5 Möglichkeiten für günstige Nachschärfausrüstung

Begonnen von MartinR, 26. Mai 2009, 10:19:39

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urza

#15
Zitat von: 3TageBart am 26. Mai 2009, 18:51:12
@Iltis
Kreuzschliff, ist das nicht mit mehr Arbeit verbunden? Einfacher ist es doch das RM gerade abzuziehen - oder?
NEIN!
Ich finde ein stein, der 63cm oder 5cm breit ist wesentlich angenehmer als meinen Japaner der so Breit ist wie ein RAsier messer lang. Einfach nur Stupides hin und herschauern von dem Teil, zu dem ein breiter stein verleitet, bringt evtl ein scharfes messer, aber keine gute klingen geometrie. Eine gut geformte Fecette verlangt das das Messer kuenstlerisch ueber den stein geschoben wird.

EDIT: schwer zu beschreiben/verstehen was ich meine. Der kopf und erl bereich muss z.b. extra behandelt werden. Einen 90° Winkel am Erl oder Kopf sieht nicht gut aus und rasiert auch nicht angenehm. die Facette solte meinem Meinung nach, nie 100% (oder 99%) gerade sein. Dies sieht man bei vielen Erstlingswerken, so auch bei meinen, dies schaut nicht gut aus und macht wohl auch probleme bei der rasur.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

perteges

Also ich bin was Messer -rasur / -schärfen angeht ja auch absoluter Anfänger.  Aber natürlich reizte es mich auch, ein Messer selbst zu schärfen.
Ich hab viel gelesen und dann losgekauft.  Diese Vorgehensweise hat sich im nachhinein als etwas dumm herausgestellt.....

Aber ich wollte etwas zum Stichwort Raszutec schreiben....

Hm ja also , der Roszutec... daran scheiden sich wohl die Geister.
Der Raszutec kostet ja nicht viel - also kann man das ja ausprobieren - so waren meine Gedanken.

Ich habe  ihn bei Dick gekauft, der zweite Einkauf war einen Naniwa 1000/3000.
Danach die Kieselerde + Paste und gut ists. So dachte ich mir das.

Da ich das Messer (Zwillings Wotan)  nicht scharfbekommen konnte, habe ich mit dem "Erfinder" der Kieselerdemethode, Bartisto Kontakt aufgenommen. Ich dachte, ich hätte beim Kieselerde schärfen was falsch gemacht - aber das wars nicht.

Wir haben dann mal gaaanz lange telefoniert - was hab ich da für eine Menge Informationen bekommen.  

Bartisto hält rein gar nix vom Raszutec und hat mir als Ergänzung zum Naniwa 1000/3000 (die er übrigens auch nicht sonderlich optimal findet - aber bei dem Preis ist ja klar das dieser Stein nicht das Naniwa HighEnd Produkt sein kann) den Herbertz Wasserstein empfohlen.

Diesen Empfehlung von Bartisto bin ich jetzt gerne gefolgt.


Meine Messer sind nun unterwegs zu Bartisto und ich freue mich schon auf die ersten Rasuren mit den vom Fachmann
geschärften Messern^^ Ich bin Bartisto jetzt schon sehr dankbar.

Natürlich werde ich meine Schärfversuche nicht aufgeben.
Ich such mir auf dem nächsten Flohmarkt ein neues Messer zum schärfen üben ;) und das dann mit besserer Ausrüstung!
Ich hab ja dann eine Vergleichsmöglichkeit - mal sehen ob ich es lernen kann.

VG Thomas













urza

Hmm bartisto scheint nur selten hier zu sein, erklaert auch warum ich ihn nicht kenne. Was meint er was gut ist wenn er den Naniwa nicht mag? Die erkenntniss das man ein zwilling mit dem Razutech nicht scharbekommt kann ich nicht teilen. Kieselerde methode habe ich vor langer zeit mal was von gelesen aber nie praktiziert, dazu kann ich also nichts sagen.
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    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

perteges

Zitat von: urza am 26. Mai 2009, 19:20:37
Hmm bartisto scheint nur selten hier zu sein, erklaert auch warum ich ihn nicht kenne. Was meint er was gut ist wenn er den Naniwa nicht mag? Die erkenntniss das man ein zwilling mit dem Razutech nicht scharbekommt kann ich nicht teilen. Kieselerde methode habe ich vor langer zeit mal was von gelesen aber nie praktiziert, dazu kann ich also nichts sagen.

