Lebensdauer / Standzeit von Rasierklingen – Testberichte

Begonnen von Standlinie, 12. Januar 2013, 00:29:00

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multicast

Unglaublich und vielen Dank.  Benutzt Du eigentlich eine Tabellenkalkulation?

Michael

Standlinie

Ich verwende all die mir zur Verfügung stehenden Programme, die mir das Schreiben, Zeichnen, und Darstellen erleichtern.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Lu-Ku

Zitat von: Schwabenpeter am 26. März 2014, 20:23:32
Toller Test. Vielen Dank!

finde ich auch! Und sehr aufschlussreich.
Vielen Dank fürdeineMühe! dh:

In einem Punkt erinnert mich es ein wenig an die Stiftung Warentest,
da schneiden die von mir bevorzugten Produkte auch immer nur
mittelmäßig ab...
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Standlinie

Streamline-Rasierklinge

Lebensdauer / Standzeit dieser Rasierklinge: 16 Rasuren

Testzeitraum: 17.03. 2014 – 25.05.2014

Diese Rasierklingenmarke wird von der Warenhauskette REWE angeboten. Für weniger als 2 € kann man dort einen Klingenspender mit 10 einzelverpackten Klingen erwerben. Aufgrund der mit dieser Rasierklinge erreichten 16 Rasuren kann das Preis-/Leistungsverhältnis für diese Gebrauchsklinge als sehr gut bezeichnet werden.
Die nackte Rasierklinge trägt keine weiteren Bezeichnungen. Für den Standzeitentest habe ich deshalb die beiden Seiten wie bei den anderen Rasierkingenmarken auch mit 1-2 und 3-4 gekennzeichnet. Für die einzelnen Rasuren kam so entweder die Seite 1 oder aber die Seite 2 zum Einsatz; die einzelnen Rasierklingenschneiden wurden auf diese Weise gleichmäßiger beansprucht.

Auf der nachfolgenden Abbildung 1 ist der Klingenbehälter aus weißem Kunststoff zu sehen, daneben eine noch verpackte, eine bereits ausgepackte Rasierklinge und darunter die verwendete Testklinge.



Abbildung 1: Streamline-Klingenbehälter aus Kunststoff, eingepackte Originalklinge und die darunter liegende Testklinge

Bei diesem Standzeitentest habe ich mich mit den folgenden Rasierhobeln rasiert:
   - Gibbs Reglable (adaptiert für handelsübliche DE-Klingen),
   - Ikon S3S Hybrid,
   - Kabrand ZK,
   - Le Coq ZK,
   - Myatt-Minor (adaptiert für handelsübliche DE-Klingen),
   - Souplex ZK,
   - Timor ZK.



Abbildung 2: Rasierhobel, in denen die Streamline-Rasierklinge eingesetzt wurde

Die Rasierklinge harmonierte mit allen eingesetzten Hobeln. Mir fiel allerdings eine Besonderheit auf, dass die geschlossene Schaumleiste des Ikonhobels im Vergleich zur Zahnkammleiste deutlich aggressiver rasierte.

Weiterhin kamen folgende Rasierseifenprodukte zum Einsatz:
   - Rasiercreme:   LEA
   - Rasierseife:     Proraso
   - Rasiersticks:   Arko, Palmolive und Wilkinson

Die bei diesem Standzeitentest eingehaltenen Rahmenbedingungen für meine Rasuren entsprachen auch wieder denjenigen Bedingungen der vorhergehenden Rasierklingenstandzeitentests:
   - Verwendung von warmem Wasser für den Rasierschaum,
   - der Rasierschaum wurde ausnahmslos im Gesicht aufgeschäumt,
   - die Konsistenz des erzeugten Rasierschaums entspricht der von Schlagsahne,
   - die Bartstoppeln wurden gute 3 Minuten lang eingeweicht,
   - Bartstoppelentfernung über 3 Rasurdurchgänge (m/q/g),
   - kein Handballenabzug während aller Rasuren, auch nicht zur Vorbereitung der Erstrasur,
   - Hobel und Rasierklinge wurden nach jeder Rasur abgewaschen, abgetupft und zum Trocknen abgelegt,
   - nach jeder Rasur erfolgte auch bei dieser Klinge eine mindestens eintägige Rasurpause.

Das Ende dieses Standzeitentests kündigten die letzten beiden Rasuren an, die im Vergleich zu den vorangegangenen Rasuren deutlich unangenehmer ausfielen und bei einer Rasierklingenschneide schon etwas rupften.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Standlinie

Wilkinson-Sword-Rasierklinge

Lebensdauer / Standzeit dieser Rasierklinge: 11 Rasuren

Testzeitraum: 16.05. 2014 – 20.06.2014

Die Wilkinson-Rasierklinge ist eine Allerweltsklinge, der man in Filialen vieler Warenhausketten begegnen kann. Sie versteckt sich dort zwischen dem Überangebot der verschiedenen Systemrasierermarken (Gillette, Wilkinson, u.a.) und dem fast schon verschämt dazwischen hängenden einzigen einem breiten Normalpublikum angebotenen Sicherheitshobel, dem Wilkinson-Classic. Viele Mitglieder dieses Rasurforums haben sehr wahrscheinlich mit diesem Hobel und dieser Rasierklinge ihre Rasurkarriere begonnen. Zumindest trifft das für meine Person zu.

