Naniwa Super Stone 12.000 - ein "gut gehütetes Geheimnis"?

Begonnen von jollo74, 03. August 2013, 11:00:21

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MelrosePlant


jollo74

Wir sind fast da  o) ;D ;D ;D...

4 von 5 Rückmeldungen habe ich schon.

Aber soviel kann ich schon sagen: das Warten lohnt sich ;) ;D!

LG
Jörg

jollo74

Hallo zusammen,

Ein Testbericht steht zwar noch aus, aber da es genug Zeit zum Testen gab und mir schon ein Teilbericht vorliegt, habe ich mich entschlossen, die Ergebnisse der vier ersten Tester schon einmal zu veröffentlichen. Und außerdem muss es jetzt auch mal voran gehen ;D.

Ich werde jeden Testbericht in einem separaten Post veröffentlichen.

An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an die Tester für ihren Aufwand und ihr Vertrauen, mir ihre schönen Messer zur Verfügung zu stellen dh: ;D.

Liebe Grüße und viel Spaß bei der Lektüre
Jörg

jollo74

Testbericht von Balm:

Zitat von: jollo74 am 15. August 2013, 20:38:56
Sooo,

Das nächste Pärchen ist geschärft, zwei zierliche kleine Engländerinnen im Elfenbeinkleid (Auf dem Ohzuku liegend):



Ist schon eine Weile her, dass ich so schmale Messer geschärft habe  :). Haartest klappt gut Morgen gehen sie zurück zu Balm.

LG
Jörg

Zitat von: Balm am 19. August 2013, 22:22:22
Hallo Jörg,
wie versprochen ist hier nun mein Eindruck zu den Messern.

Am ersten Abend habe ich einen 2-Tagebart bearbeitet. Also heiße Gesichtswäsche, Mitchells Woolfat Soap sahnig aufgeschlagen und 2 Minuten einweichen lassen... Nebenbei habe ich wohl aus Gewohnheit jedes Messer 5x über den Lederriemen gezogen.
Die linke Gesichtshälfte dann mit dem Saturday-Messer, die rechte war die Sonntagsseite. Ganz klassisch mit dem Strich, neu einseifen, gegen den Strich, einseifen und den Hals nochmal quer.
Eines vorweg, scharf waren beide. So ganz ohne Paste hätte ich das nicht für möglich gehalten. Sunday war für meinen Geschmack etwas agressiver, was sich nach der Rasur an einem roten Hals rechts bemerkbar machte. Das ging aber nach einer Stunde wieder weg.
Am nächsten Tag das gleiche Programm, nur mit La Toya (der Schaum gleitet noch besser) und umgekehrten Seiten. Schließlich rasiere ich nur mit rechts und hier wollte ich jeden Einfluss ausschließen. Das Ergebnis war wieder vergleichbar, nur dass jetzt links etwas roter war.
Einige Tage vorher hatte ich andere Messer aus der Reihe ausprobiert, die ich klassisch mit zum GBB, dann auf den 12k Chinesen und dann mit grüner Paste bearbeite. Die Schärfe ist vergleichbar, nur dass der Hals nicht rot wurde.
Fazit für mich: bei den zugegebenermaßen sehr kleinen 4/8 Messerchen bleibe ich bei der alten Methode. Für breitere Messer mag das aber durchaus funktionieren. Ich bin auf die Resultate der anderen Versuchskaninchen gespannt.
Vielen Dank in jedem Fall für die tolle Aktion. ,,Jugend forscht" ist immer was Schönes.

"Sunday" = Naniwa 12.000
"Saturday" = Ohzuku

jollo74

Testbericht von Senser:

Zitat von: jollo74 am 14. August 2013, 17:28:15
Soderle,

Die ersten Testobjekte sind gestern eingetroffen  ;D.

Ich habe mit Sensers beiden Messern begonnen, ein Rund- und ein Geradkopf (auf dem Kitayama liegend):


Die Messer wurden wie im Eingangspost beschrieben geschärft und geledert. Nur 80x Leder, keine Pasten. Haartest klappt, eine Testrasur werde ich nicht machen.

Morgen bringe ich sie zum Götterboten und dann geht's für sie zurück zu Papi ;D, der sie dann ausgiebig testen darf 8).

LG
Jörg


//edit Hannes: Schärfmethode auf jollos Wunsch hin entfernt. Einen dadurch gegenstandslos gewordenen Folgepost gelöscht.

