USA und Deutschland - Unterschiede im Umgang mit Messern

Begonnen von El Topo, 03. September 2009, 17:02:14

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Frank83

#30
Hallo Dagobert, am besten gleich vom Hersteller: http://kremer-pigmente.de/shopint/index.php?cat=0101&product=44200
Dazu das zugehörige Sicherheitsdatenblatt: http://kremer-pigmente.de/shopint/PublishedFiles/44200_SHD_DEU.pdf

Dieses Pigment ist Bestandteil der Lukasfarben.

Wie du nachfolgend sehen kannst, gibt es wie von Lord Vader erwähnt mehrere Chromoxidverbindungen. http://de.wikipedia.org/wiki/Chromoxid
Wobei wohl nur unser Chromoxid III die passenden Eigenschaften zum schärfen hat.

Iltis

#31
Ich halte die Behauptung, das der Kreuzschliff für Konkave Klingen verantwortlich ist für völlig falsch. Wenn man sich eine Zeichnung von der Bahn des Messers über der Stein beim Kreuzschleifenmacht, sieht man, das es nicht wahr ist, das der mittleren Bereich mehr geschliffen als die Enden. Vielmehr glaube ich, das diese Zustand durch wiederholtes unachtsamen Abziehen auf einen Pastenriemen verursacht wurde. Ich finde, man hat es leichter bei Messer die geometriebedingt ein unregelmässigen Facette haben, per Kreuzschliff zu schärfen als mit parallele Schübe. Bei ein konvexe Klingenform ist es sogar theoretisch unmöglich mit rein parallele Schübe die gesamte Klinge zu schärfen - da liegt die Facette nur punktuell auf dem Stein und wird auch nur punktuell geschliffen - da macht ein Kreuzschliff wirklich mehr Sinn.

Der Video mit Chromoxid hat mich sehr interessiert - vor ein Paar Jahre habe ich auch damit experimentiert - Chromoxid mit Wasser, und mit Öl auf ein Arkansas hard. Ausser grüne Finger, und ein bleibenden grüner Verfärbung des Steins habe ich nicht viel erreicht. Auch mit rote Eisenoxid habe ich keine gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht geht es tatsächlich besser auf ein BBB, aber ich habe der Versuch einfach aufgegeben und bin zurück zu Kieselerde (und Zahnpaste) gekehrt.

@Dagobert: Schau mal Hier

Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Dagobert


El Topo

Zitat von: Iltis am 05. September 2009, 20:14:50
Vielmehr glaube ich, das diese Zustand durch wiederholtes unachtsamen Abziehen auf einen Pastenriemen verursacht wurde.

Ich hab da aich mehr den Pastenriemen als Übeltäter in Verdacht. Massiven konkaven Verschliff sieht man ja bei alten ebay Messern en masse.
Kann mir gut vorstellen, das so was passiert, wenn man ein Messer über einen extrem langen Zeitraum nur mit Pasten, also ohne Steine bei Schärfe hält.
Schätze, nicht jeder hatte zu Großvaters Zeit ein so üppiges Steinsortiment, wie unsereins, und so hat man dann die Riemen auf Paste "runtergeritten".

Beim Kreuzschliff hab ich auch nicht so wahsinns Bedenken, finde ihn aber mittlerweile manchmal etwas unpraktisch.
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


lesslemming

so, ich war seit längerem in Berlin melde mich aber nochmal kurz zu Wort;

wie schon völlig richtig erkannt ist das von uns verwendete Chromoxid folgendes:
Cr2O3, eine dreiwertige Chromverbindung die den Organismus nicht schädigen sollte.
Es gibt noch andere Oxidationsstufen, die sehr gefährlich sind.
Da wir aber mit feinstäuben arbeiten (immerhin grade mal 300-500 nanometer im Durchmesser)
sind hier Lungengängigkeiten zu beachten. Das Zeug durchfliegt jede Barrierre in euren Atemwegen
und setzt sich in eurer Lunge ab. Der Patologe wird sich später freuen, wenn ihr von innen grün bemalt seit ^^
In wasser gemischt ist das ungefährlich, aber das anmischen ist das gefährliche.
Leider hilft da meines Wissens nur ein HEPA-Filter. Also am besten an der frischen Luft und mit gebührlichem Abstand arbeiten.

Ansonsten ist die Methode Pigment auf Stein tatsächlich durchführbar. Ich habe Eisenoxid auf meinen gewässerten C12k gegeben
und das hat funktioniert. Leider nimmt der Stein die Pigmente eben doch etwas auf
und ich weiß nicht ob es seine eigenen Schleifeigenschaften irgendwie beeinflusst.
AUf jeden Fall war es nicht mein Ding.
Die Methode gibts übrigens auch bei den Japanern:

http://www.youtube.com/watch?v=kNN-xQXeU-Q
Hier hat jemand seinen Nakayama Maruka (mit die höchste Qualität von jap. Natursteinen)
mit extrem feinen SiC angeschlämmt. Interessanterweise schärft er mit diesem Equippment "nur" ein Holzbearbeitungswerkzeug.
Anschließend geht er übrigens auf eine technische 200nm Korundpaste,
hergestellt für die Politur von Parabolspiegeln etc.    :o
(aber leute, der Stein ist goil)

Ich persönlich bin ganz gerne bei den Amerikanern unterwegs, um mal den Horizont zu erweitern.
Die haben nämlich ihre ganz eigenen Dogmen, die sich von unseren unterscheiden.
So lernt man, dass was für den einen Pflicht ist, dem anderen ein Greul sein kann

was die Konkave Klinge angeht: Gulity hats erst letzte Woche bewiesen,
es ist das 8-ern auf dem Stein! https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,6938.msg137428.html#msg137428
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

harrykoeln

Zitat von: lesslemming am 10. September 2009, 09:42:16
...

was die Konkave Klinge angeht: Gulity hats erst letzte Woche bewiesen,
es ist das 8-ern auf dem Stein! https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,6938.msg137428.html#msg137428

Na, wen wunderts denn? Nennt mich Ketzer oder sonstwas, aber mal ehrlich, für die Vorhersage dieses Ergebnisses muss Mann keinerlei seherischen Fähigkeiten haben - oder? 
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

UbuRoy

Ach Leute, vergeßt mal nicht, das Rasiermesser früher auch nur verbrauchsartikel waren. Haben natürlich länger gehalten, aber wenn schief oder sonst wat, wurde einfach für dünnes Geld ein neues gekauft.

Gute Messer waren um 1900 herum ab 1 $ aufwärts bzw. für teils gar unter einer Reichsmark zu bekommen.

Machte sich garantiert keiner einen Kopp drum, ob sein Messer nach 5 Jahren Verwendung noch wie neu aussehen mußte. Verschleiß ist normal, damals mehr als heute...