Günstigste Schleifmethode für Schleifinteressierte und Beginner

Begonnen von Zocker2104, 04. November 2011, 20:24:09

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Zocker2104

Hallo

mir geht es öfter so das ich in Foren lese via E-Mail oder Telefon gefragt werde ob es denn nötig ist Steine zu kaufen da diese ja teuer sind und man nicht weiß ob man damit klar kommt also habe ich etwas experimentiert und mir ist da eine durchaus interessante weil so simple sache eingefallen die ich vorstellen will

ACHTUNG! hier geht es nicht darum um die qualität der des steines zu diskutieren es geht mir mehr darum Anfängern mut zu machen sich selbst einen stein zu kaufen denn es ist nur einer!!

zu beachten sind aber das man mit der methode keine Ausbrüche ausschleifen kann (wenn dann nur wenn man viel viel zeit hat) und es sollte ein gewisser Grundschliff alisa 800 Naniwa SS (evtl. geht auch schmiergelpapier das habe ich noch nicht getestet)

1.[/font][/font] Ich stelle euch jetzt erstmal die Darsteller vor ACHTUNG die Ziehlsetzung war so preiswert wie möglich



- hier handelt es sich um einen Blauen Belgischen Brocken (meiner ist von Böker) es langt ein Stein der 150mm lang und 50mm breit ist
  http://www.belgischerbrocken.de/bankstein-blau/bsb-150x50.html hier ein Beispiel diese Dimension ist vollkommen ausreichend (wer mehr Luxus mag kann     auch die breitere Variante kaufen)
- dazu empfiehlt sich ein Anreiber dieser kann sehr sehr klein gehalten werden sollte aber auch ein Blauer Belgier sein 30mm*30mm langen vollkommen aus

- dazu das Tape meines ist von Thesa gibt es in jedem Baumarkt das billige funktioniert mit Sicherheit auch (selbst nicht getestet)

- was noch notwendig ist, ist ein lederriemen egal welcher Ausfürhung ich habe meinen Spannriemen benutzt da man diese sehr günstig bei ebay bekommt (gebraucht) mit etwas schleifpapier (eher fein 400er) den dreck wegschleifen und los gehts

- der Hauptdarsteller ein Hugo Herbert Nr. 86 (wobei ich die methode auch bei einem Bengall getestet habe)

2. Hier wird jetzt der Rücken des Messers sorgfältig abgeklebt man kann das Klebeband reißen oder mit einer Schwere schneiden (es hält länger wenn man es schneidet) dies sollte ähnlich wie auf dem Bild aussehen etwa bis zur Hälfte des Messers abkleben

!! Darauf achten das das Klebeband etwas länger verklebt wird als die Schneide lang ist also der Komplette Rücken abgeklebt ist!!



3. Anreiben des Steines

Beim Anreiben wird der große Stein mit Wasser befeuchtet (ich benutze dazu einen alten Deo sprüher vom Aldi den ich gründlich ausgewaschen habe) etwa 5 mal sprühen alternativ kann man den stein auch kurz unter laufendes Wasser halten. Danach mit dem Kleinen Stein (Anreiber) mit Kreisenden Bewegungen (ich mache dies an den Enden des Steines links und Rechts da die mitte ja vom Messer abgenutzt wird) einen Schlamm erzeugen dieser sollte etwa so aussehen wie der auf dem bild (kann auch etwas dicker sein das schadet in diesem Schritt nicht) darauf zu achten ist das der Schlamm nicht klebt und zu trocken ist



5. Das Schleifen

Jetzt kommen wir zum Schleifen hier ist darauf zu Achten das die klinge mit dem Rocken (dickem ende) auf den stein gestellt wird um diese dann auf die Schneidkante zu klappen um somit den winkel zu erzeugen der später schneidet (sollte dies nicht verständlich sein mache ich bilder)

Das Messer sollte plan auf dem Stein aufliegen am Schlamm beim zug sieht man schön wo man eben schleift. Ich empfehle das messer in Geraden oder Kreisförmigen Bewegungen über den Stein zu führen in diesem schritt kann das drehen des Messers noch vernachlässigt werden ich schleife 5 mal auf der einen Seite dann 5 mal auf der anderen usw....

dies solange bis ihr euch mit dem messer ohne das es reißt die Armhaare rasieren könnt Empfehlung: 20 Züge-> Armhaartest Klappt Nächster Schritt klappt nicht weitere 20 Züge usw...

ES IST UMBEDINGT ERFORDERLICH DAS DER HAARTEST AM ARM FUNKTIONIERT VORHER NICHT WEITER MACHEN!!!!!




Da ja jetzt der Haartest am Arm funktioniert gehen wir zum nächsten Schritt

5. Schlamm verdünnen

Da im Schlamm schleifkörper verteilt sind macht dieser die Hauptarbeit beim schleifen. Um jetzt einen feineren Schliff zu bekommen verdünnen wir den Schlamm mit wasser bis er etwa so aussieht wie auf dem Bild WICHTIG!!! auch das Messer sollte vom Schlamm befreit werden unter fließendem Wasser oder mit einem Zewa



mit diesem Schlamm machen wir dann wieder etwa 20 Züge ruhig mehr es schadet nicht und macht ja auch spaß!