Zitat von: Senser am 01. September 2013, 19:28:01
Hallo Jörg
Ich habe den Test mit dem Rundkopf begonnen und war sofort angenehm überrascht. Die Rasur verlief extrem sanft, gründich und ohne jedes Problem. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die Klinge beim 2. Durchgang nachgelassen hätte.
Respekt! Das Messer verhielt sich so, wie meine frisch geschärften Klingen, wenn ich einen guten Tag hatte.
Daran änderte sich auch bei den folgenden 2 Rasuren nichts, was auf eine ordentliche Standzeit schließen lässt.
Es folgte das Geradkopf. Zunächst glaubte ich vielleicht, evtl. oder auch nicht, wenn überhaupt, dass dieses Messer nicht ganz so sanft ist wie das Andere. Vielleicht wollte ich aber auch einen Unterschied feststellen.
Auch die beiden letzten Rasuren brachten keine klaren Erkenntnisse.
Ich habe mich entschieden, dass das Geradkopf einen Tick weniger sanft, dafür aber gründlicher ist, als das Rundkopf.
Ich möchte nochmal bemerken, dass es sich ja um 2 gleiche Messer handelt, von denen Eines von mir, wegen einer Beschädigung zum Geradkopf umgeschliffen wurde. Das, wenn überhaupt, vorhandene unterschiedliche Rasurverhalten kann also nicht an den Messern selbst liegen.
Würde ich nur Eines zu testen haben, egal Welches, würde ich sagen: Mehr kann man von einem Rasiermesser nicht erwarten, und ich glaube nicht, dass man da noch mehr rauskitzeln kann. Jedenfalls Nichts was länger als eine Rasur vorhält.

Geradkopf = Ohzuku
Rundkopf = Naniwa 12.000

jollo74

wernerscc's Testbericht:

Zitat von: jollo74 am 17. August 2013, 18:06:02
Ich habe eben wernescc's Kedakes (Rund- und Geradkopf) geschärft. Das waren zwei verdammt große und vor allem zähe Biester  :o >D ;D... Ich habe sogar das erste Messer noch einmal geschärft, weil ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war. Jetzt sieht es aber gut aus und sie gehen am Montag auf den Heimweg.

LG
Jörg

Zitat von: wernerscc am 23. August 2013, 10:36:48
erst gestern abend kam ich zur ersten Testrasur mit den beiden Kedakes. Ich mach es so wie Senser und rasiere mit beiden Messern grob  etwa die Hälfte der Rasurzonen in zwei Zügen erst m + q und anschließend gegen, alles mit der rechten Hand.

Ich will dir ein großes Lob aussprechen. So gut, sprich scharf und sanft haben die beiden Messer niemals zuvor rasiert. Ich bilde mir ein, eines der beiden Messer rasiert noch angenehmer als das andere. Mal sehen, ob das so bleibt Ich hab vor der Rasur beide Messer entölt und je 40 Züge auf Jewgenis Super-XXXL-Riemen abgezogen. Haartest danach war bei beiden Messern gleich, nicht überragend, aber für mich überzeugend. Ein überragender Haartest hat meiner Erfahrung nach häufig eine unsanfte Rasur zu Folge.
Voraussichtlich nächste Woche werde ich dir dann meine Einschätzung der Rasureigenschaften mit Zuordnung zu den beiden Messern zukommen lassen.
Zitat von: wernerscc am 31. August 2013, 12:28:01
Hallo Jörg,
hier meine Einschätzung der Schärfe beiden Kedakes, einmal Geradkopf und einmal Rundkopf:

Ich habe fünf Rasuren mit beiden Messern gleichzeitig durchgeführt und eine Hälfte der Rasurzone mit dem Geradkopf und die andere Hälfte mit dem Rundkopf rasiert. Vor jeder Rasur wurden die Messer auf Jewgenis Super XXXL-Hängeriemen abgezogen.

1. Rasur: Begonnen mit dem Geradkopf erschien der erste Durchgang mit und quer mit dem Geradkopf etwas bissiger als mit dem Rundkopf. Beim zweiten Durchgang gegen waren keine Unterschiede zwischen beiden Messern festzustellen.

2. Rasur: Begonnen mit dem Rundkopf erschien der erste Durchgang mit und quer mit dem Rundkopf etwas bissiger als mit dem Geradkopf. Beim zweiten Durchgang gegen waren keine Unterschiede zwischen beiden Messern festzustellen.

3. - 5. Rasur: Begonnen mal mit dem Geradkopf, mal mit dem Rundkopf rasieren beide Messer was die Schärfe angeht identisch.

