Griffschalen beschädigt - Reparatur möglich?

[Rockabillyhelge]

Das dürfte eine Einlage sein die die Bünde zwischen marmorierter Mitte und den gelben Spitzen überdeckt.

[Iltis]

Ja, das siehst Du richtig, allerdings sieht es für mich so aus als wenn das "Zierblech" die Schildpatt oder Perlmutt Verzierung ein wenig überlappt.

Wenn ich mir die Mühe machen wollte, die Einlage "umzupflanzen" (und ich sage nicht, das es die Mühe nicht wert ist, das ist Anschauungssache), würde ich folgendermaßen vorgehen: Für die Puksäge würde ich als erstes der feinste Blatt kaufen, das ich finden kann (selber habe ich ein Goldschmiedslaubsäge, da kann ich Schnitte <0,25mm hinkreiegen, aber sowas ist etwas teuerer), und würde die Bleche, Einlage und Schalen auseinandersägen, und die Abschnitte mit die Bleche in eine Tasse mit Azeton (Nitroverdünner ist besser, kriegt man nur nicht in kleine Mengen, und ein Liter brauchst du nicht) liegen. Mit die Zeit wirst du mit höchste wahrscheinlichkeit Blech von Schalenreste entfernen können ohne Schaden. Der "Perlmuteinlage" (der wahrscheinlich, genau wie die Schalen, aus Celluloid besteht) wie vorher beschrieben in die neue Schalen einlassen (die Rillen einkratzen, wie paragerry vorschlägt, ist eine gute Idee) und mit Epoxidkleber festkleben und aushärten lassen. Dann sind die Zierbleche drann: Nuten links und rechts die Einlage einfeilen, wenn gewünscht mit die "Überlappe" (finde ich schon schöner), und die eingefeilte "Sichtflächen" soweit mit Schmirgelpapier bearbeiten, das sie nicht mehr zerkratzt aussehen (ich schätze, mit 600er Körnung ist es getan), und anschliessend die gereinigte Bleche wieder festkleben, mit eine großzügige Menge Epoxid, das die Löcher im Blech auch gefüllt sind. Das die Sauerei sich in Grenzen hält, die Nuten rechts und links mit Klebeband abkleben, da hast du nacher weniger zu putzen. Wenn alles ausgehärtet ist, die überstehenden Epoxidresten mit Schmirgelpapier entfernen und das ganze mit ein Poliermittel deines Wahls polieren (ich würde Wiener Kalk nehmen).
Wie gesagt, ganz viel Arbeit, aber wenn es dir es Wert ist wäre sowas machbar, würde schön aussehen, und du hattest ein Stück Handwerk worauf du stolz sein könntest.

Gruß

Iltis

[strawinski]

Iltis geht schon in die richtige Richtung. Man kann den Griff natürlich so wieder herstellen, als wäre er Original. Aber es ist immer ne Frage, ob man es will und was es kostet. Ich würde das Stück in der Mitte herausnehmen und es in einen neuen Griff einfach eingießen. dadurch gibt es keine Klebestellen und Brüche mehr. Es wäre quasi wie neu.

[bristolian]

@ Strawinski: "eingießen" - wie? Meine Idee der Umsetzung geht eher in die Richtung von Gerry:

zusätzlich zu der Idee von Iltis empfehle ich die Ergänzung nicht nur gerade zu verkleben, sondern die Flächen zu schäften, also die Klebeflächen schräg zu schleifen.

Gruß
Leon

[strawinski]

ich würde wie gesagt die bei den Enden absägen. Ev, auch dann abschrägen auf 45 Grad. Ist keine schlechte Idee. Vorher würde ich mir aus dem Bastelladen Knetsilikon kaufen. Damit kopiere ich immer alte Griffe, ohne das man das Messer zerlegen muss. Ich schlage das Knetsilikon um den Griff. Da kann ich auch gleich hinten das fehlende Ende mit verlängern und später zurecht schleifen. Das mache ich auf beiden Seiten. Nach ein paar Minuten ist es ausgehärtet. Ich kann es abnehmen und habe eine Rohform.
Dann wie gesagt schneide ich das Stück aus der Mitte heraus. Lasse links und rechts 0,5 mm frei, welches ich schräg nach unten anfeile.
Dann lege ich das Mittelstück in die Form zurück. Muss natürlich wegen dem Schriftbild passend sein. Dann kommt das schwierigste. Du brauchst Giesharz und die Farbe dazu. Wenn du die passende Farbe gefunden hast, alles mit dem Härter anrühren und dann schön in die Form laufen lassen. Es wird sich unsichtbar verbinden. Nach 20 Minuten ist es soweit, das man es bearbeiten und fertig poliere kann.

[bristolian]

Hallo Strawinski

danke, das sind sehr gute Tipps. Wenn ich Zeit habe werde ich das Anfang Mai einmal ausprobieren. Wenn es schief geht kann ich mir immer noch ein neues fertiges Heft besorgen und als Ersatz anbauen 
Gruß
Leon