Das leidige Thema Haartest...

Begonnen von harrykoeln, 07. Oktober 2009, 08:19:48

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H. Herdick

Zitat von: Tortyfumi am 07. Oktober 2009, 17:21:24
Zitat von: H. Herdick am 07. Oktober 2009, 16:05:37
sehr glatte, Chinesische Haare. Wunderbare indikation.

Asiatische Haare sind sehr dick und rund. Aus ihnen werden Weltweit die meisten hochwertigen Perücken Hergestellt.
Ich glaub mit deinem lichten Kopfhaar bist da besser bedient. ;D


Aber waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahnsinnig Glatt  :'(. Ich kann kaum die Haare von meiner Tochter zusammen binden  :-X. Bei meiner anderen Tochter habe ich früher immer die Haare gemacht, ohne Problem  ;).

Also: bis jetzt, wenn mein Messer den Haartest bestanden hat, hat es meinstens auch gut rasiert. Eine Ausnahme ist zu erwähnen - ein Puma Messer. Vorige Woche hat es den Haartest nicht so gut bestanden, hatte aber eine sehr gute Rasur.

Für mich: Chinesische Haare sind eine sehr gute Indikation. Nicht mehr und nicht weniger.
Schönen Gruss,
Hermann

--------O rijkdom van het onvoltooide.--------

UbuRoy

Zitat von: gonzofant am 07. Oktober 2009, 15:12:03
aber das ist in dieser Altdeutschen Schrift doch unlesbar...
Immerhin ist es gotisch und damit quasi Heimatschrift. Sei froh das es nicht in Sütterlin geschrieben ist...

Was lernt die Jugend heute bloß in der Schule. Tsstss. Nicht mal tippen oder Steno... NejNejNej.

Geier0815

Unterarmtest nach dem 1000er sehe ich absolut genauso, wenn der nicht klappt, kann man sich die feineren Steine schenken. Der Haartest ist ein Indikator für die Schärfe (außer man hat einen Bart an der Klinge erzeugt), nichts weiter sonst. Über Dinge wie Sanftheit sagt er nichts aus aber für die Schärfe ist er ein Hinweis. Ich habe noch kein Messer erlebt das stumpf bzw. ungründlich gewesen wäre wenn es den Haartest bestanden hat. Ruppig und unsanft ja, aber nicht ungründlich. Und da wir bisher außer der Rasur noch keinen besseren Test gefunden haben der einfach zu vermitteln wäre, finde ich den Haartest echt nicht schlecht. Er gibt zumindest einen Hinweis darauf ob man eine Rasur überhaupt versuchen sollte.

Thema Schrift: Diese Schrift nennt sich Fraktur und wurde im deutschsprachigen Raum schon verwendet als es Deutschland noch gar nicht gab, von daher ist es nicht ganz richtig sie als "altdeutsche Schrift" zu betiteln. Und da leider bei ihr, ähnlich der Currentschrift und ihrer vereinfachten Form der Sütterlin, sehr leicht der Verdacht der "Nazischrift" aufkommt, der kurze Hinweis das die Schriften 1941 durch die Nazis als "unerwünscht" eingestuft wurden. Und das nach über 300 Jahren Verwendung.

Guilty

Den Haartest mache ich eigendlich immer nur aus Neugier.Verlasse mich immer schon auf meinen Daumen.Wenn der sagt "Messer scharf" dann klappt auch der Haartest.
Nach meiner Erfahrung lassen sich dickere Haare besser kappen wie dünne ebenso frisch ausgerissene Haare besser wie die ,die schon lange in der Bürste stecken.

Sockenbart

Für mich: Chinesische Haare sind eine sehr gute Indikation. Nicht mehr und nicht weniger.
[/quote]
Und wo zum Geier bekomm ich jetzt einen Chinesen her ???

LG.Socki
Heute schon rasiert ? 

UbuRoy

Zitat von: Guilty am 07. Oktober 2009, 18:07:53
Den Haartest mache ich eigendlich immer nur aus Neugier.Verlasse mich immer schon auf meinen Daumen.Wenn der sagt "Messer scharf" dann klappt auch der Haartest.
Nach meiner Erfahrung lassen sich dickere Haare besser kappen wie dünne ebenso frisch ausgerissene Haare besser wie die ,die schon lange in der Bürste stecken.
Stimmt.

Darum nehme ich z.B. immer sehr dünne Haare, die schon einige Tage keinen Kopfkontakt mehr hatten. Und versuche sie immer mindestens 2 cm über dem Haltepunkt zu kappen.

Alles andere macht keinen Sinn, denn dicke frische Haare direkt überm Haltepunkt kappen, kann ich sogar mit meinen Küchenmessern. Eine Rasur ist deshalb aber damit noch lange nicht drin.

Dullblade

Für mich ist der Haartest Pflicht. Ein Messer ohne positiven Haartest kommt nicht an die Backe, Punkt!

Allerdings und da hat Harry absolut recht, ist die Rasur entscheidend, ob ein Messer sanft oder nicht sanft rasiert. Es gibt Messer die bestehen den Haartest und sind trotzdem bei der Rasur unerträglich. Dies war bei meinem Dorko so und am krassesten bei meinem Japaner. Da ich mit meinen Steinen damals bei diesen Messern nicht weiterkam, ging das Dorko zu Bartisto, der Japaner zu Harry. Danach waren beide Messer deutlich sanfter. Natürlich reizte es, wenn ein Messer von unseren Koryphäen kommt, und man versucht, dann doch das gleiche Ergebnis zu erhalten. Nach der Anschaffung meiner Spydercos (und Abschaffung meiner Kings und Thüringers!) wurde das Dorko erneut durchgeschliffen. Und siehe da, auch mir gelang es es zu einem sanften Rasierer zu formen.
Nachdem ich dann (und ich behaupte mit Glück) meinen Günstig-Nakayama bekam, ging auch der Japaner nochmals über alle Steine, also alle Spydercos und als Abschluß der Nakayama... und auch der Japaner belohnte meine Mühen mit einer guten Rasur, mindestens genauso gut wie es von Harry kam (Eigenlob stinkt ;D).

Was ist aber daraus zu lernen?
Für mich ist klar, dass das Dorko einen harten Stahl hat, der Stahl des Japaners ist wohl noch härter. Alle oben beschriebenen Threads lassen durchklingen, dass manche alte Messer den Haartest bestehen und ebenfalls noch ruppig sind, oder gegenteilig sanft rasieren, aber den Haartest nicht bestehen. Alte Messer, alte Stähle, also meist stark kohlenstoffhaltige Stähle und damit hart!
Dort ist es also schwierig einen schneidenden Grat zu erzeugen. Die einhellige Forenmeinung bei Japanern ist auch, dass hier nicht der Grat sondern die Schneidenspitze schneidet. Die Schneidenspitze kann nun stark vereinfacht wellenschliffähnlich sein, vielleicht sind zwischen Eisenpartikeln Kohlenstoffatome ausgebrochen???, damit gäbe es die Möglichkeit, dass der Haartest bestanden wird, aber die Rasur unsanft erscheint, da die Klinge nicht homogen ist. Ist die Schneidenspitze homogen, aber nicht "spitz" genug, resultiert eine sanfte Rasur, der Haartest gelingt aber nicht.

Bei harten Stählen ist also die Klinge so zu schärfen, dass die Facettenspitze feinst genug wird, aber beim Schleifen winzigste Ausbrüche vermieden werden und kein oder nur ein extrem kleiner Grat entsteht. Und genau dies scheint mit ultrafeinen Steinen, die sanft abtragen und dazu behutsam geschliffen werden möglich.
Ich war vom Ergebnis und von der Haptik meines Nakayamas äußerst überrascht. Die Schleifer die mit ultrafeinen Steinen arbeiten, sei es Natur oder Kunst, berichten meines Erachtens alle ähnliches.

Wie denkt Ihr über diese Theorie?

olddj

Kurz und bündig von mir: Ich kann dass von Uburoy bestätigen, ich habe auch einige Messer gehabt die ich nicht zur Haartestschärfe gebracht habe und sie trotzdem wunderbare sanfte Rasierer waren.
In der Regel waren es derbe Messer, deshalb ist in meinen Augen der Haartest nicht alles.
Grüße von Mike aus Thüringen !  
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Langensalza

Iltis

Zitat von: UbuRoy am 08. Oktober 2009, 09:09:26

...Darum nehme ich z.B. immer sehr dünne Haare, die schon einige Tage keinen Kopfkontakt mehr hatten. Und versuche sie immer mindestens 2 cm über dem Haltepunkt zu kappen.

Alles andere macht keinen Sinn, denn dicke frische Haare direkt überm Haltepunkt kappen, kann ich sogar mit meinen Küchenmessern. Eine Rasur ist deshalb aber damit noch lange nicht drin.

Dann sind keine meine Messer scharf, weil ein solche Haartest besteht keine meine Messer; komischerweise bin ich aber zufrieden mit der Rasur, und andere, wofür ich Rasiermesser geschärft fanden die Schärfe auch in Ordnung. Wenn ein Messer der Haartest ca. 5mm von der Haltepunkt schafft (sauber kappt, nicht spaltet), ist ein Rasiermesser für mich scharf. Ich wurde nie auf die Idee kommen, ein Küchenmesser auf Haartestschärfe zu bringen, für mich ist das unpraktisch - 1/2 Kartoffeln geschält und ist diese Schärfe garantiert hinüber, aber immer noch scharf genug die 2. Hälfte der Kartoffel zu schälen, und das reicht aus!!

Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

El Topo

Zitat von: Iltis am 08. Oktober 2009, 19:41:08
Wenn ein Messer der Haartest ca. 5mm von der Haltepunkt schafft (sauber kappt, nicht spaltet), ist ein Rasiermesser für mich scharf. Ich wurde nie auf die Idee kommen, ein Küchenmesser auf Haartestschärfe zu bringen, für mich ist das unpraktisch - 1/2 Kartoffeln geschält und ist diese Schärfe garantiert hinüber, aber immer noch scharf genug die 2. Hälfte der Kartoffel zu schälen, und das reicht aus!!

