Wie lange hält ein Hobel?

Begonnen von sunday45, 18. Mai 2010, 17:54:00

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

sunday45

Hallo,

da ich jetzt jeden Tag den Hobel benutze, kommt da immer die Frage:

Wie lange hält den so ein Hobel?

(zb Wenn 10 Leute, das gleiche Modell haben und täglich benutzen, wieviel würden dann noch in 40 Jahren da sein?)

(Geht denn nicht mal, das Gewinde kaputt oder so.)

Wenn der ein Leben lang hält, dann müsste es doch ganz viele preiswerte alte Hobel geben, da "alle" nur Systemis benutzen, dass scheint aber nicht der Fall zu sein. (Die alten Hobel haben zum Teil sehr hohe Preise.)
(Vielleicht irre ich mich hier, jedoch sehe ich selten viele Hobel auf einmal.)

Viele Grüße aus Berlin


vsetko

Wenn man normal mit seinem nicht verstellbaren (Merkur-, und qualitativ vergleichbaren) Hobel umgeht und ihn nicht aus Gesichtshöhe auf einen Fliesenboden fallen läßt, müßte er die 40 Jahre halten, denke ich. Ein verstellbarer vielleicht nicht ganz so lange, kommt wohl darauf an, wie sehr man mit der Einstellung herumspielt, und wie sorgsam man die beweglichen Teile schmiert. Aber 39 Jährchen wird auch der wohl schaffen  ;D
Gewinde kaputt? Auch wenn Messing nicht das allerhärteste Metall ist, aber wenn man 52mal pro Jahr die Klinge wechselt, mußten wohl 2080 Auf- und Zuschraubungen drinnen sein, vermutlich wesentlich mehr.

Warum nicht an jeder Ecke die alten Hobeln herumliegen? Vermutlich wurden viele entsorgt (Müll, Altmetall), und meines Wissens nach kann man auf Flohmärkten genug billige (5 Euro und weniger) Hobel finden. Und die hochpreisigen sind halt sehr gut erhaltene Hobel mit Schwachstellen, wie z. B. einige Modelle ohne Risse im Griff.

Bin da aber kein Experte, aber das sagt mir mein Hausverstand.

Eugen Neter

Mein 1967 verstorbener Großvater (Jahrgang 1876) sagte mir, als er mir einen unbekannten Zahnkammhobel aus den 1920ern vermachte: »Paß gut auf ihn auf. Der macht noch weitere 50 Jährchen. Vielleicht kannst Du ihn einst einem deiner Söhne vermachen.« Nun, daraus ist nichts geworden; ich habe den Hobel vor einigen Monaten verkauft. Leider. Aber eines ist klar: Ein gut gefertigter Metallhobel kann, pflegliche Behandlung vorausgesetzt, auch bei täglichem Gebrauch gut und gerne an die einhundert Jahre überleben. Und ich vermute, daß das auch bei den aktuellen Merkurhobeln – und nicht nur bei denen – der Fall ist.

gonzofant

Da viele Menschen werbe- und konsumverseucht auf Systemies wechseln, gehe ich davon aus, dass oftmals die alten Hobel ein gefrustetes Dasein in vielen Schränken führen, ohne dass deren Nutzer sich ihrer erinnern, geschweige denn deren Nutzer wissen, dass jemand gebrauchte 'altmodische' Rasierhobel kauft.
"Was es alles gibt, das ich nicht brauche."
(Aristoteles)

Barth

Also ich hab Hobel aus den zwanzigern die mal vernickelt oder versilbert waren , und die Schicht abgearbeitet war , also wurden sie auch benutzt - und die funzen heute noch genauso wie vor dem Krieg ,an den Gewinden ist das nix zu sehn.

Bei verstellbaren kann es schon sein das die es nicht ganz so lange machen , aber der Progress zum Bsp. der wird auch fast das ewige Leben haben - wenn er nicht runterfällt auf den Plasteknopf.
Was wohl passieren würde wenn man vorm Candyman stünde und 5 x  hintereinander -''Spiegel''- sagen würde . . .

Drei

Bis das Gewinde eines Hobelkopfes ausgeschlagen ist, dürfte schon einige Zeit dauern. In unserem Haushalt gibt es allerdings kein Produkt, was annähernd die gleiche Vermehrungsrate aufweist.
Ich werfe daher die These des Hobelmagnetismus in den Ring: Nach dem Erstkauf folgen auf unerklärliche Weise weitere Exemplare.

