Unbekannte Hersteller

Begonnen von UbuRoy, 26. März 2009, 13:27:52

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UbuRoy

Jupp. Mehr und besseres kann man dazu nicht sagen.

Ist alles original. Vermutlich Caststeel. Oder noch früher. Kann durchaus sehr gut rasieren. Ich habe auch ein paar und zwei davon mag ich sehr als rasierer.

StCyrien

Uihuihuih, vielen Dank für Eure Einschätzung. Da bin ich jetzt platt und freu mich!  :)

Lord Vader

in frankreich findet man ab und zu auch rasiermesser ohne angel. davon sind manchmal sogar zwei stück ins gleiche heft gemacht worden (eins je seite), also quasi ein doppelrasiermesser. vielleicht handelt es sich bei dir um eine klinge aus einem solchen stück, das irgendwann vor langer zeit (das heft sieht schon recht alt aus) von seinem pendant getrennt worden ist. auf jedenfall hast du da ein sehr schönes messer an land gezogen, das schon einige jährchen auf dem puckel hat. glückwunsch!

Iltis

Ich glaube nicht, das ein Messer aus diese Zeit ohne die Prägung "Cast Steel" dann aus dieses Material wäre - das Tiegelstahlprozess ist aufwendig, und Messer daraus sind in die Regel als solche gekennzeichnet. Cast steel fühlt sich beim schärfen sehr weich an, gibt aber eine gute, dauerhafte Schärfe. Die 2 sehr alte Messer die ich in der Hand hatte fühlten sich ähnlich weich an, waren aber nicht so herausragend als Rasierer - ich denke, Tiegelstahl representiert schon einen technischen Fortschritt gegenüber die vorherige Produktionsmethoden (wovon ich keine Ahnung habe). Vielleicht hast du aber mehr Glück als ich mit diesen Messer - das wünsche ich dir.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Sonnenschein

Vor dem Tiegelgussstahl (und auch noch parallel bis ins 19. Jh.) wurde v. a. so genannter Raffinierstahl (engl. auch "shear steel") verwendet. Trotz mehrmaligen Durchschmiedens (bis zu viermal) waren mikroskopische Schlackereste nicht völlig zu entfernen, was eine für den feinsten Druckschnitt hinreichend geschlossene Schneide verhinderte und eher den Zugschnitt begünstigte (für Taschenmesser oder Küchenmesser gut, nicht aber für feinstschneidige Werkzeuge wie Rasiermesser, die aufgrund des drückenden bzw. schabenden Schnittes auf eine möglichst geschlossene Schneide angewiesen sind.)

Im Tiegelgussverfahren konnte dagegen Stahl von höherer Reinheit und Homogenität hergestellt werden, hervorragend geeignet für Rasiermesser. Ich denke, dass der Aufstieg des Rasiermessers mit der Erfindung eben dieses Verfahrens zusammenhängt.

Kurioserweise istnder Tiegelgussstahl im Land seiner Herstellung bzw. in Sheffield zunächst auf Ablehnung gestoßen, weil er sich beim Schmieden und Schleifen anders verhielt als der vertraute shear steel (der übrigens u.a. aus Deutschland bezogen wurde). Aufgrund  seiner hervorragenden Eigenschaften setzte er sich aber schließlich durch, zunächst in Frankreich und schließlich auch in England. In Deutschland versuchte man auch, hinter das Geheimnis zu kommen und eigenen Tiegelgussstahl herzustellen (was Krupp schließlich auch gelang.) Der Erfinder, Huntsman, war übrigens ein Nachkomme deutscher Einwanderer nach Sheffield.

Sicknote

so hab hier ein messer bekommen wo nur "made (of) kayser ellison & co's best sheffield silversteel.
auf der rückseite steht nur eine 22.



kein plan obs ein guter rasierer ist. gekostet hats mich gerade mal zwei schachteln kippen.

kraxl

mir ist die tage auch nochmal so ein ganz alter knochen zugelaufen
wie unschwer zu erkennen ist wurde damit einst,ein gewisser herr "fernand" seines barthaares entledigt. ;D ;D ;D
das heft scheint orginal und aus horn zu sein ???, hatt aber an einer stelle erheblichen lochfraß.
die klinge ist ,abgesehen vom verschliff, in ziemlich gutem zustand,derb und mit GEOFFROY gekennzeichnet.

kann jemand eingrenzen aus welcher zeit das gute stück ist? und ggf.wie solche stücke gehandelt werden?

thx&greetz:kraxl
Zitat von: GeppettoPinoccio räum dein Zimmer auf! oder ich mach Griffschalen aus dir!
greetz:micha ;)

Senser

Ein richtig alter Schaber. Ich würde sagen vor 1820, weil man zu der Zeit noch Rasiermesser ohne Angel gefertigt hat.
Gruß Senser

Fynn1177

Tja hier ein Messer welches mir seinen Hersteller leider nicht mehr verraten will.
Der Riss an Schale wurde schon scheinbar schon stabilisiert.
Der scheinbare Bogen auf den Fotos täuscht.
Messer ist hinten etwas schmaler als vorne.

Sehr schönes Heft :-)



Gruß Nils 
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


redmatze

Hi Fynn,
wenn Du das Straight razor collecting Buch von A. Doyle hast , dann schau mal auf Seite 33, da ist genau das Heft zu sehen.
gruss
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Fynn1177

Hallo redmatze, leider leider habe ich das Buch nicht :-(
Spann mich bitte nicht auf die Folter :-) was steht denn da ?

Gruß Nils
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


redmatze

Kriegst gleich ne Nachricht!
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Fynn1177

Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


Io

So, hier hab ich mal was für Detektive:


Hier noch mal die Reste des Prägestempels in groß:


Die letzten Buchstaben der oberen Zeile sehen nach ...DODGE aus, ein L und D, sowie Reste, die nach I und E riechen, lassen mich vermuten, dass in der unteren Zeile "SHEFFIELD" steht.

Das Messer kam herrlich verrostet in blonden, aber völlig ranzigen und gebrochenen Hornschalen zu mir. Wie zu sehen ist, hat jemand versucht, es mit irgendetwas schnellem ungesunden zu "schärfen".

Was meint ihr dazu?

Gruß,
Io

redmatze

Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.