Besprechungen zu Rasiermesser für Newbies

Begonnen von harrykoeln, 23. Juli 2008, 13:29:32

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

matjes

5/8 oder 6/8 sind ok. Wobei es da keinen Richtwert gibt, das ist alles Geschmackssache.

Ein 4/8 ist m.E. doch ziemlich wenig, ich hatte mit dem Handling arge Probleme, weil es erstens sehr leicht wahr und zweitens die schmale Klinge auf der
Fläche nicht so optimal zu handeln war.

7/8 oder 8/8 sind schon mächtige Kaliber. Mein erstes "großes" Messer war ein 8/8 Friodur. Das Ding flößte mir gewaltigen Respekt ein, weil es einfach riesig ist.

Das sind aber meine persönlichen Erfahrungen. Einige sind gleich mit einem 8/8 gestartet und warten begeistert. Wieder andere lieben die schmalen und filigranen Klingen.

Am besten ist es, Du schaust Dir ein paar Objekte live an bei einem Forumsmitglied Deines Vertrauens, damit Du mal einen Eindruck bekommst.


Gruß
Matjes

Senser

Ich würde 6/8" als Idealgröße ansehen. Und das nicht nur für Anfänger. Zwar arbeite ich auch liebend gern mit den breiten Klingen, jedoch nur für den ersten Durchgang. Dann folgt immer ein etwas schmaleres Messer.
Anfänger sollten aber nicht unter 5/8" einsteigen.
Gruß Senser

abc123

Zitat von: Senser am 10. August 2008, 15:41:31
Ich würde 6/8" als Idealgröße ansehen. Und das nicht nur für Anfänger.

Schließe mich an.

Tim Buktu

Ich sehe die 5/8 und 6/8 Messer vom Klingen-Handling (Sorry, äh Entschuldigung movie,  Herzi...  ;) - der Klingen-Handhabung) her als die geeigneten Einsteiger-Klingenbreite.

Auf was man meiner Meinung nach achten sollte, ist der Kopf. Ein amerikanischer Gradkopf kann evtl. an der Spitze recht scharf sein. Das könnte ungeübte Hände schuldig machen!
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

harrykoeln

Da lässt sich trefflich drüber diskutieren und jeder wird da seine eigene Meinung haben. Schließlich beruht die ja auch auf eigener Erfahrung.
Ich hab seinerzeit gedacht: fang erstmal mit nem kleinen Messer an und lern es. Meine ersten Messerrasuren waren dann auch Rasuren mit zwei 3/8 und nem 5/8. Das lief auch prächtig, aber ich wollte ganz schnell Breitschwerter. Das bringt mich zu ner interessanten Frage.
Was spricht objektiv dagegen, wenn Du es eh erstmal lernen musst, das mit einer ganz breiten oder ganz schmalen Klinge zu tun?
Das sich der 5/8-Griff als Einsteigerempfehlung herauskristallisiert hat, lässt sich vielleicht mit der goldenen Mitte erklären. Ist ein Mittelding zwischen ganz schmal und ganz beit. Oder täusche ich mich? Einen anderen Grund sehe ich nicht.
Bei einem Gespräch mit Herrn Wacker hatten wir dieses Thema auch. Er sagte dazu, das das klassische "deutsche" Rasiermesser - im Sinne von das beim Deutschen beliebteste Messer - das 4/8 war.

Ich für meinen Teil stelle fest, das es mir bei breiteren Klingen und ein Vielfaches einfacher fällt, den richtigen Winkel einzuhalten als mit schmalen Klingen.

@Tim Buktu
Diese Gradköpfe haben es wirklich in sich. Einen meiner schlimmsten Cuts verdanke ich denen. Manchmal, wenn Du gar zu übermütig wirst, holt Dich das System schon wieder auf den Boden der Tatsachen zurück...
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Dullblade

Zitat von: harrykoeln am 11. August 2008, 15:09:31
Ich für meinen Teil stelle fest, das es mir bei breiteren Klingen und ein Vielfaches einfacher fällt, den richtigen Winkel einzuhalten als mit schmalen Klingen.

Gradköpfe haben es wirklich in sich. Einen meiner schlimmsten Cuts verdanke ich denen.

Ich stimme dem obigen voll zu! Ich empfehle auch jedem Anfänger eher ein 8/8  als ein 5/8.

