Der Palmolivestick im Dauertest

Begonnen von Drei, 27. Juli 2011, 05:25:30

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Drei




Nach 82 Tagen ausschließlicher Rasur mit dem Palmolive Stick geht ein weiterer Zyklus zu Ende!
Nicht ganz neue Erkenntnis, dafür aber manifestiert: Seife ist Gewöhnungssache.

Die Einheitskosten beliefen sich 0,91 EUR / 100 Tage. Bei meiner Art der Benutzung würde ich mit 4,5 Sticks über ein Jahr kommen und dafür 3,29 EUR zahlen, vorausgesetzt der Einstandspreis bliebe bei dem Stückpreis von 0,75 EUR.
Die Einweichwirkung: rechnerisch konnte ich mich mit einer Klinge 13,7 mal rasieren. Mit der Mühle Sandelholz waren es noch 6,5 Rasuren pro Klinge, also gut die Hälfte. Leider habe ich keine früheren Vergleichswerte. Klar ist diese Wertung subjektiv, aber innerhalb der Testgruppe zeigt sich zumindest eine Tendenz.
Dabei war die Benutzung zu Beginn nicht unproblematisch, denn ich musste mich erst an die Palmolive gewöhnen. Der Eindruck der ersten paar Tage wäre vernichtend ausgefallen.
Hier aus den Tagesnotizen.

05.05.11 letzte Rasur mit der Mühle Sandelholz RS
06.05.11 erste Rasur Palmolive Stick
07.05.11 Der Stick laugt die Haut aus. Nach der Benutzung vom AS Mennen Skin Bracer zeigen sich flächige trockene Stellen, das hatte ich bis jetzt noch nicht. Landläufig heißt es ja, die RS muss nichts pflegen, das erledigt das AS/ASB.
08.05.11 Braukmann AS: Normalerweise glänzt das Gesicht, heute nicht. Die Haut spannt und es bilden sich trockene Stellen. Ich möchte nicht wissen, wie oft dem AS mangelnde Pflegewirkung vorgeworfen wird. Dabei ist es die RS, die die Haut auslaugt.
Die erste Anpassungsreaktion: ich stelle abends eine deutlich fettigere Stirn fest als sonst. Zufall?
11.5.11 Die Seife laugt die Haut stärker aus als andere. Aber die Haut passt sich langsam etwas an. Dafür ist die Palmolive ein hervorragender Einweicher. Die Schärfe der Kling scheint merklich langsamer abzunehmen als bei anderen Seifen.
15.5.11: Wieder Mennen Skin Bracer als AS verwendet: kaum noch trockene Stellen. Das mit der Gewöhnung scheint zu funktionieren. Nach einer ersten Hochrechnung komme ich auf eine geschätzte Nutzungsdauer von 84 Tagen.
29.05.11 Klingenwechsel: Die Haltbarkeit der Klinge korreliert deutlich mit der Einweichfähigkeit der Seife.
13.07.11 Die Verwendung des  Palmostick bietet eine deutlich längere Klingenstandzeit.
22.07.2011 Die Restseife ist ab heute nicht mehr als Stick zu verwenden, die Hülse schabt über das Gesicht und nimmt die aufgebrachte Seife mit der Außenkante wieder ab.
24.07.2011 Zwei Tage muss er noch noch durchhalten. Im Kurzurlaub will ich  keine neue Seife anbrechen. Gut, dass der Palmostick eine Notreserve im Griffstück hat.




AndreasTV

Guten Morgen :).
Tja - bei jeder Seifen - / Pinsel - Kombi muss ja (zumindest meiner ja bekanntlich "spartanischen" Erfahrungen nach) das Gemisch "Neu" bestimmt werden bis das Ergebnis überzeugt ...  8).

Interessant finde ich Deine Ausführungen bezüglich der wohl etwas stärkeren Austrocknung der Haut sowie der Klingenstandzeiten:
Selbst konnte ich zwar keine Austrocknung meiner Haut feststellen - dazu nutze ich diese RS wohl einfach schon zu Lang - aber das eine Klinge doch sehr "Ausdauernd" genutzt werden kann aufgrund der wohl wirklich etwas überdurchschnittlichen Einweichwirkung dh:; vielleicht lässt sich daher meine im Vergleich mit Anderen wohl wirklich exorbitant lange Standzeit bei den Billig - Systemieklingen erklären / ableiten.

