abziehen auf Balsaholz

Begonnen von Paysbas, 24. September 2007, 15:03:04

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Paysbas

Mit ein Rückblick auf senser habe ich die Balsaholzmethode praktiziert und muss sagen dass ich sehr angenehm überrascht war.

Ich habe ein Stück Balsaholz gekauft (1000 x 80 x 20 mm), hiervon ein Stück von ca. 30 cm abgesägt. Die eine Seite habe ich mit roter Schleifpaste (Eisenoxid) eingestrichen, die andere bleibt unbehandelt. Diese Länge ist in etwa wie mein Spannriemen, also schön handsam.

Dann losgelegt mit mein 8/8 Friodur, diese hat gerade eine Pastenbehandlung gebraucht. 50 Züge auf der Pastenseite. Dann 100 Züge auf der unbehandelte Seite. Haartest: die Haren meiner Liebste (natürlich aus ihre Haarbürste) wurden scheibchenweise abgeschnitten. Dann, als Verfeinerung noch ca. 100 Züge auf den Spannriemen.

Heute die Rasur mit dem Friodur. Traumhaft, so eine Schärfe habe ich noch nie erlebt.

Senser, danke schön für deine Methode.


Gruß,  Paysbas
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

matjes

Hallo Paybas,

rote Schleifpaste? Ist die grüne Chromoxyd wieder out? Was kann die rote anders? Klär einen Unwissenden bitte mal auf. Aber nicht ZU technisch, sonst versteh ich wieder nix.   ;)

Gruß
Matjes

Paysbas

Zitat von: matjes am 24. September 2007, 15:50:19
rote Schleifpaste? Ist die grüne Chromoxyd wieder out?

Hallo matjes,

rote Schleifpaste ist nur geringfügig grober als Chromoxid und fast so hart. Ich habe noch einiges in Vorrat und werde auf jedem Fall erst dieses verbrauchen. Bisher habe ich die Rote aber nicht bedauert.

Gruß,  Paysbas
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

matjes

Also könnte man auch die grüne nehmen? Von der hab ich noch eine ganze Tube zuhause. Wenn ich jetzt noch mit rot komme, dreht mein Weiblein durch. Die hält mich wegen der ganzen Utensilien sowieso für leicht neben der Spur....

Gruß
Matjes

Paysbas

das wird schon auch ok sein, matjes

Gruß,  Paysbas
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

matjes

Nochmal nachgehakt:
Wie trage ich das Zeug eigentlich auf? Ich habe einen alten Stoßriemen mit der grünen Farbe mittels Pinsel bestrichen, das gab Längsrillen, die ich nicht wegbekomme. Das kann doch für die Klinge nicht gut sein. Nehmt ihr da einen Schwamm oder ein Stück Schaumstoff oder wie geht das? Bin leider technisch ein wenig unbeholfen, deshalb die vielleicht dämliche Frage, sorry.

Gruß
Matjes

Iltis

Hallo Matjes,
Grüne Paste habe ich auf Leder mit der Daumenballe eingerieben - macht Spass, nacher die Hände wieder sauber zu kriegen zu versuchen ;-) das Problem mit Längsrillen mit Akrylfarbe habe ich auch gehabt, und so gelöst: die Farbe dann statt mit ein Pinsel, mit ein Stück Karton draufspachteln, die Farbschicht war garantiert dann 0,5 mm oder dicker. Trotzdem trocknete die Farbe recht gut (ein Tag); natürlich war sie über die Rände von der Spannriemen gequollen, habe ich mit ein Skalpel zurechtgeschnitten. Anschliessend abgeschliffen mit 400er Schleifpapier und mit ein Opinelmesser "vorbehandelt" (100 mal damit abgezogen). Funktioniert gut.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Bengall Reynolds

Bitte jetzt nicht Streichriemenpaste und die Acryl-Malfarbe durcheinander bringen.

Pasten kann man vom Block oder aus der Tube auf dem Riemen verteilen und mir dem Handballen einwalken, dir Acrylfarbe trägt man am einfachsten mit einer kleinen Rolle mir Schaumstoffrolle auf. Ist zwar äußerst verschwenderisch mit der Rolle aber so umgeht man die Riefen und das abschleifen.

