Hobel, wenns mal schneller gehen muss mit guter Bedienung?

Begonnen von zorc, 23. Februar 2011, 18:45:03

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zorc

Huhu!

Zuerst vorweg:
Ich habe etwas überlegt, ob es Sinn macht, dieses Thema aus dem Nebenforum hier auch zu eröffnen.
Aber ich lese beide Foren wirklich gern :) , und so wie ich es mitbekomme, gibt es viele Leute, die jeweils nur hauptsächlich in einem unterwegs sind.
Um also möglichst viel Resonanz zu erhalten, habe ich mich dazu entschieden, mein Anliegen hier auch zu eröffnen und zur Diskussion freizugeben.
Sollte dies nicht erwünscht sein, bitte ich um Mitteilung und entschuldige mich :)

Zur Sache:
Ich habe inzwischen schon 2 Messer zuhause, die Rasur damit klappt soweit echt ganz gut.
Das restliche Zubehör wird auch beständig erweitert, bald gibts noch 2 neue Pinsel aus den Knoten von tgn.
Heute hab ich erstmal ein Preshave nach Rezept von Opa angemischt, das wird morgen getestet. Oder gleich noch? Bin ja schon neugierig, hab heut bisher nicht rasiert.

Nun zum wesentlichen dieses Themas:
Falls aber morgens mal Zeitdruck ist, kann ich das Messer nicht schwingen, daher suche ich dazu evtl. ne Hobelalternative.
Zur Zeit liegt für solche Fälle immernoch der Proglide im Regal, aber wenn es möglich wäre sich auch mit nem Hobel halbwegs fix zu rasieren (natürlich nach Einarbeitung), fände ich das um einiges stilvoller.
Habe auch schonmal ne Zeitlang gehobelt, allerdings nur mit dem WC und nem uralten gammeligen Schubladenfund, total einfach gebaut, als Grundplatte hatte der nur ein ~2mm Blech, das etwas gekantet und ausgestanzt war.

Daher bitte ich um ein paar Meinungen und Einschätzungen....ist eine Hobelrasur ähnlich dem Proglide möglich?
Welche Modelle eignen sich? In diesen Fällen muss vielleicht nicht das letzte Quäntchen Gründlichkeit herausgeholt werden, also vielleicht nicht so aggressive Modelle wie den 37er.

Zusätzlich bleibt noch zu sagen....die Standard-Merkur Modelle finde ich nicht so ansprechend....auch möchte ich keinen Dreiteiler, ich finde den Umgang damit schon sehr fummelig.
Etwas älteres von Gilette fände ich schön, wenn damit ebenso gute Rasuren möglich sind wie mit aktuellen Modellen. Welche Modelle sind empfehlenswert?

Verschluss wäre also entweder als normaler Zweiteiler schön, oder direkt ein Butterfly, von der Bequemlichkeit des Klingeneinlegens toppt das ja nichts, oder?
Bitte aber alles hinsichtlich des Rasurergebnisses zu betrachten....ein schöner alter Gilette-Butterfly nutzt mir nichts, wenn man damit nicht schnell und ordentlich rasieren kann.

Die Mechanik vom Pils (Drehbare Grundplatte) gefällt mir auch außerordentlich gut, aber ist wohl hier einzigartig, und preislich keine Alternative.

Wenns ein Merkur sein sollte, gefiele mir von der Optik und Bedienung eigentlich nur der Futur, geeignet oder nicht?
Ansonsten sind die Mühle oder EJs nicht schlecht, aber wohl auch wieder fummelige Dreiteiler.

Nunja, ich hoffe es gibt viel Resonanz auf diese Textansammlung, habe einfach mal alle meine Gedanken verfasst. Mal schaun was sich ergibt

Grüße!

AndreasTV

... auch Hier "Hallo" :).
Da ich "Drüben" zuerst las habe ich auch Dort geantwortet ;).

MfG

Andreas

Cordy

Hi zorc,

okay, wenn Du einen Hobel wie einen Systemie willst,
gibts nur eine Möglichkeit, Feather Popular.
Ist auch noch ein Butterfly und selbst mit einer Feather drin lammfromm.

