"Schönheiten aus Frankreich"

Begonnen von fonthunter, 31. März 2011, 08:42:16

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Rasoir

@Grosser, efsk und kpi: Vielen Dank für die netten Worte

... und zum Ende der Woche noch ein "kleines" Nualart "Alesia",14er Klinge mit Rundkopf:







Leider konnte ich kaum etwas zu diesem Hersteller in Erfahrung bringen (auch französiche Foren waren nicht ergiebig) :( ...nur einmal habe ich das gleiche Messer entdeckt und einmal in der Bucht eines mit "Alesia" am Erl und einer Schelle (Grelot) als Ätzung.

Auch wenn das Messer scheinbar wenig bekannt ist, so gibt es über die Rasureigenschaften nichts zu bekriteln:
Sanft und gründlich, wie man es von 14er Klinge gewohnt ist  :). Auch die akustische Untermalung (rascheln, knistern) bei der Rasur ist, trotz des für französische 14er offenbar üblichen nicht ganz so dünnen Schliffs, eine reine Freude  8)  8)

Rasoir  
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"The first thing we do, let's kill all the lawyers"
(William Shakespeare, Heinrich VI, 2.Teil, 4.Akt)

Rockabillyhelge

Tja, Vogel abgeschossen, die Marke Alesia war 1963 nochmal im Markenbuch von Thiers auf P. Hospital aka. LeGrelot verlängert worden,
ggf. ist Nualart ein Zwischenhändler oder Endverkäufer.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Rasoir

@Rockabillyhelge:

Vielen Dank für die Informationen, so kommt ein wenig mehr Licht in die Geschichte dieses Messers.  dh:

Rasoir
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"The first thing we do, let's kill all the lawyers"
(William Shakespeare, Heinrich VI, 2.Teil, 4.Akt)

Klaasianer

Der gallo-keltische Name passt auf alle Fälle zu diesem herrlichen "Breitschwert"  :D
Rasito ergo sum!

titanus

Ja. Aber auf die Idee, ein Messer nach einer verlorenen Schlacht und einem Symbol der Unterwerfung zu nennen,
muß man erst mal kommen.

Grüße

titanus
Es ist sinnlos, von den Göttern zu fordern, was man selber zu leisten vermag.

Epikur

Rockabillyhelge

Ich denke das bei Alesia der nationale Mythos (wie auch bei William Wallace, Arminus) und dessen inhaltliche Umdeutung/Verklärung überwiegt, da ist es egal ob gewonnen oder verloren wurde, das in Richtung Widerstand zeigende Symbol (u.a. durch die nach oben weisenden Speere die eher Sieg als Niederlage darstellen sollen) ist ausschlaggebend, wenn auch in vielen Fällen über die ideologische Einflußname (meist aus der Zeit des europäischen Imperialismus und Nationalismus) meitens bis zur Unkenntlichkeit im Bezug auf die Historie verzerrt.
Bei Messern sind solche Ätzungen für mich gleich immer doppelt interessant (u.a. die in Deutschland verwendete "Deutsche Arbeit" und in UK das "MAGBEL -Made and Ground by British Labour") sind es doch nicht nur gute Indize für den Herstellungszeitraum sondern auch gute Werbemittel ehem. Zeitgeists.
UNIS-France ist übrigens auch ein solches Indiz  :)
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

BastlWastl

Alter Schwede, Geschichtlicher Hintergrund hin oder her, aber dass ist ja mal ein geiles Messer!!!!! dh:

Grüße Wastl.

Rockabillyhelge

Als ich dieses Messer erhalten habe war es freilich nicht in dem Zustand in dem ich es euch jetzt präsentieren kann, dieser ist zwar
nur restauriert aber damit trotzdem noch im Dimensionen besser als der Ausgangszustand (welcher sich ggf. dem ein oder anderen noch
durch die Narben erschließen könnte).
Merkwürdigerweise waren und sind die Schalen in bestem Zustand, was ich anhand des dicken Rostes der Klinge nicht erwartet hätte,
der Rost ist allerdings, da er vornehmlich am Rücken vorhanden war, kein Problem gewesen, Charakter aber kein Manko.
Gefertigt wurde das 7/8" große Messer von Lafay aus der Rue de Labarre No.16 in Lyon, wahrscheinlich in der Mitte des 19. Jh., der üppige Rücken hat mich hierbei zum Kauf bewogen und ich muss sagen die Paarung aus einer gewissen Üppigkeit und Eeleganz, das hat was, ich musste irgendwie an dieses etwa 100 Jahre ältere Gemälde von Boucher denken:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2b/Fran%C3%A7ois_Boucher_-_The_Odalisk_-_WGA2908.jpg

