Holz selbst biegen?

Begonnen von MadScientist, 24. Januar 2011, 12:22:01

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MadScientist

Hallo,

Ich hab mir vor einiger Zeit ein W&B von ebay ersteigert, leider schließt das Heft nicht sauber.



Das Holz biegt sich nach innen, wodurch die Klinge, wenn man das Messer ohne Gegendruck schließt bei etwa 2/3 der Klingenlänge Kontakt mit dem Heft hat. Da aber die Klinge nicht geheftet, sondern geschraubt ist, krieg ich die sauber raus und wieder rein.

Nun zu meiner Frage: hat schon mal wer versucht Holz zu biegen (über Dampf o.ä.) - das wäre nämlich nötig, damit das Messer schön schließt.

Falls da schon wer Erfahrungen gemacht hat, wäre ich über Rückmeldungen erfreut (auch wer ohne eigene Erfahrungen darf natürlich gerne seinen Senf dazugeben)

Danke im Voraus!
Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben.

UbuRoy

Dampf dürfte gehen. Allerdings wirdst Du da sicher eine einspannvorrichtung benötigen, da es die neue Form nur langsam annimmt...

MadScientist

Ah, Danke.

Also ich hätte mir in etwa folgende Vorgehensweise vorgestellt: Klinge raus, stattdessen eine formgebende Schablone aus Holz, Kunststoff o.ä. rein, hinten wieder zuschrauben und dann ab in den Dampf (hätte einen Dampfeinsatz für normale Kochtöpfe), Schablone beim Trocknen drin lassen.

Wie lange muss ich denn das Holz schätzungsweise trocknen lassen, damit mir nicht durch die Restfeuchte die Klinge rostet? - Reichen da 1-2 Wochen?
Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben.

Pepe

@ MadScientist
muss es unbedingt biegen mit Wasserdampf sein ?
ggf. reicht es ja schon aus, wenn Du die Innenseiten der Schalen etwas abschleifst...?!
Ohne weitere Bilder bleibt das hier eh nur ein Mutmaßen  o)

Kirk

Meiner Ansicht nach würde ich das wirklich nur dann machen, wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass durch die hohe Temperatur und den Dampf mit nachträglicher Trocknung, Spannungsrisse im Holz entstehen, ist relativ hoch.

netrunner

Eventuell reicht es, die eine Schale an den Enden aufliegend, in der Mitte frei und dort von oben beschwert im Freien liegen zu lassen. So hat es zumindest bei meiner Zimmertüre funktioniert. Die nächtliche Feuchtigkeit müsste doch schonender sein als ein Dampfkochtopf?

Ciao

Andreas

MadScientist

Zitat von: netrunner am 24. Januar 2011, 14:49:11
Eventuell reicht es, die eine Schale an den Enden aufliegend, in der Mitte frei und dort von oben beschwert im Freien liegen zu lassen. So hat es zumindest bei meiner Zimmertüre funktioniert. Die nächtliche Feuchtigkeit müsste doch schonender sein als ein Dampfkochtopf?

Ciao

Andreas

Einen Versuch ist das auf jeden Fall wert! - Danke für den Tipp!
Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben.

netrunner

Gerne, pass nur auf dass Du das Gewicht nicht zu hoch wählst oder die Konstruktion zulange liegen lässt - sonst musst Du am Ende wieder in die andere Richtung biegen ;-)

Ciao

Andreas

Tim Buktu

Wenn das Heft an der Kopfseite vernietet wäre, würde ich sagen, dass  ein Versuch mit einem wirklich keilförmigen Keil evtl. Abhilfe schaffen würde. Diese Vorgehensweise scheint mir aber bei dem Messer nicht unbedingt sinnvoll. Wie verhält es sich denn mit der Materialstärke?
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

netrunner

Das mit dem Keil wäre auch ohne Nieten eine Idee, wenn man die Enden per Schraubzwinge (gepolstert!) zusammenhält. auch der Keil darf natürlich nicht brachial reingetrieben werden und muss einen flachen Winkel haben, damit keine Furchen entstehen.
Ich war davon ausgegangen, dass nur eine Seite sich verzogen hat ... dass gleich beide sich nach innen gezogen haben würde ich jetzt nicht vermuten.