Ja, er ist wohl mehr im anderen Forum unterwegs. Er meinte, dieser Naniwa 1000/3000 ist von der Qualität im Bereich "Einsteiger". Am oberen Ende sind die Superstones. Sieht man ja auch am Preis.  Die Superstones kosten halt ne Kleinigkeit weiter....
Sein Urteil: Geht, gibt aber besseres. Gut, das war mir ja klar - einfach wenn man die Posts hier liest und sich die Preise anschaut. Man bekommt ja meist die Qualität die man bezahlt.....

Aber den Roszutech mag er gar nicht, er meint er ist zu hart und trägt schlecht ab.
Ich kanns natürlich nicht beurteilen - ich hab einfach nur mein Messer nicht scharf bekommen :( wobei ich den Eindruck hatte, nach dem Naniwa war alles noch ok.
Armhaare sind jedenfalls gefallen. Facette hat (wobei ich nur eine 5 fach Lupe habe) auch schön ausgesehen.  Darum dachte ich ja auch mit der Kieselerde Murks gemacht zu haben. Tja... wie gesagt, Anfänger halt.

VG Thomas



Iltis

@ Arnfried: Entspiegeltes Glas hat eine "rauhe" Oberfläche, da wird die Kieselerde/Öl oder Wassermischung (ich benutze Wasser) nicht über das Glas geschoben, und die Schleifwirkung wird erhöht - ich persönlich benutze ein "Schleifbank" aus Marmor, der ein leicht poröse Oberfläche hat.

@3TageBart: Das Messer "gerade abzuziehen" setzt voraus, das Schneide und Messerrücken exakt parallel zueinander sind, was nicht mal bei ein niegelnagelneues Messer unbedingt der Fall ist - ich hatte neulich ein Dovo "von werk aus" von ein Forianer bei mir hier, und war erstaunt über der Schliff/Klingengeometrie; das Messer bestand schleppend der Haartest, aber wie man es zu so eine Schärfe mit so ein schräge Facette bringen konnte war für mich unglaublich - sowas wurde ich nicht können!

@ Frank83: Da gehen die Meinungen auseinander, aber mit ein 1K/6K Stein der billiger Sorte ist auf auf jeden Fall ein Rasiermesser zu schärfen, und man kann es auch prima für die Küchenmesser einsetzen ;)
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Lord Vader

finde den Roszutech ebenfalls zu hart und für rasiermesser ungeeignet. dann lieber den chinesen oder nen thüringer, auch wenn die zwei euro mehr kosten.

lg

lord vader


harrykoeln

Ich kann mich in die Lobeshymnen über den Roszu...jedöns nur anschließen.... DINGE, DIE DIE WELT NICHT BRAUCHT! Für mich ist er nix, für meine Messer schon zweimal nicht.
Hab einen gehabt, getestet (ja, auch mehrfach - er hat immer wieder seine Chance bekommen) und dann verschenkt. Den wollte ich keinem Messerschleifer antun. Sorry, jedem das seine aber ich persönlich finde den 17 Euro 1k/3k BilligNaniwa um Lichtjahre besser für unsere Belange geeignet.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

3TageBart

Ich sehe schon: Schleifen ist ein spezielles Gebiet. Allein schon die Auswahl der Schleifsteine, ist bei den Experten schon umstritten. Wahrscheinlich gibt es da auch noch verschiedene Techniken. Aber irgendwie muss/will man ja auch mit dem Schärfen anfangen. Oder muss man dazu geboren sein? Also was kann ein Anfänger tun, um nicht unnötig Geld auszugeben und trotzdem langsam, aber sicher sich die Schärftechniken anzueignen? Ein billiges Messer in der Bucht kaufen, um es deletantisch mit billigen Steinen zu versauen, ist wohl keine Lösung. Vielleicht ist das ersteigerte Messer auch noch schon versaut in die Bucht eingestellt worden und der Anfänger bemerkt das erst nicht und versucht sich einen Wolf dem RM einen Schliff zu verpassen. Schmeißt dann total frustiert die Steine samt RM durch das geschlossene Zimmerfenster.

