Profi-Einschäumtipp für Cella, P160 & andere Italo-Weichseifen

Begonnen von Douglashasser, 18. Januar 2012, 17:11:09

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

rubberduck

Es scheint ja wirklich ein Mysterium für manchen zu sein, aus einer italienischen Weichseife mit Borstenpinseln entsprechende Mengen Rasierschaum in perfekter Konsistenz zu erzeugen - für mich zwar schwer vorstellbar, aber immerhin nicht im Bereich des Unmöglichen.

Ich mach es so: Borste ausreichend in möglichst warmem Wasser einweichen..... danach den Pinsel aus dem Wasserbad entnehmen, NICHT AUSSCHÜTTELN, sondern einfach nur durch die Gravitation abtropfen lassen, was rauskommt, ist zuviel an Wasser, der Rest bleibt im Pinsel und geht dann auf den Seifentiegel. Mit LEICHTEM Andruck auf die Seifenoberfläche kreise ich so ca. 30 Sekunden (+/-, nach Gefühl halt). Die Seifenaufnahme ist für mich beendet, wenn der auf der Seife entstandene Seifenfilm (Glibber) keine gröberen Bläschen mehr wirft (eigentlich fast gar keine) und erst dann geh ich mit dem so aufgeladenen Pinsel ins Gesicht und schäume dort auf. Geht rasend schnell und der Raum für Fehler ist eigentlich minimal. Ist noch zuviel Wasser im Pinsel und es sifft herum, nehme ich mehr Seife nach, falls zu trocken (was eigentlich nicht vorkommt), tippe ich kurz nochmal ins Wasser und mache weiter - aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, ein Nachjustieren ist so gut wie nie nötig. Ein "upside down" halte ich für machbar, aber eigentlich unnötig und spaßbremsend. Aber wer will, der darf natürlich. 100 Umdrehungen halte ich persönlich für reichlich überzogen, die Hälfte sollte meiner Meinung nach mehr als genug sein.... wie gesagt: Der für mich wichtigste Indikator ist Konsistenz des (wenn ihr so wollt) Prä-Schaumes, also des Glibbers, der sich auf der Seifenoberfläche bildet beim Seifenaufnehmen. Wenn der Pinsel wie von mir zuvor beschrieben auf die Seife kommt (im Hinblick auf das Wasser im Pinsel), dann sollte es kein Problem geben.

Was natürlich nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist der Härtegrad des Wassers.

Hartes Wasser erfordert einfach mehr Geduld bei der Seifenaufnahme und auch mehr Umdrehungen auf der Seife. Aber auch das Herausfinden, wie viel Wasser und wie viel Umdrehungen auf der Seife nötig sind, macht Spass - und bringt mitunter, wenn man den Dreh raus hat, sensationelle Ergebnisse zustande. Das mit dem "seifenfressenden Pinsel" bringt mich immer wieder zum Schmunzeln, ich versteh schon, was ihr damit meint... ich meine aber nach wie vor es liegt an einem Mißverhältnis zwischen Wasser im Pinsel und Menge der aufgenommenen Seife. Würde ein Pinsel wirklich Seife "fressen", würde früher oder später der Knoten brechen, platzen, explodieren oder sonstwas (bitte die Ironie nicht übersehen... ;))... wohin soll sie denn verschwinden?? Und in Luft auflösen ist wohl auch nicht! Einzig logische Folgerung daraus: ES WAR ZU WENIG SEIFE IM PINSEL!!! UND ZWAR VON ANFANG AN!! Was nicht drin ist, kann auch nicht raus....

if (ahnung == 0) { use brain; make post; } or { shut up }

Onkel Hannes

Ich finde, die italienischen Weichseifen gehören ohehin zu den am leichtesten aufschäumbaren. Das mag daran liegen, dass sie vermutlich für eher hartes Wasser (Italien) ausgelegt sind.

Ich mache das ähnlich wie rubberduck, aber im Tiegel, und da ist noch nie was schief gelaufen. Pinsel nach dem Wässern nur leicht aus dem Handgelenk ausgeschüttelt, rund 20-30mal auf der Seife kreisen, ab in den Tiegel zum weiterschäumen.

100x kreisen über Kopf halte ich für bestenfalls überflüssig.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

AndreasTV

Guten Morgen :).
War / ist ja rege Betrieb Hier :) ...