Sonst ist der von Dir schon angesprochene alte Gillette auch eine Alternative.
Gillette Super Speeds sind zum einen TTO (Twist To Open oder Butterfly)
und zum anderen sehr gute Rasierer. Mit scharfer Klinge geladen, kannst Du dich schnell,
ausreichend gründlich und sanft rasieren. Millionen Männer haben das über die Jahrzehnte
in denen diese Hobel produziert wurden auch geschafft. Dass er hier als sanft verschrien ist liegt daran,
dass Du Dich hier im Epizentrum der Babypoglätte befindest.

Weiterhin käme in dem Segment noch ein Gillette Adjustable in Frage, auch TTO aber in seiner
Aggressivität einstellbar. Damit kannst Du dich dann an deine bevorzugte Einstellung herantasten.
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Rockabillyhelge

Ein Gillette Tech oder ein alter STAR kämen auch infrage denke ich, sind beide förmlich idiotensicher und nicht übermäßig aggresiv, beide sind öfters in der US Bucht zu echt fairen Preisen (ca. 12€ inkl. Versand) erhältlich.
Bei den SuperSpeeds kann ich übrigens die ewige "ungründlichkeit" nicht nachempfinden, mit der richtigen Klinge und etwas Übung sind sie vergleichbar mit einigen anderen, vielleicht ists diese gewisse Merkur-Fixierung gepaart mit persönlichen Vorlieben die manchmal da mit spielt.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

Honka

Zitat von: Rockabillyhelge am 23. Februar 2011, 22:29:15
Bei den SuperSpeeds kann ich übrigens die ewige "ungründlichkeit" nicht nachempfinden, mit der richtigen Klinge und etwas Übung sind sie vergleichbar mit einigen anderen, vielleicht ists diese gewisse Merkur-Fixierung gepaart mit persönlichen Vorlieben die manchmal da mit spielt.

darauf wird es hinaus laufen: Die persönlichen Vorlieben:Einige hier lieben die Merkurs, andere eher Gillettes. Im Prinzip sind alle hier genannten Rasierer für Deinen Zweck geeignet. Aber auch jeder Rasierer will "erlernt" werden.

Wenn es bei mir mal richtig schnell gehen muss, nehme ich meinen "Alarmstartrasierer", den Mulcuto.

Mit etwas Übung dauert dann die Rasur mit Deinem Hobel nicht länger als mit einem Systemie.


Und jetzt noch mein Tip: Ein Gillette Superspeed mit der Astra SP. Weil?:gründlich und sanft.


infabo

Wenn es kein Merkur und kein 3-Teiler sein soll - da fällt meine Empfehlung nicht schwer.
Eindeutig ein Gillette Adjustable. Verstellbar (deshalb gründlich) und dank Butterfly ein einfacher Klingenwechsel.

Gibt's in verschiedenen Ausführungen: Gillette Adjustable Fat Handle ("Fatboy"), Gillette Adjustable Slim Handle und Gillette Super Adjustable.
Dicker Griff, Dünner Griff und der "Super Adjustable" hat einen langen Griff.
Ein gut erhaltener Fatboy ist wohl etwas teuer, aber die anderen beiden bekommt man schon zu guten Preisen ;)

Isildur

Ich denke du kannst mit jedem Hobel schnell sein, er muss dir nur liegen. Ich rasiere mich wenn es schnell gehen soll mit meinem Merkur 25c. Würde ich den jetzt empfehlen kämen womöglich Kommentare wie: "Oh Gott ein Zahnkammhobel und dann für mal schnell..." - aber ich kann mich nicht entsinnen wann ich mich das letzte Mal damit geschnitten habe.
Kurzum:Suche dir einen Hobel aus, der zu dir passt und mit dem du klar kommst. Ich würde nur darauf achten einen gründlichen zu nehmen, weil x-mal nachrasieren kostet wirklich Zeit. Mit dem richtigen Hobel sollte sich in einem Durchgang ein akzeptables Ergebnis erzielen lassen.
ps:Und der richtigen Klinge versteht sich.

