Abkleben Pflicht?

[samonis]

Hallo Leute,

schärfe gerade mein erstes Messer (6/8 Gitlev) und hab ne frage. bin beim 1000 cerax und hab sicher schon 60 schübe hinter mir. leider sieht die facette kaum verändert aus. es wirkt fast so wie wenn sie gar nicht richtig angeschliffen wird. wenn ich den rücken abklebe ist ja der winkel steiler. macht ihr das grundsätzlich, oder mache ich etwas anderes scharf. ich sehe es vorallem daran, dass ich leichte verfärbungen am Grat habe und diese nicht weggehen. Ahja und den wirklichen Grad erkenne ich an einer weißen Linie oberhalb der angeschliffenen fläche??

stärker aufdrücken?

danke schonmal

lg

Matthias

[Iltis]

Hallo Samonis,
Der Sinn von den Rücken abkleben ist ihn vor Schleifspuren zu schützen, weil er auch beim schärfen mitgeschliffen wird. Das ändert minimal der Geometrie des Messers, hat aber keine Auswirkung auf die Endschärfe. Ich klebe grundsätzlich meine Messer beim schleifen ab. Deine unsicherheit ob und was sich beim Schleifen tut kennen wir, glaube ich, alle, Das muss man ein Paarmal gemacht haben bis man sich traut. Ein kleiner Tip - man kann besser die Wirkung der Schleifvorgang betrachten, insofern das man die vorhandenen Facette mit ein wasserunlöslichen Filzschreiber (Edding oder ähnlich) einfärbelt. Gut trocknen lassen (wichtig, fall du ein Fön zu Hand hast, kurz anblasen), dann ein Paar schube über der Stein machen - so sieht man was angeschliffen wird und was nicht. Dein Ziel ist eine regelmässige Facette auf die ganze länge des Messers. Manchmal dauert das etwas länger, vor allen Dingen, wenn man es zum ersten Mal tut. Nur Mut.
Grüß
Iltis

[mecky messer]

habe noch nie einen rücken abgeklebt.messer sind alle noch top

[samonis]

Ok dann will ich die Frage anders formulieren. Ist es normal auf dem 1000 über 100 Züge zu machen, oder ist da eher meine Technik falsch? Unterarmtest funktioniert nicht und ich sehe auch keine weiße linie auf der Schneide.

[Bengall Reynolds]

Um Gottes Willen, gib es jemandem der sowas schon mal gemacht hat.....
Oder bedeutet bei Cerax die 1000 was anderes als bei den japanischen Steinen?

[moviemaniac]

Ja, gibt es. Heute, ich. 200 Schübe und mehr auf dem 1000er Naniwa. Das verzogene Wapi wollte dennoch nicht werden, außer, ich schleife es auf 2/8 herunter...

[Dullblade]

Wie schleifst Du denn, schildere mal deine Technik.
Meine Schleifergebnisse wurden deutlich besser seit ich nicht nur am Rücken schiebe, sondern mit "freien" fingern, direkt auf der FAcette führe und manchmal auch etwas Druck ausübe. Die Fingespitzen sind dabei wirklich genau auf der Schneide, ein Teil des Fingers berührt sogar den Stein, der andere die Klinge. Dadurch hebt die Klinge nie ab und wird auch wirklich geschliffen. Ich schlief auf jeden Fall zweihändig!
Pass auber beim erstenmal gut auf, beim Wenden etc brauch das Ganze etwas Vorsicht!

[Iltis]

Hallo Samonis,
Zu die Frage wieviel Züge "normal" sind auf der 1000er gibt es keine Antwort - das hängt davon ab in welchen Zustand das Messer befindet, ob ewig lang nicht geschliffen, vom Vorbesitzer missbraucht, undundund. Auch der Stahl spielt dazu eine Rolle. Mit den weissen Streifen, nehme ich an, du meinst den Grat; der wird nicht auf die Steine sondern auf der Pastenriemen gebildet, und kannst du nach der Arbeit auf der 1000er nicht erkennen, weil er nicht da ist. Wenn der Unterarmtest nicht funktioniert, muss man weiter mit den 1000er probieren bis es klappt - zu früh auf ein feinere Stein wechseln bedeutet nur, das man das ganze Aufwand ein 2. Mal hat. Was dein Technik betrifft, kann ich aus der Ferne nicht sagen. Ich nehme an, du hast Sensers exzellente Anleitung zum Schärfen durchgelesen, mehr dazu kann man kaum sagen. Ganz ohne Druck auf der 1000er geht es nicht, eine vernunftige Facette zu formen, aber das ist wirklich wenig Druck, und wieviel ist schwer zu beschreiben und variiert je nach Messer und zustand. Da hilft nur ausprobieren. Hast du der Trick mit den Edding ausprobiert?
Grüß
Iltis

