Schnittgefahr

Begonnen von Nass_sonst_nix, 10. September 2010, 22:02:03

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Nass_sonst_nix

Schritt für Schritt hab ich nun meine Rasur nach Tips aus einem anderen Subforum hier klick umgestellt - einzig der Mach3 blieb unverändert - und soll vlt doch mal nen Hobel weichen.


Lange Vorrede... zum Kern:

Fragt man Ältere nach der Hobelrasur, hört man oft:

"Meine Güte, bin ich froh, dass es mittlerweile Systemrasierer gibt. Mit den Dingern hat man sich ja nur geschnitten, jeden kleinsten Pickel oder Hauterhebung hat man damit gnadenlos abgeschnitten. Und geblutet hat man damit auch wie verrückt, falls man sich schnitt, das waren die Zeiten wo morgens auf dem Weg zur Arbeit viele Klopapierschnipsel im Gesicht hatten. Wieso willste dir im 21. Jahrhundert bloß sowas noch antun"  ???

Bisher hat mich ja die propherzeite Gründlichkeit auch gelockt, aber die Aussicht, sich mal wieder in den Kehlkopf wie früher zu Raiserbeginn mit billigen Einfachklingen zu schneiden hat mich wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Nen schlechten morgen, eine unruhige Hand kann ja mal vorkommen, was waren eure bösesten Gesichtsschnitzer/-verstümmelungen ?  >D

Und wie sauber rasiert ein Hobel ein recht ausgeprägtes (tiefes) Kinn ?  :-[

Frank Kratzsch

Also ich rasiere mich, wenn es sein muss, genauso schnell mit dem Hobel wie andere mit einem Systemrasierer und habe dannach keine einzige Verletzung. Klar kann es vorkommen aber wenn man den Umgang mit dem Hobel sich zu eigen gemacht hat, dann ist es kein Problem.
Es gibt ja auch Leutchen die sich woanders mit dem Hobel rasieren und ich denke nicht das die das tun würden wenn Sie von Schnittverletzungen ausgehen würden.....  ;D
Bei dem Umstieg auf einen Hobel hat man in der ersten Zeit immer ein wenig mehr Rötungen als wie mit einem Systemie, aber das gibt sich mit der Zeit. Die Haut gewöhnt sich daran und vor allen Dingen finde ich für meinen Teil die Rasur bzw. das Ergebnis sauberer und länger anhaltend.

Liebe Grüße

Frank

Brauer

Frank Du hast sooooo Recht dh: ;D komischerweise schneide ich mich unausgeschlafen eigentlich nie, Cuts habe ich eh selten, und wenn dann nur weil ichs zu genau wissen wollte :o ;D Die Geschichten mit dem ständigen schneiden ??? ??? Ich hatte einen 10 Jahre älteren Bruder-und meinen Vater die sich beide mit Messer und Hobel rasierten, an
Klopapierstückchen kann ich mich nicht groß erinnern, auch nicht an Blutbäder im Waschraum o)

Metzelsuppe

Lass dir keine Bange machen. Vorausgesetzt du hast keine extreme Problemhaut,
kannst du dich mit ein wenig Übung sicher und verletzungsfrei rasieren.
Die Vorteile sind oft durchgekaut und liegen auf der Hand:
gründlich, günstig, stilvoll.
Ich denke das "wie kannst du dich im 21 Jahrhundert mit einem altbackenen Hobel raiseren?"
ist ähnlich wie "was, ihr baut euer Haus ohne Asbest?"    ;) ;D
Ja, Asbest war mal der letzte Schrei  :o  Man lernt nie aus.
Aber jeder wie  er will.
Gruß Alex

Ocrana

Wenn man den Umgang mit dem Hobel erlernt hat (was nach meiner Erfahrung sehr schnell geht), dann gibt es kein großes Verletzungsrisiko. Mal eine kleine oberflächliche Verletzung, aber das war es auch schon. Mir geht es wie Frank, ich bin mit dem Hobel grundsätzlich genauso schnell wie mit einem Systemrasierer. Es dauert bei mir nur deshalb etwas länger, weil das Verlangen nach dem perfekten Nacktgesicht bei mir zu einem peniblen Rasurverhalten führt.

Cordy

Nsn, mach Dir doch nicht so viele Gedanken ob und wie Du dich schneiden könntest.

