Zahnpflege, was kann man machen, was ist gut?

Begonnen von herzi, 26. Februar 2008, 16:28:24

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kretzsche

Bist jetzt hab ich auch einmal wöchentlich etwas "geborgt" von dem Zeug, nur der Geschmack...angeblich nach Apfel. Die sollten mal nen frischen Apfel vom Baum essen.

cu Uwe

Nikita

@kretsche: Ja, die haben da wohl ein kleines Problem den eigentlichen Geschmack zu überdecken, aber es wird auf humane Weise versucht.
Augen zu und durch. :D

@herzi: Du meine Güte, wo hast du das denn ausgegraben??? ;D
Das hat aber ganz wenig mit der heutzutage üblichen Lehre zu tun.
Also, dieses Ölziehen ersetzt heute die Munddusche. Kannst du dir vorstellen soviel Öl im Mund zu haben? Brrrr, wie grottig.
Die ganze Sache ist mir dann doch eine Nummer zu alternativ, bei aller Liebe zur Natur und meinen Kräutern.
Ein Punkt ist natürlich richtig. Wenn man Homöopathische Mittel einnimt, sollte man auf Kräuter in der Zahpasta verzichten. Viele Fachleute sagen aber auch, dass eine Einahme mit 20 Minütigem Abstand zum Zähneputzen ausreicht.
Aber sehr lustig! Ob der wohl auch mal in Nepal den Leuten in den Mund gesehen hat??? ;D
Calani-Seifenmanufaktur

Hoblerone

Zitat von: Nikita am 15. Mai 2008, 08:34:55
Über unsere Nahrung nehmen wir so bis ca. 0,5mg Flourid auf. Das reicht natürlich nicht.


Fluorid, welches über die Nahrung aufgenommen wird, steht den Zähnen nicht mehr zur Verfügung. Die Wirkung einer fluorierten Zahnpasta - den Austausch der Hydroxylgruppe durch ein Fluoridanion im Kalziumapatit (welches dadurch Säureresistent wird)- funktioniert nur IM Mund.

Nikita

Aha, ich habe mein verstaubtes Fachkundebuch zu Rate gezogen. Daher diese Werte.  :-\ Voher hast du deine Info? Kann man das irgendwo nachlesen?
Calani-Seifenmanufaktur

Hoblerone

Jup, kann man nachlesen. Ich habe Chemie studiert und kann Dir zumindest die entsprechende Literatur, aus denen ich das habe, nennen.

Das wäre zum Einen die "Bibel" der Anorganischen Chemie: "Hollemann, Wiberg; Anorg. Chemie. Seite 725f, 101. Auflage", dann "Cotton/Wilkinson; Anorg. Chemie; Seiten 398ff" sowie einige Vorlesungsmitschriften aus der Anorganik und aus der Toxikologie. (Wobei ich bei letzteren erst nachfragen müsste, ob ich sie in öffentliche Foren stellen darf.
Wkipedia gibt auch ein bisschen davon preis, aber (leider) ist Wikipedia nicht zitierfähig!!!


Nikita

Ach du Schreck ,das ist mehr Chemie als ich auf einen Schlag verarbeiten kann.
(Nech herzi? ;D Warum wäscht Seife sauber?  :P)
Aber ok, ich kann mir das schon vorstellen und glaub dir das auf´s Wort.
Wie deckt man denn seinen Flouridbedarf deiner Meinung nach am Besten? Kennst du dich da mit den verschiedenen Flouriden aus. Das konnten wir bis jetzt nicht wirklich sicher klären.
Ich hab das geglaubt, was mir mal vor 17 Jahren beigebracht wurde. Ist eine Kombination Sinnvoll? Ich baue ja auf das Aminoflourid... ;)
Calani-Seifenmanufaktur

JoeHonil

Zitat von: Hoblerone am 27. Juni 2008, 09:05:01
Zitat von: Nikita am 15. Mai 2008, 08:34:55
Über unsere Nahrung nehmen wir so bis ca. 0,5mg Flourid auf. Das reicht natürlich nicht.


Fluorid, welches über die Nahrung aufgenommen wird, steht den Zähnen nicht mehr zur Verfügung. Die Wirkung einer fluorierten Zahnpasta - den Austausch der Hydroxylgruppe durch ein Fluoridanion im Kalziumapatit (welches dadurch Säureresistent wird)- funktioniert nur IM Mund.

