Unbekannter Bakelithobel

Begonnen von Moccahead, 03. April 2015, 06:40:03

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Moccahead

Hallo Freunde!

Kann mir jemand etwas über diesen Rasierer sagen? (Hersteller, ca. Produktionsjahr usw)? Vielen Dank!



HG
Stefan

saafespatz

Königsblaue Grüße

saafespatz


"Hat jemand gesagt, dass Hobbys billig sein müssen ?"

"Herr Kuzorra, warum trugen Sie damals so lange Hosen beim Fußball?" "Weil wir so lange Dödel hatten!"

Standlinie

#2
Ob es ein Walbusch-Schrägschnitthobel in Bakelitausführung ist, kannst Du leicht selber prüfen. Die Bakelitausführung trägt eine entsprechende Bezeichnung auf ihrem Griffende: Walter Busch Sohn Solingen.

Der Hobel könnte auch ein französischer Schrägschnitthobel sein, zum Beispiel ein Ile de France. Bei ihm ist sein Name auf der Unterseite der Kopfplatte eingegossen. Möglicherweise könnte es auch ein ungemarkter Ile de France sein. Ile de France-Schrägschnitthobel sind daran zu erkennen, dass sie keine herkömmlichen DE-Rasierklingen aufnehmen, sondern nur die Rasierklingen für den ebenfalls französischen Berline-Hobel. Die Kopfplatte dieser französischen Hobel hat im Vergleich zu herkömmlichen DE-Klingen an ihren beiden Seiten keine runde Zentrierzapfen, sondern längliche Zentrierzapfen.

Die Bakelitgriffe deutscher Bakelithobel haben üblicherweise ein M5-Gewinde. Sollte das Gewinde dieses gezeigten Hobels kleiner sein, z.B. M4, könnte es sich dann um einen ungemarkten französischen Schrägschnitthobel aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts handeln.  

Merkur-Schrägschnitthobel schließe ich aus, da diese Hobel zum einen einen anders geformten Bakelitgriff hatten und die Schaumkante zum anderen auch noch eine Zahnung aufwies.

Vielleicht können diese Hinweise ein wenig mehr zur Namensfindung beitragen.

Hier noch ein Hinweis zum Produktionszeitraum. Bakelithobel wurden zwischen den 30er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hergestellt. Ausschlaggebend für diesen Werkstoff war die preiswerte Massenherstellung, vor allem nach der Weltwirtschaftskrise gegen Ende der 20er Jahre und auch forciert durch die Kriegszeiten und die sich daran anschließende Nachkriegsdekade. Buntmetalle, Druckgusserzeugnisse, Plexiglas und Aluminium wurden in großen Mengen für die kriegstechnische Produktion verwendet, so dass die Fertigungsprioritäten eindeutig von den militärischen Vorgaben bestimmt wurden. Eine zivile Fertigung fand so gut wie gar nicht mehr statt. 
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