Haartest nach Stein geht, trotzdem Chromoxid?

Begonnen von Gesichtsschnitzer, 10. Februar 2009, 13:17:59

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Platzger

ich bin ja auch noch nicht so der Schleifprofi, aber am besten ist meines Erachtens wirklich: Rasiere dich damit, wenn nicht genügend sanft, ab auf den Chromoxid. Danach wieder Rasur und so findest du dann ziemlich schnell raus, ob es was bringt.
Good, cheap, beautiful - pick only two

lesslemming

Aber auch diese Frage kannst du nur durch einen Test beantworten.
Das Ergebnis VERÄNDERN wird der Pastenriemen wahrscheinlich.

Also ich habe mich häufig nach dem Shapton 16k und einigen Zügen unbehandelten Leders vorzüglich rasiert.
Chromoxid ist nicht immer notwendig, es ist aber eine ausgezeichnete Hilfe.
Es gleicht mMn sogar kleinere Schleiffehler aus und entfernt recht effektiv den Bart den mancher Stein hinterlassen kann.

Ist der Schliff aber gut und der verwendete Stein fein geung, kann das Crox-Leder durchaus weggelassen werden.
Ob CrOx die Klinge schärfer macht steht wahrscheinlich nicht zur Frage. Nur wenig ist mir bekannt,
welches feiner schleift als gutes CrOx.
Allerdings heißt feiner nicht unbedingt sanfter! Man bedenke den "feather"-effekt
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

urza

Naja was ich bis jetz gelesen habe, war das immer sone Glaubensfrage.der eine sagt ja auhc jeden fall und der andere sagt niemals so ein schwachsinn, beide bringen das argument das die rasur mit gut und ohne schlecht sei (was auch immer mit und ohne ist). im prinzip biste danach so klug wie davor, weil du nicht wirklich wiegen kannst wer mehr recht hat. Kannst ja mal dein ohne CrO testen und vergleichen mit einem das auf dem pasten riemen war. und dann entscheiden was fuer dich besser ist, oder ob du ueberhaupt einen unterschied bemerkst.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Olivia

Cr203 hat eine Mohs-Härte zwischen
8 und 9

Pepe

ich werde mal einen Selbst-Test machen...
und zwar werde ich mein Army-Messer "Heiffor" auf einem 12.000 Naniwa Superstone schärfen.
mal sehen, ob der Haartest danach schon kommt...wenn ja, werde ich nur ledern und dann rasieren...
Wie es z.Zt. rasiert, habe ich sehr gut im Hinterkopf o)

schaunmermal...

Iltis

Ich versuche generell auf Pasten zu verzichten, und benutze Chrom- oder Eisenoxid nur wenn es ohne nicht geht. Was besser ist, kann ich nicht sagen - bei mir ist es eher der Reiz nur mit die Steine zu arbeiten. Ich würde behaupten: Es geht mit, und auch ohne Pastenriemen, ein Rasiermesser auf Rasierschärfe zu bringen; wie man es macht hängt von persönlichen Geschmack und Geschick ab. Ein Besser oder Schlechter gibt es da nicht.
Am Rande, aus Neugier habe ich einmal versucht mit ein Messer direkt nach der chinesischer 12000er zu rasieren, ohne abzuledern - das Messer bestand auf die ganze Breite der Haartest, aber der Rasur war eine reine Katastroph, ruppig und mit das Gefühl, das Messer ist nicht richtig scharf. Nie wieder!! auf Paste kann man verzichten, aber auf´s Ledern nicht.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Pepe

Zitat von: Pepe am 10. Februar 2009, 16:30:41
ich werde mal einen Selbst-Test machen...
und zwar werde ich mein Army-Messer "Heiffor" auf einem 12.000 Naniwa Superstone schärfen.
mal sehen, ob der Haartest danach schon kommt...wenn ja, werde ich nur ledern und dann rasieren...
Wie es z.Zt. rasiert, habe ich sehr gut im Hinterkopf o)

schaunmermal...

sooooo, habe das Messer rund 60 x pro Seite über den 12000er Naniwa geschoben...Haartest  dr:
dann habe ich pro Seite rund 100-120 x geledert...Haartest  dh: dh: dh: butterweich
Morgen früh wird rasiert...ich bin schon seeeeehr gespannt.
Ich werde berichten :D

Iltis

Zitat von: Pepe am 10. Februar 2009, 17:22:28


sooooo, habe das Messer rund 60 x pro Seite über den 12000er Naniwa geschoben...Haartest  dr:
Ich werde berichten :D

Meinst du das das Messer der Haartest nach der Naniwa gar nicht oder nur schlecht bestanden hat?

