Rasur-Tagebuch - mein Erfahrungen mit den Rasierhobel

Begonnen von Lesitzki, 09. September 2023, 20:51:35

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

MRetro

Zitat von: Lesitzki am 04. Dezember 2023, 16:03:52Dieses Tagebuch war mir eine große Hilfe. Auf der einen Seite gab es viele gute Tipps auf der anderen Konnte ich nachlesen was ich bisher gemacht habe, weil merken kann man sich das alles nicht.

Als Mitleser fand ich es auch sehr interessant, wie deine Entwicklung verlief.  dh:

Lesitzki

Das war eine gute Rasur heute.
Im Rockwell hatte ich die Baseplate 2 und eine "Personna Platinium" (blau) hatte ich eingelegt. Die hatte ich noch gar nicht genutzt. Dann habe ich Semogue Dachspinsel und die E&S RS genutzt. Mit anderen Worten alles anders. Ich weiß, das sollte man nicht machen aber ich war mir aber sicher, das es funktionieren würde. Hat es auch.

Bei dem Schaum musste ich einmal Seife nachträglich aufnehmen, der war anfangs zu dünn. Die RS hatte aber super Gleiteigenschaften. Die Personna macht einen guten Job. Sie fühlt sich scharf an und ist nicht unangenehm. Da hatte ich schon unangenehmere Klingen. Die Rasur war mit der Baseplate 2 und drei Durchgängen gründlich. Mit dem Rockwell brauche ich weniger Rasurzüge als mit dem KCG. Sanft war sie auch - das hat der Alaunstein bewiesen. Ich bin mehr als zufrieden.

Ich muss auch sagen - ich halte kaum noch Ausschau nach anderen Hobeln. Ein neuer Hobel würde keine großen positiven Veränderungen bringen, bezogen auf meinen Bart und meiner Haut. Es wären vielleicht Feinheiten, die ich aber aus dem Rockwell auch noch herauskitzeln kann. Obwohl, um mitreden zu können, sollte man einen Merkur 34c mal besessen haben.

Habt alle einen schönen Tag.

Lesitzki

RS - Felce Aromatica
RP - Dachs aus China
RH - Rockwell 6c Plate 2
RK - Personna Platinium (blau)
AS - Felce Aromatica

Der Rasierpinsel mit einen 22mm Knoten hat sehr lange Haare (die er nach zwei Monaten immer noch verliert) und schäumt die Seife sehr schnell auf. Durch die langen Haare hat der aber auch keinen Stand also er ist ziemlich dünn bestückt. Die Seife war zuerst zu dick. Schlechte Gleiteigenschaften. Erst nach Zugabe von Wasser war es viel besser.
Wenn man sich diese vielen Rasurvideos anschaut dann habe die alle einen viel zu dichten Schaum. Ich muss mal speziell nach meinen Seifen suchen und schauen ob meine Theorie stimmt. Wenn der Schaum eine cremigkeit hat, das der Hobel auch noch gleitet wenn der Schaum weg ist, wird die Rasur auch sehr gründlich. Die Haut wird auch viel weniger gereizt. Selbst nach vier Durchgängen zeigt der Alaunstein keine Reaktionen.

Die Frage ist habe ich immer die Zeit und Muße für vier Durchgänge oder nehme ich einen Pearl der das gleiche Ergebnis auch mit zwei Durchgängen schafft und wie reagiert der Pearl auf die neue Seifenkonsistenz? Das muss ich alles noch mal auf den Grund gehen. Das gleiche gilt auch für den KCG. Es gibt noch viel zu tun.

Zurück zum Schaum. In den Videos haben die immer einen dichten und sehr cremigen Schaum, der in einen dichten Schicht auf den Haut liegt. Diese Konsistenz habe ich immer angestrebt. Aber was nützt es wenn es gut ausschaut aber die Gleiteigenschaften darunter leiden. Aber vielleicht spielen die Eigenschaften der eigenen Haut auch eine Rolle. jedenfalls haben mich diese Videos auf eine ganz falsche Fährte geführt.