[samonis]

Danke für die Tips! Werde mich jetzt gleich nochmal dransetzen hab den Vormittag frei Muss mal nach nem Edding suchen, normalerweise haben wir keinen wasserlöslichen *g* Ist ja beruhigend mit dem Grat. Ja die Anleitung von Senser hab ich mehrmals gelesen und genau deswegen schreibe ich ja, weil ich nicht zu früh vom 1000 wechseln will. Also nochmal ans Werk mit ner anderen Klinge. So leicht geb ich nicht auf

[Iltis]

@ Samonis: wasserunlöslich!!! du willst die Farbe abschleifen, nicht abwaschen. Lässt sich nacher mit Spiritus oder Feuerzeugbenzin entfernen.
Grüß
Iltis

[samonis]

hoppla da hab ich mich verlesen. Dann isses ja kein problem. Danke.

[UbuRoy]

habe noch nie einen rücken abgeklebt.messer sind alle noch top

Dto.
Ausserdem versaut das Klebeband oft die Steine...

[Senser]

[/quote]
Dto.
Ausserdem versaut das Klebeband oft die Steine...
[/quote]

Unsinn!!!

[harrykoeln]

Bekanntlich legst Du auf dem 1000er die Basis für ein scharfes Messer - quasi den Grundstein oder besser, den Grundschliff. Hier, auf dem abrasivsten Stein muss die entgültige Schenidengeometrie geformt werden. Ist wie beim vollen Programm. Da heißt es, was an der Vorbereitung verbrazzelt wird, holt die schärfste Klinge nicht rein. So auch beim Stein - was Du hier verbaselst, geht hinterher auf die Schärfe. Abkleben kannst Du den Rücken ohne weiteres (und solltest es auch tun). Eine(!) Lage Klebeband ändert den Schneidenwinkel wirklich nur marginal - ich behaupte sogar, vernachlässigbar gering in Verhältnis "Kosten/Nutzen". Ich nehme derzeit ein Teflon-Isolierband - aber nicht weil ich das für besonders hip-knaller-mäßig halte, sondern einfach, weil ich das noch hab. Gaffa-Tape, Tesa, Pattexband - alles wird seinen Dienst tun - muss vielleicht öfter mal erneuert werden. Permanentes Monitoring ist auf dem 1000er ein absolutes Muss - gewöhne es Dir gleich an und behalte es bei. Lass andere ruhig erzählen, das das nicht muss. Ich kontrolliere beim tauchen auch von Beginn an und permanent meine Ausrüstung und Instrumente - nur so kann ich eventuelle Probleme frühzeitig erkennen und drauf reagieren. Wenn nix iss - umso besser. Und wenn ich denn höre, dat koss nur Zeit - Ja - das stimmt. Aber ich WEISS dafür auch, wann gut iss und AHNE es nicht nur. Im Endeffekt werde ich nicht viel länger brauchen (falls überhaupt) und hab auf jeden Fall ein reproduzierbares Ergebniss. Aber da rede ich niemand mehr rein.

Am besten ist, wenn Du vor dem Wechsel auf den nächst feineren Stein folgendes prüfst.
- ist die feine, weisse Linie absolut gleichmäßig, durchgängig und ganz fein (20x Vergrößerung)
- nimmt das Messer schon rasierend Haare vom Unterarm
- sind die Schleifspuren des Steins (nahezu) parallel und gleichmäßig
- stimmt die Geometrie der gesamten Klinge. Das will heißen, ist die Facette gerade oder eventuell auch leicht bauchig (Schmiege). Auf keinen Fall sollte die Facette die Klinge taillieren (gegensätzlich zu bauchig) also eine Kurve in die Klinge hinein beschreiben.

Wenn Du magst (ich nutz das als Option) kannst Du - wenn die oberen Punkte passen - das Messer schneidend ohne Druck ZWEI MAL durch ein Kirnholz oder Horn (ein altes Hornheft tuts hier prächtig) ziehen. Dann ist die weiße Linie weg. 10 Züge mit nur aufliegender Klinge, ohne Druck pro Seite auf dem 1000er und dann gehts ab auf den nächst feineren Stein.
Dort baust Du den "weissen Strich" dann neu und feiner wieder auf.  
 

[Iltis]

habe noch nie einen rücken abgeklebt.messer sind alle noch top

Dto.
Ausserdem versaut das Klebeband oft die Steine...

Dafür, das du es nie gemacht hast, kennst du dich erstaunlich gut mit Abkleben aus....   
Grüß
Iltis