Figaro aus Frankreich

[Tim Buktu]

Eigentlich war mir, als ob es schon einen Thread dazu gäbe, gefunden habe ich alledings keinen. Also jetzt gibt es einen.

Letztens ist mir diese Schaumkante begegnet und ich konnte mal wieder nicht wiederstehen, da ich von dieser Marke noch keinen getestet habe.











Der Schaumspalt ist ordentlich dimensioniert, aber entgegen dem Eindruck auf den ersten Blick, lässt die Linie von Deckelkante zu Schaumkante nicht ganz so viel Klinge überstehen.

Gemarkt ist er auf der Kopfplattenunterseite nur mir Unis France.

Getestet ist er noch nicht, das folgt aber, sollte sich nicht noch ein Messer dazwischen drängen, Morgen.


Edit title typo - KäptnBlade

[MudShark]

So einen hatte ich mal in schöner Box, habe ihn aber verwichtelt, da er als Geschenk richtig was hermacht.
Nach meinem Rasurempfinden sind das sehr gründliche, aber nicht unbedingt milde Rasierer. Die Bodenplatte hat an den äußeren Rändern eine Erhebung (oder in der Mitte eine Vertiefung, wie man will!),
so dass der Klingenspalt vergrößert wird, ein ähnliches Prinzip wie bei Leresche-Zahnkämmen, nur eben mit Schaumkante.
Vielleicht werde ich mir nochmal einen zulegen, ich mag auch diese Griffe, die's bei Franzosen öfters gibt (z.B. LeCoq)...

[Tim Buktu]

... Die Bodenplatte hat an den äußeren Rändern eine Erhebung (oder in der Mitte eine Vertiefung, wie man will!),
so dass der Klingenspalt vergrößert wird, ein ähnliches Prinzip wie bei Leresche-Zahnkämmen, nur eben mit Schaumkante.
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Ja genau. An den Seiten liegt die Klinge fast auf.

...
Edit title typo - KäptnBlade

Danke! 

[Tim Buktu]

Heute Morgen die erste Rasur mit dem Figaro in Kombination mit einer schon ca. 3 x genutzten Gillette bleue extra.

Der Hobel lässt sich sehr einfach handhaben:
Kein Problem, den richtigen Winkel zu finden. Die Anordnung von Deckelkante und Schaumkante zur Klinge sind so, dass es nicht notwendig war, mich auf den Anstellwinkel des Hobels zu konzentrieren. Variation im Winkel lässt er zu, ohne gleich aggressiv oder unsauber zu werden. Egal ob mit oder gegen die Wuchsrichtung.

Schon beim ersten Zug ist mir der Sound aufgefallen. Im Vergleich zum Gestern verwendeten iKon oc, lässt er der Klinge mehr Luft und Möglichkeit mit den Stoppeln zu schwingen.  Vermutlich ist die Kombination aus Material, dessen Stärke und die Konstruktion auch besser als Resonanzkörper geeignet. Der iKon oc ist bei mir fast stumm.

Man merkt sofort dass der Figaro ordentlich zupackt. Schon beim ersten Durchgang rasiert er spürbar. Nach 3 Durchgängen bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Nur unterhalb der Unterkieferknochenkante musste ich noch etwas nachziehen.

Die Schaumkante ist mir bei der Rasur nicht aufgefallen, was meiner Ansicht nach für sie spricht. Sie ist ja nicht strukturiert bzw. hat keine Andeutung einer "Zahnung". Bei der bei mir in aller Regel zu bewältigenden Bartlänge spield dieses Detail auch keine große Rolle. Die Stoppeln werden innerhalb eines Tages nicht so lang, dass sie von einer Schaumkantenstruktur zur Klinge geführt werden müssten.  Der Hobel gleitet, eine entsprechende RC oder RS vorausgesetzt, angenehm durchs Gesicht.

Die Rasur war insgesamt angenehm spürbar, aber trotzdem sanft. Ich mag es, wenn ich spüre, dass die Arbeit auch erledigt wird. Es gibt ja auch Hobel, bei denen man erst mit den Fingern kontrollieren muss, ob sie tatsächlich rasiert haben. Zu diesen gehört mein Figaro nicht.

Abschließend will ich zwar nicht behaupten ich wäre begeistert. Ich hatte schon viele sehr gute Rasiergeräte im Gesicht. Unter diese scheint er sich aber einzureihen. Er hat Charakter, gefällt mir gut, hat mir eine schöne und sanfte erste Rasur beschert, und mich damkt positiv überrascht - was will Mann morgens im Bad mehr? 

[Tim Buktu]

Heute Morgen konnte ich feststellen wie nachhaltig die gestrige Rasur mit dem Figaro war. Sehr nachhaltig!
Das hatte ich so nicht erwartet.

[Standlinie]

Der Figaro ist ein interessanter dreiteiliger Hobel, denn er spiegelt in gewisser Weise französische Denkweise und Leichtigkeit wieder.

Es gibt den Figaro sowohl als Reisehobel in einer kleinen Blechbox mit sehr kurzem Griff (ca. 4 cm lang) als auch als Normalhobel mit langem Griff (ca. 7,5 cm lang). Die Schaumkante der Grundplatte ist immer geschlossen, also gerade. Allerdings wurde der Figaro in unterschiedlichen Ausführungen vertrieben. Die jeweiligen Ausführungen unterscheiden sich in der unterschiedlichen Materialien für die Kopf- und Grundplatte als auch für den Griff und die Griffform. Folgende Ausführungen liegen in meiner Vitrine:

Kopfplatte     => aus Zinkdruckguss oder aus Stahl (verchromt)
Grundplatte   => immer aus Stahl (ein edelerer Stahl ohne Verchromung)
Griff              => aus Aluminium, Zinkdruckguss oder aus Stahl; rund oder sechseckig

Der Figaro könnte in der dreiteiligen Stahlausführung in gewissem Sinne als Vorläufer der späteren Edelstahlhobel gelten.

[Rasierwasser]

Ein schöner Hobel, dieser Figaro. Einzig der Griff sieht sehr rutschig aus.