Rasurempfehlung für die Winterzeit

Begonnen von Standlinie, 07. Februar 2012, 15:01:05

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Standlinie

Rasurempfehlung für sehr kalte Wintertage

Immer wieder höre und lese ich, dass sich gerade im Winter unerwünschte Hautirritationen besonders im Bereich der Hals- und Kehlregion zeigen. Diese zeigen sich als rote Flecken, rote Pünktchen und eine bisweilen äußerst berührungsempfindliche Haut. Da wurde noch so sorgfältig rasiert und besondere Obacht auf die richtige Rasurtechnik gelegt. Und trotzdem sind diese Hautirritationen entstanden, die so gar nicht erklärt werden können. Ihr steht damit nicht alleine, denn mir ist es genauso ergangen. Aus diesem gegebenen Anlass möchte ich auf die Ursache eingehen und eine Lösung anbieten.

Ausgangssituation
Wie immer rasieren wir uns in der Regel auch im Winter zur frühen Morgenszeit, um danach erfrischt und gut gelaunt in den Alltag einzusteigen. Nach der Rasur wird üblicherweise ein Aftershave oder ein Balm aufgetragen. Und da es ja im Winter richtig kalt werden kann (so wie jetzt), tragen wir in der Regel auch warmhaltende Kleidung.
Aufgrund der sehr niedrigen Temperaturen (bei mir heute morgen -11 Grad) werden an den Hemden die obersten Kragenknöpfe geschlossen, werden Rollkragenpullis o.ä. getragen, legt man einen Schal um Hals und Nacken (sehr oft dicht festgezogen). Manche tragen die Sturmhaube vom Motorradfahren, Mantel- oder Jackenkragen werden hochgeschlagen und all das sorgt dann dafür, dass es mollig warm wird oder bleibt am Hals.
Und nach ein paar Tagen stellen wir dann beunruhigt fest, dass die Halsregion gerötet ist oder sich dort viele rote Pünktchen zeigen und dieser Gesichtbereich empfindlich bis unangenehm auf jede Art von Berührung reagiert, sei es durch unsere Finger oder aber durch irgendwelche Stoffprodukte. Bei mir empfand ich diesen Zustand als eine Art von unangenehmem Rasurbrand. Spätestens jetzt stellt sich dann für jeden so Betroffenen und auch für mich die Frage, warum es zu diesem als unangenehm empfundenen Zustand kommen konnte?

Ursache
Durch jede Rasur wird die Haut minimal gereizt, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Es heißt ja nicht umsonst, dass diese Flächen nach abgeschlossener Rasur mit einem sauberen Handtuch abgetupft und abgetrocknet werden sollen, bevor ein Aftershave oder ein Balm aufgetragen wird. Ein ständiges Berühren mit den Fingern sollte ebenfalls unterbleiben, um keine nachträglichen Hautirritationen hervorzurufen. Das klappt in der Regel auch das ganze Jahr über ohne nennenswerte Probleme.
Allerdings schützen wir unsere Hals- und Nackenregionen in der Winterzeit besonders durch enganliegende Kleidung und Schals, die beim Gehen oder bei jeder sonstigen Art von Bewegung auf der Haut reiben und so die Haut punktuell oder flächig reizen. Das wird es ungemütlich, das ist einfach unangenehm. Bei der im Winter enganliegenden Kleidung darf auch nicht vergessen werden, dass viele Textilien Kunstfasern und Farbstoffe enthalten, die nicht von jeder Haut einfach so vertragen werden oder die in Verbindung mit Hautschweiß eine gereizte Hautfläche noch mehr reizen können und so die Bildung von Rötungen und sonstigen Hautirritationen begünstigen.

Lösung
Die Lösung für das soeben beschriebene Problem ist ganz einfach: Zeit. Wir müssen zum Wohle unserer Gesichtshaut einfach mehr Zeit verstreichen lassen zwischen der eigentlichen Rasur und späteren Hautkontakten. Die Haut braucht eine gewisse Erholungszeit nach der Rasur. Wir müssen Zeit vergehen lassen, damit sich die Berührungsempfindlichkeit minimieren kann. Ich kann den oben genannten und von mir als unangenehm empfundenen Zustand entstehender Hautirritationen ausschließen, indem ich mich nicht mehr morgens sondern nur noch spät am Abend vor dem Zubettgehen rasiere. Bis zum Morgen hat sich meine Haut beruhigt und ich kann meinen Schal wieder fest zuziehen. Die Haut macht das nun mit, ohne zu schwächeln.

Vielleicht hilft euch dieser Hinweis bei euren möglichen Problemen.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Heresy

Danke Standlinie für den Tipp!

Ich werde dies verstärkt beherzigen, denn auch ich klage unter den beschriebenen Symptomen und habe mich schon gewundert, was ich falsch mache. Es ist übrigens mein erster Winter als Nassrasierer. :-[

Ich rasiere mich zwar schon (unter der Woche) meistens Abends, aber momentan auch morgens, da ich Mo +Di für zwei Monate Elternzeit habe. Das könnte erklären, warum ich am Hals momentan ausschaue, wie ein Streuselkuchen. Das Halstuch wieder mal waschen könnte auch noch etwas bringen. Ähem... :-\
Gruss, Rainer

kriklkrakl

@"Nach der Rasur wird üblicherweise ein Aftershave oder ein Balm aufgetragen."

Fettigere Hautpflege für den Winter ist Pflicht:
nach der Rasur nen Klecks "Rival Q10 Pflegendes Gesichtsöl",
und nach Bedarf Handschutzcreme als Frostschutz.

