Ist es wichtig warmen Schaum zu verwenden?

Begonnen von TiBr, 05. Juni 2013, 11:01:08

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TiBr

Guten Tag Leute,

momentan versuche ich bei meiner Nassrasur stets warmen Schaum zu verwenden. Derzeit nutze ich die Proraso in grün. Habe mir jedoch noch die Il Coloniali sowie die Palmolive Menthol bestellt. Bisher habe ich stets eine Glasschüssel mit kochendem Wasser befüllt und in diese dann eine kleiner Schüssel aus Glas gestellt, in welcher sich der angrührte Rasierschaum befand. Eigentlich ist das ja Paradox, da ich die Proraso ja unter anderem wegen der kühlenden Wirkung schätze...Andererseits finde ich das Gefühl von warmen Schaum auch sehr angenehm...Deshalb meine Frage: Sollte der Schaum warm sein, da er dann bessere Einwirkeigenschaften besitzt oder eher kalt um beruhigend zu wirken oder ists vollkommen gleich und ich kanns handhaben wie ich lustig bin?

Bin dankbar für jede Antwort!

AndreasTV

Grüß´ Dich :).
Um die Grundfrage zu beantworten = Nein ;). Warmer - nicht Heiser - Schaum erhöht bei den Meisten eher den Wohlfühlfaktor.
Mit eher lediglich warmen (Lauwam) Wasser gelingt der Schaum sogar Besser da zu warmes Wasser den Schaum sehr oft eher "Plörrig" und "Luftig" bei weniger Standfestigkeit werden lässt (Meine persönliche Ansicht & Erfahrung  8) welche durchaus von Anderen abweichen kann).
Davon Ab kann ein zu warmer Schaum - oder auch schon die zuvor zu Heiss durchgeführte Gesichtswäsche - statt das Barthaar die HAut zu sehr aufweichen und Aufquellen lassen Was einer schonenden Rasur entgegenstehen kann.

Letztendlich bleibt aber Diesbezüglich auch nur das herausfinden des persönlichen Optimums  :angel:.

MfG

Andreas

mikri

Auf Grund der Tatsache dass es Scuttles, Muttles und andere interessante Gefässe für die Erwärmung von Rasierschaum gibt und bereits früher gegeben hat, ist anzunehmen, dass warmer Schaum schon immer den Mann erfreute.

Ich stimme mit meinem Vorredner überein mit dem was er ausführte.

Ich tu es folgendermassen. Ich besitze einen doppelwandigen Mug aus Chromstahl, diesen fülle ich jeweils mit heissem Wasser aus dem Hahn und lege den Rasierpinsel darin ein. Danach schlage ich den Schaum darin auf. Bisher hat mir die Wärme dieses so hergestellten Schaums immer genügt - vorallem in kalten Tagen (von denen wir in den letzten 8 Monaten zur Genüge hatten) empfinde ich warmen Schaum als sehr angenehm.

Für mich ist warmer Schaum kein must, aber zwischendurch eine Bereicherung und eine Steigerung des Wellnessgefühls bei der Rasur.

LG mikri
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

Heresy

Schade, dass ich die Homepage nicht mehr finde, aber in den Dreissigern gab es eine ausgiebige Studie zum Thema Rasur. Bei der kam nicht nur heraus, dass massemäßig in etwa gleich viel Haut wie Baarthaare beim Rasieren entfernt wird, sondern auch dass es 2-3 Minuten Wassereinwirkung braucht, um ein Barthaar vollständig aufzuweichen.

Weder die Temperatur des Wassers noch die Anwesenheit einer Seife haben anscheinend etwas daran geändert.  :o
Gruss, Rainer

UbuRoy

Abgesehen davon, das warmer Schaum wesentlich angenehmer ist, habe ich persönlich bislang keinen Unterschied zwischen warm/kalt Rasuren entdecken können. Sind immer gleich gründlich.
Gilt übrigens auch für die Kopfrasur ;-)

DrYad3

Also ich fand die kalten Rasuren angenehmer für die Haut, zumindest das Gefühl nach der Rasur. Wenn es aber draußen kalt ist, benutze ich schon gerne warmes (nicht heißes) Wasser. Für die Gründlichkeit spielt es bei mir keine Rolle.
Gruß D

Sevoman

Lauwarmer Schaum ist (zumindest für mich) angenehmer. Aber sooo wichtig ist es nach meinen (beschränkten) Erfahrungen nicht - denn je wärmer der Schaum, desto schneller trocknet er auch aus. Und dann hast Du nach den 3min Einwirkzeit keinen Gleitschaum mehr im Gesicht, sondern so ne bröselige Masse und musst nochmal einpinseln. Passiert mir zumindest mit den eher "trockenen" RS ab und an mal (Plamolive, Crabtree & Evelyn "Nomad"). Die weicheren RS wie z.B. Proraso halten sich da etwas besser.
Moral von der Geschichte: Die Temperatur ist wohl eher eine Wohlfühl- als eine Technikfrage.