Das heißt, es wirken Fluor-Tabletten dann nicht, wenn man sie schluckt, oder verwechsle ich da jetzt was ???

JoeHonil

Zitat von: Nikita am 15. Mai 2008, 09:23:55
@kretsche: Ja, die haben da wohl ein kleines Problem den eigentlichen Geschmack zu überdecken, aber es wird auf humane Weise versucht.
Augen zu und durch. :D

@herzi: Du meine Güte, wo hast du das denn ausgegraben??? ;D
Das hat aber ganz wenig mit der heutzutage üblichen Lehre zu tun.
Also, dieses Ölziehen ersetzt heute die Munddusche. Kannst du dir vorstellen soviel Öl im Mund zu haben? Brrrr, wie grottig.
Die ganze Sache ist mir dann doch eine Nummer zu alternativ, bei aller Liebe zur Natur und meinen Kräutern.

Das Ölziehen ist keine unangenehme Sache, da man das ja nur ca. 30 Sekunden macht. Ein Eßlöffel reicht völlig aus. Vor allem lockert es die Zungenbeläge. Sehr fein, wenn du im Winter mal ein veritable Erkältung und Kratzen im Hals hast. Ich nehme ganz normales Speiseöl dafür. Mache es aber nur bei Bedarf. Habe daher seit Jahren eine belagfreie Zunge.

Alfred

#143
Das Thema Fluoridierung gegen Zahnkaries ist allgemein umstritten - es gab Phasen, da wurden (werden) Millionen von Menschen zwangsweise der Substanz ausgesetzt, andere wiederum behaupten, es sei völlig nutzlos - ein wenig ist das schon mit der Amalgam-Diskussion vergleichbar.

Ich bin kein Chemiker und schon gar kein Mediziner - aber es gab selten derartige Großversuche wie bei diesem Thema - viele Städte führen ihren Bewohnern zwangsweise Fluoride über das Trinkwasser zu. Meines Wissens nach ist einzig Basel davon wieder abgekommen. In meiner Schulzeit wurden wir zwangsweise mit sonderbaren Fluorid-Tabletten gefüttert.

Die Zahnmedizin ist felsenfest von der Sinnhaftigkeit überzeugt, eine Studie, die das zwefeifelsfrei belegt, gibt es aber bis dato nicht. Die, die es Mal gab, gelten heute als gefaked.

Dass Fluoride über die Nahrung nicht aufgenommen werden können, ist sicher falsch - ob sie dann aber den Zähnen helfen können, ist allerdings mehr als fraglich. Ohne hier einen vernünftigen Rat zu geben: Wenn man das Zeug will, sollte man es direkt auf die Zähne aufbringen, da damit wenigstens die Gefahr der Organschädigung verringert wird. (in dem Fall könnte "hilft's nichts, so schadet es auch nix" gelten)

Zu den Mengen - ab einer gewissen Menge ist das Zeug definitiv schädlich, ja sogar hochgiftig (darum verwendet man es ja auch als Rattengift. Welche Menge als harmlos oder gar empfehlenswert angenommen werden kann, ist unerforscht.

Hoblerone

Zitat von: Nikita am 27. Juni 2008, 14:56:43
Wie deckt man denn seinen Flouridbedarf deiner Meinung nach am Besten? Kennst du dich da mit den verschiedenen Flouriden aus. Das konnten wir bis jetzt nicht wirklich sicher klären.
Ich hab das geglaubt, was mir mal vor 17 Jahren beigebracht wurde. Ist eine Kombination Sinnvoll? Ich baue ja auf das Aminoflourid... ;)


Hallo Nikita, nichts für ungut  ;),

Die Frage, warum kein Ammoniumfluorid genommen wird, kann ich Dir leider auch nicht zu 100% erklären. Ich würde aber sagen, das es evtl. mit dem Löslichkeitsprodukt zusammenhängt. Die Erklärung des HSAB-Prinzips (Hard and Soft Acids and Bases) wäre an dieser Stelle wohl ein wenig zuviel des Guten (hängt mit der Ionengröße zusammen, Na(+) ist kleiner als NH4(+); und Fluor ist klein, also ist die Bindung zu Na stärker, demnach löst es sich schlechter; grob formuliert)...