Wenn es passiert, dann gehts ja nicht gleich bis auf den Knochen. Ist mir am Anfang gelegentlich an diffizileren Stellen
(Nase, Ohr, Kehlkopf) passiert. Aber, ein kleiner Cut, ein Tropfen Blut
oder zwei, mehr war es bei mir nie.  Etwas Blutstiller und AS und die Sache ist erledigt.

Ich hatte in meinen Systemzeiten wesentlich mehr Sauerei, da ständig viele eingewachsene Haare.
Da hab ich immer vor der Dusche rasiert um die Nummer mit dem Papier zu vermeiden. Den schlimmsten
echten Cut hatte ich auch mit einem Systemie. Nen Dreierschnitt quer übers Kinn.... o)

Zitat von: Nass_sonst_nix am 10. September 2010, 22:02:03
einzig der Mach3 blieb unverändert - und soll vlt doch mal nen Hobel weichen.

Nur Mut, einfach ausprobieren. ;)
Zur Information und Unterhaltung: Videosammlung * Abkürzungsverzeichnis und Glossar

Schnitter

Die Verletzungsgefahr ist sicher nicht größer als mit Systemie. Auch empfinde ich die Hobel als sanft, bzw. nicht wesentlich agressiver als Systemies. Bei Hautunebenheiten kann es natürlich passieren, dass diese gekappt werden, muss aber nicht sein. Kleine Pickel oder oder Fibrome können sogar durch Scheerblätter eines Elektrorasierers "angeschnitten " werden. Ich selbst habe eine Problemhaut, dennoch metzelt der Hobel nicht gleich alles ab. Nicks habe ich aber hin und wieder, aber für die braucht man nur eine handvoll kaltes Wasser und nicht mal Alaun. Geschnitten habe ich mich in fünf Wochen erst einmal und  dass lag an mangelnder Vorsicht meinerseits und wäre mit einem Systemrasierer genauso passiert. Mit einem Mach3 hätte allerdings drei parallele Schnitte gehabt und nicht nur einen.  ;)
Einbildung is´auch ´ne Bildung!
(Mein Vater)

Schnitter

Zitat von: Cordy am 10. September 2010, 22:56:51
Ich hatte in meinen Systemzeiten wesentlich mehr Sauerei, da ständig viele eingewachsene Haare.
Da hab ich immer vor der Dusche rasiert um die Nummer mit dem Papier zu vermeiden. Den schlimmsten
echten Cut hatte ich auch mit einem Systemie. Nen Dreierschnitt quer übers Kinn.... o)


Da sagste was. Protector und mein Hals, daß waren Todfeinde. Am Abend der Rasur sah noch alles gut aus, aber nach drei Tagen alles rot und entzündet. Mit dem Elektrorasierer hatte ich dann immer noch einen roten Hals, Entzündungen nahmen ab traten aber immer noch gelegentlich auf. Der Elektrorasierer hat immer Haare stehengelassen, die ich dann durch  mehrmaliges nachrasieren entfernen wollte. Vermutlich wurden dabei gelegentlich geschnittene Haare schief in den Haarkanal gedrückt. Mit dem Hobel habe ich zwar immer noch Rötungen am Hals, aber keine Entzündungen mehr. Und dafür das ich erst fünf wochen hobel... :)
Einbildung is´auch ´ne Bildung!
(Mein Vater)

Elbe

Zitat von: Nass_sonst_nix am 10. September 2010, 22:02:03
Fragt man Ältere nach der Hobelrasur, hört man oft:

"Meine Güte, bin ich froh, dass es mittlerweile Systemrasierer gibt. Mit den Dingern hat man sich ja nur geschnitten, jeden kleinsten Pickel oder Hauterhebung hat man damit gnadenlos abgeschnitten. Und geblutet hat man damit auch wie verrückt, falls man sich schnitt, das waren die Zeiten wo morgens auf dem Weg zur Arbeit viele Klopapierschnipsel im Gesicht hatten. Wieso willste dir im 21. Jahrhundert bloß sowas noch antun"  ???

