Meine Erfahrungen und Probleme mit Redwood

Begonnen von crazor, 28. November 2012, 10:06:37

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crazor

Hab mir einen Block Redwood gekauft, wunderbare Maserung, ein Traum von Holz. Schon beim zuschneiden fiel mir die Leichtigkeit und aber auch die leichte Zerbrechlichkeit des Holzes auf. Gut, kein Problem, hab die Holzscheiben auf Vulkanfiber aufgeleimt und dann weiterverarbeitet. Ging alles wunderbar. Hab das Holz dann gewachst und war hingerissen.
Nun ging es an die Heftverschraubung und damit war es aus mit der Freude, die Schrauben versanken im Holz.
Ich denke mal das hier beim Nieten die gleichen Probleme auftauchen.
Danach habe ich versucht ein 3 mm Messingrohr ins Holz einzuleimen was aber nicht von erfolg beschert war, weder mit Holzleim noch mit Superkleber.
Im Moment bin ich etwas Ratlos vor allem weil ich schon sehr schöne Hefte aus diesem Holz gesehen habe.
Hat jemand eventuell eine Lösung für das Problem.

LG,
Werner

titanus

Das wundert mich jetzt nicht.
Laut Stähli: Holzkunde hat Redwood (Sequoia sempervirens) eine Dichte von 0,35 - 0,42. (Kg/dm³)
Zum Vergleich:
Fichte: 0,40 - 0,43
Buche: 0,64 - 0,72
Die Zahlen variieren natürlich stark.

Viele Grüße

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Lord Vader

Unterlegschreiben könnten evtl. Helfen, den druck besser auf eine größere fläche zu verteilen.

mikri

Allenfalls ein "Sowohlalsauch". Die Messinghülse von 3mm muss ja nicht unbedingt eingeleimt werden, die kann auch lediglich satt im gebohrten Loch sitzen (genaue Länge = Stärke der Schale). Vorne und hinten eine Unterlegschiebe drauf, Messingdorn hindurch und festkloppen.
Das sollte imho eigentlich funktionieren. Schrauben liegt natürlich auch drin, wenn du passende Schrauben hast.

Mit zwei Unterlegscheiben auf jeder Seite hast du den Effekt, dass aussen, das Holz nicht nachgibt (jedenfalls nicht viel und nicht, wenn du vorsichtig bist) und die Klinge nicht am Holz reibt, sondern an der Unterlegscheibe auf der Innenseite der Schalen.

Viel Glück und ich bin auf Bilder gespannt.

LG mikri
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

Lord Vader

Bin auch sehr gespannt. Wird bestimmt schön.

leutnantbrown

Hallo,

ich habe selber auch schon ein paar mal mit Redwood gearbeitet. Das Holz ist tatsächlich sehr leicht und man merkt ihm die niedrige Dichte an. Trotzdem hatte ich keine Probleme damit die Griffe stramm zu vernieten. Vielleicht ist das bei den Schrauben ein wenig anders. Bei richtigen Niethülsen ist der Druck vielleicht auch besser verteilt.  :-\ Ich meine aber auch irgendwo gelesen zu haben, dass Redwood aufgrund seiner geringen Druckfestigkeit einer entsprechenden Behandlung nicht ausgesetzt werden soll. Das Messer muß ja nicht "ächzend" ins Heft gehen.

Es hat aber einen wunderschönen Glanz den man kaum in einem Foto bannen kann.

Gruß
Peter
Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel

windling

Moinsen,

... trotzdem würde ich für beanspruchte Teile (wie Messerschalen, oder -griffe) kein so leichtes Holz wie Redwood nehmen.
Als ob es nicht genügend andere Hölzer zur Auswahl gäbe... o)

Es hat schon seinen Grund warum die amerikanischen Aborigines Redwood für ihre Kanus verwendet haben, denn da passt das mit der Leichtigkeit.

Aber wenns partout Redwood sein muss, dann must Du es eben stabilisieren. Dann kannste das im Bedarfsfall auch nageln  ;D
Hab ich mit ein paar Kauri-Kanteln so gemacht, die ich (trotz Ihres niedrigen Gewichts) aus nostalgischen Gründen für ein Projekt verwenden MUSSTE.

Grüssle
flo
Jeder Mann hat einen Plan, bis er getroffen wird.

-Mike Gerard Tyson-

crazor

Zitat von: windling am 30. November 2012, 09:09:42
... trotzdem würde ich für beanspruchte Teile (wie Messerschalen, oder -griffe) kein so leichtes Holz wie Redwood nehmen.
Als ob es nicht genügend andere Hölzer zur Auswahl gäbe... o)
Ich finde das Rasiermesserschalen keine stark beanspruchten Teile sind da sie ja nur zum Schutz des Messers beitragen und sonst eigentlich keine Aufgabe haben.

Hab mir überlegt ob sich das Reedwoodholz mit einem anderen Holz verleime und somit der Teil an dem die Verschraubung ist eben aus dem anderen Holz ist. Das Projekt Reedwood wird noch etwas auf sich warten lassen da im Moment anderes Vorrang hat. Über Fortschritte wird auf jeden Fall auf dem Laufenden gehalten.

Danke für die vielen Anregungen.

LG,
Werner