleich in einen Lottoschein einwickeln, weil die Wahrscheinlichkeit, einen präzisen 37er zu bekommen, gegen Null tendiert?

AndreasTV

Hallo :).
Wenn wirklich die Passgenauigkeit der "Motot des Antriebes" bezüglich eines Neukaufs des 37ers liegt = Lotto spielen ;).
Bisher hatte ich drei 37er => Bei Allen musste ich etwas Friemeln um den korrekten Sitz der RK zu erreichen.

MfG

Andreas

infabo

Ich weiß nicht ob es schon in einem anderen Topic geäußert habe (oder ob ich mir das nur eingebildet habe ;D), aber ich hege Zweifel an der "Klinge parallel zum Deckel"-These.
Egmac hat zumindest einmal gemutmaßt, dass die Formen des aktuellen 37ers "ausgeleiert" seien und nur die alten Modelle noch einwandfrei "von alleine korrekt ausrichten". Okay. Ich habe einen alten Merkur Reisetorsionshobel und ich habe mir das gestern nochmals angesehen. Probiert habe ich es mit einer Super-Max Platinum. Der Hobelkopf lässt mir garkeine (!) Möglichkeit, die Klinge exakt parallel zum Kopf auszurichten! Es ist einfach zu wenig Spielraum (wie ja egmac vermutet hat) die Klinge manuell anders auszurichten! Was mir dabei aufgefallen ist, dass die Klinge dabei 100% parallel zur Schaumkante ausgerichtet wurde! Richte ich dagegen beim 37er die Klinge parallel zum Deckel, dann steht sie gleichzeitig ordentlich schräg zur Kante. o)
Nicht umsonst habe ich mir immer eingebildet, dass der alte Merkur gründlicher rasiert als der 37er - logisch - wenn die Klinge ganz anders ausgerichtet wird.

egmac

Zitat von: infabo am 01. März 2012, 08:41:12
Was mir dabei aufgefallen ist, dass die Klinge dabei 100% parallel zur Schaumkante ausgerichtet wurde! Richte ich dagegen beim 37er die Klinge parallel zum Deckel, dann steht sie gleichzeitig ordentlich schräg zur Kante. o)

Logisch, und so soll es auch sein.....
"....das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich." (Ferdinand Raimund: "Der Verschwender")

Fynn1177

Zitat von: egmac am 01. März 2012, 09:35:53
Zitat von: infabo am 01. März 2012, 08:41:12
Was mir dabei aufgefallen ist, dass die Klinge dabei 100% parallel zur Schaumkante ausgerichtet wurde! Richte ich dagegen beim 37er die Klinge parallel zum Deckel, dann steht sie gleichzeitig ordentlich schräg zur Kante. o)

Logisch, und so soll es auch sein.....

Genau deshalb gehört er ja zur Gattung der Schrägschnitthobel ;)
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


egmac

Zitat von: Fynn1177 am 01. März 2012, 14:57:15
Genau deshalb gehört er ja zur Gattung der Schrägschnitthobel ;)

Danke dir! dh: Obwohl der 37c ein Torsionshobel ist.
"....das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich." (Ferdinand Raimund: "Der Verschwender")

egmac

Ich glaube, vielen aus der Seele zu sprechen, wenn ich sage: "Weniger ist mehr!"
"....das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich." (Ferdinand Raimund: "Der Verschwender")

Fynn1177

Zitat von: Fynn1177 am 01. März 2012, 14:57:15
Zitat von: egmac am 01. März 2012, 09:35:53
Zitat von: infabo am 01. März 2012, 08:41:12
Was mir dabei aufgefallen ist, dass die Klinge dabei 100% parallel zur Schaumkante ausgerichtet wurde! Richte ich dagegen beim 37er die Klinge parallel zum Deckel, dann steht sie gleichzeitig ordentlich schräg zur Kante. o)

Logisch, und so soll es auch sein.....

Genau deshalb gehört er ja zur Gattung der Schrägschnitthobel ;)

Oh wie peinlich, Torsionshobel (im Boden versink)
Das kommt davon wenn man eben kurz mit dem Eiertelefon schreibt.
Sorry Egmac hat natürlich recht
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


Frank OZ

Zitat von: infabo am 01. März 2012, 08:41:12
Der Hobelkopf lässt mir garkeine (!) Möglichkeit, die Klinge exakt parallel zum Kopf auszurichten! Es ist einfach zu wenig Spielraum (wie ja egmac vermutet hat) die Klinge manuell anders auszurichten! Was mir dabei aufgefallen ist, dass die Klinge dabei 100% parallel zur Schaumkante ausgerichtet wurde! Richte ich dagegen beim 37er die Klinge parallel zum Deckel, dann steht sie gleichzeitig ordentlich schräg zur Kante. o)
Wenn ich meinen Deckel ohne Klinge aufsetze, laufen die Schaumkanten parallel zu den auf beiden Seiten ebenfalls abfallenden Deckelkanten. Da macht mein Hobel übrigens nicht den kleinsten Ruckler sondern zieht an und sitzt. Es liegt also vielleicht auch an den Klingen, deren Aussparungen zu unpräzise ausgestanzt sind, wenn ich dann das Gefummel habe, Schaumkante, Klinge und Deckel auf Linie zu trimmen. Egal, ich mag den 37er zu sehr, als dass ich auf dieses Geduldsspiel verzichten würde...

egmac

Zitat von: Frank OZ am 01. März 2012, 17:35:07
Es liegt also vielleicht auch an den Klingen, deren Aussparungen zu unpräzise ausgestanzt sind, wenn ich dann das Gefummel habe, Schaumkante, Klinge und Deckel auf Linie zu trimmen. Ich mag den 37er zu sehr, als dass ich auf dieses Geduldsspiel verzichten würde...

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht und weiter oben beschrieben. Aber so schlimm ist es ja auch nicht, wenn man die Klingen beim Einspannen seitlich anhebt....das geht eigentlich ganz gut! :D
"....das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich." (Ferdinand Raimund: "Der Verschwender")

Brauer

 o) o)Öhm kleine Frage mal, Schrägschnitthobel wie der Mulcuto, die heißen also Schrägschnitt, weil die Klinge schräg und nicht Parallel zur Schaumkante eingelegt ist (sein muss) ??? Wäre nun aber doof für mich, dann lade ich den immer falsch den Mulcuto, der rasiert aber trotzdem sehr gut.