Beim Kopf scheiden sich die Geister. Mittlerweile liebe ich meine Gradkopfe, wobei ich jedem beim Schleifen die Spitze wegschleife. Eimal bei jeden Stein im 45° Winkel Schlittschuh über die Spitze und das Ärgste ist gebannt. Dennoch sind Gradköpfe etwas vorsichtiger zu genießen...

harrykoeln

@Dullblade
Die Amis haben die Spitzen damals weggebrochen - so erzählte Herr Wacker.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Senser

Der Hauptgrund, warum man am Anfang eher breit als shmal wählen sollte, ist wahrscheinlich folgender:
Entscheidend für eine sanfte/ ruppige, blutige /unblutige, gründliche/ schlampige Rasur ist neben der Schärfe und einigen anderen Kriterien vor allem der Anstellwinkel des Messers.
Beim Rasieren ist der Drehpunkt für den Winkel die Schneide. Je breiter die Klinge, je größer die Auslenkung und damit die notwendige Drehung der Hand um den Winkel zu verändern. Im Umkehrschluß heißt das, bei einem schmalen Messer genügt schon die kleinste falsche Hanbewegung und schon wird die Seife rot.
Gruß Senser

Tim Buktu

Der Gradkopf hat für mich schon auch noch den Vorteil, dass mit der scharfen "Ecke" sehr exakt rasiert werden kann, wenngleich ich nur ein Gradkopf auch an der "Ecke" scharf halte und die anderen so behandle wie Dullblade es beschrieben hat. Auf die Idee, das Messer abzubrechen  :o :'(wäre ich nicht gekommen. Da bildet sich doch wieder eine scharfe Kante die ich wegschleifen muss, oder?

Richtig ist: je breiter, um so leichter lässt sich der Winkel halten. Finde ich auch. Aber mir schien es zu Beginn leichter mit 5-6/8 in den verschiedensten Winkeln im Gesicht herumzufuhrwerken. Aber wie ihr schon erwähnt habt: Schon auch eine ganz persönliche Sache der Vorliebe und der Erfahrung.
Schwierig ist auch: die 3/8 auf dem Riemen im richtigen Winkel abzuziehen. Wie im Gesicht, so auch auf dem Riemen!  ;)

Alles ist drin, und vermutlich wird auch keiner die Messerrasur wieder lassen weil das Messer zu breit oder zu schmal war.  8)  Viel wichtiger ist hier, dass wenn es Zweifel an der Schärfe gibt, dass man die ausräumt (Angebote dazu gabs ja schon oft genug!)
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

JoeHonil

@Senser

Zum Thema Winkel:
Ich habe schon auf einigen Rasiermesserschachteln gelesen: "...für eine sichere Rasur die Klinge so flach wie möglich ansetzen..."

Iltis

Zitat von: harrykoeln am 11. August 2008, 15:56:32
@Dullblade
Die Amis haben die Spitzen damals weggebrochen - so erzählte Herr Wacker.

Daran wage ich zu zweifeln, hat Herr Wacker dafür ein Erklärung warum man "die Spitzen" wegbrechen sollte? Ausserdem, kann ich es mir nicht vorstellen, das sowas ohne weiteres geht.
Grüß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Prince Denmark

Ich habe mit einem 4/8 angefangen, und bin zunächst nicht besonders gut zurechtgekommen. Anschließend hab ich ein 8/8 benutzt. Das ging viel besser. Als ich den Dreh dann erstmal raushatte, "funktionierten" auch alle anderen Messerbreiten, -schliffe und -köpfe prima.

Erklärt habe ich mir das genauso, wie Senser es oben beschrieben hat. Man hat einfach mehr Toleranz.

Als Anfänger kann man aber trotzdem nur raten, womit es am besten laufen könnte. Viel Probieren und Frusttoleranz zeigen, dann wird das - egal womit. :)

Bengall Reynolds

Vermutlich ist das Anfangen an sich erstmal wichtig?
Alles andere kommt mit der Zeit  ;)

Ich selbst habe mit einem 6/8 vollhohlem Rundkopf angefangen, war mir zu breit.
Dann mit einem 4 ~ 5/8 vollhohlem Rundkopf beste Ergebnisse erzielt.

Mittlerweile komme ich mit fast allen Messern gut aus und könnte stets noch eins dazu kaufen.
Wäre da nicht diese zweite... verdammte..... Plage  >:(
On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

HEJO

#28
@ B. Reynolds: Meinst Du mit der zweiten Plage vielleicht Pinsel? - Rasierpinsel feinster Machart, große und kleine, mit verschiedensten Griffen,in den verschiedensten Farben, kurz oder auch lang gebunden, Best Badger, Silberspitz, Dachs ............... o) o) :P                           


                                                        Du darfst sie nicht Verdammen! ;D
Gruß, Hermann

Gesichtsschnitzer

Alos ich hab mit einem 5/8 angefangen und fand das schon recht groß, bin froh, dass ich da nix größeres hatte. Ich hatte noch ein 4/8, das nicht ganz scharf war, aber die eine Rasur, die ich damit gemacht habe, bevor es zu Harry ins Bootcamp abreiste, war von der Handhabung sehr angenehm, angenehmer als das 5/8. Es war "übersichtlicher".
Aber das handelt sich wirklich nur um die ersten Wochen, mittlerweile wäre es mir egal und was größeres ist auf der Reise  8)