Öliges Messer abziehen?

Begonnen von Laser, 21. März 2010, 17:12:42

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Laser

Hallo, nach jeder Rasur wird mein Messer mit Ballistol eingeölt.
Kann ich es nun vor jeder Rasur auf dem Lederriemen abziehen ohne das Öl komplett zu entfernen? (so wäre auch jedenfalls gewährleistet daß zugleich der Riemen eingefettet wird). Ich hatte schon mal versucht das Öl mit warmen Wasser abzuwischen. Ist aber gar nicht so einfach, da die Gefahr besteht mit einem Lappen oder auch mit Papier an der Schneide hängen zu bleiben.

Viele Grüße
Laser

Lord Vader

wenn du jedesmal mit öl abziehst, könnte ich mir vorstellen, dass der riemen zu sehr gefettet wird. ich persönlich öle meine messer nicht ein, damit ich dieses problem umgehe. aber mit einem tuch abwischen, ohne dabei an die schneide zu kommen, sollte schon passen. alternativ könntest du anschließend noch 2x über den handballen abziehen, dann ist bestimmt 99 prozent des öls weg.

lg

lord vader

urza

genau, zuviel oel auf dem riemen ist nicht gut. ueber dem handballen abziehen ist auch gut, ist die haut noch heile, ist auch die schneide noch heile :).
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Laser

O.K. etwas Restöl wird wohl an der Klinge hängen bleiben.
Aber beeinträchtigt dies das abziehen?

Noch etwas, wie kann ich die Klinge optisch überprüfen ob ob es genügt mit dem Pastenriemen abzuziehen, oder ob sie mit einem Stein bearbeitet werden muß?

Gruß
Laser

dipo99


shaved

Zitat
O.K. etwas Restöl wird wohl an der Klinge hängen bleiben.
Aber beeinträchtigt dies das abziehen?

Das nicht, aber auf die Dauer sammelt sich das an und versaut den Riemen.

Zitat
Noch etwas, wie kann ich die Klinge optisch überprüfen ob ob es genügt mit dem Pastenriemen abzuziehen, oder ob sie mit einem Stein bearbeitet werden muß?

Wie optisch? Wenn das Pasten nicht hilft, ab auf den Stein.
Stumpfe Messer schärft man. Schleifen ist etwas anderes.

Laser

Ich meine ob man es dem Messer außer spüren auch irgendwie ansehen kann.

urza

Zitat von: dipo99 am 21. März 2010, 17:38:29
Zitat von: urza am 21. März 2010, 17:28:40
genau, zuviel oel auf dem riemen ist nicht gut.

Warum???
weist du wenn dein erster riemen zu viel oel hat, um den prozess zu beschleunigen kannst du ihn einfach mit oliven oel traenken, wuerd ich nicht mit einem teuren riemen machen. Der riemen wird dann nur noch schlecht arbeiten, weil sich ein oel film auf der leder oberflaeche bildet, welcher das abziehgefuehl so veraendert das man meint es wuerde sich nichts tun.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

urza

Zitat von: Laser am 21. März 2010, 17:43:52
Ich meine ob man es dem Messer außer spüren auch irgendwie ansehen kann.
ob oel auf der klinge ist, siehst du wenn du das teil gegen das licht haelst. soll heisen die lichtquelle ist im ruecken, so das du im polierten metall die lampe siehst.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

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dipo99

Zitat von: urza am 21. März 2010, 17:28:40
weist du wenn dein erster riemen zu viel oel hat, um den prozess zu beschleunigen kannst du ihn einfach mit oliven oel traenken, wuerd ich nicht mit einem teuren riemen machen. Der riemen wird dann nur noch schlecht arbeiten, weil sich ein oel film auf der leder oberflaeche bildet, welcher das abziehgefuehl so veraendert das man meint es wuerde sich nichts tun.

