Schärfen für Dummies

Tim Buktu · 23. November 2015, 19:29:48

Komisch, immer wenn ich in den Schärf-Thread rumschmökere, bekomm ich das Gefühl mich mit stumpfen Messern zu rasieren. $:-\$

BastlWastl · 23. November 2015, 19:44:02

Zitat von: Tim Buktu am 23. November 2015, 19:29:48
Komisch, immer wenn ich in den Schärf-Thread rumschmökere, bekomm ich das Gefühl mich mit stumpfen Messern zu rasieren. $:-\$

Nein tust du bestimmt nicht

ich rasier mich auch nur mit Messern die im Lapping Film Cosmos mit ca. 20my (zumindest die max. Korngröße eines Belgiers....) geschärft wurden........ also 0,05my braucht kein Mensch, und ich trau mich wetten dass die Klingen von Robinson und allen Synthy Schärfern nicht so sanft sind wie von einem Belgier

, aber das gilt es natürlich zu beweisen, also halt ich jetzt meine Klappe....... '(einem Wettbewerb bin ich natürlich nicht abgeneigt.....)

Grüße wastl.

Robinson · 23. November 2015, 20:25:40

Die Wette brauchen wir gar nicht eingehen, denn auch ich gehe davon aus, dass auf Steinen (mit entsprechender Erfahrung) geschärfte Messer sanfter und gleichzeitig nicht minder scharf sind.
Nur habe ich derzeit weder die Muße noch die Zeit, mich mit Steinen zu beschäftigen. Irgendwann mache ich das sicher mal. Derzeit ist der Lapping Film für mich aber nach wie vor der optimale Kompromiss zwischen geringem, preisgünstigen Aufwand und Messern, die in Punkto Schärfe bzw. Sanftheit durchaus oben mitspielen können.

Robinson · 24. November 2015, 07:25:42

Heute habe ich das Joseph Elliot getestet, welches ich am Wochenende mit der 0,05my Folie gefinished habe.
Das Ergebnis war sehr gut. Da ich das Messer von Grund auf neu geschärft und nicht nur aufgefrischt habe kann ich aber ehrlich gesagt nicht beurteilen, ob das dieses Ergebnis ohne die 0,05my Folie identisch gewesen wäre. Geschadet hat sie jedenfalls nicht.

BastlWastl · 24. November 2015, 15:40:56

Zitat von: Robinson am 23. November 2015, 20:25:40
Die Wette brauchen wir gar nicht eingehen, denn auch ich gehe davon aus, dass auf Steinen (mit entsprechender Erfahrung) geschärfte Messer sanfter und gleichzeitig nicht minder scharf sind.
Nur habe ich derzeit weder die Muße noch die Zeit, mich mit Steinen zu beschäftigen. Irgendwann mache ich das sicher mal. Derzeit ist der Lapping Film für mich aber nach wie vor der optimale Kompromiss zwischen geringem, preisgünstigen Aufwand und Messern, die in Punkto Schärfe bzw. Sanftheit durchaus oben mitspielen können.

Da kann ich dir nur recht geben, das Ergebniss mit dem deine Haut gut zurechtkommt ist entscheident, mir persönlich fehlt halt beim Lapping Film das Feeling

, und es wird mir erheblich zu scharf, wenn ich teils frisch rasiert in der Arbeit erscheinen will und als Koch dann doch mal auf einer Geburtstagsfeier (natürlich am WE

) ein Bier zuviel erwischt habe (bzw. das letzte schlecht war

) mag ich halt eine Schneide die mich nicht bei der kleinsten unkonzentriertheit beisst....

Grüße wastl.

Batou · 07. Dezember 2015, 19:05:48

So, ich bin nun am Wochenende endlich dazu gekommen die ganze Sache auszuprobieren nachdem die ganzen "Zutaten" beschafft wurden. Insgesamt habe ich zwei Messer geschärft und eines davon, ein Gold Dollar 66, habe ich heute mit einer Testrasur ausprobiert. Leider ist das Ergebnis nicht ganz so wie erwartet. Das Messer ist weder richtig scharf und sanft ist es auch nicht. Und das, obwohl ich mit dem Mikroskop (60x) sogar sehen konnte, wie sich bei dem Finish mit der 0,3µ Folie bei der zweiten Lage Tape eine zweite Facette an der Oberkante der Schneide aufgebaut hat. Ab der 1µ Folie sieht man eigentlich schon keine Riefen mehr, die Schneide wird spiegelglatt, wie poliert.