Die von mir für den Standzeitentest eingesetzte Wilkinson-Sword-Rasierklinge lagerte bestimmt schon zehn Jahre in meinem Schrank für Rasurutensilien. Ich hatte sie eigentlich schon vergessen, denn mit jeder neu erworbenen Rasierklingenmarke rutschte der Wilkinson-Rasierklingenspender immer weiter nach hinten in diesen Schrank. Und was man nicht regelmäßig mit den Augen sieht, gerät leicht in Vergessenheit. Bei der Durchsicht meines Rasierklingengesamtbestandes habe ich mich dann aus Neugier für diese nicht mehr ganz junge aber noch unbenutzte und sehr wahrscheinlich auch noch verwendbare Rasierklinge entschieden. Die ersten Rasuren bestätigten dann auch meine Vermutung, dass man sich mit dieser Wilkinsonklinge noch rasieren konnte.

Die Abbildung 1 zeigt die von mir für diesen Test eingesetzte Rasierklinge. Im linken Bildausschnitt ist der Klingenbehälter zu sehen, rechts oben eine Originalklinge in ihrer Verpackung und darunter die Testklinge. Die Rasierklinge ist beschriftet. Die Beschriftung ist im Vergleich zu anderen Rasierklingenmarken von sehr guter Qualität und ist sehr abriebsresistent. Bis zum Testende traten bei mir keine Einbussen auf, was den erreichten Qualitätsstandard unterstreicht.



Abbildung 1: Wilkinson-Rasierklingen, im Klingenbehälter, daneben noch verpackt und darunter die Testklinge


Für meine Rasuren habe ich ganz normale Hobel eingesetzt, also keine ausgefallenen Hobel wie Torsionshobel oder verstellbare Hobel. Die nachfolgende Abbildung 2 zeigt die eingesetzten Hobel. Hier sind zu nennen:
   - Best CC,
   - Gibbs Ref. No. 13,
   - Merkur 11 c,
   - Pils 101,
   - Timor ZK.



Abbildung 2: Eingesetzte Rasierhobel


Weiterhin kamen folgende Rasierseifenprodukte zum Einsatz:
   - Rasiercreme:   Williams
   - Rasierseife:     Monsavon und Proraso

Auch für diesen Standzeitentest waren wieder gewisse Rahmenbedingungen einzuhalten, um eine Vergleichbarkeit der erzielten Testergebnisse mit anderen Rasierklingenmarken zu gewährleisten. Zur Vollständigkeit möchte ich diese Rahmenbedingungen kurz nennen:
   - Verwendung von warmem Wasser für den Rasierschaum,
   - der Rasierschaum wurde ausnahmslos im Gesicht aufgeschäumt,
   - die Konsistenz des erzeugten Rasierschaums entsprach der von Schlagsahne,
   - die Bartstoppeln wurden gute 3 Minuten lang eingeweicht,
   - die Bartstoppelentfernung erfolgte mit 3 Rasurdurchgängen (m/q/g),
   - nur ein einziger Handballenabzug nach der 8. Rasur,
   - Hobel und Rasierklinge wurden nach jeder Rasur abgewaschen, abgetupft und zum Trocknen abgelegt,
   - zwischen den Rasuren lagen im Schnitt eintägige Rasurpausen.

Das Ende dieses Standzeitentests kündigte sich schleichend an. Die Rasurergebnisse waren nach der 8. Rasur für mein Empfinden nicht mehr nachhaltig. Bis zum Abend des gleichen Tages hatten sich bereits sehr viele Stoppeln neu gebildet. Ich hätte mich darnach eigentlich bereits am Abend schon wieder rasieren können. Zur Auffrischung der Klinge habe ich diese deshalb nach der 8. Rasur einmal kurz auf meinem Handballen abgezogen und danach im Pilshobel eingesetzt. Das hat aber auch nur unwesentlich geholfen. Bei der letzten Rasur (Nr. 11) rupfte der Hobel, da eine Klingenschneide nur noch unbefriedigend rasierte. Dies führte dann auch zum Ende des Standzeitentestes für diese Rasierklinge.

Die von mir eingesetzte Wilkinson-Sword-Rasierklinge hat eine nur geringe Standzeit erreicht. Damit stellt sich mir die Frage, woran dies gelegen haben könnte, denn alle übrigen von mir bisher getesteten Rasierklingen haben deutlich höhere Standzeiten erreicht. Ist diese Rasierklinge nur für den Wilkinson-Classic-Rasierhobel geeignet und weniger für andere Hobelmarken? In diesen anderen Hobeln könnten die Rasierklingenschneiden bei der Rasur einer verstärkten Beanspruchung ausgesetzt worden sein. Könnte es an der Edelstahlgüte für diese Rasierklinge gelegen haben? Könnte als weiterer möglicher Grund der Schliff der Rasierklingenschneide infrage kommen? Oder war die von mir eingesetzte Rasierklinge einfach schon zu alt, um einen repräsentativen Vergleich mit anderen Rasierklingen zuzulassen? Auf diese Fragen habe ich keine Antworten gefunden. Trotzdem kann ich aber mit diesem Standzeitentest bestätigen, dass die Wilkinsonklinge eine Woche lang für die tägliche Rasur eingesetzt werden kann, bevor sie der Entsorgung zugeführt wird. Möglicherweise wurde genau diese Standzeit bereits bei der Konstruktion der Wilkinsonklinge vorgesehen, um einen kontinuierlichen Verbrauch an Rasierklingen durchzusetzen. Schließlich lebt ein Hersteller vom Umsatz. Unabhängig davon, wo die Wahrheit tatsächlich zu suchen sein wird, wechseln die meisten Hobelanwender in diesem Rasiererforum ihre Rasierklingen nach fünf bis sieben Rasuren aus. Die Wilkinsonklinge erfüllt also genau diesen Anspruch.

Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Standlinie

Als nächste Testklinge kommt jetzt die Treet-Platinum zum Einsatz. Das wird aber einiges an Zeit brauchen, da ich mich zwischendurch meinen Rasiermessern widme. Die Treet soll vorzugsweise in Torsionshobeln zum Einsatz kommen. Mehr dazu voraussichtlich in sechs Wochen.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Standlinie

#21
Treet-Rasierklinge

Lebensdauer / Standzeit dieser Rasierklinge: 9 Rasuren

Testzeitraum: 27.06.  –  25.07.2014

Treet-Rasierklingen werden in Pakistan von der Treet Corporation Ltd. hergestellt. Die für diesen Standzeitentest verwendete Platinum-Klinge ist eine von 9 verschiedenen zur Treet-Familie gehörenden Rasierklingen. Hierzu zählen auch die Classic, die Dura Sharp, die Falcon, die Silver und andere. Der Hersteller gibt für die Platinum-Klinge an, dass sie für einen besonders hohen Rasurkomfort sorgen soll.

Abbildung 1:  Die Treet-Rasierklinge, links in ihrer Verpackung und rechts die verwendete Testklinge

Die beim Betrachten der in der Abbildung 1 dargestellten Verpackung sofort ins Auge springenden Begriffe ,,Platinum" und ,,Super Stainless Blade" vermitteln zwei Botschaften, eine solide Verarbeitung und Qualität. Und wenn der Betrachter diesen Versprechungen Glauben schenkt, darf er auch entsprechend gute Rasurleistungen erwarten. So hatte der Hersteller ja auch dafür geworben. Tatsächlich fielen die Testrasuren in der Regel auch nicht unkomfortabel aus, aber nur 9 vollzogene Rasuren sprechen nicht gerade für eine besondere Leistungsfähigkeit. Wunsch und Wirklichkeit liegen daher aus meiner Sicht schon ein wenig auseinander.

Die Treet-Rasierklinge trägt eine Beschriftung. Die Begriffe ,,Platinum" und ,,Super Stainless" sind aufgedruckt. Allerdings fehlt eine spezielle Bezeichnung der einzelnen Rasierklingenseiten. Da ich diese Rasierklinge bei meinen Testrasuren für eine gleichmäßige Beanspruchung immer wechselseitig einlege, beispielsweise montags die Seite 1 und dienstags die Seite 2 usw., habe ich zur Unterscheidung der Rasierklingenseiten eine Seite mit den Ziffern 1-1 versehen. In der Abbildung 1 ist diese Kennzeichnung zu sehen.

Nun zu den Rasuren selbst. Meine Bartstoppeln habe ich mit folgenden bewährten Rasierseifenprodukten eingeweicht:
- Rasiercremes:      De Vergulde Hand, La Toja, Nivea und Williams
- Rasierseifen:       Arko, Castle-Forbes-Sandlewood, Royal-Shaving-Soap und Valobra

Bei den getätigten Rasuren habe ich mich wie bei allen anderen Standzeitentests auch an gewisse Rahmenbedingungen gehalten, um zwischen den verschiedenen Rasierklingenprodukten eine Vergleichbarkeit untereinander zuzulassen. Zur Vollständigkeit führe ich diese Rahmenbedingungen auf und hoffe, den Leser damit nicht zu langweilen. Für jede Rasur wurde folgender Ablauf eingehalten:
- warmes Wasser wurde für die Erzeugung des Rasierschaums verwendet,
- der Rasierschaum wurde auch bei der Treet-Rasierklinge wieder ausschließlich im Gesicht aufgeschäumt,
- die Konsistenz des erzeugten Rasierschaums entsprach der Konsistenz von Schlagsahne,
- die zu rasierenden Gesichtszonen wurden mindestens 3 Minuten lang eingeweicht,
- die Stoppelentfernung erfolgte mit 3 Rasurdurchgängen (m/q/g),
- Hobel und Rasierklinge wurden nach jeder Rasur abgewaschen, trocken gewischt und dann abgelegt,
- zwischen den Rasuren lagen mindestens eintägige Rasurpausen,
- ein einziger Handballenabzug erfolgte nach der 8. Rasur; er sollte die Klinge wieder auffrischen.

Für die Testrasuren mit der Treet-Rasierklinge habe ich mir etwas Besonderes einfallen lassen. Ich habe sie überwiegend in Torsionshobeln zum Einsatz gebracht – siehe hierzu die Abbildung 2, wobei ich dann zwischen den einzelnen Rasuren feststellen musste, dass nicht alle Hobelmodelle auch gleich gut mit der Treet-Klinge harmonierten. Ich empfand die einzelnen Rasuren von ihrem Ablauf her entweder als recht angenehm oder im ungünstigsten Fall fast schon als unangenehm.

In der nachfolgenden Abbildung werden die jeweils eingesetzten Hobel in alphabetischer Reihenfolge dargestellt. Die obere Reihe zeigt die verwendeten Torsionshobel (von links nach rechts) Altenheim Apollo, Globusman, Krect, Lumina, Merkur 37 c und einen Mulcuto-Nadelspitzenhobel. Die untere Reihe enthält nur zwei Hobel mit gerader Schaumkante, den Merkur 23 c und einen Shavex-Hobel.