6. Finaler Schritt auf dem Stein

nachdem wir auch hier mind. 20 Züge gemacht haben waschen wir den Stein komplett ab das kein Schlamm mehr auf dem Stein befindet (bilder schenken wir uns)

hier sollte darauf geachtet werden das man entweder Kreisende oder Gerade Bewegungen auf dem Stein macht und nach jedem Zug das Messer dreht (das jede seite 1 mal gezogen wird) hier entsteht jetzt der letzte Schliff

dies machen wir solange bis auf dem Stein ein dünner Schleifschlamm der vom messer "angerieben" wurde entstanden ist richtwert sind hier etwa 30 Züge

Wichtig! bei diesem Schritt wird KEIN Druck auf den Stahl ausgeübt das messer wird nur über seine Gewichtskraft auf den Stein gepresst (durchs Eigengewicht)


7. Finale!!!

Jetzt kommts!

Das Klebeband Entfernen!!

als letzten Schritt ledern wir das Messer auf dem unbehandeltem Leder gut durch es langen 30 doppelzüge voll aus und wolla:





ACHTUNG!!! Jeder Belgier ist anders und variiert von härte und Zusammensetzung somit kann es sein das die anzahl der Züge Variieren sowie auch das Ergebnis leicht Schwanken kann. Ich gehe zudem davon aus das ihr das Messer nach jedem Schritt reinigt


Budget:
Belgischer Brocken 150*50       32€
Belgischer Brocken 30 * 30        7€
Klebeband                               6€ (kann variieren)
Leder                                     10€ (Ebay evtl. günstiger)




mee

Hallo Zocker2104
zuerst mal danke für die Anleitung. dh:
Ich habe auch eine BBB werde es mal danach Versuchen.

mfg.mee

BlueDun


Zocker2104

das ist nicht was ich mit meinem Tread diskutieren wollte wie gesagt es ging mir darum das Preisgünstigste verfahren auf für Neulinge verständlich zu kommunizieren und nicht darum ob der BBB besser/schlechter der GBB ist

schönen lieben Gruß

daniel

BlueDun

Ich wollte ja auch nix diskutieren. Ich habe lediglich einen link gepostet, in welchem eine Schärfmethode lediglich mit dem BBW vorgestellt wird - ergänzend zu Deiner, aber genau so günstig.


BastlWastl

Ich schärfe ja für mein Leben gern auf dem BBB, und habe analog zur BBB Studie festgestellt dass Mann die letzten Schübe mit dem Rücken voran machen sollte, was zu einem ansehnlichen HHT vom Stein weg führt.

mfg.Wastl.

Wurschtl

Hi,
ich wollte nur mal wissen ob die Methode wirklich funktioniert.
Normalerweise geht das Messer ja über verschiedene Steine, beim dieser Art ja nur über einen.
Ersetzt deine Methode die des "richtigen Schärfens" oder dient die nur dazu, die "Abstumpfung" hinaus zu zögern?
Oder ist das nur eine "Anleitung für Dummies", um Anfänger wie mich ein bisschen an die Schärferei heranzuführen?
"Adding a popular name to a quotation makes the quotation look more reliable" - Albert Einstein

"The problem with quotes on the Internet: it's hard to verify their authenticity" - Abraham Lincoln

Rigeback

#8
Nee,das funktioniert schon mit dem Rücken voran bei dem letzten Abzug . Damit zieht man den entstandenen Grat ab,auf bzw. Danach aber auch ledern wie gewohnt ! Macht man ja auch bei normalen Gebrauchsmessern so ,bevor man das Messer auf dem Stahl abzieht ! Oder meinst Du jetzt die Schärfmethode mit nur einem Stein ? Ja das geht auch bei Rasiermessern mit Blauem Belgier oder dem Gelben Belgier ,der noch etwas besser ist. Gut zum nachschärfen von Rasiermessern,sofern keine neue Facette aufgebaut werden muss,schafft der GBB das problemlos ! Wie das gemacht wird kannst Du Dir aber im GRF durch lesen unter Pflege und Instandhaltung .

Zocker2104

Einen 1000er solltest du noch besorgen mehr braucht es eigentlich nicht (ich habe selbst aber um die 15steine)

Wurschtl

Hört sich ja gut an.

Das Problem bleibt nur, dass ich bald die hiesigen Flohmärkte
besuchen und dann evtl. mit dem Restaurieren anfangen will.
Da ist es ja absehbar, dass ich zusätzlich noch einen <1000 brauchen werde.