Durch den breiten Rücken und die zwei Lagen Tape (2x0,15mm) kommt man mit dem Schneidenwinkel auf knapp über 21 Grad (berechnet) aber daran sollte es eigentlich nicht liegen. Ich habe bei der 0,3µ Folie die Lage Papier darunter weggelassen weil mir zunächst der Sinn nicht ganz klar war aber obwohl ich eine spiegelpolierte Fliese als Unterlage verwendet habe, zeigte sich ab der 1µ Folie der Abrieb in kleinen Tüpfelchen, die zeigten, dass die Klinge nicht ganzflächig auf der Folie aufliegt. Im Nachhinein kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass diese feinen Folien in der tatsächlichen professionellen Anwendung auf einen harten Untergrund geklebt werden, selbst wenn dieser wirklich 100% plan ist. So exakt plan kann die Schleifoberfläche oberhalb der Folie niemals sein wenn man das Ganze mit dieser Klebebeschichtung untendrunter auflegt. Da macht eine Lage Papier als Puffer unterhalb schon Sinn und ich bin am überlegen, ob man diese Papierunterlage nicht sogar für alle Folien verwenden sollte damit ein gleichmäßiger Abrieb auf der gesamten Folienoberfläche gewährleistet ist. Immerhin arbeiten andere mit Filz und Diamantspray und das soll auch brauchbare Resultate ergeben.

Leider habe ich keine Idee warum ich nicht das gewünschte Ergebnis erzielt habe. Die Oberfläche der Fliese ist so glatt poliert, da perlt selbst Wasser ab (Lotos-Effekt) und wenn man schräg drüberschaut sieht man keinerlei Verzerrungen in der spiegelnden Oberfläche. Ansonsten bin ich nach Plan vorgegangen, mit Ausnahme der fehlenden Papierunterlage bei der letzten Folie. Aber so schnell gebe ich nicht auf. Vielleicht klappts beim nächsten Versuch besser. Ich muss dazu auch sagen, dass dies mein allererster Versuch überhaupt war, Rasiermesser zu schärfen. Vielleicht fehlt einfach die Erfahrung.

Robinson · 07. Dezember 2015, 19:42:37

Ich selbst besitze keins, habe aber hier im Forum schon öfters aufgeschnappt, dass die Gold Dollars nicht ganz so einfach zu schärfen sind, auch nicht auf richtigen Steinen.
Vielleicht solltest du es mal mit einem anderen Messer versuchen.

Ich habe all meine Messer in den vergangenen Wochen aufgefrischt und bin mit den Ergebnissen zufriedener denn je zuvor.
Auch wenn die Lapping Film-Methode sehr simpel ist, lässt sich mit ein wenig Übung noch ein gutes Extra in Punkto Schärfe/Sanftheit rausholen.

Batou · 07. Dezember 2015, 20:13:36

Ok, danke für den Hinweis. Vielleicht liegts doch an der fehlenden Papierunterlage? In diesen feinen Dimensionen kann sowas schon merkliche Auswirkungen haben. Bin mal gespannt wie das andere Messer geworden ist. Ein altes Zwilling aus Opas Mottenkiste. Vielleicht hat es bei dem besser funktioniert.

Hellas · 07. Dezember 2015, 20:46:05

Also, mein allererstes selbst geschärftes Messer war auch ein Gold Dollar 66 und es war eine Heidenarbeit. Der Stahl ist schon ziemlich hart. erst mal musste ich die Schneide mit einem Sensenstein begradigen und die Facette hab ich im Ergebniss auf 400er Wasserschlefpapier mit Unterlage einen Waliser gesetzt. Also auch sowas wie "Lapping Film" nur billiger vom Baumarkt. Dann war ich noch ordentlich auf einem 1000 und 3000er Cerax (da war aber ziemlich of Stein Reinigen mit Nagura dazwischen, weil der Stahl ziemlich den Stein zugesetzt hat), dann Blauen Belgier, Dragons Tongue, Purple Lyyn und noch meinen letzten und feinsten Waliser mit ca 15k. Hat alles zusammen etwa 2 1/5 Stunden gedauert, aber das Messer rasierte dannnach richtig gut und sanft. Beim Zweiten Gold Dollar ginge dann aber schneller, auch mit derselben Steinkombination und ein drittes Schärfe ich nicht mehr...(na ja, auffrischen halt, wenn es mal stumpf sein sollte mach ich schon, aber von Grund auf mit begradigen und Facette setzen muss ich nicht noch mal haben)

Siegburger · 08. Dezember 2015, 07:48:07

Hast du nach dem setzen der Facette den Armhaartest gemacht? Wenn der nicht richtig und sauber gelingt, kann man sich gerade beim GD 66 den Rest sparen. Ich setze die Facette beim GD 66 mit einer 600er Diasharp, alles danach ist nur noch Fleisarbeit.

Gruß
Siegburger

Batou · 08. Dezember 2015, 20:08:58

Zitat von: Hellas am 07. Dezember 2015, 20:46:05
Also, mein allererstes selbst geschärftes Messer war auch ein Gold Dollar 66 und es war eine Heidenarbeit. Der Stahl ist schon ziemlich hart.

Ich glaube, bei meiner nächsten Bestellung werde ich mir auch noch die 5µ Folie mit den Siliziumkarbid Schleifpartikeln mitbestellen. Wenn man die Fase der Schneide (Facetten haben nur Edelsteine!) neu setzen muss, dann wäre die recht nützlich.

Siegburger · 09. Dezember 2015, 08:46:30

Zitat:
Ich glaube, bei meiner nächsten Bestellung werde ich mir auch noch die 5µ Folie mit den Siliziumkarbid Schleifpartikeln mitbestellen. Wenn man die Fase der Schneide (Facetten haben nur Edelsteine!) neu setzen muss, dann wäre die recht nützlich.

Erst einmal vielen Dank für deine fachliche Klarstellung der Facettenbezeichnung.

Die Folie kanst du dir schenken. Sie entspricht einem 3000er Naniwa SS. Wenn du damit die Facette

setzen willst, bist du bis nächstes Jahr Weihnachten beschäftigt. Selbst mit einem 1000er Naniwa SS ist das bei einem GD 66 noch eine Arbeit für Strafgefangene.

Gruß
Siegburger

wernerscc · 09. Dezember 2015, 12:00:06

Zitat von: Siegburger am 09. Dezember 2015, 08:46:30
.......
Die Folie kanst du dir schenken. Sie entspricht einem 3000er Naniwa SS. Wenn du damit die Facette setzen willst, bist du bis nächstes Jahr Weihnachten beschäftigt. Selbst mit einem 1000er Naniwa SS ist das bei einem GD 66 noch eine Arbeit für Strafgefangene.

Gruß
Siegburger

So ist es. Eine 400er Diamantplatte ist gerade richtig für die verkorkste Facette

eines Gold Dollars im Auslieferungszustand.
Auch mit 'nem 1000er Chosera geht man mit dem Gold Dollar ins Straflager

Siegburger · 09. Dezember 2015, 12:28:18

Sorry, habe bei kanst ein n vergessen, damit es nicht wieder einen Anpfiff gibt.

Batou · 09. Dezember 2015, 14:36:11

Hab ich mir schon gedacht, dass mindestens einer der stillen Mitleser auf meine Provokation anspringt

Danke für die Info. Dann tut's auch ein guter Sensenwetzstein. Mal schauen wenn mal wieder Kirmes im Städtchen ist. Da gibts immer einen Stand mit Messern, Scheren und Gedöns. Der hat auch diverse Schleifsteine der gröberen Fraktion zur Auswahl. Irgendwas mit Arkansas oder so habe ich mal gelesen. Kann man sowas für den Zweck verwenden?