Krummer Rücken

Begonnen von max, 21. März 2010, 17:56:37

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max

Hallo zusammen,

mein Messer hat einen krummen Rücken, was der Grund für die bisher gescheiterten Schleifversuche war. Etwa 3cm vom "Anfang" und 5cm von der Spitze entfernt ist ein leichter Knick der mir das Leben schwer macht. Wie gehe ich da beim schleifen am besten vor?

Schöne Grüße
Max

jap

hm, schwer zu sagen ohne Bild. Allgemein wäre mein Ansatz dann beim Abkleben mit dem Band durch unterfüttern von kleinen Klebebandstücken den Rücken auszugleichen (muss dann aber schon gravierend sein). Wenn du dann noch beim Schärfen kontrollierst wie deine Schneide aufliegt (Schleifpunkt auf der Facette wandern lassen durch minimales abkippen/anheben) sollte es gehen. Naja aber wenn du ein Foto hast wäre es schon besser zu beurteilen.

max

Das Foto mache ich morgen sofort!
Ich habe vergessen anzumerken, dass die Schneide auch etwas krumm ist. Ich habe bisher versucht, das längere gerade Stück des Rückens immer plan aufliegen zu lassen, so dass es nicht hin- und her gekippt wird. Leider kann ich damit nur ein paar cm von der Spitze aus richtig schleifen. Sobald ich das Messer etwas weiter auf den Stein bringe, liegt es bei einer Seite nur auf den Kanten des Steins auf und ruiniert mir die komplette Arbeit. Das mit dem zusätzlichen Stück Kleber ist eine gute Idee. Das werde ich mal versuchen.

urza

#3
Ich bieg den ruecken immer gerade (stahl ist flexibel) und schaerfe so, ist aber nicht einfach, die kraft die man zum gerade biegen braucht, nicht auf die schneide, die stein kontakt hat, zu uebertragen.

Anm. der Moderation: Bitte ein Handtuch als Splitter-Schutz nicht vergessen und den Artikel bis zum Schluss lesen.

Uwe [MOD-TEAM]
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Iltis

Du gehst am besten vor wie Igel sich paaren - vorsichtig und mit viel Gefühl ;)
Wichtig ist eine Bewegung über der Stein zu finden, das die ganze Facette erwischt, unter Umstanden sehr lange auf der 1000er Stein bleiben bis Bewegung und Facette sich eingespielt haben (da ist eine Kontrolle mit Edding und Lupe sehr hilfreich). Gegen Verkanten hilft es, die Kanten die Steine etwas mehr abzurunden. Wenn das Messer zu verbogen ist, hilft gar nichts, am besten was anderes holen (ich glaube, die meisten haben so einen Kandidat gesehen).
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Senser

Zitat von: urza am 21. März 2010, 18:29:06
Ich bieg den ruecken immer gerade (stahl ist flexibel) und schaerfe so, ist aber nicht einfach, die kraft die man zum gerade biegen braucht, nicht auf die schneide, die stein kontakt hat, zu uebertragen.
@ Urza
Willst du uns jetzt verarschen, oder meinst du das sogar ernst?

@ max
Ich stelle die Steine bei solchen Gelegenheiten immer hochkant und schleife auf der schmalen Fläche.
Gruß Senser

max

Zitat von: Iltis am 21. März 2010, 18:47:00
Du gehst am besten vor wie Igel sich paaren - vorsichtig und mit viel Gefühl ;)
Wichtig ist eine Bewegung über der Stein zu finden, das die ganze Facette erwischt, unter Umstanden sehr lange auf der 1000er Stein bleiben bis Bewegung und Facette sich eingespielt haben (da ist eine Kontrolle mit Edding und Lupe sehr hilfreich). Gegen Verkanten hilft es, die Kanten die Steine etwas mehr abzurunden. Wenn das Messer zu verbogen ist, hilft gar nichts, am besten was anderes holen (ich glaube, die meisten haben so einen Kandidat gesehen).
Gruß
Iltis
Ich befürchte, dass es zu verbogen ist. Schade. Aber ich versuch es trotzdem mal etwas länger und mit noch weniger Druck. Ist es denn sehr schlimm, wenn die Schneide (auch bei wenig Druck) nur auf zwei Punkten aufliegt, oder bekomme ich es theoretisch auch so scharf?