Feldjäger

Wie schon geschrieben, kann Schaum, der mit heißem Wasser angerührt wird, schnell im Gesicht trocknen. Ist mir auch schon passiert.
Ich habe auch schon mit kaltem Wasser rasiert; fand ich aber selbst im Sommer nicht angenehm.

Ich nehme am liebsten handwarmes Wasser. Aber ich bin auch bekennender Warmduscher, selbst im Sommer.
"Adenauer hatte noch vier Silben, Kiesinger noch drei. Inzwischen werden die Bundeskanzler immer einsilbiger..."
Helmut Schmidt - Deutscher Kanzler 1974-1982

Rockabillyhelge

Kann mir zwar vorstellen das warmer Schaum die Einweichwirkung steigert aber prinzipiell denke ich ist das eher
eine Sache der individuellen Vorliebe und liegt IMHO sehr naher an der Diskussion ob man sich jetzt mit warmem
oder kalten Wasser rasiert.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Feldjäger

Sehe ich genau so. Wird reine Vorliebe sein.
"Adenauer hatte noch vier Silben, Kiesinger noch drei. Inzwischen werden die Bundeskanzler immer einsilbiger..."
Helmut Schmidt - Deutscher Kanzler 1974-1982

infabo

Ist es wichtig warmen Schaum zu verwenden?
Generell würde ich sagen: nein.

Ansonst ist es eine individuelle Sache.

wernerscc

#11
Zitat von: Heresy am 05. Juni 2013, 12:55:56
Schade, dass ich die Homepage nicht mehr finde, aber in den Dreissigern gab es eine ausgiebige Studie zum Thema Rasur. Bei der kam nicht nur heraus, dass massemäßig in etwa gleich viel Haut wie Baarthaare beim Rasieren entfernt wird, sondern auch dass es 2-3 Minuten Wassereinwirkung braucht, um ein Barthaar vollständig aufzuweichen.

Weder die Temperatur des Wassers noch die Anwesenheit einer Seife haben anscheinend etwas daran geändert.  :o
Das hab ich nicht glauben wollen; nur Wasser sollte das Barthaar vollständig aufweichen? Unsere guten Rasierseifen für's vollständige Aufweichen gar nicht notwendig sein? Unmöglich!

Das ließe sich doch ganz schnell und einfach beweisen. Die Leute in den Dreissigern müssen Unsinn geschrieben haben. Also gestern meinen Zweitagesbart mit dem Dovo Meister Mertens test-rasiert. Linke Seite nach allen Regeln der Kunst und wie immer behandelt, sprich mit warmem Wasser und Dudu Osun gewaschen, mit WD20.30 Eigenbau-PreShave einmassiert und mit schlotzigstem Schaum aus Nivea RC und dem FS Manchurian im Gesicht fein eingeschäumt.

Die rechte Seite nur mit warmem Wasser gewaschen und nass gehalten.

Dann das Messer abgeledert und mit der Rasur der rechten Gesichtshälfte begonnen. Da ich mich nicht getraut habe, mit dem Messer auf einem bloßen Wasserfilm zu rasieren, hab ich die rechte Gesichtshälfte unmittelbar vor dem ersten Zug noch mit einer "Pfütze" Neo-Ballistol eingerieben. Wenn schon nicht ordentlich eingeweicht, sollte das Messer aber auch nicht beim zwangsläufig gleich erfolgenden Einhaken an den mutmaßlich drahtharten Haaren gleich auch noch in die Haut einfahren. Also beherzt den ersten Zug mit dem Dovo ausgeführt (Neo-Ballistol hatte maximal 5 Sekunden Einwirkzeit) in der sicheren Erwartung sofort abzubrechen und nachträglich einzuschäumen, um auch die rechte nur mit Wasser eingeweichte Gesichtshälfte überhaupt zufriedenstellend rasiert zu bekommen.
Aber Pustekuchen, das Dovo glitt durch die Bartstoppeln, wie gewohnt, kein Ziepen kein Haken, kein Reissen, kein Bluten. Alles Bestens bis auf die optische Kontrolle, die mangels Schaum leider ausfiel. Machte aber nichts, das Ohr rasiert ja mit. Also die rechte, nur mit warmem Wasser eingeweichte Gesichtshälfte in einem Durchgang mit und quer fertig rasiert und anschließend wie gewohnt die eingeschäumte linke Gesichthälfte ebenso.

Zum zweiten Durchgang gegen den Strich das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen, linke Seite wieder eingeschäumt, rechte Seite nochmal mit einem "Pfützchen" Ne-Ballistol gleitfähig gemacht. Auch gegen den Strich war die Rasur, der rechten Gesichtshälfte genauso problemlos, wie die der linken, eingeschäumten Gesichtshälfte.