Abbildung 2:  Für den Standzeitentest der Treet-Rasierklinge verwendete Rasierhobel

Wie gut nun ein Hobel mit einer bestimmten Rasierklinge zurecht kommt, unterliegt naturgemäß dem subjektiven Empfinden eines jeden Nassrasierers. Ich kann daher auch nur von meinen Empfindungen sprechen, für die ich folgende Abstufung oder Bewertung eingeführt habe:
++  =  sehr gute Verträglichkeit zwischen Hobel und der Treet-Rasierklinge
 +  =  gute Verträglichkeit
+/-  =  gerade noch befriedigende Verträglichkeit
  -  =  nicht mehr befriedigende Verträglichkeit

Bei den Torsionshobeln ergaben sich folgende Verträglichkeiten:
Altenheim Apollo (+/-),    => über die Suchfunktion kann man nähere Informationen zu diesem Hobel finden
Globusman (++)
Krect (++)
Lumina (+),
Merkur 37 c (+)
Mulcuto-Nadelspitzenhobel (-).

Die Hobel mit gerader Schaumkante zeigten durchweg eine sehr gute Verträglichkeit zwischen dem Hobel und der eingelegten Rasierklinge.
Merkur 23 c (++)
Shavex (++).

Das Erreichen der Standzeitengrenze für die Treet-Rasierklinge kündigte sich schleichend an. Bei der siebten und achten Rasur rasierte eine Rasierklingenschneide noch normal, die andere Schneide glitt dagegen nur noch irgendwie sanft über meine Haut, aber mit stark nachlassender Schnittleistung. Deshalb habe ich nach der achten Rasur versucht, die Rasierklinge zur Auffrischung der Schneide zehnmal kurz auf meinem Handballen abzuziehen. Es trat aber keine Verbesserung ein, so dass ich den Standzeitentest nach der neunten Rasur endgültig abgebrochen habe.

Im Vergleich zu allen bisher getesteten Rasierklingen liegt die Treet-Rasierklinge aufgrund der nur neun erzielten Rasuren an der letzten Stelle. Die Rasuren mit dieser Klinge fielen eigentlich nicht unangenehm auf, waren also zu einem gewissen Grad komfortabel und bestätigten somit eine Angabe des pakistanischen Herstellers. Aber leistungsmäßig konnte mich diese Rasierklinge nicht überzeugen. Zwischen deutschen und pakistanischen Bartstoppeln muss es wohl doch einige wesentliche Unterschiede geben. Deutsche Bartstoppeln dürften zu einem gewissen Grad dicker und härter sein.
Mir sind im Rückblick auch keine Hinweise aufgefallen, dass die fast ausschließliche Verwendung der Treet-Rasierklinge in Torsionshobeln diese Rasierklinge stärker beansprucht hätte. Die Treet-Rasierklinge ist und bleibt eine einfache Gebrauchsklinge für den Alltag. Man kann sich mit ihr zweifelsfrei rasieren, nur nicht sehr lange.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

maranatha21

Hallo Standlinie,

Deine Tests habe ich bisher noch gar nicht gelesen. :-[
Wahnsinn, was für eine Mühe und Akribie (im positivsten Sinne)!
Da kann man ja einiges lernen und für sich ableiten. Mich haben Deine enormen Klingenstandzeiten schon immer beeindruckt vor allem, weil ich normalerweise meine Klingen nach spätestens der 7.-8. Rasur wechsle.
Aber es scheint, wie man hier etwas heraus lesen kann, ja sehr vieles in den Ruhepausen, die man einer Klinge zu kommen lässt, begründet zu sein. Ich werde das jetzt auch einmal für mich ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zwar bin ich momentan aus der Klingentesterei ein wenig ausgestiegen, da ich im R41 die Feather zu meiner ultimativen Klinge erkoren habe, aber auch bei einer Kombi kann man ja mal auf eine lange Standzeit testen. Vielleicht habe ich in der Vergangenheit einfach viel zu früh "vorsichtshalber" gewechselt, weil ich befürchtete, die Klinge kann jetzt gar nicht mehr so wie am Anfang funktionieren.

Z.Z. hat die jetzige Feather schon 11 Rasuren im R41 bei täglichem Gebrauch absolviert. Heute, so bilde ich mir ein, hat sie etwas nachgelassen bei gleichzeitig etwas zugenommenerer Beanspruchung der Haut. Kann aber auch die Tagesform gewesen sein. Ich werde jetzt mal schauen, wie lange die momentan eingesetzte Feather noch gute Ergebnisse liefert, und dann werde ich das Ganze ebenfalls mit mehreren Klingen gleichzeitig angehen, die dann jeweils einen oder zwei Tage Pause bekommen.

Aber nochmals ein großes Dankeschön für die Ausdauer und Arbeit, uns hier an so umfangreichen und sehr schön verfassten Eindrücken teilhaben zu lassen!  :D

dh: dh: dh:

PEOPLES

Sehr gute Tests  dh:

Ich versuche immer mir etwas(Infos) aus den einzelnen Threads zu holen, aber das ist echt schwierig, weil es so viele "Nebenvariablen" gibt, da sind deine Tests schon deutlich objektiver, auch wenn ich nicht mit allen Sachen 100%ig konform gehe, bzw. andere Erfahrungen gemacht habe.