Zitat von: Senser am 21. März 2010, 19:13:17
@ max
Ich stelle die Steine bei solchen Gelegenheiten immer hochkant und schleife auf der schmalen Fläche.
Gruß Senser

Das ist ne super Idee! Ich habe zwar nen 1000/6000er Kombi, aber immerhin kann ichs auf dem finisher probieren.

urza

Das meine ich ernst, einfach ist das nich, aber es geht. Was meinst du sind zwingende gruende die dagegen sprechen?
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

max

Kann man so ein Messer eigentlich dauerhaft geradebiegen? Also mit gewissem Druck über einen längeren Zeitraum?

urza

gehen tut das bestimmt, nur was du da an kraft aufwenden musst, ist wahrscheinlich nicht enifach herauszu finden, wenns erst einmal in die gegen richtung gebogen ist bekommste es wohl nich mehr gerade.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Lord Vader

Zitat von: Senser am 21. März 2010, 19:13:17
Zitat von: urza am 21. März 2010, 18:29:06
Ich bieg den ruecken immer gerade (stahl ist flexibel) und schaerfe so, ist aber nicht einfach, die kraft die man zum gerade biegen braucht, nicht auf die schneide, die stein kontakt hat, zu uebertragen.
@ Urza
Willst du uns jetzt verarschen, oder meinst du das sogar ernst?


hehe, das habe ich auch gedacht!


ohne bild ist es immer sehr schwierig, einen tipp abzugeben, aber wenn da in der mitte nur ein leichter knick in der klinge ist, dann musst du ggf. die klinge in zwei zügen schärfen. erst die eine seite vom knick und dann die andere seite. oder du hebst die klinge (also den erlbereich z.b.) während eines zuges leicht an, so dass der gesamte schneidbereich erfasst wird. derst also die erste fläche vor dem knick und dann die zweite fläche nach dem knick. wenn du einen singlestein hast, könnte es von vorteil sein, wenn du den stein hochkannt stellst und nur auf der schmalen steinseite schärfst. da würde der knick dann nicht so deutlich auffallen, da immer nur ein kleiner teil der klinge vom stein erfasst wird.

der knick - wenn er so verläuft wie ich gerade glaube - ist zwar nicht schön, aber auch nicht so dramatisch. macht die sache etwas aufwändiger, aber das messer kann wahrscheinlich noch eingesetzt werden, so der knick nicht zu ausgeprägt ist.

lg

lord vader

Senser

Zitat von: urza am 21. März 2010, 19:27:29
gehen tut das bestimmt, nur was du da an kraft aufwenden musst, ist wahrscheinlich nicht enifach herauszu finden, wenns erst einmal in die gegen richtung gebogen ist bekommste es wohl nich mehr gerade.
@Urza
Jetzt hör bitte auf, hier solchen Blödsinn zu verzapfen.
Die Klingen sind gehärtet und da biegst du gar nichts dran. Außerdem möchte ich jedem davon abraten zu testen, welcher Kraftaufwand nötig ist um das doch zu schaffen. Die Klinge wird unkontrolliert zerspringen und uU. zum Geschoß werden.
Gruß Senser


Lord Vader

so sehe ich das auch. würde auch sehr gut tun, wenn man bei vollem kraftaufwand abrutschen würde und dann über die schneide.... ich will nicht dran denken!

und alle die, die unbedingt ein gerades messer haben wollen, schickt die teile lieber zu urza, der macht die gerade  ;)


max

Hehe! Dass man das Messer nicht mit großer Kraft mal eben verbiegen kann ist mir schon bewusst ;)
Nur mir scheint es, als hätte ein Gegenstand längere Zeit auf dem Messer gelegen, da auch das Heft gleich verzogen ist. Und ich dachte, wenn man einen mittelschweren Gegenstand längere Zeit (nicht nur ein paar Stunden!) auf das Messer legt, könnte man es wenigstens wieder etwas näher in die gerade Form bringen.

Iltis

Mit biegen ist bei gehärtete Messerstahl nichts - die Struktur der Metall ist eher kristallin als dendritisch, und Kristalle kann man bekanntlicheweise nicht verbiegen - das Teil wird springen, und das ist nicht ungefährlich. Davon wurde ich abraten.
Mit Steine hochkant stellen habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht; was ich jetzt schreibe basiert auf was ich beobachtet habe - Kunststeine sind absolut unproblematisch, weil sie ein homogener Struktur haben. Natursteine, dagegen, sind fast ohne Ausnahme Sedimentsteine, und sind in Schichten aufgebaut, wir schleifen (schärfen) parallel zu diese Schichten. Wenn man der Stein hochkant stellt, zieht man über ein mehrzahl von diese Schichten, und der Schleifbild wird dadurch sehr heterogen, teilweise gut, teilweise mit Kratzer. Damit wurde ich nich glücklich, und habe die Versuche aufgegeben. Da ich lieber mit Natursteine schärfe, funktioniert bei mir hochkantstellen nicht.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil