Schmierstoff für Hobel (Ballistol ein Hobeltöter?)

Begonnen von Alfred, 19. Oktober 2007, 22:51:28

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Baas vant Spill

Verstellen im entspannten Zustand mach ich ausschließlich, und dennoch ging der Verstellmechanismus mit der Zeit deutlich schwerer. Reigung brachte nicht so viel, wie erhofft, deswegen dann das Siloconsprühöl, der den Mechanismus bisher doch leichtgängiger gemacht hat.

Jetzt hab ich letztens auch so ein Döschen mit Graphitpulver gesehen - Wäre das eine bessere Alternative? - Kenne das Zeugs bisher nicht.

kriklkrakl

Ölen oder nicht - ich hab die Beobachtung gemacht,
dass geölter Hobel sich leichter abspülen lässt, bzw die Seifenreste nicht so dran festsetzen.
(der Hobel wird mit Öl abgereiben, und nicht drin gelagert wie ne Ölsardine  o))

nehme normales "Maschinenöl" von Centralin, Säure- und Harzfrei:
das ist wahrscheinlich auch gereinigtes Paraffin.
Beim Adjustable hab ichs noch nicht probiert, aber was soll gross passieren:
notfalls wirds wieder mit Ultraschall rausgewaschen,..
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

henning

Entweder Graphit oder Öl, zusammen gibt da eine Paste die auch Türschlösser schwergängig macht. Wenn Graphit austritt hinterlässt es auch Spuren.
Wenn unbedingt geölt werden muß, halte ich Silikonöl für die beste Lösung:

ZitatSilikonflüssigkeiten weisen zwischen ?60 °C und bis 200 °C Schmiereigenschaften auf. Die Schmierfähigkeit ist geringer als die von Mineralölen und anderen Schmierstoffen. Sie neigen nicht zum Verharzen....In Medizin und Kosmetik dienen Silikonflüssigkeiten als Bestandteil von Kosmetika, Hautschutzsalben, Salbengrundlagen, zur Frisurstabilisierung, als Fixateur für Duftstoffe u.a.....Durch Zugabe sogenannter Konsistenzregler und von Füllstoffen lassen sich aus den Silikonflüssigkeiten Silikonpasten bzw. Silikonfette herstellen. Silikonpasten finden als Schutz- und Dichtungspasten für empfindliche Metall- und Apparateteile Verwendung, Silikonfette als Schmiermittel bei tiefen, hohen bzw. stark schwankenden Temperaturen, solche auf der Basis von Polymethylphenylsiloxanen beispielsweise im Bereich von ?70°C bis 230°C.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Silikone#Silikonfl.C3.BCssigkeit_und_Silikonfett

Außerdem sind Silikonöle klar und hinterlassen kaum Spuren. Beim Ölen meine ich übrigens immer mechanische Teile. Einölen im Sinn von Oberflächenbehandlung mußte ich meine Hobel noch nie. Abspülen lassen sie sich auch so, wenn man eine weiche Bürste zur Hilfe nimmt.

Ciao

kriklkrakl

was Nelkenöl /oder Kamelienöl für die Hobel- oder Klingenpflege betrifft:

Nelkenöl hat eine abartig geringe Viskosität und Oberflächenspannung.
Daraus resultiert die sehr hohe Kriechfähigkeit, es unterwandert so alle Defekte /
auch oxidierte Stellen oder angefressene Gewinde.

Reines Nelkenöl aus der Apotheke ist leider ziemlich aggressiv (Klingentöter, Warnung :P ),
man bekommt auch viele Lackierungen und Hölzer damit kaputt.
Japanisches Schwertöl für Katanas etc. besteht aus einer Mischung von Kamelienöl plus Nelkenöl,
wobei das Kamelienöl den Oxidationsschutz und die Oberflächenpflege bewirkt.

Das eine Öl repariert, das andere schützt und pflegt
(Infos hab ich vom messerforum)

http://www.feines-werkzeug.de/product_info.php/info/p1169_Japanisches-Schwertoel--Kento-Abura-.html
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Faust I,Mephistopheles

kriklkrakl

Das teure japanische Pflegeöl heisst übrigens "Choji-Oil", sehr traditionell und seit 500 Jahren im Felde bewährt.




"google sei dank" weiss ich auch das Mischungsverhältnis:
1% Nelkenöl (ätherisches Öl, aus der Apotheke), plus 99% Kamelienöl (günstig & leicht erhältlich, Messershops).
Für besonders empfindliche Klingen nimmt man noch weniger Nelkenöl, unter 1%.

Die modernere Mischung besteht aus 1% Nelkenöl plus 99% Feinöl (Mineralöl, säure- und harzfrei)
Feinöl schützt besonders gut vor Oxidation und Wasser (auch hoher Luftfeuchtigkeit).


clove-oil: Nelkenöl
camellia-oil: Kamelienöl
tsubaki abura: Kamelienöl auf japonesisch
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Faust I,Mephistopheles

2-V-Boxer

Kamelienöl, Nelkenöl...,mhm..., ich schmiere meine Messer seit einigen Jahren schon mit Ballistol oder Brunox ein und da is' noch nichts mit geschehen, ausser dass sie gewöhnungsbedürftig riechen, wenigstens die mit Ballistol versehenen...

Gruß,
Thomas

kriklkrakl

Choji-Öl ist auch ursprünglich für Tamahagane/ Juwelenstahl verwendet worden:

der Stahl mit meist mehr als 1 Million Lagen ist so empfindlich, der oxidiert schon vom Anhusten,
auch Hautschweiss wirkt ziemlich aggressiv auf die Klinge.
http://de.wikipedia.org/wiki/Katana
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Tim_gs

Zum schmieren ziemlich aller Metalle, Lager und verwendbar in so ziemlich allen Temperaturbereichen die bei Hoblern so vorkommen, kann ich euch Mobil 28 in kleinen handlichen Eimern vorschlagen.

Wir verwenden das zum schmieren der Lager an Flugzeugreifen. Hohe Wasser und Seifenbeständigkeit, jedenfalls riecht man das Fett noch lange nach dem Händewaschen.


Baas vant Spill

Vom Flugzeugreifenlager zum Hobel - warum nicht.

Meinst du, ein Eimer reicht aus für die durchschnittliche Hobelsammlung?   ;)

kriklkrakl

eben hatte ich mich verlesen:

dachte schon, ihr schmiert die Flugzeugreifen ein,
damit der Flieger besser über die Landebahn (hinaus-)rutscht  :D
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Faust I,Mephistopheles

kw

*lach*...dasselbe habe ich auch für mich gelesen! ;D

Vielleicht kann Tim ja ein paar Proben organisieren. Und auch die dürften eine kleine Ewigkeit reichen. Ansonsten kann ich, neben dem bereits erwähnten Hahnfett aus dem Baumarkt, das "1110" von OKS empfehlen. Wirkt auch "leichtfüßig, aber beharrlich". ;D

schlenk

Zitat von: AlterFreund am 09. April 2009, 20:09:15
Kamelienöl ist schön und angenehm, ich meine aber dass es doch ausharzt, auch wenn immer das Gegenteil behauptet wird.
Messer die ich damit eingerieben und ein Jahr zur Seite gelegt hatte hatten nun einen zäh-klebrigen Überzug.
Kamelienöl nutze ich auch und zwar das Sinensis, dass auch DICK anbietet. Schlechte Erfahrungen habe ich damit noch keine gemacht, allerdings liegen meine Messer und Hobel, da meine Stammmannschaft eher klein ist, selten länger als ein 8-12 Wochen. Wer sich ab und zu auch in Messerforen umschaut, wird allerdings lesen, dass es hier zT deutliche Qualitätsunterschiede zwischen chinesischen und japanischen Kamelienölen zu geben scheint.

@AlterFreund: Wie und wofür wendest Du das erwähnte Parafinöl von IKEA an? In einer Mischung? Pur? Als Langzeitschutz?

Zitat von: hajoe am 10. April 2009, 09:19:13
für Gewinde (Progress) nehm ich Niveacreme
Davon kann ich nur abraten. Ich habe mal ein Gewinde in einer Notsituation mit NIVEA gängig gemacht und vergessen es danach zu reinigen. Später musste ich feststellen, dass die Creme vollkommen vergammelt und das Gewinde völlig zugesetzt war.

Zitat von: kriklkrakl am 01. August 2009, 15:01:39
Die modernere Mischung besteht aus 1% Nelkenöl plus 99% Feinöl (Mineralöl, säure- und harzfrei)
Interessante Sache diese Mischerei...

@Kriklkrakl: Nimmst Du "stinknormales" Nelkenöl, dass auch zur Zahnpflege angeboten wird?

gruesse von schlenk

schlenk

Ergänzung:
Öl tut es übrigens nicht immer. Mein alter WALBUSCH hat nach seiner GR beim Verstellen auch im geölten Zustand kratzende Geräusche von sich gegegen. Da dies aber eher selten der Fall ist, nehme ich dafür ein bisschen Mehrzweckfett aus der Tube.
gruesse von schlenk

kriklkrakl

Zitat von: schlenk am 12. August 2009, 14:23:30
@Kriklkrakl: Nimmst Du "stinknormales" Nelkenöl, dass auch zur Zahnpflege angeboten wird?

soweit ich gelesen hab, ist die Apotheken-Variante viel zu aggressiv dafür,
auch hier ist das japanische Nelkenöl/ Clove-oil zu empfehlen:

http://www.dietraumschmiede.de/scheideninfo/scheideninfo.htm
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
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Faust I,Mephistopheles

Tennessee

Mal ganz ehrlich und ohne Bödsinn :

Bremsenreiniger !

Unglaublich gutes Zeug, verfliegt ohne Rückstände und das Teil sieht besser aus, als neu.
Die Schwalbe ist ein fröhlich Tier, ist immer froh und heiter - erst fliegt sie um den Kirchturm rum, dann um den Blitzableiter. Mahlzeit !