Zum Thema "Balsaholz-Riemen":
Wer zum ausprobieren noch was von dieser weißen Paste (für Balsaholz-Riemen) haben will, schreibt mir bitte eine PM.
Die Paste kommt in der gleichen Größe wie die grüne Paste von PUMA daher und kostet zwischen 3,00 und 4,00 Euro (zzgl. Porto).
Ich mach mir ne Strichliste und geh die dann holen wenn fünf oder zehn Interessenten zusammen sind.
On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

matjes

Also ich rede von der Malfarbe in grün. Eine rote Streichriemenpaste habe ich auch noch. Jetzt kommt BR auch noch mit einer dritten Möglichkeit daher. Wird aufregend.
Ist das eine spezielle Balsaholzriemenpaste? Oder was ist das? Und wofür?

Gruß
Matjes

Paysbas

Ich hoffe mal dass Bartisto sich einschaltet, der hat diese Feinheiten der verschiedenen Pasten parat.
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

matjes

Die grüne Chromoxyd Malerfarbe trägt mehr Material ab. Soviel habe ich schon verstanden. Aber die weiße Farbe irritiert mich jetzt ein wenig. Die Idee mit dem Balsaholz klingt ja verlockend, das ist nicht so teuer wie ein Lederriemen, dann ärgert das auch nicht so, wenn man es versaut.

Gruß
Matjes

Bengall Reynolds

Also selber habe ich noch keine Balsa-Riemen, kann also keine Antwort aus eigener Erfahrung geben.

Bei der Paste handelt es sich um eine Art Wachs/Fett welches die Oberfläche des Balsas versiegelt, zusätzliche Festigkeit bringt und verhindern soll, dass man beim abziehen des Messers Späne vom Holz zieht oder die Oberfläche sonstigen Schaden nimmt.
Balsaholz ist ja bekanntlich sehr leicht und weich und dem entsprechend auch nicht das stabilste. Daher klingt die Verwendung der Paste für mich auch total logisch.

Bin aber immer offen für neue Erkenntnisse!

Gruß
On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

Senser

Die "Paste" ist lediglich das Medium für die jeweiligen Schleifpartikel und hat weder festigende noch sonst eine Funktion. Bestenfalls noch als eine Art Gleitmittel. In der Acrylfarbe sind die Chromoxid Anteile wesentlich höher als in der grünen Schleifpaste, wodurch sich der höhere Wirkungsgrad erklärt. ich habe zwar auch schwarze und rote Schleifpasten, (sowas sammelt sich nach reichlich Käufen in der Bucht an), bin aber der Meinung, dass die grüne Paste, bzw. Chromoxid Farbe das beste Feinschleifmittel darstellt. Ich trage die Farbe übrigens einfach mit einem Spachtel auf. Und zwar so dünn wie möglich.
Gruß Senser

matjes

Spachtel ist natürlich auch eine Idee für gleichmäßigen Auftrag, richtig. Danke  ;)

Hat das mit dem "so dünn wie möglich" einen tieferen Grund?
Hab jetzt auch so einen netten polnischen Riemen, den ich als Pastenriemen hernehmen wollte. Und da möchte ich es natürlich gleich richtig machen und ihn nicht versauen.

Gruß
Matjes

Senser

"so dünn wie möglich" aus folgenden Gründen: Es wirken ja nur die Schleifpartikel, die sich an der Oberfläche befinden und somit macht eine dicke Schicht schleiftechnich betrachtet keinen Sinn.
Die Acrylfarbe bleibt zwar etwas elastisch, ist aber nicht so flexibel wie beispielsweise Leder. Wenn die Acylschicht zu dick ist, könnten ganze Placken vom Leder abplatzen und dann hat man Bruchkanten in der Oberfläche, was ja überhaupt nicht erwünscht ist.
Eine dünne Schicht hat man auch später wesentlich schneller wieder mit Schleifpapier entfernt oder angerauht, um dann eine neue aufzutragen. Aber so eine Beschichtung dürfte für den Hausgebrauch eine Ewigkeit halten.
Verwendet man die grüne Schleifpaste, dann gilt zunächst das gleiche, was die Oberfläche betrifft. Ich habe reichlich alte Riemen und Afouteurs als Beigabe zu Messerkäufen bekommen. Die meisten waren hoffnungslos mit irgendwelchen Pasten zu geschmoddert und eigentlich kaum noch zu gebrauchen. Das Messer klebte förmlich auf dem Leder.
Es gilt auch hier: "Weniger ist mehr"
Gruß Senser