Mal eine allgemeine Frage bzgl. Klingentests:

Das alles ist ja immer recht subjektiv und ausserdem gibt es ja eine Fuelle an Klingen, da verliert man schnell den Ueberblick. Wie waer es, wenn wir (in einem neuen Thread natuerlich) Klingen in einer Tabelle bewerten und zwar (ganz wichtig) in Referenz auf eine Art Standardklinge.
Die Standardklinge sollte eine der 5 meistgenutzten Klingen sein und im Bezug auf diese werden dann 5 weitere Klingen (oder weniger) bzgl. bestimmter Eigenschaften bewertet, nach einem einfach ++ + 0 - -- System. Idealerweise befinden sich unter den 5 zu bewertenden Klingen noch 2 weitere recht bekannte.
Die Referenzklinge muss quasi eine 0 - Bewertung haben, da alle anderen Klingen in der Tabelle ja relativ zu dieser bewertet werden! Auch kann ich verstehen, dass viele Klingen nah beiander liegen, dennoch muss ja eine Wertung stattfinden. Ich finde Personnas, ASP und Feathers alle 3 sehr scharf, wuerde ich aber eine ASP als Referenz waehlen, muesste ich die Personna bzgl Schaerfe leicht abwerten (-) und die Feather leicht aufwerten(+).

Keine Texte oder anderweitige Erlaeuterungen, man muss sich fuer eines der 5 Zeichen entscheiden, auch wenn ein Wert "auf der Kippe" steht, die nutzbaren Infos kommen ja dann aus der Gesamtheit aller Tabellen, da spielt eine "Ungenauigkeit" keine Rolle.

Ziel waere, dass jemand in diese Tabellen gehen kann, seine Referenzklinge findet und davon ausgehend dann eine "in etwa" Vorstellung von dem bekommt, wie andere Klingen sein sollen, bzw. was er darunter versteht:
Ich mag zb. die alten Personnas, schau also wer die als Referenz hat. Da mir Sanftheit wichtiger ist, als Standzeit oder Schaerfe kann ich nun schauen, welche Klingen von der jeweiligen Person aehnlich bewertet worden sind, oder ich suche nach Klingen die darueber oder darunter liegen, je nach Gusto.

Als Eigenschaften kommen zb. Schaerfe, Sanftheit, Standzeit, Care-Free-Handling, wasweisich in Frage. Eine Gesamtbewertung einer Klinge gibt es in der Tabelle nicht, da sich die Nutzer ja aus den Daten ihre eigene Meinung bilden sollen.

Was haltet ihr davon?

Standlinie

Hallo Peoples, Dein Gedanke zu einer so genannten Referenzklinge ist gut. Es gibt da allerdings einige kleine Einschränkungen, die ich - hoffentlich für jedermann nachvollziehbar - erklären möchte.

Wenn man eine Testreihe durchführen will, müssen die diesem Test zugrunde gelegten Prüfkriterien einheitlich sein, um zwischen den zu testenden Probanden Unterschiede feststellen zu können. Nehmen wir zum Beispiel hierzu einen Winterreifentest. Verschiedene Winterreifen werden auf die Felgen für ein bestimmtes KFZ aufgezogen und unter gleichbleibenden Testbedingungen (ein und dieselbe Teststtrecke, gleichbleibender Straßenbelag, gleichbleibende Eisdicke, gleiche Geschwindigkeit, gleicher Bremspunkt, usw.) miteinander verglichen. Dabei stellt sich heraus, dass sich für den ein oder anderen Reifen längere Bremswege ergeben haben oder aber das Schleuderverhalten in ein und derselben Kurve unterschiedlich war (Gierwinkel). Zum Schluss ergibt sich ein Testsieger, den ich als Referenz für alle nachfolgenden Teste verwenden kann. Dies aber auch nur dann, wenn diese späteren Prüfungen wieder den zuvor genannten Prüfkriterien unterliegen.

Nun zur Rasierklinge. Nehmen wir jetzt einmal an, wir wollten alle eine bestimmte Rasierklinge auf ihre Rasureignung testen und sie dann später als so genannte Referenzklinge auswählen. Es geht hier erst einmal nur um die einheitliche Festlegung auf eine bestimmte Rasierklinge als spätere Referenzklinge. Für den anschließenden Test erklären sich ganz spontan 10 rasurerfahrene Männer aus unserem Forum als ideale Testrasierer bereit, diese Testklinge - es sei in diesem Beispiel einmal die rote Personna - während ihrer täglichen Rasur testen zu wollen. Für den Test wird dann noch der einheitliche Einsatz eines bestimmten Hobelmodells (z.B. Mühle R89), eines bestimmten Rasierpinsels (auch ein Mühleprodukt) und eines bestimmten Rasurseifenproduktes (Tabac RC) vorgegeben, denn die späteren Testergebnisse sollen ja untereinander vergleichbar sein. Ob das wohl klappen kann? Ich sage einmal vorsichtig, nur zum Teil, und ich versuche zu erklären, warum das so sein könnte.