"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

Pepe

meine Empfehlung: im Winter öfter mal das Aftershave weglassen und dafür eine schützende Creme einmassieren. Mache ich auch oft abends vor dem Schlafengehen...Creme etwas dicker auftragen, einmassieren und über Nacht einwirken lassen  :)  dann kann Mann morgens auch getrost rasieren.
Außerdem Hemdkragen, Pulloverkragen, Schals, Halstücher etc. nicht zuuuu eng anlegen.

byDoms

Danke für die Tipps.

Die Kälte ist diesen Winter, mindestens hier, weitgehend ausgeblieben.

In wenigen Tage geht es bei mir jedoch ins winterliche Island auf Fotoreise. Die Nassrasur ist für mich noch recht neu und ich wollte mal wissen, gibt es irgendwelche Empfehlungen bei den RS/RC wenn es besonders kalt ist? Sollte man auf fettigere RC/RS setzen (Mandelöl, Kokosöl,...) oder hat die Rasur selbst nur wenig Einfluss gegenüber einer schützenden Feuchtigkeitscreme?
Gruss,
Dominique

Robinson

Meiner Erfahrung nach kann keine Rasierseife eine gute Feuchtigkeitscreme ersetzen. Völlig egal, wie pflegend sie ist.

tintin1

Zitat von: Pepe am 07. Februar 2012, 15:28:02

Außerdem Hemdkragen, Pulloverkragen, Schals, Halstücher etc. nicht zuuuu eng anlegen.


So siehts aus. Dann muss man sich auch nicht am Abend vorher rasieren.

Mecky messer

Rote Pickelchen hatte ich früher auch immer zur Winterzeit...früher habe ich erst vor der Rasur Tee getrunken Ca 40-60 min und  heute trinke ich ihm nach der Rasur! Die haut hat jetzt fast eine Stunde Zeit sich zu beruhigen - null Probleme

SvenB

Zur kalten Jahreszeit ist die "Arko Classic Naturel Krem" bei mir Pflichtprogramm, es gibt nichts besseres!


byDoms

Danke für die Antworten, ich dachte mir irgendwie auch, eine gute Feuchtigkeitscreme ist in der Kälte wesentlich wichtiger als die RS/RC.
Gruss,
Dominique

titanus

Zitat von: SvenB am 15. Februar 2016, 22:18:52
Zur kalten Jahreszeit ist die "Arko Classic Naturel Krem" bei mir Pflichtprogramm, es gibt nichts besseres!

Oha. Du kennst die anderen alle, und sie sind alle schlechter?
Das ist ja mal eine eindeutige Aussage.

Vermutlich liegt das an den Parabenen und den enthaltenen Erdölderivaten.
Vaseline ginge sicher auch.

Grüße

titanus,

der sich gerade eine Gesichtscreme ins Gesicht geschmiert hat,
mit der er recht zufrieden ist,
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

AndreasTV

Zitat von: titanus am 15. Februar 2016, 22:34:54
...
Vaseline ginge sicher auch.
...

Guten Morgen :).
Leichte Reizungen in Form von z. Bspl. leichten Rötungen & Jucken bekomme ich eher wenn der Hals nicht Sauber rasiert ist ;) - der Stoff vom Schaal oder Pullover "hakt" und zerrt  dann an den Stoppelchen  o), ansonsten keine Unauffälligkeiten.
Als Creme bei sehr kaltem - oder auch sehr feuchtem Wetter (ab ca. 75% Luftfeuchtigkeit trocknet jede Haut eher aus ;)) nutze ich jetzt schon lange eien sogenannte "Basiscreme DAC" dh: aus der Apotheke; Die gibt Es in verdünnter Form (eher Feuchtigkeitsspendend) und in normaler, festerer Ausführung (eher Feuchtigkeitshaltend) =
Sie wirkt nicht Okklusiv, d. h. sie versiegelt die Hautoberfläche nicht Derart das sie quasi "Erstickt" sondern noch atmen kann dh:. Die Inhaltsstoffe sind sehr überschaubar (Wird ja auch in sehr vielen dermatologischen Cremes genutzt als Basiscreme) und nicht allergen sowie mit klarem Wasser abwaschbar, außerdem Unbeduftet.

Davon Ab spielt bei mir die Wahl der RS / RC bisher keine Rolle in Bezug auf die Witterung (da wähle ich nach mir dazu passenden Düften aus).
MfG

Andreas

Noodles

Ich habe festgestellt, das meine Haut zur Winterzeit die WD20.30 mit Cold Cream besser verträgt als das "normale" WD 20.30. Dadurch spare ich mir die Feuchtigkeitscreme. Ansonsten gebe Titanus recht - eine gute Gesichtscreme hilft bei mir auch gut.
"Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben." Marc Aurel

"Mit dem Bart im Gesicht ist es wie mit dem Golfrasen: nur kontinuierliche Pflege und Schur bringen ihn zur Perfektion." Tonsus

sig11

Und ich nehm einfach die Coldcreme als Feuchtigkeitscreme - was ja auch der urspruengliche Zweck dieser Creme ist ;).

Ein Pre brauch ich nicht, daher brauch ich auch nix mixen und leg einfach Coldcreme nach, wenn Bedarf besteht.
... viele Grüße,
Andreas

Zur Bewertung meiner Aussagen:
Hobel seit Nov. 2014 - RC und Systemie seit Sept. 2014 - Systemie und Dosenware seit Anfang 90er - Elektrisch Anfang 80er bis Mitte 90er

wofu

Entscheidend für eine Gesichtscreme bei kalten Temperaturen ist eine Wasser in Öl Emulsion, da dann die Kälte nicht so leicht an die Haut kommt. Cold Creme ist solch eine Emulsion, deshalb für kalte Tage sehr zu empfehlen.