Hoffe ich habe die Frage richtig verstanden :)
Daß Gewohnheitsmensch heute im Schimpfwort ist, beweist unsere Ignoranz in der Lebenskunst.
-Nicolás Gómez Dávila

autschn

Ich würde noch den absolut soliden Mekrur Progress ins Rennen werfen wollen!

Tim Buktu

Ich war mit einem fast zu gedrehten Futur schon recht erfolgreich beim Alarmstart.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Brauer

@isildur, also von mir dh: hättest Du so einen (von Dir befürchteten) Kommentar nicht bekommen ;) statt dem 25er
ust es bei mir der 11 c, oder auch mal ein alter RöR, aber wenn keine Zeit eigentlich immer Zahnkamm, oder der
auch schon erwähnte Mulcuto. Die Gillette Rockets und solche wie Adjustable, Super Speed sind allerdings auch geeignet, und ungründlich sind die nicht, nur anders in der Handhabung (Anstellwinkel)

zorc

Sooo, auf grund der vielen Antworten neue Gedanken *g*
Die Antworten aus dem nebenforum wurden wie immer mitbedacht, falls nicht alles 100% passen sollte ;)

Der Futur ist ja optisch und haptisch echt schön, aber nach vielen Stimmen echt wohl nichts für ne schnelle Rasur im Halbschlaf ohne Nachzudenken *g*

Der Adjustable scheint von den Eigenschaften geeignet zu sein, aber ich bin mir nicht sicher ob er haptisch für mich richtig ist. So ein Butterfly Mechanismus ist doch auch immer ein bisschen Klapperatismus oder? Fühlt sich das Ding schön massiv und fest an, oder doch eher etwas in die Richtung klapperig?
Wie wird denn da die Klinge eigentlich festgespannt? Legen sich die Klappen nicht einfach nur mit etwas Toleranz da drauf?

Ich stelle mir vor, dass bei einem Standardhobel, der fest zusammengeschraubt wird, die Klinge fester und präziser gehalten wird.
Weiterhin scheint der Adjustable ja recht anfällig für Verschmutzungen zu sein, die ganze innere Mechanik soll sauber gehalten werden, das ist eigentlich ungünstig für n schnelles Arbeitstier, oder?


Wie gesagt, der Pils wäre haptisch bestimmt ein Traum, massiver Edelstahl, geschlossene Seiten, Prinzip mit drehbarer Grundplatte. Aber preislich ist das keine Alternative.

Dann gibts noch den EJ89, leider als ein Dreiteiler, joa. Optisch finde ich ihn aber echt schön.
Ich stelle mir die Dreiteiler ziemlich fummelig vor, an dem Uralt-Ding, das hier rumliegt musste ich Grundplatte, Kopf, sowie Klinge immer manuell ausrichten, bis das auf beiden Seiten gleichmäßig und parallel war.
Vielleicht ist das aber aktuell gar nicht der Fall?
Und könnte man das Ding mit eingespannter Klinge ne Woche im Bad stehen haben, oder ist jedes Mal rausnehmen angesagt?

Ich sehs schon kommen, ich muss bald einen auf ikon machen und mir selbst nen Hobel bauen *g* (Oder den EJ89 auf Pils-Mechanik umbauen? Mir schwebt da was im Kopf rum *g*)
Zusammenfassend ist mir auf jeden Fall auch was massiv gebautes, haptisch tolles wichtig. Voll Edelstahl fällt nur leider preislich raus.
Ich weiß, bin kein einfacher Fall *g*

Grüße
Markus

Brauer

Fummelig ist an den Dreiteilern nix, und so oft machste dat Dingen auch nicht auf, pro Klingenwechsel 5 Sekunden mehr Zeitaufwand als ein Butterfly, wobei so ein Gillette TTO nicht klapperig ist. Nimm den Jagger wirklich feiner
Rasierer dass Teil

Cordy

#12
Zitat von: zorc am 25. Februar 2011, 17:17:21
Der Adjustable scheint von den Eigenschaften geeignet zu sein, aber ich bin mir nicht sicher ob er haptisch für mich richtig ist. So ein Butterfly Mechanismus ist doch auch immer ein bisschen Klapperatismus oder? Fühlt sich das Ding schön massiv und fest an, oder doch eher etwas in die Richtung klapperig?
Wie wird denn da die Klinge eigentlich festgespannt? Legen sich die Klappen nicht einfach nur mit etwas Toleranz da drauf?