Ich kann mich auch an die gelegentlichen Klopapierschnipsel im Gesicht meines Vaters und meines Großvaters erinnern. Das war aber in den späten Fünfzigern oder Anfang der Sechziger. Wahrscheinlich lag das daran, daß man über ein Dutzend Rasuren mit der dann abgenudelten Klinge gemacht hat. Klingen waren im Vergleich zu heute ziemlich teuer. Mit ein bißchen Übung, guter Vorbereitung und einer anständigen Klinge ist die Hobelrasur sehr gründlich und verletzungsfrei.

franz

kann das bisher gesagte eigtl. nur unterstreichen. Die Extremsituation bei mir ist drei Uhr aufstehen und um halb vier aus dem Haus zur Arbeit. Und das mit Duschen, Rasur, Haarewaschen + Föhnen, Anziehen uswundsofort, wie ich es die Woche hatte. Für die Rasur blieben mir kaum zehn Minuten in welchen ich drei Durchgänge ohne Vollprogramm durchhämmerte. Drei mal voll gegen den Strich! Und trotzdem hatte ich an allen fünf Tagen nie Schnitte oder so! Ich denke die Gefahr sich mit nem Rasierhobel zu schneiden ist echt - wie schon geschrieben wurde - nahe null angesiedelt. Die verbleibenden Prozent hast du mit dem Systemie auch. Die ersten Male hatte ich mich immer am Hals oder am Kieferknochen geschnitten, aber das ist mit nem kurzen 'Alunaufrieb' auch schon wieder weg.

>> Niveau ist keine Creme & Stil nicht das Ende vom Besen!

.

Opa

Moin,

also ich schneide mich, wenn ich unterwegs bin, mit einem System am ehesten. Dazu kommen oft spots.
Mit Hobel habe ich das alle 2 Monate.

Ich denke, daß früher erstens die Klingen nicht so prall waren, zweitens die Hobel, mit einigen Ausnahmen, imho nicht so gut sind wie heutige, zumindest empfinde ich das bei nicht TTO so, und drittens, wahrscheinlich nicht wie die Anhänger hier auf die Vorbereitung so viel Wert gelegt wurde.

Ich kann mich auch nicht erinnern, daß mein Opa mit Klopapier rumlief (Hobeler).
Wohl aber mein Vater(Systemrasierer) ;)
LG
Andreas

Now that you are a man, shave like one!

franz

das ist aber auch echt schlimm, wie der Threadersteller schon schrieb. Sobald man erwähnt, dass man sich mit einem Hobel die Matte aus dem Gesicht holt, schrecken die Leute teilweise zusammen und stempeln einen gleich als Barbar ab.  o) Erst wenn man ihnen das mal auf die Fixe am Arm demonstriert oder ihnen den Hobel zum probieren (am Arm z.B.) gibt, stellen sie fest, dass da gar nicht ist wovor man Angst haben muss.

>> Niveau ist keine Creme & Stil nicht das Ende vom Besen!

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Brauer

Opa mit der Vorbereitung und den Seifen früher gebe ich Dir Recht, mit den Klingen auch, aber die Hobel waren früher nicht schlechter als heutige, schau Dir die ganzen Gillette New Type und alte Merkur, Mulcuto, Apollo Teile an die sind
mindestens so gut wie heutige High Tech Hobel, vielleicht nicht immer so schick, aber gut für gründliche Rasuren-Rotbart hatte ich fast vergessen.

Elbe

Es kommt auch noch dazu, daß das früher als notwendiges Übel angesehen wurde und zack-zack durchgeführt wurde. Morgens Duschen? Wo gab es denn sowas? Fließend warmes Wasser war ja fast schon Luxus... Alter einfacher Borstenpinsel, einfache Seife, und dann ab dafür mit alter ausgenudelter, billiger Klinge. Ist kein Zuckerschlecken, muß aber sein. So wie heute mit dem Elektrobrummer am Morgen durchs Gesicht zu gehen oder Dosenschaum und Mach3: ein notwendiges Übel.

Was wir Meschuggenen hier betreiben ist dagegen doch ein Wellness-Programm: Nach der heißen Dusche eine luxuriöse Rasierseife oder -Creme mit einem hochwertigen Pinsel aufschäumen (natürlich hat jeder mehrere Pinsel, die müssen doch schließlich richtig trocknen können!), dazu eventuell auch noch Gewese mit Mug und Scuttle, dann mit einer neuen oder jedenfalls kaum abgenutzten Klinge (die aus möglichst exotischen Orten wie Ägypten, Israel, Japan oder aus St. Petersburg kommt) in Ruhe und nach allen Regeln der Kunst rasieren. Und zum Abschluß die Qual der Wahl, welches der zwei Dutzend Rasierwasser denn heute genehm ist usw.

Das ist etwas völlig anderes und mit den Klopapierschnipsel-Zeiten nicht Vergleichbares.

Tim Buktu

Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!