Dein Selbstversuch bestätigt mir Persönlich einmal Mehr das ich vor Jahrzehnten den "richtigen Griff" tat  O0; Was die Leistung anderer Rasurhilfsmittel natürlich nicht schmälert.

Aber 0,75 Euro / Stick  :o = Hier so 1,15 Euro  o) ... (Aber natürlich für´s Gebotene immer noch absolut OK).

MfG

Andreas


feldgeist

Ein interessanter Dauertest. Und Respekt für das Durchhaltevermögen!
Meinen Palmolive-Stick (gek. für 0,75 €) degradierte ich nach wenigen Rasuren zur Handwaschseife, da der Schaum meine Haut ebenfalls extrem austrocknete und während der Rasur stark brannte. Das spricht ja auch für das besonders gute Einweichvermögen. Nur halte ich es bei mir so lieber öfters die Klinge zu wechseln, als auf die Standzeit bzw. auf eine besonders hohe Einweichwirkung zu achten.
Aber gut für alle deren Haut das verträgt. Und mich wundert es sehr, dass sich eine Haut daran gewöhnen kann!

82 Tage nur eine Seife - ich finde das ist Rasurpurismus in Vollendung!



PS: Aber die Seife im Griffstück hält doch noch länger als zwei Tage.  ;)

Drei

Zitat von: feldgeist am 27. Juli 2011, 06:57:09
...PS: Aber die Seife im Griffstück hält doch noch länger als zwei Tage.  ;)
Ja, absolut! Allerdings verliert das Ritual dann schon ein bisschen an Würde wegen erhöhter Seifenmatschigkeit.

Der Gewöhnungsprozess war deutlich, aber mit einem Nachteil erkauft. Durch die erhöhte Talgproduktion wurden die Haare schneller fettig. Sehr deutlich wird dies jetzt bei der Folgeseife (ein anderes Produkt) spürbar, die reinste Erholung in dieser Beziehung. Dafür gibts andere Unliebsamkeiten.  ;D

Erlkönig

Ein sehr interessanter Langzeittest! Obwohl ich Messerrasierer bin, finde ich den Aspekt der Klingenstandzeit geradezu oberwichtig. Auch als Messerrasierer und täglicher Seifenwechsler habe ich festgestellt, dass manche Rasuren besser, und andere schlechter sind. Habe das bisher der Tagesform und dem ledern der Klinge zugeschrieben. Werde jetzt aber auch die jeweilige RS im Auge behalten.
Schaumig währt am längsten und mit dem Messer, rasiert sich's besser!

Lord Vader

hey, ein weiterer langzeittest! hab ich garnet mitbekommen. super sache dat!

Drei

Zitat von: Erlkönig am 27. Juli 2011, 10:49:45
...Auch als Messerrasierer und täglicher Seifenwechsler habe ich festgestellt, dass manche Rasuren besser, und andere schlechter sind. ...
Als Shavettenrasierer teile ich Deine Beobachtung. Neben der Klingenstandzeit waren Nicks und Blutpunkte insbesondere nach Klingenwechsel an der Tagesordnung. Ich hatte zuerst meine Rasiertechnik im Verdacht. Das Problem verschwand aber schlagartig, nachdem die Palmolive beendet war und ich mit der Folgeseife rasierte.
Das größte Verbesserungspotenzial bei der Rasur stellt für mich immer mehr das Hilfsprodukt Seife/Creme/Gel dar.

@Vader: Ist ja quasi im Hintergrund gelaufen.

Erlkönig

Das würde ja bedeuten, dass die Palmolive nicht nur die Stoppeln besonders gut einweicht, sondern auch die Haut. (von wegen Blutpunkte und so) Also wäre die Konsequenz daraus, entweder NUR die Palmolive - zumindest für eine gewisse Zeit - zu verwenden und sein Rasurverhalten an diese Seife anzupassen (weniger Druck, etc.) oder die Seife zu wechseln.
Schaumig währt am längsten und mit dem Messer, rasiert sich's besser!

Drei

Das klingt geradezu zwingend logisch. Alternativ könnte man kürzer einweichen lassen, dann wird das Zeitfenster aber ziemlich klein, denn soo lange weichte die nicht ein.
Weniger Druck war mir mit einer frischen Klinge, der leichten Vette und meiner aktuellen Motorik nicht möglich.

Ausschließlich Palmolive... andere Sticks haben auch schöne Seifen.  ;D