Ich stelle mir vor, dass bei einem Standardhobel, der fest zusammengeschraubt wird, die Klinge fester und präziser gehalten wird.
Weiterhin scheint der Adjustable ja recht anfällig für Verschmutzungen zu sein, die ganze innere Mechanik soll sauber gehalten werden, das ist eigentlich ungünstig für n schnelles Arbeitstier, oder?

Sei versicherter, da klappert nichts. Die Klappen legen sich nicht nur einfach drauf,
von unten wird eine Art Schlitten dagegen geschraubt. Die Klinge ist fest eingespannt und fixiert.
Die innere Mechanik kannst Du im Grunde nicht säubern, der Adjustable ist nicht zerlegbar.

Und wenn Hobel den Namen Arbeitstier verdient haben, dann die alten Gillettes.

Aber Dreiteiler sind jetzt auch kein feinmotorisches Hexenwerk.
Deckel ins Händchen nehmen, Klinge drauflegen, Unterteil drauf, Griff festschrauben, fertig....
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Rockabillyhelge

Muss da Cordy zustimmen, beim Adjustable klappert wirklich nix habe selbst einen 78er und der ist TipTop, was allerdings mal sein kann (so US-Foren) das bei älteren gebrauchten die 1-9 Einstellung nicht mehr hinhaut (vielleicht hat jemand hier auch Erfahrung damit?).
Bei den Dreiteilern kann ich echt nur den Tech wärmstens empfehlen, den gibts aus US oder UK schon so preiswert in gutem Zustand, damit macht man auf keinen Fall einen Fehler, für erste Schritte und Schnellversuche bestens geeignet, obwohl ich von der Travel Variante für den Anfang abraten würde, die erfordert durch die winzig anmutenden Ausmasse doch schon Übung und wird ohne diese schnell mal ungründlich.
Auch mit Bart immer gut rasiert :)

tailland

Zitat von: zorc am 25. Februar 2011, 17:17:21
Dann gibts noch den EJ89, leider als ein Dreiteiler, joa. Optisch finde ich ihn aber echt schön.
Ich stelle mir die Dreiteiler ziemlich fummelig vor, an dem Uralt-Ding, das hier rumliegt musste ich Grundplatte, Kopf, sowie Klinge immer manuell ausrichten, bis das auf beiden Seiten gleichmäßig und parallel war.
Vielleicht ist das aber aktuell gar nicht der Fall?
Es wurde schon gesagt, das ist vollkommen vernachlaessigbar. Ich hatte mir vor Anschaffung dieselben Gedanken gemacht, aber in der Realitaet geht das Auswechseln dermassen schnell und haendisch, dass es kein sinnmachendes Kaufkriterium ist.

Warum aber immer nur der EJ89 dauernd als Empfehlung auftaucht, is mir nich klar, schliesslich gibts den in verschiedenen Varianten (EJ86/87/89/89L) und der Kopf ist AFAIK auch der gleiche wie beim Muehle R106, also jede Menge Auswahl  ;)

ZitatUnd könnte man das Ding mit eingespannter Klinge ne Woche im Bad stehen haben, oder ist jedes Mal rausnehmen angesagt?
Ich spuel den geschlossenen Kopf kurz aggressiv durch und lass das Teil dann einfach liegen, keinerlei Probleme mit (stainless) Klingen und Kopf. Ob man das mit nicht-"rostfreien" Klingen auch so machen kann, weiss ich nicht, ich wuerde es aber anzweifeln.
Hobel: EJ Bulbous geschlossen & Muehle R41 Grande offen | Pinsel: Muehle Basic 2 Vollvernickelt mit 21mm Silvertip-Fibre | Klingen & Seife nach belieben