Merkwürdiges/unterschiedliches/unerklärliches Verhalten beim Schleifen

Begonnen von harrykoeln, 15. Dezember 2008, 08:12:50

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harrykoeln

Mir fiel jetzt wirklich kein dämlicherer Titel ein, ich möchte aber - sofern von Interesse, einen Thread eröffnen, indem von mislungenen Schleifexperimenten oder auch Merkwürdigkeiten beim Schleifen berichtet wird.
Ich mache gleich einmal den Anfang.
So hatte ich unlängst ein prächtiges 3/8 Wedge zwischen, das rostig und stumpf war. Ich hab mich dem Messer angenommen, es ziemlich sauber poliert und dann geschiffen.

Facette richten und bis zum Chinesen (10-12k) geschliffen und dann auf die Japaner. Nach dem Chinesen flogen die Haare auf den Unterarmen, der Ansatz schien da schon sanft. Auf den Japanern wurde das Messer zunehmend schlechter(!), viel mehr Kraft wurde nötig, um die Unterarme zu rasieren. Chrom, glatt und es kam, was kommen musste, eine wenig sanfte Rasur - AUA!
Das ganze zurück, nochmal dieselbe Stein"kette", vielleicht hab ich ja nen Wurm eingebaut gehabt, scheinbar aber nicht, das Ergebnis blieb dasselbe.
Und wieder zurück!
Wieder ab auf den 2k, 3K, GBB, BBB, synth. 6k, TI Diamantpastenriemen, schwarze Dovopaste, Chrom, Fe2O3, Glatt - und UIIIIHHHH!
Komisch - oder?

Zeigt mir, das ich die eierlegende Wollmilchsau nicht hab. Nicht jeder Stahl kann auf jedem Stein, das ist bekannt - aber so krass...
Konntet ihr Ähnliches beobachten?
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Lord Vader

finde den titel garnet so schlimm. und das thema ist ja durchaus interessant!

ein weiteres beispiel für komisches schleifverhalten wären dann noch die friodurs (rostfreie messer), welche mit den feinen synthetischen wassersteinen nicht zu bearbeiten sind sondern lieber natursteine wie BBB und thüringer haben wollen. ich persönlich kann das jedoch nicht beurteilen, da mein friodur noch nicht nachgeschärft werden musste.

lg

lord vader

Senser

Natürlich habe auch ich zuweilen Probleme mit irgendwelchen Messern. Meist muß ich mir aber eingestehen, dass ich den Fehler gemacht habe, den ich auch in meiner Schärfanleitung beschrieben habe. Nämlich, dass ich nicht sorfältig genug auf dem 1000er bzw.2000er Aoto gearbeitet habe und mir dadurch eine stumpfe Schneide durch die ganze weitere Bearbeitung gezogen habe.
Schwierig wird es auch bei sehr harten Stählen. An dem sündhaft teuren historische TI, welches mir gefallen war, mußte ich die Schneide komplett neu aufbauen. Es gelang danach auch problemlos jeder Haartest, jedoch keine sanfte Rasur. Nachdem ich noch dreimal zurück auf die Steine bin und auch alle Leder Varianten, die mir zur Verfügung standen durchgespielt hatte, war ich sauer und hab das Ding verkauft.
Die Friodurs können mir nach wie vor geklaut bleiben. Schärftechnisch gesehen >:(
In Harry`s Fall (3/8") dachte ich aber sofort an ein Fenomen, welches ich in letzter Zeit bei meier Restaurierungs Arbeit beobachte. Da ich mich in letzter Zeit bevorzugt mit kleinen Klingen Beschäftige, kann ich folgende Aussage treffen: Je schmaler die Klinge, desto schwieriger das Schärfen.
Leider ist mir der Grund dafür noch nicht so richtig klar, weshalb ich mich mit Tesen dazu auch noch zurückhalten möchte. Ich arbeite dran.
Gruß Senser