Unsere 10 Testrasierer verfügen in unserem Beispiel alle über den gleichen Hobel, die gleiche Rasiercreme, den gleichen Pinsel und die gleiche Rasierklinge. Aber das war es dann auch schon. Nicht jeder mag den R89 (zu sanft, zu unhandlich, mag ich persönlich nicht). Und dies gilt auch für das Rasierseifenprodukt und den eingesetzten Rasierpinsel. Dann sind unsere 10 Männer auch noch mit ganz individuellen Bartstoppeln ausgestattet (dick, dünn, hart, weich, unterschiedliche Wuchsdichte, unterschiedliche Wuchsrichtung), der eine schäumt generell im Gesicht auf (ich zum Beispiel), der andere zieht dafür den Mug vor, jeder schwört auf seinen Rasierschaum und dieser Schaum darf je nach Lust und Erfahrung möglicherweise unterschiedlich lange einweichen. Und danach erst kommt die eigentliche Rasur. Der eine rasiert schnell und mit Andruck, ein anderer dagegen anders. Dem einen rasiert die Klinge auf der Haut zu sanft, der andere liebt geradezu ihre zupackende Art. Ich denke, dass hier jeder von uns auf seinen persönlichen und für ihn richtigen Ablauf schwören wird. Und das ist auch gut so.
Zum Schluß berichten dann alle Prüfer, wie sie ihre Rasuren empfunden haben und wieviel Rasuren sie geschafft haben. Der eine kommt beispielsweise auf 10 Rasuren, ein anderer hat 18 Rasuren geschafft. Der Dritte gibt 11 Rasuren an. Und einer schaffte gerade mal 8 Rasuren, denn das danach verspürte leichte Kratzen wurde vom Tester bereits als Standzeitenende für die rote Personna gewertet. 10 Tester und 10 individuelle Testergebnisse. Aus diesen 10 Ergebnissen wird nun das arithmetische Mittel gebildet, um ein für alle Testreihen geltendes einheitliches Ergebnis zu erzielen. Diese so errechnete Standzeit wird dann als Referenzzeit für die rote Personna festgelegt.

Für unser Beispiel mit gerade mal 4 Testergebnissen will ich das mal kurz ausrechnen:
                     => mittlere Standzeit = (10+18+11+8)/4 = 47/4 = 11,75 = 12 Rasuren
Für die rote Personna als Referenzklinge nach dem Vorschlag von Peoples wird so eine durchschnittliche Standzeit von 12 Rasuren vorgegeben.

Was aber sagt diese Standzeit (in unserem Beispiel 12 Rasuren) wirklich aus? Was fange ich mit dieser Zahl an? Diese Zahl steht doch nur stellvertretend dafür, dass diese Rasierklinge durchschnittlich 12 Rasuren aushält, bevor sie ausgewechselt wird. Mehr nicht.
Andere Rasierklingen werden andere durchschnittliche Standzeiten erreichen, wenn diese nach ähnlichen Voraussetzungen wie eben beschrieben getestet wurden. Alle so erzielten Ergebnisse lassen dann eine gewisse Aussage zu, dass es pauschal gesehen viele gute und für viele Rasuren geeignete Rasierklingen gibt. Aber es gibt daneben bestimmt auch einige weniger gute Rasierklingen, mit denen man sich nicht so lange rasieren kann. Jede Rasierklinge verfügt über einen konstruktions- und herstellungsbedingten Spielraum, also über gewisse Reserven, die eine bestimmte Standzeit zulassen. Aber es liegt buchstäblich in der Hand jedes Nassrasurliebhabers, ob er diese Reserven ausschöpfen kann und eine ähnlich hohe Standzeit schafft oder eben nicht. Die erreichte Standzeit kann dann von mir als ein Kaufkriterium interpretiert werden. Ich lege mir von einer bestimmten Rasierklinge einen bestimmten Vorrat zu und bin damit zufrieden. Die späteren Rasuren werden mir dann zeigen, ob mir diese Klinge auch tatsächlich liegen wird.

Möglicherweise werden sich sicherlich viele Herren dieses Forums die rote Personna zulegen und sich anschließend damit rasieren. So könnte ich mir das vorstellen. Dazu nehme ich dann irgendeinen Hobel aus meiner Sammlung, (m)einen Lieblingspinsel und irgendeine Rasierseife oder Rasiercreme. Die Rasuren klappen und ich erreiche auch eine gewisse Standzeit mit dieser Rasierklinge. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird allerdings meine so ermittelte persönliche Standzeit gegenüber der Referenzstandzeit anders ausfallen können. Mein Ergebnis kann darunter liegen (vielleicht nur 7 Rasuren), genausogut kann es aber auch darüber liegen (hier im Standzeitentest des Forums sogar 29 Rasuren). Und was sagen mir meine Rasurergebnisse? Sie steigern einfach mein Zufriedenheitsgefühl.

Das, was ich hier beschrieben habe, ist eigentlich schon ein erstes Auswerteergebnis meiner bisherigen Testreihen. Es gibt noch weitere Ergebnisse, die ich hier noch nicht nennen möchte.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Standlinie

Ein Zwischenstand zu den bisherigen Rasierklingentests:

Der Standzeitentest für die von mir dafür verwendete Souplex-Rasierklinge ist abgeschlossen (26.07. - 24.10.2014). Schreibe zur Zeit am dazugehörigen Testbericht.

Seit dem 27.10.2014 rasiere ich mich mit einer Shark-Rasierklinge, mit der ich heute aktuell die 27. Rasur erfolgreich abgeschlossen habe (siehe RdT). Die Rasierklinge ist immer noch verwendbar. Die bisher erreichte hohe Standzeit schreibe ich ein- bis mehrtägigen Ruhepausen zwischen meinen einzelnen Rasuren zu und der Wahl geeigneter Rasierseifenprodukte.

Nach Abschluss des Standzeitentestes für die Shark-Rasierklinge beabsichtige ich, die über die bisherigen Standzeitentests der letzten zwei Jahre gewonnenen Erkenntnisse in einem Abschlussbericht zusammenzufassen.

Nach der Shark-Rasierklinge möchte ich dann mit den bisher gewonnenen Erkenntnissen die Wilkinson-Rasierklinge einem zweiten Test unterziehen. Beim ersten Test im Mai dieses Jahres hatte diese Klinge mit 11 Rasuren nicht besonders gut abgeschnitten. Für den zweiten Test werde ich nur einen Hobel verwenden, den Merkur Futur mit eingestellter Stufe 4 und als Rasierseifenprodukt die La Toja RC. Zwischen den einzelnen Rasuren werden der Rasierklinge ein- bis mehrtägige Rasurpausen gegönnt. Mal sehen, was sich dann erkennen läßt.
Da sich der Futur und die Rasiercreme bei den bisherigen Testreihen als sehr gut geeignet herausgestellt hatten, möchte ich der Frage nachgehen, ob eine gezielte Kombination "Rasierklinge + bestimmter Hobel + besonders geeignete Rasiercreme" die bisher ereichte eher unterdurchschnittliche Standzeit verlängern kann.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

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Souplex-Rasierklinge

Lebensdauer / Standzeit dieser Rasierklinge: 31 Rasuren

Testzeitraum: 26.07. – 24.10.2014

Die Rasierklingenmarke Souplex ist eine deutsche Rasierklinge, die noch in der Klingenstadt Solingen hergestellt wird (Info 2014). Wer sie sich deshalb kaufen möchte, dürfte erst einmal eine kleine Überraschung erleben, denn ihr Kaufpreis liegt im Vergleich zu anderen Rasierklingenmarken wesentlich höher. Ein Käufer darf da zu Recht die Frage stellen, ob der höhere Anschaffungspreis auch entsprechende Leistungen rechtfertigt. Diese Frage kann ich aufgrund meines durchgeführten Standzeitentestes eindeutig bejahen. Es leuchtet allerdings mir und sicherlich auch den meisten Lesern dieses Testberichtes ein, dass das von der Rasierklinge dargebotene Leistungsspektrum mit hoher Wahrscheinlichkeit nie wirklich ausgenutzt werden wird. Von der Gewohnheit her ist es wohl eher wahrscheinlich, dass ein Klingenwechsel bereits nach einer Woche stattfindet. Damit wird wohl kaum jemand mehr als zehn Rasuren vollziehen.

Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt die Souplex-Rasierklinge und die Verpackung, in der sie ausgeliefert wird.




Abbildung 1:  Souplex-Rasierklinge, eisgehärtet, rostfrei und in der Ausführung Super-Stainless


Auf der Rasierklinge werden der Name, der Herstellungsort und die Härtungsprozedur angegeben. Da heutige Rasierklingen dem heutigen Stand der Technik entsprechend aus Edelstahl bestehen und dies zumindest für eine gewisse Rostträgheit spricht, ist es schon etwas verwunderlich, dass der Hersteller auf eine so genannte Rostfreiheit hinweist. Eigentlich ist das heute schon selbstverständlich. Den Hinweis Super-Stainless auf der Verpackung könnte so interpretiert werden, dass für die Klingenherstellung ein Edelstahl von besonderer Güte verwendet wurde. Inwieweit diese Aussage der Wahrheit entspricht, konnte ich nicht prüfen.
Die beiden Seiten der Souplex-Rasierklinge weisen keine Unterscheidung durch eine entsprechende Markierung (1-2, 3-4 oder A-B, C-D) auf, so dass ich ein Unterscheidungsmerkmal für diesen Standzeitentest mit einem wasserfesten Filzstift angebracht habe. Denn bei jeder Testrasur sollte die eingelegte Rasierklinge nur auf einer Seite beansprucht werden. Für die nachfolgende Testrasur wurde dann die Klingenseite gewechselt. Ein Handballenabzug war während des gesamten Testablaufs nicht weiter erforderlich und fand deshalb auch nicht statt.

Die Souplex-Rasierklinge wurde für die Testrasuren von mir in die in der nachfolgenden Abbildung 2 gezeigten Rasierhobel eingelegt:




Abbildung 2: Rasierhobel, in denen die Souplex-Rasierklinge eingesetzt wurde


Als ich den Standzeitentest für die Treet-Rasierklinge durchführte (27.06. ? 25.07.2014), hatte ich mir damals notiert, welcher der während der Testphase eingesetzten Hobel besonders gut mit dieser Rasierklinge harmoniert hatte. Die damals gewonnenen Erkenntnisse veranlassten mich, beim Test der Souplex-Rasierklinge genauso zu verfahren. Zur Unterscheidung der zwischen dem jeweiligen Hobel und der Rasierklinge bestehenden oder eben nicht bestehenden Verträglichkeit habe ich eine Abstufung gewählt, die mir eine Unterscheidung ermöglicht hat.

