Merkur "Vintage"

Begonnen von Rokediet, 01. April 2011, 16:39:22

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Heresy

Zitat von: Cohen am 15. Oktober 2012, 09:31:41
Ein Zahnkamm-Torsionshobel? Wer tut sich denn sowas freiwillig an, wenn sein Gesicht nicht aus Beton besteht? :o

Hi Cohen,
Spricht doch nichts dagegen. Der Zahnkamm lässt wenigstens noch etwas Seife stehe, das die geschlossene Schaumkante eher ganz wegwischt. Zahnkamm bedeutet ja nicht automatisch aggressiv.

Ansonsten bin ich auch arg neidisch auf alte Torsions-Merkure und auf die festen Progresse auch. Irgendwie bekommt man so etwas nicht so einfach. >:(
Gruss, Rainer

Jeff Ross

Bin auch immer wieder begeistert von Merkur 'Vintage' Hobeln; auf den Geschmack gekommen bin ich mal wegen einem älteren Progress den mir Pepe mal geschickt hat. Letzte Woche habe ich dann meinen ersten 'eigenen' alten Merkur erhalten - steht zwar HoFFritz drauf aber wir wissen ja all aus welchem Haus in Solingen auch diese Hobel kommen, vor allem wenn 'Germany' drauf steht  ;)






mikri

Nun, da ich heute Morgen diesen listigen Faden gesehen habe, will ich es nicht unterlassen, auch hier eine Spur zu legen.
Ich habe diesen wunderbaren Hobelkopf von einem Forumsmitglied erstanden. Es ist, wie im Post von "schlenk" im Dezember 11 bereits gezeigt, auch ein nicht verstellbarer Merkur Progress Kopf aus den 50ern. Ich habe ihn mit einem Griffstück von ron ausgestattet und nenne ihn liebevoll Merkurron 50er Jahre.

Die Klinge liegt ein weites Stück freier als in neueren Hobeln. Daher gleicht der Sound beim Rasieren dem einer Messerrasur und mit der richtigen Klinge rasiert er richtig sanft und spiegelglatt.




Mit der Shark harmonierte er bei mir gar nicht



Ich benutze diesen Hobelkopf extrem gerne und ich halte ihn in Ehren.
LG mikri
Mit Verarzten dauert's länger

http://nassrasieren.blog

Lord Vader

Sehr schöner Hobel. Man könnte glatt meinen, der Griff wäre original! Passt jedenfalls hervorragend!

Rockabillyhelge

So, der nächste Vintage Merkur,
in diesem Fall ein NOS No.71 aus Pollopas sammt OVP und Probeklinge,
schon krass das es bei Merkur wohl damals nicht anders war als heute mit Verpackung und Klinge  :)
Anhand des DRP Patentes sowie der mit 5 Reichpfenning ausgeschriebenen Klinge datiere ich mal
vorsichtig auf die späten 30er Jahre.



Uploaded with ImageShack.us



Uploaded with ImageShack.us



Uploaded with ImageShack.us
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Hobeler

Glückwunsch!!! So etwas fällt einem wohl nicht täglich in die Hände... ;D  dh:
Liebe Grüße
Thorsten

***Schalke ist der geilste Club der Welt***

...Pura Vita...

Cohen

"Die Marke bei der man bleibt." ;D
,,Eine zweifelhafte Behauptung muss recht häufig wiederholt werden, dann schwächt sich der Zweifel immer etwas ab und findet Leute, die selbst nicht denken, aber annehmen, mit soviel Sicherheit und Beharrlichkeit könne Unwahres nicht behauptet oder gedruckt werden."

Otto von Bismarck

Saubaer

Glückwunsch zu diesem tollen Stück Rasierergeschichte. Schon alleine die Dreilochklinge ist ja ein ziemlich eindeutiger Hinweis.  :) dh:
Wo wir sind ist vorn. Wenn wir hinten sind, ist hinten vorn! (unbekannt)

Rockabillyhelge

Danke euch, es war wirklich ein Glücksfall, hätte eigentlich auch nicht gedacht das ich ihn bekomme  ;D
Bin mal auf die erste Rasur damit gespannt, der Klingenspalt ist recht klein und ich vermute das er, anders
als die No.72 und die unverstellbaren Progresse ein etwas sanfterer Zeitgenosse sein wird  :)
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Sapone da Barba

Das ist ein sehr schöner Hobel, Rockabillyhelge. Scheinbar gab es den Kopf im Progress-Design mit Bakelit-Unterteil und mit unterschiedlichen Griffen des öfteren in der Vorkriegszeit.

Merkur hat ja auch Varianten mit Metallunterteil hergestellt, Mikri hat weiter oben seinen Merkuron mit einem solchem Kopf gepostet:



Hat jemand hier eine Ahnung, ob die Ausführungen aus Metall auch Vorkriegsmodelle sind? Ich besitze einen solchen und tue mich mit der Datierung schwer...