Ich war völlig perplex. Das hätte ich keineswegs erwartet, daß die Rasur nur mit Wasser eingeweichter Barthaare genauso gut funktionieren würde, wie mit per Rasierschaum eingepinselter Barthaare. Wenn schon während der Rasur mit dem Dovo keine Unterschiede zwischen linker geschäumter und rechter, bloß gewässerter (nun ja und geölter) Gesichtshälfte zu Tage traten, dann würde doch wenigstens das gute Hattric AS die Verhältnisse wieder gerade rücken und offenbaren, daß die rechte Rasurhälfte  doch mehr mitgenommen sein würde und demzufolge schön intensiv brennen würde.
Aber nein, das Hattric hat gar nichts offenbart, sondern nur fein geduftet und ansonsten ganz lammfrom gar nichts anbrennen lassen.

Bitte macht das Experiment mal nach und widerlegt die Leute aus den Dreissigern und mich (sonst wüßte ich nicht, wohin mit meinen überbordenden Seifenvorräten :P)

P.S. Mehr als 24 Std. nach der Rasur bemerke ich keinen Unterschied in der Nachhaltigkeit zwischen linker und rechter Gesichtshälfte.
Was lange währt wird endlich gut!

AndreasTV

Guten Morgen :).
@ Werner / Alle: dh: Damit hast Du doch bewiesen das sich die Meisten wohl ganz einfach zu-viel Gedanken um das Erweichen ihrer Barthaare machen ;) ...

Letzten Endes ist der Rasierschaum je nach Ausgangslage nur wegen 2 Dingen angebracht als Da wären:

1. Wenn man sich vor der Rasur im Gesicht nicht ausreichend Lange "Gewaschen" hat um die Barthaare ausreichend zu erweichen So besorgt Das der Seifenschaum in dem er halt durch emulgiertes Wasser - / Seifengemisch = Schaum möglichst viel Feuchtigkeit auf der Haut / an den Barthaaren hält zum Erweichen.

Zum Beispiel nach einer Dusche ist das zusätzliche Erweichen des Barthaares also eigentlich nicht vonnöten ...  8).

2. So das Barthaar schon durch Duschen / ausreichend langes Befeuchten durch anderes Vorgehen (Warmes Tuch etc.) quasi "Voll-gesogen" & Erweicht ist dient eine ordentliche Schaumgrundlage außer der Sichtkontrolle Wo schon rasiert wurde dazu das Barthaar eben durch die im Schaum enthaltene Feuchtigkeit weiterhin Feucht & Weich zu halten sowie als Gleitgrundlage dh:.

Generell dient ergo eine vorherige Waschung des Bartbereiches nur dazu das vorhandene Hautfettgemisch von den Barthaaren zu entfernen damit das Wasser / die Feuchtigkeit vom aufgetragenem Rasierschaum die äußere Keratinschicht der Haarschäfte leichter durchdringen und sich So Mehr oder Weniger "Voll-saugen" kann damit Es halt einfacher abzuschneiden ist  dh:.

Das so manches Seifchen & Cremchen Wunderbar duftet interessiert das Barthaar nicht wirklich  :-*.

Wie man(n) So wieder Schön sehen kann: So einfach ist Tennis  :D ...

MfG

Andreas

Heresy

Danke Werner, für den todesmutigen Einsatz! dh:

Ganz ohne Seife geht es halt doch nicht. Ob man jetzt die Gesichtswäsche vorher braucht, wenn man eh mit Rasierseife "wäscht", kann ich nicht sagen. Selbst spare ich mir meistens die Waschung und mache nur das Gesicht nass, während ich die Seife aufnehme.

Ansonsten wäre das fast schon ein separater Thread wert.
Gruss, Rainer

tintin1

Zitat von: TiBr am 05. Juni 2013, 11:01:08

oder ists vollkommen gleich und ich kanns handhaben wie ich lustig bin?


Eher wie deine Haut lustig ist. Probier es aus und ändere immer nur eine Variable für 5-7 Tage.

Früher war das volle Programm das Maß der Dinge. Mittlerweile haben viele festgestellt, dass weniger auch mehr sein kann. Also weniger Vorbehandlung kann zu einem angenehmeren Hautgefühl führen; und die Rasur ist auch nicht weniger gründlich.

Die o.g. Studie war meines Wissens in vitro und das Vollsaugen kann auch über die Wurzel erfolgt sein. Aber zumindest hat man mal versucht, sich nicht auf das "Gefühl" zu verlassen.

Bezüglich Öl gehen die Informationen auseinander. Sicherlich wird die Haut flexibler, da Wasser mit den meisten Ölsorten hinein transportiert wird. Zur Wirkung auf das Barthaar habe ich noch keine Informationen gefunden.