Horst-Michael

Dachte bisher es gäbe nur Messer aus Magnetstahl . . . ;)

plautze

Ein bischen aufklärender Titel würde manchmal nicht schaden.  o)
Und sei es nur, weil jemand den Thread wiederfinden möchte.

Ich denke auch, die können bei entsprechender Pflege fast ewig halten. Nur sind halt viele in recht schlechtem Zustand, weil sie lieblos behandelt wurden.
Member of the 'Brotherhood of Thäter owners' (BoTo#49125/1)

UbuRoy

Zitat von: Eugen Neter am 18. Mai 2010, 19:00:42
Mein 1967 verstorbener Großvater (Jahrgang 1876) sagte mir, als er mir einen unbekannten Zahnkammhobel aus den 1920ern vermachte: »Paß gut auf ihn auf. Der macht noch weitere 50 Jährchen. Vielleicht kannst Du ihn einst einem deiner Söhne vermachen.« Nun, daraus ist nichts geworden; ich habe den Hobel vor einigen Monaten verkauft.

Wer tut denn sowas??? Jung und ziemlich dumm gewesen damals?
Man verkauft keine persönlich überreichten "Erbstücke", schon gar nicht, wenn auch noch so offensichtlich ist, das sie dem Schenkenden ziemlich ans Herz gewachsen sind, oder? Neenee.

muckerhase1966

Zitat von: UbuRoy am 20. Mai 2010, 13:27:30
Wer tut denn sowas??? Jung und ziemlich dumm gewesen damals?



Zitat von: Eugen Neter am 18. Mai 2010, 19:00:42
ich habe den Hobel vor einigen Monaten verkauft.

Wohl weder-noch!

Gruß

Volker

(Den solch ein Verkauf aber auch wundert.)
Früher war vieles gut, und das wäre es heute immer noch, wenn man die Finger davon gelassen hätte! (Jochen Malmsheimer)

Brauer

 :o :o Den alten RöR-Solingen Old Type-und den Fanal-Schaumkantenhobel meines werten Herrn Vater, also Erbstücke
würde ich für kein Geld der Welt hergeben.

AndreasTV

Mahlzeit zusammen :).
Wenn ich mir den Gillette SS (oder ist´s doch ein Rocket oder Aristcrat  ???) von meinem verst. Vater so ansehe - sieht aus wie fast Neu dh:, der Butterfly - Mechanismus funktioniert auch noch buchstäblich reibungslos sowie keine Macken ...

Aber: Auf den amerikanischen Plattformen würde ich den Hobel sofort für relatv gute Geld loswerden, aber wie schon geschrieben wurde: Geerbte / übergebene Sachen dieser Art (und generell) veräußert Mann nicht ;).

So fristet der Hobel hier halt ein "stilles" Dasein.

Um mal wieder auf´s Thema zu kommen:
Ich denke seinerzeit war die Fertigungsqualität generell besser als heute - und bei halbwegs sachgerechter "Haltung" dürften die alten Schätzchen wirklich Generationen überdauern; ebenso wie ein gutes altes Rasiermesser.

MfG

Andreas

plautze

Zitat von: AndreasTV am 20. Mai 2010, 16:13:21

Um mal wieder auf´s Thema zu kommen:
Ich denke seinerzeit war die Fertigungsqualität generell besser als heute - und bei halbwegs sachgerechter "Haltung" dürften die alten Schätzchen wirklich Generationen überdauern; ebenso wie ein gutes altes Rasiermesser.

MfG

Andreas

Möcht ich nicht unterschreiben. Ich denke,  Merkur und auch die Engländer liefern gute Qualität ab. Besser als Gillette früher.
Member of the 'Brotherhood of Thäter owners' (BoTo#49125/1)

AndreasTV

@ Plautze: Da kennst Du meinen Gillette hier nicht ;) - Der wäre / ist noch "Mint ++" dh.; und stammt aus den Jahren Ende der 40er / Anfang der 50er.
Aber dahingehend bin ich nicht wirklich "Pingelig" - ist ja letztendlich ein Gebrauchsgegenstand und bei zumindest halbwegs guter Pflege (nicht "Überpflege =)) sollte alle Hobel so ca. 2 - 3 Generationen locker überdauern ...

MfG

Andreas

kretzsche

Titel geändert.

Uwe (MOD-Team)