Insgesamt weisen beide Messer eine angenehm sanfte Schärfe auf und sind durch den Naniwa 12000 bzw. den Ohzuku besser weil sanfter geschärft als im Ausgangszustand. Den hatte ich durch einen Gang beider Messer über Kieselgel-Ballistol auf Glas und anschließendes Pasten auf Diamant-Mossgummi hergestellt. Beide Messer waren danach, also vor jollos Schärfung, identisch, bissig, etwas unangenehm, rasurscharf.

Jetzt nach seiner Schärfung kann ich beide Messer anhand der Schärfe, die jetzt aber deutlich sanfter ausfällt, ebenfalls nicht unterscheiden. Wenn mal eines der beiden Messer zu Beginn der Rasur etwas bissiger erschien als das andere, war dieser Umstand der etwas kürzeren Einweichdauer der Rasierseife zuzuschreiben, da mal das Rundkopf-Messer und mal das Geradkopf-Messer diese etwas intensivere Bissigkeit zu Beginn der Rasur aufwies.

Insgesamt ein spannender und interessanter Test, den ich für valide halte, da er von meiner Seite verblindet war und ich bis zur Abgabe meiner Einschätzung nicht wußte, welches der beiden Messer mit welchen Stein geschärft wurde.

Fazit: Beide Steine liefern eine prima, sanfte Schärfe, bzw. jollo74 hat beide Messer mit den beiden Steinen für mich ununterscheidbar gut geschärft. Wenn also ein Ohzuku ein Top-Finishing-Stein für Rasiermesser ist, dann muß es auch ein Naniwa 12000 sein.

Geradkopf = Naniwa 12.000
Rundkopf = Ohzuku

jollo74

Tim Buktu's Testbericht:

Zitat von: jollo74 am 23. August 2013, 11:26:33
So, Tim Buktus wunderschöne 7/8 Friodurs sind geschärft und gehen heute auf die Heimreise:



Erste Testergebnisse liegen bereits von baknip und wernerscc vor. Aber noch wird nix verraten  ;) ;D...

LG
Jörg

Zitat von: Tim Buktu am 15. September 2013, 20:12:27
...
Rasuren habe ich mit jedem der Messer 4 absolviert.
Die erste Rasur mit beiden Messern wurde durchgeführt ohne sie vorher zu ledern.
Rasur 1: 7/8 Friodur Kullenrücken, schwarz
Rasur 2: 7/8 Friodur Kullenrücken, perlmutt-optik
Rasuren 3 - 5: schwarz
Rasuren 6 - 8: perlmutt-optik

Kurz das für mich eindeutige Ergebnis:
Nach 2 Rasuren, also jedes Messer 1 Mal, hatte ich schon einen recht klaren Eindruck der sich auch bei den folgenden Rasuren bestätigte:
Mit beiden Messern erhielt ich eine sehr saubere/nachhaltige Rasur.
Eindeutig sanfter rasierte mich allerdings das Messer mit dem schwarzen Heft.
Besser hat es mich vorher nie rasiert, so sollte es sein! Wenn ich mir also Morgen aussuchen kann mit welchem der beiden Messer ich mich rasieren will, fällt die Wahl eindeutig auf "Schwarz".

Schwarz = Naniwa 12.000
Perlmutt-Optik = Ohzuku

MadScientist

 dh:

Toller Test! Danke nochmal an jollo74 für die Mühen und auch an die Testteilnehmer!

Scheinbar scheint der 12K Naniwa über alle Zweifel erhaben zu sein, vor allem, dass er durchwegs als "sanft" beurteilt wurde, überrascht mich doch sehr! Ich schärfe derzeit auf Superstones, (außer der 1000er, der ist ein normaler Naniwa), mit der Abfolge 2, 3, 5, 8 K und abschließendem Chromoxid-Riemen hab ich noch alles recht gut hinbekommen. Wobei, wenn ich's am Chromoxid-Riemen übertrieben habe, funktioniert zwar der Haartest perfekt, mir ist das ganze aber doch eine Spur zu unsanft. Vielleicht ist ja der 12.000er wirklich die Alternative zum Pasten.

Im Vergleich zu Natursteinen ist ja ja sogar noch relativ Preiswert, vor allem, wenn man das komfortable Format berücksichtigt...
Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben.

Senser

Zitat von: MadScientist am 21. September 2013, 14:48:57
... funktioniert zwar der Haartest perfekt, mir ist das ganze aber doch eine Spur zu unsanft...