Vielleicht sollte man erst damit anfangen, sich darin zu üben die Messer auf deren Qualitäten zu unterscheiden und eventuell versaute Messer zu erkennen. Dann als nächstes, gute Messer vernünftig zu reinigen und zu desinfizieren. Der nächste Schritt könnte sein, diese richtig zu Ledern. Erste Schleifversuche könnten mit Pasten sein. Nehme an, das man mit Pasten nicht viel versauen kann?! Und wenn ein Messer wirklich geschliffen werden muss, vielleicht erklärt sich einer der Spezialisten bereit es dem Interessenten es zu zeigen wie man es richtig schleift.

Irgendwie müssen es die Spezialisten es auch gelernt haben. Wahrscheinlich haben sie dabei auch eine Menge Messer  versaut. Noch ist kein Meister vom Himmel gefallen.

Ich vergleiche gute Rasiermesser mit Autos von Porsche. Es ist unvernünftig einem Fahranfänger einen Porsche zu geben, um damit am 24h Rennen teilzunehmen. 
LG

Nazif

harrykoeln

Zitat von: 3TageBart am 27. Mai 2009, 01:32:29
Ich sehe schon: Schleifen ist ein spezielles Gebiet. Allein schon die Auswahl der Schleifsteine, ist bei den Experten schon umstritten. Wahrscheinlich gibt es da auch noch verschiedene Techniken. Aber irgendwie muss/will man ja auch mit dem Schärfen anfangen. Oder muss man dazu geboren sein? Also was kann ein Anfänger tun, um nicht unnötig Geld auszugeben und trotzdem langsam, aber sicher sich die Schärftechniken anzueignen? Ein billiges Messer in der Bucht kaufen, um es deletantisch mit billigen Steinen zu versauen, ist wohl keine Lösung. Vielleicht ist das ersteigerte Messer auch noch schon versaut in die Bucht eingestellt worden und der Anfänger bemerkt das erst nicht und versucht sich einen Wolf dem RM einen Schliff zu verpassen. Schmeißt dann total frustiert die Steine samt RM durch das geschlossene Zimmerfenster.

Vielleicht sollte man erst damit anfangen, sich darin zu üben die Messer auf deren Qualitäten zu unterscheiden und eventuell versaute Messer zu erkennen. Dann als nächstes, gute Messer vernünftig zu reinigen und zu desinfizieren. Der nächste Schritt könnte sein, diese richtig zu Ledern. Erste Schleifversuche könnten mit Pasten sein. Nehme an, das man mit Pasten nicht viel versauen kann?! Und wenn ein Messer wirklich geschliffen werden muss, vielleicht erklärt sich einer der Spezialisten bereit es dem Interessenten es zu zeigen wie man es richtig schleift.

Irgendwie müssen es die Spezialisten es auch gelernt haben. Wahrscheinlich haben sie dabei auch eine Menge Messer  versaut. Noch ist kein Meister vom Himmel gefallen.

Ich vergleiche gute Rasiermesser mit Autos von Porsche. Es ist unvernünftig einem Fahranfänger einen Porsche zu geben, um damit am 24h Rennen teilzunehmen. 

Hmmmm.  Überlege ich es mir recht, empfinde ich das Abziehen von Rasiermessern nicht so schwer, wie beispielsweise ein Küchenmesser gescheit scharf zu bekommen. Geboren sein musste keineswegs dafür.
Ich hab mich ja in grauer Urzeit mit Wertanalyse beschäftigt/beschäftigen müssen. Sehen wir uns das Abziehen von RM unter dem Gesichtspunkt an, so könnte es heissen: Klinge auflegen, Klinge schieben, Klinge wenden, Klinge ziehen. Damit ist die profane Arbeit beschrieben. Die Kunst liegt in der Auswahl der Steine, wobei es nicht schaden kann, wenn Stein und Messer harmonieren, und dem Erkennen des Wechsels zu anderen Steinen. So hab ich einem geschätzten Forumsmitglied auch nicht davon abgeraten, sich als "Erstlingswerk" im Abziehen gleich an ein sehr wertiges Messer heranzugeben. Die Geometrie der Klinge war ok und musste nicht gerichtet werden, es ging "lediglich" darum, dem RM neuen Rasiergeist einzuhauchen. Das Ergebnis gleich vorweg genommen, es hat ausgezeichnet funktioniert. Was hätte auch schief gehen können? Das gleich ein ganzes Achtel von der Breite weggeraspelt wird? Wohl kaum - aber das bringt mich zu einem sehr interessanten Punkt. Wenn ich mir nu ein Messer aus der Bucht fische, dann kann es gut sein, das ich auch noch, nämlich genau die Geometrie richten muss. Genau dabei, da sollte man wissen was man tut. Und vor allen Dingen wie!
Also: warum mit aller Gewalt am Anfang gleich ein verrammeltes RM aufarbeiten? Will sagen: warum nicht erst ein müde gewordenes RM wieder aufwecken und überhaupt erstmal zum Rasieren bringen? Dann weisste zumindest schon, wie Du in dem Bereich richtig arbeitest, worauf Du achten musst und(!) - kannst schon einige Unsicherheitsfaktoren ausschließen. Das Ergebnis Deiner Arbeit kannste sofort verifizieren - rasiert es, oder rasiert es nicht. Fängst Du dann an, eines von Grund auf aufzubauen, kannst Du im Finish schon auf Erfahrung zurückblicken, und wenns dann mit der Rasurtüchtigkeit nicht klappt, kannst Du häöchstwahrscheinlich schon einige Fehlerquellen ausschließen. Bei mir war das bislang immer so, wenn ich an minderwertigen Dingen "geübt" hab, hab ich mich auch nicht so in Acht genommen - waren die Versuchsobjekte aber wertiger - oder sogar nicht mal meine, also wenn es keineswegs egal war, wenn ich sie am Ende donnern konnte, war ich immer doppelt vorsichtig und hab am meisten gelernt.