Lesitzki

OK, ich habe mir mehrere Videos zu der Rasierseife von Saponificio Varesino angesehen. Bei 85% der Videos ist der Schaum schön cremig und hat eine dichte und dicke Konsistenz. Aber nach dem Rasurzug ist die Haut trocken und sie bietet keine Gleiteigenschaften. Teilweise kann man sehr gut sehen, dass sie die Finger auf die rasierte Haut setzen und sie spannen können. Wenn Gleiteigenschaften vorhanden wären, wäre das nicht möglich. Die Finger würden wegrutschen.
Gut der Hobel spielt dabei auch eine Rolle, ebenso die persönlichen Hauteigenschaften und vorlieben. Für meine Person habe ich festgestellt, dass wenn nach der Rasur noch ausreichend Gleiteigenschaften vorhanden sind und ich auch ohne Schaum weiter rasieren könnte, die Rasur für mich persönlich sehr sanft und gründlich wird. Diese Aussagen gilt für den Rockwell 6c. Ob das bei anderen Hobeln so ist kann ich nicht sagen ich vermute es aber. Beruhten doch meine Probleme mit dem Pearl auf nicht vorhandenen Gleiteigenschaften. Die jetzt nicht an dem matten finish des Hobels liegt sondern, dass ich die RS zu dick aufgeschlagen habe. Da stehen noch neue Versuche an.

Lesitzki

Entweder bin ich wieder mal auf dem Holzweg ... oder der Rockwell 6c kommt mit sehr vielen Klingen klar und kompensiert die Unterschiede. Es kann aber auch an der Rasierseife liegen, die ich jetzt im Griff habe und sehr gute Gleiteigenschaften hat auch wenn der Schaum wegrasiert ist.
ich hatte jetzt vier verschiedene Klingen im Rockwell 6c und alle waren gut. Bei der dritten Rasur mit der gleichen Klinge gab es die ersten leichten Unterschiede. Wenn ich meine 12 verschiedenen Klingen durch habe und das ganze noch mal mit den KCG und dem Pearl Flexi gemacht habe, bin ich schlauer.

MRetro

Zitat von: Lesitzki am 08. Dezember 2023, 12:03:11oder der Rockwell 6c kommt mit sehr vielen Klingen klar

Ich kenne jetzt nur den Rockwell 6s, aber finde ihn auch sehr klingentolerant.

Lesitzki

@MRetro - Danke für Deine Einschätzung. Demnach liege ich mit meiner Einschätzung richtig und es liegt nicht alleine an der Konsistenz des Seifenschaums.

Was mich jetzt fasziniert ist die Tatsache, wie geht ein Hersteller vor so einen Hobel zu entwickeln. Im Grunde sehen sie doch oberflächlich betrachtet alle sehr ähnlich aus. Entscheidend sind wohl hundertstel Millimeter. Der KCG ist sehr wählerisch bei den Klingen. Die Unterschiede sind sehr deutlich spürbar. Im Rockwell waren bis auf die Willy's alle nahezu gleich gut. Als nächstes lege ich mal die Klingen ein, die im KCG nicht so gut war. Dann weiß ich auch welche ich nachkaufen werde. Da macht es der Rockwell es dann einem scheinbar sehr einfach.

Laut dem Schwarmwissen der sozialen Medien soll der 6s sanfter und die Klingeaufnahme soll präziser gefertigt sein. Wie gesagt Schwarmwissen - ob ich dem zustimmen kann, weiß ich nur, wenn ich beide habe, aber erst einmal bin ich mit dem 6c mehr als zufrieden.

Lesitzki

Zitat von: Lesitzki am 29. November 2023, 15:56:23Mit dem Pearl Flexi habe ich mich auch weiter beschäftigt. Wenn man auf der Unterseite der Topcap ganz außen vier Lagen Klebeband drauf klebt dann wird die Klinge stärker gebogen und der Klingenvorspung verringert sich.
Zitat von: Lesitzki am 01. Dezember 2023, 11:38:49Ich habe gestern einen 0,3mm dicken und 2mm breiten Streifen Leder unterfüttert. Das ließ sich leicht beseitigen und wenn es nicht funktioniert rückstandsfrei entfernen.
Die Klinge spürt man, das kann aber aber auch an der "Willy's" gelegen haben.

@MRetro - Heute habe ich wieder mal den Pearl genutzt. Die zwei Lederstreifen befinden sich noch auf der Unterseite der Topcap nur Heute habe ich eine King C. Gillette Klinge eingelegt. Auf Stufe 1 war er supersanft. Auf Stufe 2 gab die Klinge ein Feedback. Die Rasur war sanft und gründlich aber nicht nachhaltig. In dieser Einstellung ist der gründlicher wie der KCG und der Rockwell mit der Baseplate 2. Nur ist er gleichzeitig sanfter. Ich brauchte nur zwei Durchgänge mit ausputzen anstatt drei mit ausputzen beim Rockwell und ebenfalls drei mit viel Ausputzen beim KCG.

Das ist jetzt nichts für Leute die den Pearl auf Stufe 5 klasse finden. Es ist mein persönlicher Eindruck.
Ich bin sehr überrascht wie ich die Raubkatze Pearl zahm gemacht habe wie ein Lamm. Wenn der Lederstreifen oder irgendetwas anderes dünner ist, dann könnte der Pearl Flexi mein ganz persönlicher Hobel werden.

Ich weiß bloß noch nicht wie ich das Bewerkstelligen soll, weil so ein Lederstreifen ist nichts auf Dauer. Von Löten habe ich keine Ahnung. Zweikomponenten-Kleber wäre eine Möglichkeit und das passende leicht zu verarbeitende Metall muss ich noch finden. Irgendeinen Bandstahl oder Flachdraht mit 2x0,2mm. Kein Ahnung ... ist auf jeden Fall sehr spannend!

Lesitzki

Beim ersten mal ist ja immer alles klasse. Also musste der modifizierte Pearl Flexi noch mal ran. Heute auf Stufe 3,5. Eine sehr sanfte und gründliche Rasur. Im Vergleich zum Rockwell 6c brauche ich einen Durchgang weniger und muss viel weniger Ausputzen. Das schont die Haut.

Einfach nur wow! Die Rasur fühlt sich sehr angenehm an.

Lesitzki

Kleines Resume nach 4 Monaten Rasierhobel - die Rasierpinsel
Hobel, Seife und Klingen folgen separat.

Angefangen habe ich mit einem Balea Synthetikpinsel. mit einem 22mm Knoten in Kugelform. Damit kann man Schaum aufschlagen und im Gesicht auftragen. Durch den kleinen Knoten reicht auch eine kleinere Seifenschale und irgendwie schlage ich damit selten zu viel Schaum auf. Auch heute nutze ich ihn regelmäßig.

In meinen Kopf spukte es aber immer herum - Dachshaar ist das einzig wahre.
Ich habe mir einen Dachshaar aus China schicken lassen und war erst einmal von der neuen Erfahrung begeistert. Er hatte auch einen 22mm Knoten, ist recht dünn bestückt und hat extrem lange Haare, die ein wenig piksten. Ich fand es cool. Es war mein neuer Lieblingspinsel. OK, er verliert Haare (Nach drei Monaten immer noch). Optisch gefiel er mir. Das sich der Griff komisch angefühlt hat habe ich ignoriert. Ich habe ihn heute noch mal genutzt und muss leider sagen das Teil ist scheiße. So können sich erste Eindrücke doch komplett ändern.

Es folgte ein Semogue Dachs Pinsel. Das war preislich schon eine ganz andere Hausnummer und das spürte ich auch. Er hat einen 24mm Knoten und braucht somit auch eine größere Rasierschale. Er fühlt sich im Gesicht einfach klasse an. Die Dachshaare sind dicke als bei einen Synthetikpinsel und man kann sie im Gesicht spüren. Der Griff ist super. Ich kann ihn gut halten und er fühlt sich nicht wie ein Fremdkörper an. Beim Schaum aufschlagen behält er den Schaum im Pinsel und wird immer dicker. Das Geld war gut investiert und 12€ für einen Dachs aus China sind 12 € zu viel. Ich kenne nun auch den Unterschied zwischen einen guten Dachspinsel und einen, der sehr bescheiden ist.

Da die Dachse eine gewisse Zeit zum trocknen brauchen musste ein weiterer Synthetikpinsel her zur Rotation. Auf einen Handwerkermarkt am Seifenstand gab es einen. Das Aussehen war mir egal - wird schon gehen. Er ist wie der Balea nur kleiner obwohl er den gleichen Durchmesser hat. Ich nutze ihn sehr selten. Er ist mir einfach zu klein.

Mein vorläufig letzter Pinsel ist ein Epsylon Synthetik mit einem 26mm Knoten. Er ist sehr dicht besetzt und hat eine Kugelform. Er ist samtweich. Im vergleich zu einem Dachs spürt man den Pinsel in seiner Gesamtheit im Gesicht und nicht die einzelnen Haare. Anfangs fand ich ihn zu weich aber er ist einfach nur klasse. Der Pinsel frisst nicht so den Schaum wie der Semogue sondern gibt ihn in der Schale ab, die immer voller wird. Der Griff lässt sich gut greifen und er sieht super aus.

Ich habe noch nicht so viel Erfahrung aber ich kenne billige und teure Pinsel. Es wird bestimmt noch der ein oder andere Pinsel dazu kommen aber ich weiß worauf ich achten muss.  Er wird einen 24mm Knoten haben und die Griffform steht auch fest. Ob es ein Schweineborsten, Pferdehhaar oder ein weiterer Synthetikpinsel wird weiß ich noch nicht. Es waren auf jeden Fall wertvolle Erfahrungen, die ich sammeln konnte.

MRetro

@Lesitzki

Klasse Zusammenfassung, bin schon auf deine nächsten Berichte gespannt. dh:

Viele deiner Erfahrungen erinnern mich auch an meine Entwicklung. Gerade bei Naturhaar-Pinseln habe ich viel zu lange gezögert mehr Geld auszugeben. Mittlerweile habe ich vier Favoriten, allesamt Silberspitzen-Dachshaar, die zwar meistens 100+ € gekostet haben, aber auch jeden Cent wert sind. Andere Dachse um die 30€ liegen nur noch herum.

Dies ist ganz anders bei Synthetikhaar-Pinseln. Ca. 30 € reichen vollkommen aus um rasurtechnisch als auch optisch schöne Teile zu bekommen.

Tim Buktu

Besonders spannend finde ich, wie es weiter geht, wenn nach Sammlung vieler Erfahrungen die Lieblinge gefunden sind.
Ich bin nach vielen Jahren immer wieder überrascht, dass es z.B. noch Borstenpinsel gibt, die sich bei der Rasur völlig anders verhalten als ich das erwartet hätte.
Aktuelles Beispiel ist meine neue Zenith Schweineborste.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Lesitzki

Eine kleine Ergänzung zu meinen Resume.

Ich fange mal im Detail an. Ein Pinsel besteht aus Haaren, Borsten oder Kunstfasern. Die Haare oder Borsten, die an einen Tier gewachsen sind haben eine gewachsene Struktur. Die ist unterschiedlich und fühlt sich auch unterschiedlich an. Das einzelne Haar ist dicker oder dünner, härter oder weicher und lässt sich leichter biegen oder ist in seiner Struktur stabiler. Daraus entstehen die unterschiedliche Qualitäten der Dachspinsel, die sich im Preis widerspiegeln.

Bei den Kunsthaaren wird versucht die Naturhaare nachzubauen. Mein kleiner Synthie aus Frankreich fühlt sich ähnlich an wie der Dachs aus China. Der Balea ist weicher wie mein Semogue Dachs. Mein Epsilon Synthie ist wiederum viel weicher als alles andere.

Das einzelne Haar macht aber noch keinen Pinsel. Der Durchmesser des Knoten macht aus den einzelnen Haaren ein Pinsel. Ich habe Pinsel mit einen Knotendurchmesser von 22 bis 26mm. Nun könnte man meinen 24 mm sind 24 mm. Gemessen ja aber das Gefühl im Gesicht kann völlig unterschiedlich sein. Es kommt auch darauf an wie viele Haare in den 24 mm zusammengebunden wurden. Der Pinsel kann dick oder dünn sein. Die länge der Haare wirkt sich darauf auch noch aus.
Mein Dachs aus China ist dünn bestückt und hat dazu noch lange Haare. Damit kann man sehr gut Schaum aufschlagen. Nur im Gesicht lässt er sich nur schlecht verteilen weil die mit Schaum gefüllten Haare sich jeder Bewegung leicht anpassen und sich weg biegen. Nur der äußere Schaum wird auf der Haut aufgetragen bei streichenden Bewegungen. Wenn man mit etwas Druck den Schaum in den Bart einmassieren will hat man schnell den Griff auf der Haut. Mein Semogue Dachs oder  Epsilon Synthie drückt sich maximal 2 cm ein. Dadurch hat man ein ganz anderes Gefühl auf der Haut.

Bei Pinseln aus Wildschwein oder Pferdehaar wird das wieder völlig anders sein.

Ich kann niemanden einen bestimmten Pinsel empfehlen. Die persönlichen Empfindungen sind zu unterschiedlich. Was ich aber bestimmt sagen gebt für euren zweiten Pinsel etwas mehr Geld aus. Mein guter Synthie hat 40€ gekostet und mein guter Dachs 100€. Ich weiß, wenn man mit der Hobelrasur anfängt und nicht weiß ob das was wird, will man möglichst wenig ausgeben. Wenn man aber weiter machen will, ist jeder Euro mehr gut investiert.

Mein nächster Pinsel wird wohl ein Synthie werden. Wenn ich ein Pinsel mit Naturhaaren kaufe muss ich einen Synthie noch dazu kaufen um den Naturhaarpinsel genug Zeit zum trocknen zu geben. Ich bin aber gespannt.

Lesitzki

Kleines Resume nach 4 Monaten Rasierhobel - Rasierseife und -creme

Angefangen hat alles mit einer Tube Weleda Rasiercreme. Die gab es bei DM. Der Grund war, ich wollte keine Industriemarkenware und hoffentlich etwas gutes für meine Haut. Nun ... meine ersten Rasuren waren nicht gerade sanft, zu viel Druck und aus diesen Grund brannte die Rasiercreme leicht beim Auftragen für den zweiten Durchgang. Schaum könnte ich leicht herstellen, allerdings wusste ich noch nicht was ein guter Schaum war. Die Weleda ist aber sehr Anfängerfreundlich. Wenn die ersten Rasuren nicht so erfolgreich sind, liegt es bestimmt nich einzig und allein an der Rasiercreme.

Es musste etwas anderes her.  Ich bin auf Taylor of Old Bond Street gestoßen. Konservatives britischen Understatement - da kann man nichts falsch machen. Aus drei Proben habe ich die Sandalwood heraus gesucht. Nun ich hatte recht. Es ist meine beste Rasiercreme. Sie schäumt super auf. Der Schaum hat eine gute Cremigkeit und gute Gleiteigenschaften. Das war mein erster Eindruck und der hat sich bis heute nicht geändert. Egal welchen Pinsel ich nehme, ich bekomme immer einen guten Schaum.

Aber es gibt da ja noch die große weite Welt, ich musste eine Rasierseife habe. Wenn schon denn schon. Das Desaster konnte beginnen. Auf einen Handwerkermarkt kaufte ich eine Rasierseife aus Südfrankreich. Die Seifen für den Körper waren alle sehr gut. Nun es hat ein wenig gedauert und hatte einen cremigen Schaum in der Schale. Das Gesicht eingeschäumt, den Hobel unter heißen Wasser gelalten und es konnte losgehen ... wo war der Schaum? ...der hatte sich aufgelöst. Ich habe vieles gelesen, probiert und nach 12 Versuchen habe ich aufgegeben. Die Duschtrennwand aus Glas lassen sich damit super reinigen.

