Die Coticule-Schärfanleitungen von coticule.be auf Deutsch

Begonnen von BeBerlin, 09. Oktober 2010, 11:39:34

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Iltis

Zitat von: BeBerlin am 02. November 2010, 09:17:26
...Man braucht definitiv keine anderen Steine (ein 1k ist nützlich, ein Thüringer nicht)....

Das will ich nicht unkommentiert stehen lassen - auch mit ein 1/6K Kombistein, Paste und Leder kriegt man ein Rasiermesser scharf, aber die Ergebnis lässt sich optimieren. Meine Erfahrung nach, wird die Rasur mit Messer aus weichere (?zäherer) Stahl, z.B. Cast Steel, angenehmer, wenn man ein Schieferstein als Abschlussstein nimmt. Warum das so ist, habe ich keine Ahnung, aber ich habe es mehrmals beobachtet. Ich habe mir auch sagen lassen, das Messer aus rostträger Stahl sich leichter auf ein BBB schärfen lassen (ich habe selber keine) als auf ein GBB.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

BeBerlin

Ziel der Übung war ja, zu demonstrieren, dass man nur einen Stein braucht. Was persönliche Präferenzen für den einen oder anderen Stein (oder Kombinationen derer) angeht: Ich denke, damit bewegen wir uns an der Grenze zum Reich der Mythen und Fabeln. Meine Messer sind alle ausschließlich mit Coticules geschliffen (Barts und meinem). Sie sind alle rasurbereit auf hohem Niveau. Ob - und falls ja unter Zuhilfenahme welcher arkanen Gerätschaften - sich dieses Niveau verbessern ließe, bleibt Spekulation. So sehe ich beim vielfach gepriesenen Chromoxid wenig Verbesserung, sehr wohl aber bei .25er Diamantspray. Suuim cuique.

Wohlgemerkt gab es schon Messer, die ich perfekt fand, Freunde von mir hingegen fast nicht rasurfertig -  und umgekehrt.

Grüße
Robin

Iltis

#17
Zitat von: BeBerlin am 02. November 2010, 17:07:48
Ziel der Übung war ja, zu demonstrieren, dass man nur einen Stein braucht.

Das hatte ich nicht geschnallt

Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

shaved

Zitat von: kraxl am 01. November 2010, 23:27:12
nach nicht mal ner halben stunde im dicken schleifschlamm ...

Viel Slurry -> viel Slurrydulling. Weniger ist da definitiv mehr.
Stumpfe Messer schärft man. Schleifen ist etwas anderes.

harrykoeln

Zweifelsohne sind die Coticule ausgesprochen vielseitige Steine.
Aber, erst im Laufe der Zeit ist mir das klar geworden und von daher wäre für mich jetzt ein Coticule in einer empfohlenen "Steinerstausstattung" auf jeden Fall mit dabei.

Durch die Arbeit mit dem Schleifschlamm arbeite ich mit den Steinen in einer gigantischen Range, die ich geschätzt von so um die 2000 mit dickem Schlamm bis 6-8k mit klarem Wasser abdecken kann. Das Ganze auch noch schnell arbeitend - das geht ordentlich voran und macht schon Spaß.


"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

BeBerlin

#20
Zitat von: harrykoeln am 03. November 2010, 11:08:24Durch die Arbeit mit dem Schleifschlamm arbeite ich mit den Steinen in einer gigantischen Range, die ich geschätzt von so um die 2000 mit dickem Schlamm bis 6-8k mit klarem Wasser abdecken kann.

Vergleiche mit den grit ranges synthetischer Steine finde ich zwar schwierig, würde aber sagen, dass ein Coticule tatsächlich 1k-12k abdeckt (Naniwa als Vergleich). Ich habe noch keine abschließende Meinung darüber, ob - und falls ja, welche - Verbesserung Sprays/Pasten nach dem Coticule bringen. Das (optische!) Mikroskop sagt zwar: "0.5 Diamantspray poliert super", aber das ist wohl Geschmackssache. Ricos Moosgummihobel mit Polierpaste macht jedenfalls spannende Dinge (und das meine ich positiv!).

Grüße
Robin

Stefan

Da ich keinen Coticule (ist doch glaub ich ein GBB oder?) habe,
wollte ich mal fragen ob das mit einem Thüringer wohl auch geht??
Oder hatt's  schon jemand probiert.?
Habe nur einen 800 er Masahiro einen 3000/8000er Kasumi
und eben den MST Thüringer.

scharfe Grüße --- Stefan

Geier0815

Nein, geht nicht da der Thüringer ein Schieferstein ist. Der Aufbau der Schleifkörper ist ein anderer, beim Thüringer oder auch beim Wasserstein handelt es sich um Blättchen während der GBB wie der BBB rondoide Schleifpartikel besitzen. Beim BB (egal welcher) wird durch das Erzeugen von Schlamm der gesamte Schleifkörper frei gelegt, der dann recht groß ist (relativ betrachtet) wenn dann verdünnt wirdbzw nur noch mit Wasser gearbeitet wird, schauen nur noch die "Spitzen" aus dem Trägermaterial weswegen er dann relativ fein arbeitet. Der Schiefer hat weder ein Trägermaterial noch bleiben die Schleifkörper nachoben gerichtet stehen sondern "legen" sich. Dann arbeitet er zwar deutlich gröber als nur mit Wasser, deckt dabei aber bei Weitem nicht den Bereich nach unten ab wie ein BB. Der Schiefer ist meiner Meinung nach ein reiner Finisher und das um so besser je weniger man ihn anreibt. Ich verstehe eh nicht weswegen ein Anreibestein mit geliefert wird. Dieser verschlechtert nur die Eigenschaften als Abschlußstein.