Vielleicht nicht ganz Passend in dieser Kategorie / Abteilung aber dennoch:
Wenn schon mit sog. "Pro - Borsten" gearbeitet wird sollten Die auch so bedient / genutzt werden, z. Bspl. den Griff nicht wie gewohnt halten sondern Diesen in der Handfläche "verschwinden" lassen und quasi "mit den Fingern über den Griff" fassen und dann durch leichtes Zusammen-drücken der Fingerspitzen im Pinselknotenbereich etwas zusammen-drücken ;) = So lässt sich der Knoten bildlich "etwas nach Oben" Richtung Spitzen "verschieben" Was zur Folge hat das der zuvor vielleicht "gefressene" Schaum wieder Dort hin gelangt Wo er hin soll dh:.

MfG

Andreas

Onkel Hannes

Zitat von: hpstr am 18. Januar 2012, 23:56:45100x kreisen über Kopf halte ich für bestenfalls überflüssig.

Andererseits ist es natürlich besser, sich erst eine Meinung zu bilden, wenn man es versucht hat. Das werde ich die Tage mal tun, auch wenn ich mir nichts davon verspreche.
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Stellar

Zitat von: hpstr am 18. Januar 2012, 23:56:45
Ich finde, die italienischen Weichseifen gehören ohehin zu den am leichtesten aufschäumbaren. Das mag daran liegen, dass sie vermutlich für eher hartes Wasser (Italien) ausgelegt sind.
Ich kenne nur die Valobra Weichseife und die ist bei mir absolut problemlos.  dh:
100x über Kopf kann nicht schaden. Ich nehme viel weniger auf, es kommt aber manchmal vor, dass ich für den 2ten Durchgang etwas Seife nachfasse.

Lu-Ku

ich nehme immer für den zweiten Durchgang nochmal neu Seife auf.
Soll ich mir die kalte Seife aus dem Pinsel ins Gesicht schmieren?
Die Seifen halten trotzdem ewig...
Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

Onkel Hannes

Also, ich hab das jetzt mal ausprobiert, nachdem ich mich ja vorab kritisch dazu geäußert hatte.

Auch ich schäume normalerweise in einer Serviertasse; um den Tipp nachzuvollziehen, habe ich im Gesicht geschäumt.

Kandidatinnen waren

  • Valobra in einer Ikea-Dose, Omega No. 99
  • P.160 morbido in einer ehemaligen Proraso-Dose, Omega/Proraso No. 83

    mit ebenfalls sehr kalkhaltigem Wasser (ohne einen genauen Wert zu wissen).

    Mit beiden gab es zunächst mal eine Sauerei. Wasser läuft trotz vorherigem Abtropfen aus dem Pinsel, über Hand und Arm nach unten. Beim Omega 83 spritzt es auch herum.

    Ich habe dann jeweils nach ca. 20x kreisen aufgehört, und dann im Gesicht geschäumt.

    Zitat von: Douglashasser am 18. Januar 2012, 17:11:09
    Mit dieser Technik erziele einen perfekten Rasierschaum, reicht dicke für 2 Durchgänge.

    Ich auch. Für den dritten Durchgang mußte ich den im kleinen 99 vorhandenen Schaumrest etwas herausdrücken.

    Normalerweise schwenke ich beide Pinsel 2x leicht aus der Hand aus, kreise dann ca. 15-20x ganz normal auf der Seife, und schäume dann in der Serviertasse auf. Aber auch wenn ich im Gesicht aufschäume...

    ...erziele ich mit dieser Technik einen perfekten Rasierschaum, reicht dicke für 3 Durchgänge. Ich verstehe also nicht so ganz, wozu der zusätzliche Aufwand dienlich sein soll.

    Hannes
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.

Stellar

Ich hab es jetzt mit meiner Valobra auch probiert.
Es geht mir gleich wie hpstr: Kann man machen, muss man (zumindest hier) nicht.
Ich bekomme auch mit einem Bruchteil der Umdrehungen genügend guten Schaum.
Das über Kopf aufnehmen mag ich und praktiziere ich immer mal wieder.
Wobei es mir aber eigentlich meist mehr darum geht, dass nicht zuviel Wasser aus dem Pinsel in die Seife läuft.