Das spiegelt meine Erfahrung - meine Herangehensweise. Vielleicht kannste ja das eine oder andere davon brauchen.
In diesem Sinne, viel Erfolg.

"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

3TageBart

Hallo Harry,
du gibst allen Anfänger Mut, es selber auszuprobieren. Wenn also Geometrie, Equipmentauswahl und Schleiftechnik stimmen, kann so gut wie nichts mehr schiefgehen.;)
LG

Nazif

grizzly1

Hi,
ich habe auf Empfehlung von Urza ganz am Anfang auch den Razsutec gekauft - und ich kann es bestätigen... Selbst als Anfänger bei der Messerrasur und auch beim Schleifen, habe ich eine deutliche Verbesserung nach dem Razsutec + Pastenriemen + Leder... und richtig günstig...

Das einzige war: ich musste den Stein mit Schleifpapier abrichten - war nicht ganz plan... aber 10 + 5 (für Schleifpapier) ist trotzdem günstig...

Grüße,
Grizzly.-

Zitat von: urza am 26. Mai 2009, 18:48:48
Hallo, Wenn du es wirklich guenstig moechtest kann ich folgendes Empfehlen.

Razutech und einen pasten riemen dazu. er ist aehnlich fein (wenn man es gut macht feiner)wie der Thueringer aus dem klingenladen. und fuern 10er ziemlich guenstig. Mein erstes Dovo habe ich darueber gezogen und das rasur erebnis danach war wesentlich besser. Es gibt einige Stimmen die gegen diesen Stein sind, aber ich denke wenn man lernt mit ihm umzugehen wird man mit einem guten ergebnis belohnt. Der Stein ist ziemlich hart und traegt nicht so schnell ab wie sich das manche evtl wuenschen wuerden, aber mit etwas anrieb geht das eigentlich ganz gut. Wenn du nur dein eines Messer scharf halten moechtest, sollte dieser stein ausreichen (es sei den du laest beim pasten deinen Riemen alzusehr durchhaengen.) Wenn du noch etwas grobes dazu moechtest, kann ich im low Budget segment den Cerax 1/3 empfehlen, den benutze ich auch noch. Diese beiden steine waren die ersten die ich hatte, und auch (bzw erst) seit der danach gewonnen ehrfahrung wuerde ich diese Steine als fuer das schaerfen von messern geeignet empfinden. (Ich bin nicht aussreichend Arrogant das ich mir vor den gesammelten ehrfahrungen ein urteil erlaubt haette.)

Falls dir "fuer das schaerfen geeignten" etwas seltsam vorkommt, dies ist nicht abwertet gemeint, sondern eine 1/0 antwort, es gibt geeignet und nicht geeignet. Ich mag das immer nicht wenn man liest super toll und razifazi(z.b. beim beschreiben von rasureigenschaften), einfach weil da nicht wirklich ne aussage dahinter steckt.

Achja, ohne Pastenriemen brauchst du das messer nicht auf den Stein tun, danach wird es wohl ehr schlechter als besser rasieren. Und das gilt wohl fuer jeden stein, vorallem fuer Rostfreie messer.