Daumenmulde...überschätzt?

Begonnen von Ermachtnix, 15. Juli 2011, 10:18:02

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Drei

Zitat von: Ermachtnix am 15. Juli 2011, 18:00:57
... alles andere als begeistert von einer Daumenmulde, und wenn dazu auchnoch unfallgefahr kommt, dann werde ich wohl in Zukunft diese Art Messer meiden. Ihr habt mich überzeugt.
Ich hab ne Daumenmulde an einem Revisor und finde es sehr angenehm damit zu rasieren. Das Ledern ist etwas gewöhnungbedürftig, aber eine erhöhte Verletzungsgefahr konnte ich nicht feststellen.
Die generelle Unfallgefahr schwingt bei der Rasur mit einer offenen Klinge ja ohnehin latent mit.  ;D

Ermachtnix

@ Lord Vader:

Vielen Dank für die Info. Wenn man relativ neu zu der ganzen Honing-Materie ist, neigt man dazu sich zu unterschätzen. Aber da Du mir die Bedenken genommen hast, werde ich mir demnächst mal ein derbes Revisor mit Daumenmulde zulegen, sofern ich denn eines finden kann.

@ Drei:

Danke für Deinen Input. Auch dieser bestärkte mich darin, es selbst mal mit einer Daumenmulde zu versuchen. Irgend ein Sinn muss ja hinter der ganzen Sache mit der Daumenmulde stecken, und der ist sicher nicht rein ästhetischer Natur.

Mal sehen, wie ich damit klar komme.

Besten Dank an alle Beteiligten.

Iltis

Ich wäre mir nicht sicher, das die Daumenmulde nicht "rein ästhetisch" ist - ein so ausgestatteten Messer ist sicherlich aufwendiger (=teuerer) zu machen, und ob es eine bessere/bequemere Rasur ermöglicht, da scheiden sich die Geister. Ich glaube, es ist wie mit extrem hohlgeschliffene Messer - mehr als halbhohl braucht kein Messer zu sein, um das Schärfen zu erleichtern (die einzig einleuchtenden Grund für der Hohlschliff, mMn.), alles anderes ist "Spielerei" (nicht abwertend gemeint - der Mensch spielt gerne, und das ist gut so), der Rasur mit ein extrem dünn ausgeschliffenes Messer klingt einfach anders, was manche als ästhetisch empfinden, besser ist er nicht, und das vollhohle Messer flexibler sind als derbe mag stimmen, aber mein Haut ist weicher als Stahl, und ich weiss, was eher nachgibt beim Druck beim Rasieren. Nicht alles muss ein Sinn haben - Messer mit Daumenmulde ledere ich etwas vorsichtiger als "Normaler", und das stört mich auch nicht - der Messerrasur dauert sowieso unnötig lang, gefällt mir aber so im Vergleich mit ein "Schnellschnellkinnabkratzenvormalorchengehen". Deswegen mache ich (und, ich denke, die meisten von uns hier) es so.

Übrigens, dein "Mär vom 1A-uralten, aufgearbeiteten Messer für Lau" kenne ich nicht - man kann (inzwischen nur mit etwas Geduld und Glück) antike Messer sehr günstig kaufen, aber aufarbeiten und schärfen muss man sie selber. "Restaurierten" Messer waren immer, aus selbstverständlichen Gründe, verhältnismässig teuer.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

harrykoeln

Ein Daumenloch wird in der Regel nicht "eingearbeitet", sondern das Gesenk sieht diese "Aussparung" bereits vor.
Sie gab ein wenig mehr Halt, wenn Du mit nassen Pratzen das Messer führtest - und das war es auch schon. Ob Manns mag oder nicht, liegt, wie so vieles, allein im Auge des Betrachters.

Ich verstehe auch das ganze Problem ehrlich gesagt nicht. Ich weiss doch, wann ich mir ein entsprechendes Mopped greife. Wenn ich ein Messer mit Daumenloch ledere, dann muss ich einfach ein wenig mehr aufpassen und vielleicht nicht mit 200 Sachen übers Gegerbte fliegen. Innerorts darfste eben nur 50: Messer und Leder werden es Dir danken.

Und mit Verlaub: Ein top restauriertes Messer hat seinen Preis, 1a Messer kosten nun mal Geld. Alte und gut restaurierte auch schon mal nen Euro mehr. Klar kannste auch schonmal nen Schnapper machen, aber die werden immer seltener und auch die Preise für alte Knippchen in miserablem Zustand sind kaputt.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Ermachtnix

@ Iltis und Harry:

Danke für Eure Beiträge.

Die Sache mit dem Messer für Lau ging aus dem Appel und Ei Statement von UbuRoy hervor, der sich diesbezüglich leider ausschweigt. 

An Ubu: Wenn Du magst, nenne uns doch Deine Quelle. Ich hätte schon ganz gern ein 100 Jahre altes "perfektes" Messer für wenig Geld.

Wer würde da NEIN sagen?

Lord Vader

wie gesagt, musst du ein wenig glück haben und evtl. auch ein wenig hand anlegen. Pittingspuren und andere gebrauchsspuren musst du dann aber sehr oft in kauf nehmen, da die messer aufgearbeitet zwar schon sehr gut werden können, tiefe rostnarben i.d.R. aber nicht komplett zu entfernen sind.

UbuRoy

Mit Trend meinte ich, das allgemein heutzutage allerlei überflüssiges Gedöns hipp ist.
Im übrigen gibt es schon einen Rasiermessertrend, aber nur in 4 einschlägigen Foren. Was man nun wirklich nicht Markt nennen kann.
Und wie gesagt, wenn Du in 10 Jahren mehr als 1500 Messer aufgearbeitet und geschärft hast und Millionen mal übers Leder gegangen bist, wird dich die Daumenmulde nur noch verven beim abziehen und wohl auch beim Rasieren.
Zugegebenermaßen gehen viele natürlich nicht so weit

abc123

Ich habe genau ein RM mit Daumenmulde, die ich zwar nicht unbedingt brauche, mir aber auch nicht lästig ist. Ich sehe es einfach als status quo. Wo liegt aber bitte genau das Problem beim Abziehen? Ich habe das Messer schon hunderte Male abgezogen, und mir wollte bis heute nichts außergewöhnliches dabei auffallen.

UbuRoy

Es kommt auf die Daumenmulde an. Die meisten sind flach und laufen auch langsam aus. Es gibt aber auch tiefe und nahezu runde Mulden. Mit denen ist das Abziehen total daneben.

Senser

Zitat von: abc123 am 24. August 2011, 02:43:21
...Wo liegt aber bitte genau das Problem beim Abziehen? ...

Ein Problem gibt es nur, wenn der Rest vom Erl zu schmal ist. Dann ist es fast unmöglich, beim Ledern den Druck auf die Klinge richtig zu dosieren, weil sich das Messer dann einfach zwischen den Fingern dreht.
Gruß Senser

abc123

Aha, ok, danke!
Dieses Problem scheint bei mir noch nicht aufgetreten zu sein.