So könnte man Hobel wieder populär machen!

Begonnen von Burlador, 07. Februar 2014, 13:20:11

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Vitali Sierend


Dafür spricht auch, das es in Berlin z.B. wieder schick wird zum Barbier zu gehen.

Das der Taliban-Wildwuchs auf Dauer nicht DIE Mode bleben würde war ja absehbar.

Nun beginnt man am Bart wieder zu verschönern bzw. ihn zu bändigen,

und das führt ja fast automatisch zu den "alten Techniken" die nun als Kult wieder zurückkehren.


Rockabillyhelge

Naja, Berlin als "Hippe" Stadt hat sicherlich eine Sonderstellung inne und was dort geschieht wirkt auf mich eher als Modebewegung und weniger als
tiefgreifende Änderung bzw. Rückkehr zur Tradition, interessanter ist die Frage wie es auf breiter Fläche läuft, dort wo es nicht derart bedeutend ist dem Puls der Zeit zu folgen.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

RavenNevermore

Zitat von: Vitali Sierend am 27. April 2014, 14:50:51
Dafür spricht auch, das es in Berlin z.B. wieder schick wird zum Barbier zu gehen.
Das der Taliban-Wildwuchs auf Dauer nicht DIE Mode bleben würde war ja absehbar.
Nun beginnt man am Bart wieder zu verschönern bzw. ihn zu bändigen,
und das führt ja fast automatisch zu den "alten Techniken" die nun als Kult wieder zurückkehren.


Auf Dauer wird das denke ich mal kein Renner mit den Barbieren. Mode kommt - Mode geht. Und da bleiben nur sehr wenige bei den "alten Techniken" hängen, weil sie hier
von der Rasuritis infiziert werden oder die wenigen die sich von der schnelllebigen Masse abheben wollen.

Ein Freund hat letztens im Gespräch ein sehr schönes Zitat gesagt, was dazu paßt:
Jeder wird als Unikat geboren. Aber die meisten sterben als Kopie.

"Im Trend sein" wird viel zu sehr verlangt und befolgt. Einfach aus dem menschlichen Wunsch zur großen Herde zu gehören und somit schlechter angreifbar zu sein.
(Die Angst vorm Säbelzahntiger ist es zwar nicht mehr, aber dafür die Angst vor Häme oder getuschel mit Fingerzeig.)


Zitat von: Rockabillyhelge am 27. April 2014, 15:09:49
.... interessanter ist die Frage wie es auf breiter Fläche läuft, dort wo es nicht derart bedeutend ist dem Puls der Zeit zu folgen.

Wie z.b. bei Niederrheinern?!  *Duck und weg*

Rockabillyhelge

Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Herne

@ RavenNevermore: Kluger Beitrag! Und noch mit Sticheln ... ;D dh:

Zitat von: Vitali Sierend am 27. April 2014, 14:50:51
Nun beginnt man am Bart wieder zu verschönern bzw. ihn zu bändigen,
und das führt ja fast automatisch zu den "alten Techniken" die nun als Kult wieder zurückkehren.
Schön wär's ja, ich befürchte in der Realität nur, daß die breite Masse, die derzeit ihren Trendbart bändigt,
eher darauf wartet, daß Gillette die 'Präzisionsklinge' an ihrem Fusion verbessert ... .

Tim Buktu

Du meinst diejenigen, die noch nicht gemerkt haben dass es tolle Geräte zur exakten Bartpflege gibt?:
http://www.goateesaver.com/
;D
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Herne

Grandios! Und man kann seiner Liebsten gleich das passendeT-Shirt dazu schenken. dh:
Ob man sie jedoch dazu bringt, es zu tragen ... :-\ ;D

MelrosePlant

Zitat von: Tim Buktu am 27. April 2014, 23:30:45
Du meinst diejenigen, die noch nicht gemerkt haben dass es tolle Geräte zur exakten Bartpflege gibt?:
http://www.goateesaver.com/

Soetwas kann ja nur aus dem Land der unmöglich Begrenzten kommen: in meinem nächsten Leben vermarkte ich auch so ein Ding und kaufe mir dann eine eigene Südseeinsel...

Heresy

Zitat von: Rockabillyhelge am 27. April 2014, 15:09:49
Naja, Berlin als "Hippe" Stadt hat sicherlich eine Sonderstellung inne und was dort geschieht wirkt auf mich eher als Modebewegung und weniger als
tiefgreifende Änderung bzw. Rückkehr zur Tradition, interessanter ist die Frage wie es auf breiter Fläche läuft, dort wo es nicht derart bedeutend ist dem Puls der Zeit zu folgen.

Wie soll die Rückkehr zur Tradition auch zu bewerkstelligen sein, wenn keiner mehr lebt, der sie aus erster Hand kennt?

