Hermann Koopmann (KOOP)

[Brille]

Hier ein KOOP Messer, welches von @Tammy_0105 dem
Hersteller Hermann Koopmann zugeordnet werden konnte.
Bezüglich des Hersteller wollte Tammy_0105 noch was zu schreiben.
Das Teil hat mich Nerven gekostet, von den einst satten 6/8 sind
nur nur noch 6/8 (nicht ganz) übrig geblieben, Klinge ist etwas "krumm".
Die Rasur war nicht so toll, etwas harkelig und unsauber.
Ich vermute mal:
- Grad verschleppt
oder
- zu flacher Winkel der Schneide
(geht dann irgend wann mit Tape auf die Steine)

[MRetro]

@Brille

Auf den Fotos sieht das Messer wieder sehr schön aus.
Wo hat die Klinge denn die Krümmung?

[Tammy_0105]

Bezüglich des Hersteller wollte Tammy_0105 noch was zu schreiben.

@Brille, ich melde mich dazu nächste Woche.

[Brille]

[Brille]

@MRetro
Krumm / Krümmung ist vielleicht etwas übertrieben.
Wenn man sich das letzte Bild anschaut, kann man sehen,
das ab der Mitte der Klinge Richtung Klingenspitze
die Schleifspuren an der Facette und Rücken mehr sind,
als auf der anderen Seite (meine ich zu mindestens  ).

[MRetro]

@Brille

Ah, ok.
Hatte mich schon gewundert, warum von der ,,Krümmung" auf den bisherigen Fotos gar nichts zu sehen war.

[Tammy_0105]

Die Familie Koopmann kam aus Weeze (Niederrhein) und war jüdischer Abstammung. Darüber nachlesen kann man hier: Internet-Seite Weeze
Der Solinger Kaufmann Hermann Koopmann, der die gleichnamige Firma in Solingen gründete, stammte aus der Weezer Familie. Dies kann dem Kapitel, das der Familie Michelson in dem Buch ,,Hier wohnte Frau Antonie Giese" gewidmet ist, entnommen werden. ^[1] Ich zitiere aus dem Buch:
,,Aus der Ehe Michel Michelsons mit Johanna Leven gingen insgesamt fünf Kinder hervor. Zwei Schwiegersöhne erwarben sich in Solingen einen Namen:  Einmal Leopold Friedländer aus Berlin als langjähriger Kreistierarzt des Landkreises Solingen und zum anderen Hermann Koopmann aus Weeze / Niederrhein, anfänglich Feilenhändler, später Stahlwarenproduzent auf dem schwiegerväterlichen Grundstück Kaiserstraße 166."
Tatsächlich ist im Solinger Adressbuch von 1884 ein Feilenhändler Hermann Koopmann in der Kaiserstraße aufgeführt. ^[2]
Die Eintragung der Firma Hermann Koopmann in das Handelsregister erfolgte am 31.12.1885.
1899 arbeitete sein Sohn Eugen als Commis im väterlichen Stahl- und Eisenwarenhandel mit.
Ich vermute, dass kurz danach eine Zweigstelle in Brüssel errichtet wurde, denn 1907 war Eugen der Inhaber der Solinger Firma, lebte aber zu diesem Zeitpunkt in Brüssel.
Das Warenzeichen ,,KOOP" wurde 1919 eingetragen.



1924 folgte das Warenzeichen ,,MON DADA", was aus dem Französischen übersetzt ,,mein Hobby" bedeutet. Weitere Warenzeichen sind mir nicht bekannt.
Im September 1931 erfolgte die Verlegung der Hauptniederlassung der Firma Hermann Koopmann nach Brüssel, Solingen war nur noch Zweigniederlassung.
Nach 1931 verliert sich die Spur in Solingen. Im Solinger Adressbuch von 1936 erschien die Firma nicht mehr.
Wie es mit Geschäft in Brüssel und der Familie Eugen Koopmann weiterging, ließ sich für mich nicht in Erfahrung bringen.
Aufgrund der genannten Daten würde ich die Herstellung des Messers grob in den Zeitraum zwischen 1920 und Mitte der 1930er Jahre einordnen.

^[1] Hier wohnte Frau Antonie Giese - Die Geschichte der Juden im Bergischen Land, herausgegeben vom Trägerverein Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal e.V., 1997
^[2] Die Kaiserstraße in Solingen wurde 1918 umbenannt in Hauptstraße. Den Namen behielt sie bis 1935 und erhielt den Namen erst 1945 wieder. Dazwischen trug sie den Namen Moeller-van-den-Bruck-Straße.

[MRetro]

Immer wieder spannend deine zeitgenössischen Hintergründe zu lesen, @Tammy_0105 

[Tammy_0105]

@Metro,
und ich freue mich immer über Dein nettes Feedback zu den Beiträgen  .

[Brille]

@Tammy_0105
Wieder einmal klasse Infos

[MRetro]

@Metro,
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Win-win-Situation

[Ombel]

Da ich ja diese Straßen in Solingen kenne, ist dieses für mich sehr interessant zu erfahren.

Danke @Tammy_0105