Jetzt ist meine Überlegung die, ob ich mir

-entwederzwei Steine hole und dann schiebe wie ein Verrückter,aber mit viel Arbeit auch Problemfälle evtl. wieder hin bekomme

-oder mit mehreren Steinen [400,800,(2k),5k,8k] Arbeit spare aber auch mehr Geld investiere (z.B. die aus dem NRF-Shop).

Was würdet ihr mir raten um fürs Restaurieren ausreichend ausgestattet zu sein
und dabei dem Studentenbudget ebenfalls gerecht zu werden (im Vergleich ca. 60€ zu ca. 150€)?

Vielen Dank

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jollo74

Zitat von: Wurschtl am 23. November 2011, 10:04:36
...
Jetzt ist meine Überlegung die, ob ich mir

-entwederzwei Steine hole und dann schiebe wie ein Verrückter,aber mit viel Arbeit auch Problemfälle evtl. wieder hin bekomme

-oder mit mehreren Steinen [400,800,(2k),5k,8k] Arbeit spare aber auch mehr Geld investiere (z.B. die aus dem NRF-Shop).

Was würdet ihr mir raten um fürs Restaurieren ausreichend ausgestattet zu sein
und dabei dem Studentenbudget ebenfalls gerecht zu werden (im Vergleich ca. 60€ zu ca. 150€)?
...
Den mit Abstand größten Anteil meiner Schärf-Arbeiten verrichte ich mit zwei Steinen (und zwar OHNE Schieben wie ein Verrückter ;) ;D):
1. 750er Diamantstein (ca. 50 x 150 mm) wenn eine neue Facette gesetzt werden muss
2. Gelber Belgischer Brocken gem. Dilucot-Methode (Suchfunktion)

Mehr brauche ich nicht, um Rasiermesser auch von Grund aus neu zu schärfen. Meist schließe ich noch mit meinem Ohzuku oder meinem alten Thüringer ab, ist aber wirklich "nur" das i-Tüpfelchen. Sanft und gründlich rasierts auch ohne dieses Finetuning.

Wie oben beschrieben kann man auch einen Blauen Belgier statt des Gelben einsetzen, dauert wohl aber ein bisschen länger (dazu habe ich aber keine eigenen Erfahrungswerte).

Mit der Naniwa-SS Reihe machst Du natürlich auch nix falsch  dh:. Die Schärfung mit dieser Serie ist bestens dokumentiert und allseits für gut befunden worden.

LG
Jörg

Rigeback

Das Beste wäre ein BBB oder GBB und ein 800er Naniwa, dazu von Lidl oder Aldi so ein Diamant -Schärfblock für 5,95 €  mit 4 verschiedenen Diamantseiten bis 600 er geht das . Da kannst denn schön bei alten Messer die größeren Scharten mit raus bekommen und gehst danach auf den 800er Naniwa SS und GBB (der geht von - bis ca. 1500 -8000  der GBB !Der  BBB  nur bis ca.5000er Bereich ) .
Gruß
Dieter

jollo74

Zitat von: Rigeback am 23. November 2011, 14:23:39
Das Beste wäre ein BBB oder GBB und ein 800er Naniwa, dazu von Lidl oder Aldi so ein Diamant -Schärfblock für 5,95 €  mit 4 verschiedenen Diamantseiten bis 600 er geht das . Da kannst denn schön bei alten Messer die größeren Scharten mit raus bekommen und gehst danach auf den 800er Naniwa SS und GBB (der geht von - bis ca. 1500 -8000  der GBB !Der  BBB  nur bis ca.5000er Bereich ) .
Gruß
Dieter
So 'nen ALDI 4-Seiten-Siamant-Schärfblock habe ich auch, den nehme ich immer zum Abrichten der Steine  8) dh:. Ich kann mir sogar vorstellen, dass dieser zusammen mit 'nem GBB für's Schärfen ausreicht und ein 800er Naniwa nicht unbedingt notwendig ist (/duck weg...). Ich werd's mal ausprobieren und davon berichten. WICHTIG bei allen Diamantsteinen ist aber, dass man sie vor der Benutzung für Rasiermesser gründlich einarbeitet ("breaking-in"), bspw. mit einem alten Küchenmesser ruhig 100-200 Züge über die Steinoberfläche macht.

Zur Klarstellung: ich rede davon, was mit einem begrenzten Budget möglich ist, und nicht davon, was das Nonplusultra ist!

Beste Grüße
Jörg


BlueDun

Zitat von: jollo74 am 23. November 2011, 15:07:02
dass dieser zusammen mit 'nem GBB für's Schärfen ausreicht und ein 800er Naniwa nicht unbedingt notwendig ist (/duck weg...).

Das sollte absolut problemlos gehen - brauchst Dich nicht zu ducken. Ein angeriebener GBB (die meisten zumindest) trägt ordentlich Material ab. Ich geh auch direkt vom Diamant oder vom Chosera 400 auf den GBB. Und wenn's nur darum geht, die Fase neu zu setzen, oder kleinere Ausbrüche rauszuschleifen, dann langt der GBB alleine allemal.

Gruss
BlueDun