Einen Riemen sollte man nicht in Öl baden. OK. Das habe ich nicht ausprobiert (warum auch) und kann diese Aussage auch nicht widerlegen.
Aber ich besitze einen bestimmt schon 5 Jahre alten Riemen, den ich sehr oft im Gebrauch habe. Dieser ist sehr oft mit Fett, Öl u.s.w behandelt worden und er funktioniert hervorragend. Etwas Öl schadet dem Riemen nicht. Das sollte man auch den Neulingen der Messerrasur nicht immer wieder erzählen.

urza

kommt wohl immer aufs leder an, mein puma spannriehmen, den ich gerade mal zwei jahre im gebrauch habe ist etwas ueberfettet, geht noch, aber die ergebnisse waren mal besser, die andere seite nimmt schon keine paste mehr auf, evtl ist das fett, von der fettpaste auf die andere seite gesickert und so hat es ihn ueberfettet.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Drei

Zitat von: urza am 21. März 2010, 17:44:26
... riemen ... einfach mit oliven oel traenken...
Und wenn das Olivenöl ranzig wird wegwerfen?

Stoppelfeld

Allgemein ist es mehr als ungünstig irgendwelche Speise-/Pflanzen-/Tieröle zu nehmen, da diese früher oder später ranzig werden. Genau aus diesem Grund ist bei der Ledergerbung das entfernen des tierischen Fettes aus dem Leder einer der ersten Schritte.

harrykoeln

Meine Riemen öle ich nicht (mehr). ICH habe die Erfahrung gemacht, das nicht-geölte Riemen um Längen besser ziehen.

Ein bißchen Fett braucht das Leder um geschmeidig zu bleiben. Ich "fette" die so, das ich bei meinen Glattledern etwa alle 14 Tage mit nicht frisch gewaschenen, aber schon sauberen Pfoten, ein paar Male auf der Streichseite mit der Handinnenfläche (Daumenballen) auf und ab fahre. Das dabei übertragene Hautfett reicht meiner Überzeugung nach völlig aus. Mutige können sich das auch über die Stirn ziehen  ;D ;D

Ein geöltes Messer abziehen? Wenn es jetzt nicht unbedingt vor Öl trieft, warum nicht? Was soll passieren? Wenn ich mich recht entsinne, liegt ein Messer mit einer halbwegs vernünftigen Klingengeometrie nur mit dem kleinen Stück Rückenkante und der Facette auf dem Leder auf.
Wie bei vielen anderen Dingen, so auch hier, wenn Mann weiss, was Mann tut, sollte das keine Probleme machen. Ich würd das nicht generell verneinen.

Zitat von: Stoppelfeld am 09. April 2010, 06:32:05
...Genau aus diesem Grund ist bei der Ledergerbung das entfernen des tierischen Fettes aus dem Leder einer der ersten Schritte.
Nicht immer.
Das geschieht nur da, wo erforderlich, also wo sehr viel Hautfett vorhanden und unerwünscht für die weitere Verarbeitung ist (Schwein). Das Gerben konserviert ja bekanntermassen die Tierhaut, einer der ersten Schritte ist also beipielsweise, das alles, was schnell verwesen kann oder dem Verwesungsprozess zuträglich ist, wie Fleischreste, Feuchtigkeit oä. entfernt werden. Je nach Verwendungswunsch gibt gibt es beispielsweise sogar eine sogenannte Fettgerbung.
Ganz so pauschal würde ich das nicht stehen lassen.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

UbuRoy

Zitat von: Laser am 21. März 2010, 17:33:55
Noch etwas, wie kann ich die Klinge optisch überprüfen ob ob es genügt mit dem Pastenriemen abzuziehen, oder ob sie mit einem Stein bearbeitet werden muß?

Na Klaro kannste das, Du. guck mal gaaanz genau hin. Da sind dann so Mikroscharten drin, Du.
Und der Bart ist etwas wacklig.

Andererseits: Rasier Dich doch einfach damit, dann merkst schon ob's ausreichend scharf ist...