Genau diese Erfahrung habe ich gerade wieder bei einem Messer gemacht, welches ich hier im MH gekauft habe.
Haartest sensationell, Rasur recht unangenehm.

Gruß Senser

jollo74

Und hier der letzte Bericht:

Zitat von: jollo74 am 31. August 2013, 15:59:15
Ich hatte mich etwas weiter oben vertippt: es liegt mir nicht baknips Ergebnis vor, sondern das von Balm. Baknips Messer habe ich vor ein paar Tagen erhalten (das Wacker-Double) und heute geschärft. Die beiden hatten noch den Werks-Schliff und bei dem viertelhohlen musste ich ordentlich arbeiten o). Dieses wurde wohl ab Werk mit angehobenen Rücken geschärft oder ordentlich gepastet: ich musste trotz des abgeklebten Rückens lange schärfen, um "durch" zu kommen. Baknip hatte noch ein drittes Messer mitgeschickt, das werde ich zur Abwechslung mal mit meinem Thüringer finnishen :D.

Es wird ;D!

LG
Jörg

Zitat von: baknip am 24. September 2013, 07:00:56
Hallo Jörg,

nochmals vielen Dank für Deine Idee zum Messerschärfevergleich. Ich hatte nun beide Messer wirklich häufig abwechselnd im Einsatz und kann für das helle Messer (das Wacker als viertelhohl bezeichnet) ein Urteil abgeben – und konnte meine Meinung zum dunklen Messer (das weniger hohle) bestätigen.

Das helle Rasiermesser beschert mir prima Rasuren und verhält sich ganz so, wie man es von einem gut geschärften Rasiermesser erwarten darf. Es hakt beim Aufsetzen nicht ein, schneidet die Haare ohne zu rupfen und ist auch nachhaltig scharf, ich denke ich habe damit inzwischen über ein Duzend Rasuren durchgeführt. Für mich fällt es nicht aus dem Rahmen, sprich es tut genau das, was es soll, ganz unauffällig und gut – eben ein gut geschärftes Rasiermesser. Wenn ich die Schärfe mit einer Note bewerten müsste, würde es eine 2 erhalten.

Das dunkle Rasiermesser – ich sagte es ja schon – begeistert mich noch immer. Es ist trotz der vielen Rasuren unverändert scharf geblieben und hat seine Schärfe auch nicht verändert. Ich empfinde es gerade nicht als überscharf, mit all dem, was bei einem extrem scharfen Rasiermesser als Nachteil einhergeht, insbesondere hinsichtlich der Aggressivität und Hautreizung. Aber es ist außergewöhnlich schnittig, was mir besonders in den Kinnecken auffällt. Ich bewerte die Schärfe dieses Rasiermessers mit einer definitiven 1. Das soll nicht bedeuten, dass helle Messer wäre weniger scharf, aber das helle Messer ist eben deutlich unauffälliger, während die Schärfe das dunklen Rasiermessers einfach das gewisse Etwas hat.

Keilschliff mit dunklen Hornschalen = Naniwa 12.000
Viertelhohl mit hellen Hornschalen = Ohzuku

MadScientist

Optimale Schärfe und trotzdem sanft? - Der heilige Gral des Messerschärfens sozusagen, freut mich, dass ein Synthetikstein so gut funktioniert, wurde ihnen doch, was die Sanftheit angeht, lange ein Rückstand zu den Natursteinen nachgesagt.
Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben.

strawinski

eine Frage an Jolle.......
beim schärfen mit dem Ozuku. Wurde der Ozuku nur als Endfinisher benutzt oder wurde mit der traditionellen japanischen Methode geschärft (Botan, Mejiro, Tomo)?

Danke
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

jollo74

Hallo strawinski,

So hab' ich's gemacht:

Zitat von: jollo74 am 03. August 2013, 11:00:21
...
- Ich werde mit abgeklebtem Rücken schärfen, erst auf meinem Kitayama (ca. 8K), dann Naniwa 12K oder Ohzuku. Die letzten Züge mit einer extra Lage Klebeband.
- Kein Pasten, nur Leder
....

Bei einigen Messern, die keinen ausreichenden Grundschliff hatten, habe ich noch mit entsprechenden Naniwa Superstones (400, 800, 3000) vorgearbeitet.

LG
Jörg

strawinski

Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Senser

Also wenn ich das richtig sehe, dann gibt es einen einzigen direkt testbezogenen Kommentar nach Bekanntgabe der Testergebnisse. Wow. Sehr ermutigend.
Gruß Senser