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Pepe

Zitat von: Iltis am 10. Februar 2009, 17:30:00
Zitat von: Pepe am 10. Februar 2009, 17:22:28


sooooo, habe das Messer rund 60 x pro Seite über den 12000er Naniwa geschoben...Haartest  dr:
Ich werde berichten :D

Meinst du das das Messer der Haartest nach der Naniwa gar nicht oder nur schlecht bestanden hat?

Gruß

Iltis

Das Messer hat den Haartest gar nicht...auch nicht ansatzweise bestanden. Ich habe es mit verschiedenen Haaren versucht. Erst nach dem Abziehen auf Glattleder hat das Messer den Test auf ganzer Breite bestanden und zwar butterweich dh:

Senser

Ich verfahre in solchen Fällen unterschiedlich. Wenn ich Messer schärfe, die von guter Qualität sind, was ich schon wärend des Schärfens merke, und wenn diese hohl bis extrem hohl geschliffen sind, dann mache ich den Haartest schon nach meinem feinsten Stein. Fällt dieser dann fast überall zufriedenstellend aus, dann verzichte ich zunächst auf Paste und ledere ausgiebig auf dem blanken Riemen. Danach muß bezüglich Haartest eine nennenswerte Steigerung stattfinden, und wenn das so ist, freue ich mich über ein aussergewöhnlich gutes Messer.
Leider ist es aber oft so, dass der Haartest nach dem Stein nur deshalb funktioniert, weil sich schon auf dem Stein ein kleiner Grat gebildet hat, der einem eine gewisse Schärfe vorgaukelt. Spätestens nach 3 Rasurzügen kommt dann die Wahrheit zu Tage.
Du hinterfragst die Bildung eines zweiten Schneidwinkels. Auch der blanke Riemen ist abrasiv und arbeitet an der Schneide.
Letztlich mußt du aber selbst rauskriegen wo der Hase läuft. Nur du kennst das Messer und kannst über eine Rasur damit beurteilen.
Gruß Senser

Iltis

@Pepe: das ist also ganz anders bei mir: Zum Abschluss benutze ich als vorletzte Stufe Kieselerde mit Wasser vermischt auf ein Arkansas Hard Stein, bis die Riefen von der 6000er (GBB oder Thüringer) wegpoliert sind, dann wechsele ich auf der 12000er und mach damit weiter bis der Haartest zumindest einigermassen klappt - dazu halte ich der Haar gerne mit eine Pinzette. Nach Abledern muss dann der "normaler" Haartest klappen.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Gesichtsschnitzer

Zitat von: Senser am 10. Februar 2009, 18:07:37
Wenn ich Messer schärfe, die von guter Qualität sind, was ich schon wärend des Schärfens merke, und wenn diese hohl bis extrem hohl geschliffen sind

Da hab ich ja vermutlich Glück! Es handelt sich um eine 13er Klinge von Hoppe aus Wackers "kleiner Serie aber feiner Serie" https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,2239.0.html
Dann hau ich das Messerchen morgen noch gut übers Glattleder und bin schon sehr gespannt. Ebenso auf Pepes Bericht!

urza

War das messer nicht scharf?
ich verstehe immer nicht wieso neue messer als erstes auf die steine kommen.
Da man nicht weis wie der herr wacker das messer geschaerft hat, ist ueberhaupt nicht klar ob du mit deinem 12er ueberhaupt den schneidenen teil bearbeitet hast.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Gesichtsschnitzer

Die Auslieferungsschärfe war für mich absolut nicht zufriedenstellend. Die rasur unangenehm und "rupfig", theoretisch wäre eine Rasur sicher möglich gewesen, aber nicht mein Standard. Da ich mit einem Mikroskop arbeite, kannst Du Dir sicher sein, dass der schneidende Teil bearbeitet wurde. Sonst wäre ja auch kein erfolgreicher Haartest möglich, was unmöglich war, als ich das Messer bekommen habe...

Iltis

@Gesichtsschnitzer: 185 € für ein Messer der nicht mal Vernünftig scharf ausgeliefert wurde ???
Wenn das stimmt, bleibt mir die Spucke weg, das ist ein Hammer!! Wacker kann nicht davon ausgehen, dass jeder seine Kunden über Steine, Schleiferfahrung usw. verfügt. So wird man sein Ruf sehr schnell los.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil