Einsteigerschleifsetup gesucht - Fragen über Fragen...

Begonnen von shavior, 09. Oktober 2017, 08:58:26

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kube

Ich wässere meine Professional Stones gute 10 Minuten, da sonst das Wasser zu schnell weggesogen wird. Splash&Go sind sie meiner Meinung nach nicht richtig...
Bis jetzt funktioniert das ohne Probleme, trotz Magnesiumbindung. Ich hoffe das bleibt auch so  :)

Elias

Ich benetze sowohl meine Choseras als auch die Superstones schon seit jeher nur und habe damit beste Ergebnisse.
Gruss
Elias

kube

Hast du dann einen Wasserfilm auf den Steinen oder sind die nur feucht? Meine Steine saugen raufgespritztes Wasser sofort weg, und setzen recht schnell zu wenn Metallabrieb dabei ist.
Deswegen lege ich sie 10 Min in Wasser und kann dann auf einem stehen bleibenden Wasserfilm schärfen.

Eine ganze Schärfung mit "nur" feuchten Steinen habe ich noch gar nicht versucht, weil es sich für mich nicht richtig angefühlt hat...

Mache ich das etwa falsch?

Sparschäler reloaded

Es wird immer anschaulicher. :) Mir geht es da genau wie kube: Meine Steine nutze ich auch mit Wasserfilm. Die Oberfläche glänzt dann. Sobald der Film eingezogen ist, spritze ich ein paar Tropfen Wasser neu darauf. Das mit dem "nicht richtig anfühlen" von trockeneren Steinen empfinde ich auch so wie kube. Daher kam auch meine Einschätzung, dass man relativ schnell die richtige Wassermenge findet.

Elias

Jetzt verstehe ich langsam auch...
Bei meinen Steinen bleibt das mit Sprühflasche aufgetragene Wasser auf der Oberfläche. Hineinsickern tut da wenig bis kaum was. Die Steine bleiben lange nass, bis ich wieder (so ca. nach 4-5 Minuten) nachsprühe. Der Stein ist also immer nass. Ohne vorheriges Einweichen. Sowohl bei den Choseras, als auch bei den Superstones.
Gruss
Elias

Borsif

Hallo,

meine Naniwas (Superstones, die "neuen") verhalten sich genau so. Etwas Wasser draufsprühen, dieses bleibt dann auf dem Stein und saugt sich (fast) garnicht rein. Ich schärfe auf einem Wasserfilm (also das Messer schiebt Wasser vor sich hin und her). Sobald das Wasser weniger wird (schätze auch so 4-5 min, das Wasser fängt am Rand an weniger zu werden), gebe ich ein paar Tropfen drauf.

Liebe Grüße
Borsif

shavior

So die ersten Schleifversuche sind getätigt.
Dabei bin ich ein bisschen am Verzweifeln.
Ich habe mir zum üben ein Gold Dollar geholt und würde dies gerne scharf bekommen.
Beim ersten Mal bin ich noch etwas planlos über alle Steine inkl. Ledern. Haartest bestand es keinen, aber etwas rasieren ging. Aber sehr unsanft und rupfig.

Also Videos geschaut und viel gelesen. Heute 1.5 h auf dem 800er verbracht. Erst 20 Schübe auf der einen Seite, dann 20 auf der anderen. Die Richtung war genau andersrum wie man ledert, Schneide nach vorne*. Grat war fühlbar auf beiden Seiten abwechselnd.
Danach beide Seiten abwechselnd über den Stein. Das ganze in Endlosschleife...
Ziel war es das Messer so scharf zu bekommen dass es locker in 2-3 mm Höhe Haare vom Arm nimmt. Dieses habe ich jedoch nie erreicht, gefühlt war das höchste der Gefühle dass ich Haare gerade so wegschaben konnte. Vielleicht liegt es ja an meinen Haaren...?
Anfangs dachte ich es liegt am abgeklebten Rücken, aber ohne Klebeband wurde es nur minimal besser.
Was mir auffiel, relativ schnell sieht man auf allen Steinen dunkle Punkte die den Stein mehr und mehr bedecken. Die bekommt man ohne Schleifpapier nicht mehr ab. Sind die schädlich? Wird er dadurch zu fein? Woher kommen sie?
Oder kann man sie einfach drauflassen und sich daran gewöhnen dass der Stein nicht mehr wie frisch aus der Packung aussieht? Oder brauche ich einen Nagura?

Und wie bekomme ich mein Gold Dollar nun scharf? Welche Schärfe sollte es nach dem 800er haben? Kann jemand ein konkretes Vorgehen sagen?

Stein ist eben btw., daran sollte es nicht liegen.

Viele Grüße und vielen Dank im voraus
shavior

*= Beim ersten Versuch habe ich eine vor und zurück Bewegung gemacht auf beiden Seiten, ein youtuber macht das nur so (adventures in wet shaving). In Nachbarform laß ich dann aber das man das tunlichst lassen sollte abwechselnd Züge mit Schneide und Rücken voran über die Steine zu machen...

alvaro

Ich muss mal nachfragen: Du warst nur auf einem 800er und erwartest ein Messer mit dem du dich rasieren kannst?

Wenn das so ist wünsche ich dir viel SPaß beim runter schleifen des Messers.
Auf einem 800 kann man max. die Vorarbeit leisten.
Du musst schon, in Stufen, auf min 8000er runter und anschließend ledern.