Eine Bevorzugung eines bestimmten Kations (in diesem Falle Na+ oder NH4+) würde ich aber nicht machen, dafür sind die Dosen zu gering (1500ppm = 1.5 g/l, und wer drückt sich schon literweise Zahnpasta auf die Bürste?  :o). In höheren (VIEL höheren) Dosen ist Ammonium sogar schädlicher für den Körper, da es (HSAB-gemäß ;) ) das Kalium im Körper substituiert, jedoch anders wirkt.


@Alfred

Es ging hier nur um Zahnpasta, nicht um die allgemeine Aufnahme von Fluoriden. Sicher werden Fluoride vom Körper aufgenommen und verwertet, allerding stehen diese nich mehr den Zähnen zur Verfügung. Der Austausch der OH- gegen die F- Ionen beim Zahnschmelz geht aufgrund mangelnder Blutgefäße in den Zähnen nicht.

Die in Zahncremes enthaltenen Mengen an Fluor sind meines Erachtens aber völlig unbedenklich. Man müsste sie schon literweise in sich reinschaufeln, um toxikologisch relevante Werte zu bekommen  :-X

Hoblerone

Alfred

Ich glaube Dir das schon - es nährt natürlich die Argumente der Fluor-Gegner, wenn man weiß, dass Millionen Menschen/Kinder jahrzehntelang völlig überflüssig Tabletten verabreicht bekommen haben.

Nikita

Mich macht es schon stutzig. Da ich aktiv Prophylaxe mit Kindern gemacht habe und natürlich auch Flouretten empfohlen habe konnte ich schon einen Unterschied feststellen. Ich glaub nicht, dass ich mir das eingebildet hab. Ich war in solchen Dingen sehr kritisch.
Wie steht´s in Tablettenform mit der Magensäureresistenz. Wenn die Tabletten erst im Darm aufgenommen werden müßten sie doch auch für die Zähne verwertbar sein! :-\
Oh, ich glaube wir werden das nicht klären können. Es herscht da wirklich ein Mysterium... o)
Calani-Seifenmanufaktur

JoeHonil

Was ich weiss, war, dass die Schweiz in den 70-80er Jahren Fluor-Prophylaxe an den Schulen und Kindergärten und eigene Kinderzahnärzte und Kinderzahnkliniken betrieben hat und ich mich dumm und dämlich geärgert habe, dass es sowas in Österreich nicht gab.
Wir in Österreich sind, was die Zahngesundheit angeht, heute noch immer ein Entwicklungsland.

Alfred

Es gibt da die kuriosesten Effekte - vielleicht achten Kinder, die ein grausiges Ding schlucken, mehr auf ihre Zähne.
Wieso aber grad just die Zahnärzte so aktiv mit der Fluor-Bande Hand in Hand arbeiten sollen, haben die Weltverschwörungstheoretiker auch noch nicht erklären können.
Es gibt ja auch eine ganze Reihe von Städten, die aus diesem Grund ihr Trinkwasser mit Fluoriden versetzen - die werden darauf schwören (Basel hat es wieder eingestellt).

@ Honil
In Wien (wahrscheinlich in ganz Österreich) gab es das auch, nur wurde das aus eben diesen Gründen eingestellt (denke es war so Mitte 70-er) - also offenbar ein paar Jahre vor der Schweiz.

Ob das mit dem Zahnentwicklungsland so stimmt? Das glaube ich nicht, nur sind gerade bei diesem Thema unsere Sozialversicherungen etwas knausrig.

Nikita

Ja, da gibt es gewaltige Unterschiede. In Schweden sind sie ganz weit vorn. Da wird den Kindern in der Regel nur am Wochenende Süßigkeiten gegeben und dann futtern die Kid´d alles auf. Unter der Woche gibt es nicht´s.
Außerdem werden die Kiddis quasi zwangsbehandelt ;D Fissurenversiegelung und anfärben für´s Zähneputzen üben.
Aber England ist bestimmt noch schlechter ausgestattet als Österreich.

@Alfred: Aus den 70-igern trägt unser Gesundheitssysthem heute noch die Nachfolgen. Da haben sich die Ärzte die Taschen voll gesteckt und die Kassen und die Politik waren total bind.
Calani-Seifenmanufaktur