Ciao

Andreas

Rigeback

Das mit Dampf und einspannen bis es getrocknet ist geht, soweit es nicht "Windschiefes Holz ! ist. Dann würde es sich irgendwann wieder verziehen,verdrehen .

Iltis

Rigeback hat vermutlich recht. Ich glaube, die beste Lösung wäre das Messer zu zerlegen, die Löcher mit 2-Komponentenkleber zu Füllen, und die Schalen neu (Korrekt!!) anzubohren. Der "Pfusch" mit die gefüllte Löcher sieht man unter die Vernietung nicht, weil es eine minimale Abweichung ist. Falls die Erlbohrung eine dickere Pin erlaubt, könnte man evtl einfach mit einen dementsprechende größeren Bohrer (Korrekt!!) ausbohren und neuvernieten.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

MadScientist

Zitat von: Tim Buktu am 24. Januar 2011, 21:21:17
Wenn das Heft an der Kopfseite vernietet wäre, würde ich sagen, dass  ein Versuch mit einem wirklich keilförmigen Keil evtl. Abhilfe schaffen würde. Diese Vorgehensweise scheint mir aber bei dem Messer nicht unbedingt sinnvoll. Wie verhält es sich denn mit der Materialstärke?

Das Heft ist aus einem Stück, so ähnlich wie dieses hier (ich hab meine Digicam grad verborgt, und mit dem Handy hab ich's nicht geschafft das halbwegs abzubilden)

(aus diesem Thread)

Daher müsste ich das Heft zersägen, um da einen neuen Keil einzubauen.

Zitat von: Iltis am 25. Januar 2011, 06:28:07
Rigeback hat vermutlich recht. Ich glaube, die beste Lösung wäre das Messer zu zerlegen, die Löcher mit 2-Komponentenkleber zu Füllen, und die Schalen neu (Korrekt!!) anzubohren. Der "Pfusch" mit die gefüllte Löcher sieht man unter die Vernietung nicht, weil es eine minimale Abweichung ist. Falls die Erlbohrung eine dickere Pin erlaubt, könnte man evtl einfach mit einen dementsprechende größeren Bohrer (Korrekt!!) ausbohren und neuvernieten.
Gruß
Iltis

Das dürfte allerdings die sauberste Lösung sein!

Viel Spiel hab ich zwar nicht, dadurch, dass sich wirklich beide Seiten nach innen biegen

(hier siehts nicht so schlimm aus, aber wenn die eingebaute Klinge hinten das Heft auseinanderkeilt ist es deutlicher)

Aber ich glaube ich bräuchte nur ein Bohrloch zu verbessern:



Ich werd das einfach mal nach hinten weiter ausbohren, und schauen, ob ich es mit etwas "Spiel" bei dem Loch zustande bringe, die Klinge sauber zu zentrieren.

Danke für die Idee, Iltis! (Die eigentlich die naheliegendste wäre, mir aber natürlich von alleine nicht gekommen wäre  o) )
Man kann auch ohne Spaß Alkohol haben.

Pepe

...ich bringe es nochmal ins Spiel: abschleifen kommt überhaupt nicht infrage ?

UbuRoy

Teile die Schalen vorn und setze einen echten & dünnen keilförmigen Keil ein. Dadurch erzeugst Du genau die gegenteilige Vorspannung und der Innenbogen ist raus wenn du später die Klinge verbaust.

Das sollte dann auch die aktuelle Spannung aus dem Heft nehmen und umkehren in die gewünschte Richtung.
Alles andere wird sicher schwierig bis unmöglich oder destruktiv.