Die ToOBS empfand ich mit 16€ ziemlich teuer. Da kannte ich die Saponificio Varesino noch nicht für 40€. Ich dachte was für Pinsel gilt trifft auch für Seife zu. Ich hatte anfängliche Probleme die sich nach Wochen scheinbar gebessert haben. Aber diese Leichtigkeit mit der ToOBS einen guten Schaum zu erzeugen vermisse ich. Ich habe wieder viel gelesen und Filme geschaut.
Als Rezept gilt - einen Naturhaarpinsel einweichen, einen Synthie nur nass machen und leicht ausschlagen. Das sollte eigentlich funktionieren. Ist ja einfach. Nur speichern meine Pinsel unterschiedliche Mengen an Wasser. Die kleinen 5 ml und die dicken 20ml.

Mit anderen Worten ich habe zu viel ständig gewechselt. Zwei verschiedene Seifen, zeitweise fünf verschiedene  Proben und fünf verschiedene Pinsel. Das kann nichts werden. Ich habe mich auf eine Seife und Pinsel hauptsächlich entschieden und mich 14 Tage durchgebissen. Dadurch wurde vieles besser. Die Schaumqualität wurde beständiger und auch das Rasurergebnis wurde besser. Erstmals konnte ich auch erfahren was die Pflegeeigenschaften einer Rasierseife bedeutet.

... nur dann kam eine neue Seife und drei Proben ... ihr könnt es Euch bestimmt denken ... das Desaster begann erneut.  Aber dadurch, das ich das hier geschrieben habe weiß ich nun worauf ich achten muss.

Zurück zum vorläufigen Resume ...
Aus einer festen Rasierseife Schaum auszuschlagen ist anspruchsvoller als bei einer Rasiercreme. Hinzu kommt, das jede Seife ihr eigenes Mischungsverhältnis aus Seife und Wasser benötigt. Zu einen Resume gehören eigentlich auch die Pflege- und Gleiteigenschaften. Bei den Pflegeeigenschaften fehlt mir die Erfahrung und bei den Gleiteigenschaften habe ich starke schwankungen. Das kann nicht an der Seife liegen sondern an dem Depp der den Pinsel in der Hand hat. Es gibt noch viel zu tun ...

Lesitzki

Pre Shave

Ich habe immer Öl als Pre Shave genommen. Ich habe es in fast allen reportagen von klassischen Barbar Shops gesehen. Auch wenn ich es nicht verstanden habe, weil die Seife entfernt doch das Öl??? Ich habe es ab und zu auch weg gelassen und konnte keinen Unterschied feststellen.

Nun ... ich hatte ja Probleme, das nach dem Rasurzug die Haut trocken war. Das lag an zu viel Seife bzw zu wenig Wasser im Schaum. Heute habe ich nach dem duschen öl als Pre Shave auf die trockene haut gegeben. Der Schaum war auch klasse und die haut war auch nach dem Rasurzug nicht trocken. Nach der Rasur hatte ich das Gefühl das die Haut immer noch geölt ist oder es kann der Pflegewirkung der Seife liegen.

Ich habe eine sehr trockene Haut. Die saugt alles auf wie ein Schwamm. Vielleicht war meine Seife bisher gar nicht zu dick sondern es liegt an meiner Haut. Heute war der Schaum schön cremig und fest und als der Schaum weg rasiert war, hatte die Haut noch sehr gute Gleiteigenschaften. Dadurch war die Rasur auch sehr sanft und gründlich.

Die Seife entfernt zwangsläufig das Öl. Das ist reine Physik. Aber ich hatte Heute das Gefühl, dass das Pre Shave öl in den oberen Hautschichten eine Barriere errichtet, die verhindert, das die Haut trocknet. Ich werde darauf mal in den nächsten Tagen achten und das ganze genauer untersuchen.

Um die Verwirrung perfekt zu machen hatte ich heute auch meinen haarenden Chinadachs. Gefühlt habe ich damit immer meinen besten Schaum machen können obwohl er eigentlich scheiße ist. Der ist dünn - 22 mm. der hat lange Haare, deshalb ist gut für den Schaum. Aber er hat keine Standfestigkeit und der mit Seife gefüllte Pinsel verbiegt sich in alle Richtungen. Da gibt es noch einiges zu untersuchen.

Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest.