Rasiermesser aus Krupp-Stahl

Begonnen von STIFFupperLIP, 02. April 2009, 11:58:03

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STIFFupperLIP

Moin Gemeinde,

ich war gestern, seit Ewigkeiten mal wieder, in der Villa Hügel, um mir die ständige Ausstellung anzusehen und da habe ich dann ein
Rasiermesser aus rostfreiem Krupp-Stahl mit dem Handy fotografieren können.
Ich wußte garnicht, dass Krupp Rasiermesser hergestellt hat, oder wurden dort nur Rohlinge hergestellt, die dann wahrscheinlich in Solingen weiterbearbeitet wurden???



Qapla' Burkhard



eat sleep conquer repeat

moviemaniac

Das ist ein Fehler beim Stanzen. Das sind "Kropp"-Messer und die stammen aus Sheffield.
Herzliche Grüße aus Oberösterreich,
Klaus

urza

Ein Shefffield messer ist aber nicht mit einer 6 gemarkt, oder?
Ich habe auch schon mal in der bucht diverse Krupp messer gesehen(glaube ich mich  zu errinnern) jedenfalls nachrostfrei schaut das gezeigte messer nicht aus.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

moviemaniac

Halt, alles zurück. Es gab eine Firma "Kropp" in Deutschland UND eine Firma "Krupp" in England. Zu beiden finde ich in meiner Literatur aber keine näheren Infos - mal Google befragen.
Herzliche Grüße aus Oberösterreich,
Klaus

Gesichtsschnitzer

KRUPP in England? Wenn das mein Opa hören würde...  ;D

jazzman

#5
ZitatEs gab eine Firma "Kropp" in Deutschland UND eine Firma "Krupp" in England.

KROPP ist offenbar eine Englische Marke. Hier ein Auszug aus einer Liste von für den Export bestimmten Messern aus England




Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!

urza

Zitat von: moviemaniac am 02. April 2009, 14:13:00
Halt, alles zurück. Es gab eine Firma "Kropp" in Deutschland

London in deutschland?
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

ReLachs

Ich hab' mal bei google nachgeschaut. Auf div. Seiten wird angegeben, dass der Krupp'sche Nirosta-Stahl von der Fa.Hammesfahr verwendet wurde. Da dürfte dann aber nicht "Krupp" draufstehen, oder? Auf den Bildern steht da nämlich Hammesfahr drauf.
Sonderanfertigung oder doch ein Engländer? Fragen über Fragen...

STIFFupperLIP

Also Villa Hügel ist das Einfamilienhaus ;) (lt. Katasteramt der Stadt Essen) der Krupps und dort befindet sich eine ständige Ausstellung der Familie bzw. Firma Krupp und hätte ich das kleine Schildchen neben dem Messer mitfotografiert, dann wäre es unzweifelhaft ein Krupp Messer aus Nirosta Stahl. Es sind auch die Krupp-Ringe eingestanzt.
Ich wollte einfach nur wissen, ob jemand ein Krupp Rasiermesser sein Eigen nennt.
Qapla' Burkhard



eat sleep conquer repeat

urza

Ich moechte mal anmerken das wenn nirosta fuer "nie rosten tut" steht, ist dieses messer ziemlich gerostet.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

UbuRoy

#10
Zitat von: urza am 02. April 2009, 16:20:06
Ich moechte mal anmerken das wenn nirosta fuer "nie rosten tut" steht, ist dieses messer ziemlich gerostet.

Der Begriff "NiRostA..." wird landläufig leider immer gekürzt dargestellt.

Ist das gleiche Problem, wie z.B. der Ausspruch: "Wenn Du alles auf ißt, gibt's morgen gutes  Wetter". Im Plattdeutsch heißt das Original etwas Anders und beruht auf einem (vermutlich hessischen) Übersetzungsfehler. Auf Platt pflegte man nämlich zu sagen: "Un wenn du allens opeeten dost, dann gifft et morgen wat goods wedder" (siehe dazu Spiegel Online ;-) Und das ist nun wirklich logischer, wa?

Komplett bedeutet NoRostA nämlich: "NiRostA_Noi!" Ist von den Friesen gekürzt worden, wohl aus Rache für obige pseudohochdeutsche Verhohnepiepelung ihrer guten Küche (z.B. Labskaus usw.).
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ChroMo oder ChroVa oder V2A oder V4A oder INOX oder NiRostA_Noi! oder sonstwat ist massiv anfällig für Flugrost. Beim Verarbeiten von hochwertigen Teilen aus solchem Legierungen durften wir nur weiße Stoffhandschuhe, Kupferhämmer, Edelstahlwerkzeuge usw. verwenden. Sobald die mit Stahl in Berührung kamen, gabs heftig Flugrostansatz der nur schwer runter zu bekommen war.
Vanes für Turbinen beispielsweise werden beinahe in reinräumen deswegen hergestellt.
Außerdem gibt es durchaus rostträge Stähle, der halt wirkl9ch nur rostträge ist, was nicht heißt, das er nicht oxidiert oder korrodiert.

(Klugscheissmodus aus ;-)

Mit dem Messer rasierst bestimmt flink wie'n Windhund...

ReLachs

Zitat von: STIFFupperLIP am 02. April 2009, 15:48:55
Es sind auch die Krupp-Ringe eingestanzt.

Das sah für mich auf dem Foto auch fast so aus. Da die Qualität des Fotos situationsbedingt nicht so gut ist, war ich mir nicht sicher. Als Essener kenne ich diese Ringe natürlich ;).

moviemaniac

Zitat von: jazzman am 02. April 2009, 14:30:14
KROPP ist offenbar eine Englische Marke. Hier ein Auszug aus einer Liste von für den Export bestimmten Messern aus England



Danke für die Info - dann ist meine Buchquelle eindeutig falsch.


Herzliche Grüße aus Oberösterreich,
Klaus

UbuRoy

Wenn ich Messerhersteller wär', würde ich meine Produkte aber ganz sicher nicht Kropp(zeuch) nennen. Das ist doch voll für die Tonne.  o)  ;D
Andererseits, wenns wirklich aus UK kommt: Man kennt ja die Qualität und Zuverlässigkeit von z.B. Autoteilen von der Insel (z.B. Lucas, "king of darkness"). Stellen unter anderem Lichtmaschinen her.

bartmann

#14
Also, ich versuchs jetzt auch mal.

Es gibt die Namenspunze und die Ringe. Daher ist ein Versehen in der Namensgebung unwahrscheinlich (Kropp etc),aber möglich.
Die Klingen - und Schalenform ähnelt sehr den W&B´s um 1850. Ohne Punze würde ich sagen "Sheffield ".
Ob es sich um " rostträgen Stahl " handelt, kann man nur auf Ansehen so nicht bestätigen.

Die Schachtel ist englisch beschriftet. Sie kommt entweder aus dem englischsprachigen Raum, oder ist für ihn gemacht. Hier könnte die Preisangabe auf der rechten Seite weiterhelfen. Ich sehe eine 8.00, kann das Zeichen davor nicht erkennen.

Der Eisenbahnbau ab ca. 1850 in Amerika war für Krupp´s eine Möglichkeit, verschiedenste Gussstahlprodukte zu exportieren. Möglicherweise auch Rasiermesser, zumal Alfred Krupp´s Vater den Kolonialwarenhandel, und daher auch die Dinge des täglichen Gebrauchs wohl kannte.

Mein Tipp : Cast Steel Razor aus Deutschland für Amerikanische Eisenbahnpioniere .

Hier etwas zur Firmengeschichte:
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/109976.html