Stefan

AHA, dh:
Danke für die super Erklärung.

Aufgeklärte Grüße :D ---- Stefan

Iltis

#24
Zitat von: Geier0815 am 14. November 2010, 22:08:48
...Ich verstehe eh nicht weswegen ein Anreibestein mit geliefert wird...

@Geier0815: probier folgenden Experiment aus: Vorbereite eine Facette mit 1/6K, und gehe direkt auf der Schieferstein, nur mit Wasser. Mache 60 Schübe und schau dir der Schleifbild an. Jetzt "zerkratze" die Facette wieder mit die 6K, und mache 30 Schübe mit, 30 ohne Schleifschlamm, und betrachte die Facette wieder. Der Schieferstein mattiert die Facette, aber bei die erste Variant sind die 6K Kratzer noch vorhanden. Auch Schiefersteine gehen schneller mit Schleifschlamm zür Sache als ohne. Mein Eindrück ist das bei jeder Naturstein der Fall ist, mit der Ausnahme der "12K" Chineser, der so hart ist, das ich nie ein effektiver Schleifschlamm erzeugen konnte.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Senser

Zitat von: Iltis am 15. November 2010, 08:28:48
... Auch Schiefersteine gehen schneller mit Schleifschlamm zür Sache als ohne....

Das sehe ich genauso. Sogar, oder insbesondere synthetische Steine arbeiten mit angerieben wesentlich effektiver.
Vielleicht ist bei Schiefersteinen und Synthetischen die Bandbreite nicht ganz so groß wie bei dem GBB aber das Prinzip bleibt gleich.
Einerseits lose Schärfpartikel nebst frisch freigelegten Spitzen für ordentlich Biß, und danach keine losen Partikel und mehr oder weniger abgenutzte Spitzen und Ablagerungen wischen den Schleifpartikeln für den Feinschliff.
Gruß Senser

Io

Also, ich arbeite hin und wieder mit Schleifsand (nicht am Messer...) und das Zeug ist deutlich schneller als Schmirgelpapier. Es ergibt allerdings auch ein anderes Schleifmuster. Schmirgelpapier macht logischerweise Riefen, während Schleifsand eine mattierte, wie sandgestrahlte Oberfläche hinterlässt. Ich schätze, dass sich das im Kleinen ähnlich verhält.

Gruß,
Io

Doofo

Ein sehr interessantes Thema.
Danke auch an Geier für die Erklärungen. Barts Videos sind ja schon Klassiker (hatte vor ca. 1 Jahr auch einmal einen Link gepostet). Mich wundert jedoch immer wieder, dass als Standard der GBB erwähnt wird, im Nachgang gibt es dann die Info, dass der BBB genauso gut arbeitet. Ich denke jedoch, dass dieser etwas langsamer arbeitet, aber wenn wir über die angegebenen Zeiten reden, dann bedeutet ein BBB vielleicht noch 4 Min. längeres Schärfen, was ja kein Problem wäre. Da der BBB in größeren Formaten und auch günstiger angeboten wird, scheint mir dieser Stein, insbesondere bei stärkerer Verwendung durch das Ein-Stein-Prinzip (  ;)) länger haltbar und sinnvoller als ein z.T. doch recht dünner GBB. Ist dies objektiv so? (Habe einen BBB).

Auch wird immer wieder das anschließende Leinen und Leder erwähnt. Während das Ledern ja bei allen Steinen / vor jeder Rasur wichtig ist, habe ich selbst mit dem Leinen bislang keine so spürbaren Unterschiede bemerkt. Ich nutze es fast nur um nach dem Crox-Riemen keine Partikel auf den Lederriemen aufzutragen. Welche Leinen- / Lederriemen (gefettet?) verwendet Ihr mit dem Coticule und auf welche Art (Durchhang)?

Grüße,

Doofo


lesslemming

ZitatIst dies objektiv so
Nö. Ein Coticule wird bei normalem Gebrauch lange genug halten um ein Rasiererleben zu überstehen ;)

Nach dem Coticule kommt bei mir die Standard Leder Routine.
Leinen gibts bei mir nur, wenn ich auf meinen Kanayama Pferfelederriemen gehe,
und dort nur um 1.- Schärfpartikel die eventuell noch hängengeblieben sind abzustreifen
und 2.- die Klinge (wenn sie geölt war) vom Öl zu befreien.

Ansonsten eine Runde Juchtenleder (dovo) und eine Runde Pferdeleder.
Durchhang mache ich nach Gusto, meist aber nur minimal. Ich zerre aber auch nicht am Riemen
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

Sparschäler reloaded

Die Links im Eingangsbeitrag funktionieren nicht mehr. BeBerlin, könntest du die Anleitungen nochmal dauerhafter verlinken?