   - ++ = sehr gute Verträglichkeit,
   -  +  = gute Verträglichkeit
   - +/- = gerade noch befriedigende Verträglichkeit
   -  -  = nicht befriedigende Verträglichkeit

Die von mir gewählte Abstufung unterliegt natürlich meinem subjektiven Empfinden. Allerdings möchte ich nicht ausschließen, dass ein anderer Tester zu ähnlichen Testergebnissen kommen könnte. Bei den vollzogenen Testrasuren zeigte sich dann auch recht deutlich, dass die Souplex-Rasierklinge nahezu mit allen verwendeten Rasierhobeln harmoniert hat (siehe unten). Allerdings haben mich die Rasurergebnisse beim Wuttighobel und beim Emir-Hybrid-Hobel nicht überzeugen können. Ich habe nicht weiter geprüft, woran dies gelegen haben könnte, vermute aber, dass die Hobelkopfgeometrie die eigentliche Ursache dafür gebildet hat. Die von mir festgestellten Verträglichkeitsergebnisse habe ich in Klammern hinter jeden eingesetzten Hobel gesetzt.

   - Emir Hybrid (-),
   - Gibbs No. 12 (+),
   - Gillette Lady (+),
   - Gillette Slim Twist (+),
   - Ikon OC der 1. Serie (+),
   - Merkur 33c (++),
   - Merkur Progress (++),
   - Myatt-Minor, den ich für normale DE-Klingen adaptiert habe (+),
   - Pils 101 (++),
   - Spadson ZK (+),
   - Timor ZK (+),
   - Wuttig ZK (-).

Für meine Testrasuren wählte ich folgende Rasierseifenprodukte aus:
   - Rasiercreme:  De Vergulde Hand und La Toja
   - Rasierseife:   Arko und Jabonman (diverse)
   - Rasiersticks:  Arko, Chicman und LEA

Damit sich die Standzeitentestergebnisse zwischen den verschiedenen getesteten Rasierklingen untereinander vergleichen lassen und zur Wahrung einer gewissen Objektivität, habe ich mich an die bereits bekannten und selbst ausgewählten Rahmenbedingungen gehalten.
   - Verwendung von warmem und kaltem Wasser für die Rasierschaumerzeugung,
   - der Rasierschaum wurde ausnahmslos im Gesicht aufgeschäumt,
   - die Konsistenz des erzeugten Rasierschaums entsprach der Konsistenz von Schlagsahne,
   - während der gesamten Testphase wurden jeweils 3minütige Einweichzeiten eingehalten,
   - es wurden immer drei Rasurdurchgänge rasiert (m/q/g),
   - ein Handballenabzug erfolgte nicht, auch nicht zur Vorbereitung der Erstrasur,
   - Hobel und Rasierklinge wurden nach jeder Rasur abgewaschen, abgetrocknet und zum weiteren Trocknen abgelegt,
   - nach jeder Rasur erfolgten ein- bis mehrtägige Rasurpausen.

Bei der vorletzten Rasur (die 30. Rasur) zeigte sich, dass mich eine der beiden Klingenseiten nicht mehr so souverän rasiert hat und dies wohl das Ergebnis einer nachgelassenen Schärfe gewesen sein könnte. Für die letzte und 31. Rasur habe ich mir deshalb einen Zweitagebart wachsen lassen, damit bei der dann durchgeführten Rasur zweifelsfrei erkennbar sein sollte, ob die Schärfe auch tatsächlich nachgelassen hat. Sie hatte nachgelassen. Bei der anschließenden Rasur zeigte sich dann auch erwartungsgemäß, dass inzwischen beide Klingenseiten nicht mehr über ihre ursprüngliche Schärfe verfügten. Bei der Rasur rupfte es bei allen Rasurdurchgängen und die zuvor als schon leicht unscharf eingestufte Klingenseite hoppelte nur noch über einzelne besonders widerspenstige Bartstoppeln. Damit stand für mich fest, dass die von mir getestete Souplex-Rasierklinge das Ende ihrer Standzeit erreicht hatte.

Meine abschließende Bewertung: Die Souplex-Rasierklinge kann im direkten Vergleich mit anderen Rasierklingenmarken zu den leistungsfähigsten Rasierklingen gezählt werden, die ich für unser Rasiererforum testen konnte. Wer sie kauft und hierbei den höheren Anschaffungspreis nicht scheut, wird mit sehr guter Ware bedient.

P.S.: Inzwischen gibt es bei den Souplex-Rasierklingen auch schon mal so genannte B-Ware, die man in Solingen bei einzelnen Händlern im unetikettierten 10er Päckchen für 1 € bekommen kann. Diese Rasierklingen weisen Fehler auf, da sie bei der Herstellung nicht überall flächig beschichtet worden sind. Trotz dieses offensichtlichen Mangels ist aber die ursprüngliche Schärfe erhalten geblieben.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

wernerscc

Es ist wie immer eine Freude, deine auf hohem wissenschaftlichen Niveau verfassten Rasierklingen-Langzeittests zu lesen.

Vielen Dank, Standlinie. dh:
Was lange währt wird endlich gut!

Hellas

Wahnsinn was Standlinie da wieder rausgeholt hat. Danke für die Tollen Berichte dh:....und ich halte mal lieber die Klappe zu der Souplex, bei der ich noch nie mehr als 3 mittelprächtige Rasuren rausgeholt habe.

Standlinie

Hier habe ich eine kurze Übersicht über alle bisherigen Standzeitentestberichte erstellt. Diese Übersicht erspart das Lesen der einzelnen Testberichte. In den einzelnen Feldern können gegebenenfalls noch einige redaktionelle Änderungen auftreten, allerdings werden hierdurch keine Aussagen abgeändert.


Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.