Raue Stellen auf Cordovan

Begonnen von Grosser, 13. März 2016, 08:41:16

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Grosser

Hey Männers,

mein heißgeliebter Cordovan Abziehriemen kommt in letzter Zeit immer seltener zum Einsatz, da er nicht mehr über die ganze länger schön glatt poliert ist, sondern tlw raue Stellen sicht- und spürbar werden.
Bevor ich da jetzt mit Schleifpapier rumdoktor, frage ich lieber nach eurer Expertise.
Also: Was soll ich tun?
LG
Viele Grüße, Christoph

BastlWastl

Fehlt dem armen evtl. etwas Fett?..... o)

bevor du ihn abschleifst evtl. mal die gelbe Paste von Dovo, oder Ballistol in geringer Dosis, könnte helfen. Ich nutze nur den eigenen Handschmalz....

Grüße Wastl.

Grosser

Ich hab bislang nur die entsprechenden Stellen mit "Handschmalz" und "Stirnschmalz" eingerieben.
Dies werde ich in den nächsten Tagen häufiger durchführen und dann wieder hier berichten.
Ansonsten habe ich auch Ballistol hier.
Viele Grüße, Christoph

Bengall Reynolds

Um Himmels Willen kein Öl auf den Riemen reiben.
Ich weiß nicht ob Ballistol auch diese Eigenschaften hat aber in der Regel bewirkt Öl auf Leder, dass es an der geölten Stelle dehnbar wird.
Demnach würde sich das Leder, unter Zug, an den geölten Stellen strecken und sich der Riemen evtl. verformen.
Bei Lederfett habe ich diese Beobachtung noch nicht gemacht und würde ebenfalls eher die gelbe Paste empfehlen.
On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

AMU

Unser alter Meister pflegte seine gute Stoffschere immer ohne Öl, die wurde auch nur ohne zu schneiden durchs Haupthaar gezogen und sie ging wieder leicht.

kimeter

Oh je, ich würde die Krise kriegen, wenn mein Cordovan...

Beeinträchtigen denn die "rauen" Stellen das abziehen auf dem Leder?

Wenn ich mich an einen Beitrag aus dem NRF recht erinnere ist Ballistol nicht gut geeignet. Besser Kamelienöl oder Klauenöl benutzten, dann aber auch nur auf der Rückseite...


-Andreas

Grognar

Such mal lieber auf youtube oder in den ausländischen Seiten.
Es gab eine kurze Zeit ein Herstellungsvideo des Kanoyama.
Vllt. ist es wieder zu finden oder jemand hat eine Kopie für dich.

Ich denke, daß du mit dünnen Ölen und so weiter nicht weit kommst und die Oberfläche weiter ruinierst.
Da werden eher Lederfette eingebügelt und das Ganze mehrfach durch Glasen geglättet.
Genau weiß ich es nicht mehr.. ;)

Grosser

Danke euch allen.
Ich werde mal in anderen Foren und bei yt suchen, ob ich noch Erfahrungsberichte finde.
Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass das Messer durch die rauen Stellen schneller abstumpft und benutze daher in letzter Zeit meinen Dovo Riemen.
Viele Grüße, Christoph

BastlWastl

Abstumpfen kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. Erkläre das mal bitte genauer, bzw. mach mal ein Bild vom Riemen. Eventuell legt sich die fragile Schneide beim Kontakt mit den härteren/rauen Stellen bei extremen Durchhand des Riemens um.....

Mit der Ballistol Kritik bin ich nicht einverstanden!

Ballistol hat noch keinem meiner Riemen geschadet, gerade aufgearbeitete alte hart gewordene Riemen werden damit wieder schön flauschig....

Von hinten aufpinseln/sprühen mag Sinn machen, aber ich denke nicht dass man einem rauhen Riemen damit schaden zufügen kann, Baritso empfielt auch Ballistol oder Kamelienöl, wobei ich von letzterem wegen den extrem harzenden Eigenschaften die Finger lassen würde.

Grüße Wastl.

Waldi

Zitat von: BastlWastl am 16. März 2016, 17:08:09
...Baritso empfielt auch Ballistol oder Kamelienöl, wobei ich von letzterem wegen den extrem harzenden Eigenschaften die Finger lassen würde.

Wös? Gerade Kamelienöl (zumindest das japanische, daß ich verwende) hat doch gerade die Eigenschaft eben nicht ranzig zu werden und zu verharzen! Genau deshalb wird es doch traditionell auch zur Pflege von wertvollen Klingenwaffen verwendet. Ich pflege damit seit vielen Jahren eine solche und habe damit keine Probleme! Ist allerdings jap. Kamelienöl, vielleicht gibt es da Unterschiede.

Ballistol hingegen kann (ja soll sogar) bei großzügigem Auftrag eindicken (es besteht im wesentlichen aus flüssigem Parafin). Das sollte beim Einlagern von Waffen zu einem konservierenden (Parafin-)Überzug führen. Wenn dies jedoch bei unsachgemäßer und/oder zu großzügiger Verwendung in der Abzugsmechanik gelangt, kann das sehr störend sein, was zusammen mit der Fähigkeit zu emulgieren (was bei Regen im Wald dazu führt, daß es regelrecht abgewaschen wird und der Korrosionsschutz dahin ist) und einigen anderen Aspekten dazu geführt hat, das Ballistol bei Jägern und Schützen heute meist keinen besonders guten Ruf mehr hat.

Das ist jedenfalls mein Kenntnisstand.

makingthingssharp

Zitat von: Waldi am 16. März 2016, 17:39:52
... Ich pflege damit seit vielen Jahren eine solche und habe damit keine Probleme! Ist allerdings jap. Kamelienöl, vielleicht gibt es da Unterschiede.

...
Ja, gibt es leider. Habe hier ein günstiges chinesisches. Habe mir damit fast meinen Gillette Slim verklebt. Von Kamelienöl lasse ich erst mal die Finger.
Das Denken ist eine zu schwierige Sache, als dass jedermann darin herumdilettieren dürfte.

kimeter


ZitatWenn ich mich an einen Beitrag aus dem NRF recht erinnere ist Ballistol nicht gut geeignet. Besser Kamelienöl oder Klauenöl benutzten, dann aber auch nur auf der Rückseite...

Ich vermute mit der Einschätzung zu Ballistol liege ich falsch! Bitte den Hinweis einfach vergessen.

-Andreas

wernerscc

Ich bin auch Anwender von Ballistol, am Riemen allerdings auf der Rückseite aufgebracht und eingearbeitet.
Was lange währt wird endlich gut!

Grosser



Hier sieht man deutlich, dass leider einige Stellen sehr kratzig sind.
Wenn ich mit Watte o.Ä. über den Riemen gehe, bleibt sie auch genau an diesen Stellen haften.
Es hat für mich den Anschein, als sei die oberste Schicht des Leders dort abgetragen...was ja wohl nicht sein kann, oder?
Viele Grüße, Christoph

Siegburger

Es ist auf dem Bild schwer zu erkennen, aber könnte es die folgende Beschreibung treffen?

Evtl. auf dem Leder auftretende Fettausschläge, die sich in Form von farblosen Kristallen auf der Lederoberfläche, zeigen, werden mit einem Lösungsmittel, das Leder nicht verändert, abgerieben. Es ist zweckmäßig, dem Lösungsmittel etwas Mineralöl zuzusetzen, um eine erneute Bildung von Fettausschlägen möglichst zu vermeiden.

Gruß
Siegburger
Ne schöne Jrooß ahn all die, die unfehlbar sinn.