Die breite Masse an Leuten, die sich ausschließlich mit Hobel rasiert haben, sind seit gut 30 Jahren tot. Diejenigen, die sich ausschließlich mit Messer rasiert haben, sind eher seit 80 Jahren über der Wupper. Diejenigen, die regelmäßig zum Barbier gegangen sind, eher länger.

Wir können ja eigentlich nur noch so machen, als ob. Als "Barbier" einen Laden vintagemäßig einzurichten, sich komplett zu tätowieren und einen Pork-Pie-Hat zu tragen hat ja eher mit Lifestyle (im besten Fall mit Lebenseinstellung) zu tun, als mit Tradition. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Interessant wird es erst, wenn der Hype (wenn es denn einer ist) vorbei ist. Dann sieht man, wer es ernst meint. So lange es angesagt ist, gilt es einfach nur so viele Leute wie möglich auf den Sessel zu bekommen. Dann wissen sie, wie eine gescheite Rasur aussehen kann und versuchen es auch mal selbst.
Gruss, Rainer

Billy UnTalent

In Zeiten von "Vintage" und "Rockabilly" entdeckt schon so manches eine Renaissance. Barbiere gibt es in vielen grösseren Städten im Stil der 50er. Gerade türkische Friseure bieten ja bekanntermaßen eine Messerrasur an. Bei Städtetouren in Bonn, D-dorf und Maastricht habe ich Friseursalons im alten Stil gefunden. Meistens von Rockabillies betrieben und besucht. Dort stand  der tätowierte, bärtige Barbier Anfang 30 mit Seitenscheitel in seinem urigen Laden. Diese Barbershops waren auch sehr gut besucht und wirkten gemütlich und nostalgisch zugleich.
Es gibt übrigens noch viele Nassrasierer aus der alten Zeit. Jedenfalls Hobelnutzer, wie mein Großvater, der einen Rotbart Mond nutzte bevor er in den 70er zum elektrischen Rasierer griff und bis heute Braun Kunde ist. Mein Vater ,Jahrgang 51, nutzt nur noch elektische und kannte den Hobel nicht mal namentlich, sondern nur optisch. Ich bin durch Interesse und einem geschenkten Merkur Progress zur Hobelrasur gekommen. Früher waren Hobel, einfache Gebrauchsgegenstände und kein Hobby. Wer würde heutzutage denn eine Mach3 aufbewahren um ihn in 50 Jahren zu vererben oder in der Bucht zu verkaufen?!

Heresy

Zitat von: Billy UnTalent am 28. April 2014, 09:16:32
Wer würde heutzutage denn ein Mach3 aufbewahren um ihn in 50 Jahren zu vererben oder in der Bucht zu verkaufen?!

Keiner, denn er bleibt nicht so lange schön, man bekommt in 50 Jahren keine Klingen mehr dafür und er hat nichts gekostet. :P
Vielleicht wird der Mach3 ja auch mal so kultig, wie es die Zweiklinger schon sind. Es müssen nur noch mehr Klingen und Vibratoren (später Beleuchtung, Ultraschall, Klingenvorwärmung, Begleitmusik, ...) in die Rasierer reingefummelt werden, dass vielleicht mal der Mach3 als "reine Lehre" gilt.

Bei den meisten Hobeln sieht das etwas anders aus. Die haben größtenteils mal richtig Geld gekostet und nach jetzt 100 Jahren gibt es noch immer Klingen(-auswahl) wie Sand am Meer. Für mich ein klares Pro für den Hobel, auch wenn vielleicht das gleiche Ergebnis mit einem HighEnd-Systemie leichter zu erreichen sein wird (meine Haut ist imun gegen einwachsende Haare).
Gruss, Rainer

Billy UnTalent

Deswegen ja das Beispiel mit dem Mach3. Früher dachten die Hobler ähnlich. Mein Opa war total verwundert über meine Begeisterung und hätte niemals daran gedacht für mich seinen alten, benutzten Rotbart aufzubeben, wo es doch diese Innovation namens E-Rasierer gibt. Diese haben die "zeitraubende" Nassrasur mit mehreren Durchgängen einfach abgelöst.
Bei einem Besuch in einer Solinger Manufaktur, bestätigte mir der Verkäufe sogar, dass Rasiermesser bei jüngeren Herrn immer beliebter werden. Da wird es also wieder populär. Der Hobel ist einfach nur nicht bekannt genug.


Burlador

Erstaunlich, wieviel Feedback der Preisjäger-Artikel in ein paar Tagen bekommen hat. Ich zögere, dort einen GRF Link zu hinterlassen, denn dann ist es wohl mit des Grundabsicht des Sparens schnell vorbei... ;D
"Er läuft ja wie ein offenes Rasiermesser durch die Welt..." (Büchner, Woyzeck)

Nidal_05

Wie wäre es bei der Zeitschrift Men's Health einen "Shaving Battle" mit Erfahrungsberichten im Vergleich
- Systemies
- Elektrorasur
- Hobel
- Messer

vorzuschlagen?

Würde das etwas bringen????
Sanft und gründlich -

Nidal