Finde, das reicht auch vollkommen, mit den 5mm. Da jedes Haar anders ist, kann man da auch schlecht die Schärfe der verschiedenen Messern von verschiedenen Leuten vergleichen. Seit ich die Messer mit zweitem Winkel auf dem Stein schärfe, klappt der HT meistens aus 2cm Entfernung. Vorher hab ich das nicht immer hingekriegt, die Messer haben trotzdem anstandslos rasiert. Abgesehen davon, limitiert auch die Beschaffenheit des Stahls die Schärfe.
Nicht alle Messer können die selbe Schärfe annehmen. Manche Klingen schaffen bereist nach dem 3000 den HT ausgezechnet, andere nach ChrOx vergelcihsweise etwas schlechter. Beide erfüllen ihren Zweck aber problemlos. Also, was solls?

Küchenmesser:
Wahr gesprochen, Iltis. Hab neulich auch paar Kochmesser geschärft. Die Friodur von meinem Cousin sind so abartig scharf geworden, dass ich mich mehrmals ernsthaft geschnitten habe. Mein Gabelmann-Messer ist auch pervers scharf geworden, hat mir den halben Zeigefinger abgesenst, ist aber nach einer Woche wieder spürbar stumpfer geworden, trotz sorgsamen Umgang. Mir ist das so aber lieber, als jeden Monat 50€ für Pflaster ausgeben zu müssen  ;)
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


redmatze

2cm Abstand? Mir reichen die 5 mm auch für eine richtig gute Rasur ( da halte ich mehr, von einer guten Vorbereitung). 2 cm ist schon ein sehr hohes Maß was den HT angeht,aber schön wenns klappt.

Aber Maulwurf, ob Du da irgend was falsch machst, beim Messer schärfen  ;D ;D ;D
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

UbuRoy

Naja, wie schon gesagt schafft nicht jedes Messer den Haartest 2 cm oder drüber. Wedges i.d.R. z.B. nicht. 5mm über Haltepunkt ist aber ziemlich einfach zu erreichen, darum gehe ich meist noch einen Tick weiter. Meist klappts dann auch mit dem kappen weiter vom Haltepunkt.

Was die Küchenmesser angeht: Die Rasieren bei mir alle anstandslos den Unterarm, etwa so wie ein Rasiermesser, wenns nur auf dem 1000der Stein war.

Kann nicht sagen, das die schnell wieder stumpf werden, aber ich behandele sie erstens sehr pfleglich und setze sie zweitens nur für den jeweiligen Zweck ein.

Ein Fischfilettiermesser hat halt Fisch zu filettieren. Da ich nur japanische Haushaltsmesser verwende, gibt es da diverse Messer für verschiedene Zwecke.
Und da man mit den Japanern einen ziehenden Schnitt fast ohne Druck ausführt, immer auf einer Weichholz oder Bambus Platte schneidet, die Messer NIE in die Geschirrspülte tut, sie immer nur mit einem sauberen Lappen reinigt und trocknet, halten sie ihre Schärfe auch sehr lange.

harrykoeln

Ich muss ja nicht immer alles verstehen, oder fehlt mir schon wieder der Mittelteil.

Erst sind alle da core, das der Haartest nichts über die Rasureigenschaften aussagt, sondern nur vage über die Schärfe und dann ist das Messer besser, wenn der Haartest 5mm, 7mm, 20mm vom Haltepunkt entfernt bestanden wird? Und mit iltis Messern kann Mann sich auf einmal gar nicht mehr rasieren?

Erhebt mich bitte in den Kreis der Verstehenden...
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Geier0815

Hier werden teilweise falsche logische Umkehrschlüße gezogen: Du behauptest "Haartest -> Messer gut = unwahr" wo ich ja nur bedingt deiner Meinung bin. UbuRoy ging auf den Umkehrschluß ein "Messer gut -> Haartest in 2cm = wahr" und Iltis kam dann mit "kein Haartest in 2cm -> Messer schlecht = wahr" und zog seine Folgerung selbst in Zweifel. Wie Du merkst werden hier die Folgerungen immer anders gesetzt und eben falsche Umkehrschlüße gezogen. Umkehrschlüße sind meistens problematisch. Einfaches Beispiel "Regen -> Straße naß = wahr" der Umkehrschluß darf daraus aber nicht gezogen werden, da es noch etliche andere Gründe für eine naße Straße geben kann "Straße naß -> geregnet =wahr" ist also nicht zuläßig.

Aber trotzdem zeigt sich hier doch sehr schön, daß ein jeder den Haartest anders betrachtet und bewertet. Trotz aller Schwierigkeiten haben wir immer noch keine andere Möglichkeit gefunden wenigstens den Teilaspekt "Schärfe" einer Klinge zu bewerten oder anzugeben. Wie Walter Giller immer so schön sagte: "Und es bleibt schwierig..."

harrykoeln

Was mir als erstes in den Kopf schoß?

Asterix und Obelix, GmbH & Co KG
ich darf zitieren:


Häääää?
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)