Die Tage darf es an den Bart, den Haartest besteht es und ich glaube es wird ein richtiger Abräumer, ich freue michdrauf, vor allem da auch einen Stick passender Seife (Savon de Volcans Menthe) den Weg heute zu mir gefunden hat  :)









Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Pc13187

Guten Tag,

ich habe heute auf einem Antikmarkt mein erstes französisches Messer erworben.




Die Aufschrift lautet: Petit, R.Rivoli, 116.
Acier H (oder N?)L Nisman(I?)
Der Schliff ist derb und das Heft ist glaube ich aus Horn.
Ich denke mit ein bisschen Arbeit wird daraus ein sehr schönes Rasiermesser welches mir viel Freude bei der Rasur bereiten wird.
Den Zustand nach dem Aufarbeiten werde ich natürlich ebenfalls posten.

Leider kann ich nicht sonderlich viel über das Messer herausfinden, außer dass es wohl aus Paris stammt, da die Rue de Rivoli eine Straße in Paris zu sein scheint.
Auch auf den bekannten Seiten konnte ich leider nichts darüber finden.
Hat jemand vielleicht ein paar nähere Informationen bezüglich Zeit und Herkunft?

Vielen Dank und ein schönes Wochenende
Julian

gilgen

Hier mein Aubril 139 Palais Royal



Das Messer war ein echtes Schnäpchen.
  Clemens

Rockabillyhelge

@PC13817: Ein sehr schönes Messer, da kann ich dir fast garantieren das es nach einer guten Schärfung ein wirklich toller Rasierer wird, habe mehrere aus der Zeit (Schätzungsweise 1850-1870, der Erl ist noch verlängert und die Schalen besitzen auch noch die Form der angellosen Messer, von diesem Design ist man zum Ende des 19.Jh hin abgerückt, bei den Schalen kann man durch die einfache Stiftung sowie die Chips gut erkennen das es Horn ist).  :D dh:

@Gilgen: Eebenfalls ein Messer das keine Wünsche offen lassen wird was die Schärfe betrifft, Aubril scheint ein sehr alter Hersteller zu sein, man findet da schon Messer von um 1800 herum. Sind die Schalen aus Horn oder aus Elfenbein?
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

gilgen

Noch ein Franzose.Ein Arnould.


Sind zwar nur bedingt Schönheiten,aber immer noch tolle Rasierer.
Die Schalen sind leider nur aus Knochen.
  Clemens

Rockabillyhelge

Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Pc13187

@Rockabillyhelge: Das wäre natürlich toll, ich werde mir große Mühe geben und das Messer sobald wie möglich schärfen.

Zum Thema Beschriftung bin ich ein Stück weiter gekommen. Das ominöse L ist in Wirklichkeit ein U. Das bedeutet dort steht "Acier Huntsman", also Huntsman Stahl.

Mir drängt sich dann die Frage auf, ob damit lediglich die Produktionsmethode die durch Benjamin Huntsman entwickelt wurde gemeint ist, oder sich die Aufschrift wirklich auf den Stahl bezieht.

Soviel ich gelesen habe war man in England zunächst ja nicht sonderlich angetan davon und so wurde viel ins Ausland, grade nach Frankreich, verkauft.

Rockabillyhelge

Es wird sich wohl auf Huntsman Stahl beziehen, viele der alten Franzosen sind aus englischem Stahl hergestellt da die wohl kräftig importiert haben, das könnte dein Messer sogar noch in den Bereich 1830-1850 rücken  :)
Später wurde dann meist "Sheffield Steel" (wie bei vielen Messern aus Thiers, quer über alle Marken hinweg), "Acier Suidois" Schwedenstahl, "Acier Fondu" Gussstahl, "Forge a Main" Handgeschmiedet und "Acier Solingen" Solinger Stahl benutzt.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)