Rockabillyhelge

Ich denke es wird sowohl vor als auch nach dem Krieg den unverstellbaren Progress mit Metallunterteil gegeben haben, kann mir schlecht vorstellen
das es in den frühen 50er direkt eine Menge an Innovationen gab, die alten Preislisten zeigen ja das die alten Modelle sehr lange, z.T. ja bis heute produziert wurden/werden.
Bei den Progressen gehe ich eher davon aus das man bei den unverstellbaren irgendwann dem Ursprungsmerkuren, den 34/33 ähnlichen den Vorzug gegeben hat da sich ja auch die Rasurgewohnheiten und Rasurvorlieben geändert haben, es war ja auch bei Gillette so das die Modelle mit der Zeit immer leichter geworden sind.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Cliffwalker

Heute möchte ich mal meinen Merkur No. 18 vorstellen. Gleich vorweg, ich habe zu dem Hobel praktisch keinerlei Informationen gefunden, abgesehen von diesem kurzen Beitrag bei B&B. Wer mir etwas zu dem Hobel sagen kann, insbesondere zum Produktionsjahr, ist ganz herzlich eingeladen – ein Ausschnitt aus einem alten Katalog o.ä. wäre natürlich perfekt. :)

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.



Jetzt aber zum Hobel. Wie die Bilder schon verraten, handelt es sich um einen Torsionszahnkamm, der als Dreiteiler aufgebaut ist. Der Griff ist aus elfenbeinfarbenem Kunststoff. Die Torsion ist stärker ausgeprägt als bei den aktuell noch erhältlichen Torsionshobeln 37/39 (zum Vergleich siehe Bild 4).

Der Vollständigkeit halber kurz ein paar Daten:
Gewicht des Kopfes: 23g
Gewicht des Griffs: 11g
Gesamtgewicht: 34g
Länge des Griffs: 8,0 cm
Gesamtlänge: 8,5 cm


Ich habe den Hobel mit verschiedenen Klingen ausprobiert und bin insgesamt sehr angetan. Wie auch bei seinen untordierten Zahnkammbrüdern (11, 12, 15, 25, ...) ist der Spalt zwischen Klinge und Zahnkamm sehr klein, was den möglichen Rasurwinkel stark einschränkt. Da das Finden desselben durch die starke Torsion in meinen Augen nicht gerade sehr intuitiv ist, hat es bei mir dann auch drei Rasuren benötigt, bis der Groschen gefallen war – anfangs hatte ich ihn immer etwas zu flach gehalten. Stimmt der Winkel allerdings, rasiert der 18er wie der Teufel und das absolut lammfromm. Ich habe zum Ende hin wirklich alles probiert und behaupte, dass man es schon ganz bewusst darauf anlegen muss, um sich mit ihm irgendwie verletzen zu können. Paradoxerweise fühlt er sich bei der Rasur auch nicht so starr an, wie die geschlossenen Torsionshobel von Merkur, obwohl die Klinge wohl mindestens ebenso sehr versteift sein dürfte - mir gefällt das sehr gut.

Ähnlich wie etwa beim Fasan Bakelit Torsionszahnkamm wirkt sich auch beim Merkur 18 leichter (!) Druck äußerst positiv auf die Gründlichkeit der Rasur aus. Alternativ tuts auch ein schwererer Griff, der den gleichen Effekt hat. Sobald ich einen würdigen Metallgriff für den in meinen Augen wunderschön geschwungenen Kopf gefunden habe, wird er also umgerüstet.  8)



Ponti

Ein echt schickes Teil  :o  dh:
Glückwunsch!

Sapone da Barba

#43
Einen solchen 18er Merkur konnte ich auch ergattern. Davor wußte ich noch nichtmals, daß ein Merkur no. 18 existiert.

Der Metallgriff des 15er Merkur z.B. paßt leider auf den 18er nicht drauf, der Gewindestift des 18ers ist länger und das Gewinde darauf geht nicht hoch bis zum Klingendeckel. Hat jemand eine Idee, welcher Griff da drauf passen könnte?

Hier wurde übrigens von Metus ein ähnlicher Hobel vorgestellt, der hat den gleichen Kopf, allerdings eine lange Verschraubung:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,5598.msg184557.html#msg184557

bananajoe

So hier mein D.R.P. gemarkter Merkur mit der folgenden Nummer: 483501.
Ich finde die Verarbeitung bei denen jetzt nicht so toll. Zum einen ist der Übergang vom Griff auf das Bakellitende nicht sehr sauber gearbeitet. Auch scheint die Beschichtung selbst nicht die beste zu sein. Feine Risse sind bei genauerem Betrachten zu erblicken.