Abgesehen davon ist eine GD Messer, für mich,  an sich schon eine Herausforderung an sich.

shavior

Nein beim ersten Versuch nicht als ich mich rasiert hab.

Aber überall liest man das nach dem 800er das Messer schon scharf sein muss (Haare locker vom Arm nehmen) und man das mit den folgenden Steinen nur verfeinert.
Daher wollte ich dieses Mal eine richtige Basis legen...was aber nicht gelang. Was wäre deine Abbruchbedingung für den 800er? Also wann der Wechsel zum 3000er?

Sparschäler reloaded

Zitat von: shavior am 17. Oktober 2017, 22:30:38
Was wäre deine Abbruchbedingung für den 800er? Also wann der Wechsel zum 3000er?
Das Messer muss nach dem 800er auf voller Klingenlänge Armhaare direkt auf der Haut abrasieren. Nicht in 2 mm Höhe. Das ist Quatsch. Das tut es auch im durchgeschärften Zustand nur gegen den Strich (von der Haarspitze zur Wurzel hin).

Hellas

Und im Übrigen ist es mit dem Gold Dollar auf dem 800 ein sehr mühsamen Unterfangen (Der Stahl ist schon sehr zäh). Ich hatte bei meinen zwei selbst geschärften Gold Dollars (nach Begradigung der Schneide auf Sensenstein) alle Hrundsteine erst mal weggelassen und auf 400 Nasschleifpapier geschärft, bis es Armhate direkt auf der Haut rasierte (so wie Sparschäler richtig sagt).

Erst dann bin ich auf meinen 1000er, 3000er, BBB und weitere Finischer gegangen. Jetzt rasiert es hervorragend und hält die Schärfe auch sehr gut.

kimeter

Zur Grundausstattung einer Schärfausrüstung gehört für mich eine gute Lupe oder Mikroskop. Mit einer Lupe lässt sich gut erkennen ob die Schneide der Facette wirklich durchgeschärft wurde. Nur wenn die Facette >wirklich< durchgeschärft wurde machen die feineren Steine erst Sinn.
In dem Gold Dollar Thread sind jede Menge Bilder einer geschärften Facette. Das Rasiermesser kam werkseitig mit einem viel zu steil geschärften Winkel an. Das musste erst mal auf einen anderen Winkel komplett durchgeschärft werden. Ein Gold Dollar halte ich nicht unbedingt dafür geeignet um das schärfen zu erlernen. Aber, da musste wohl jetzt durch.

-Andreas

shavior

Zitat von: Sparschäler reloaded am 17. Oktober 2017, 22:37:53
Zitat von: shavior am 17. Oktober 2017, 22:30:38
Was wäre deine Abbruchbedingung für den 800er? Also wann der Wechsel zum 3000er?
Das Messer muss nach dem 800er auf voller Klingenlänge Armhaare direkt auf der Haut abrasieren. Nicht in 2 mm Höhe. Das ist Quatsch. Das tut es auch im durchgeschärften Zustand nur gegen den Strich (von der Haarspitze zur Wurzel hin).

Im typischen Rasierwinkel ohne großen Druck? Oder flach aufliegend?

@Hellas du machst mir ja Hoffnung. Ich habe hier leider nur 80er Schleifpapier, da werde ich wohl nochmals einkaufen müssen...

@Andreas ich wollte gerade fragen woran ich eine durchgeschärfte Schneide erkenne :D werde brav den GD Thread absehen morgen.

Sparschäler reloaded

Zitat von: shavior am 17. Oktober 2017, 23:02:09
Im typischen Rasierwinkel ohne großen Druck? Oder flach aufliegend?
Ganz normal rasieren. Das Messer ist noch nicht so scharf. Du machst das am Arm, weil du da nicht so empfindlich bist, wie im Gesicht. Eine Lupe ist aber ein sehr guter Tipp. Ich habe eine ganz einfache 2 Euro Einschlaglupe aus China via Ebay. Angeblich 30x. Die reicht schon.

shavior

Ich hab eine Frage zu den China-Lupen: Wie könnt ihr damit arbeiten?
Ich hab diese typische 1-3 Euro Einschlaglupe die 30x sein soll. Sie vergößert minimal mehr als eine 2.5x "richtige" Uhrenmacherlupe.
Wie erkennt ihr da brauchbare Details? Reicht das wirklich?
Zusätzlich hab ich mir ein 30-60x Lupe (Mikroskop mit sonem LED Licht dran) gekauft, das vergrößert wirklich sehr stark. Aber damit die Schneide zu betrachten ist mühsam, da die Schärfeebene natürlich winzig ist. Und man mehr anguckt als schärft, da man natürlich 3 Jahre braucht die ganze Schneide abzugehen.
Jetzt hab ich schon an ein USB Mikroskop gedacht, ermute aber der <50 Euro Bereich ist mit ähnlichen Problemen ausgestattet.
Könntet ihr mal euren Workflow hinsichtlich der Kontrolle beschreiben? Vielleicht mit 1-2 Bildern durch die 30x Asialupe durch?

Auch "Grat" erfühlen empfinde ich als kein gutes Kriterium, da er manchmal mehr manchmal weniger fühlbar ist und ich mich oft noch Frage "ist das jetzt ein Grat den ich fühle?" - zumindest empfinde ich da so.