Abziehen: Kreuztechnik ein Muss?

[Gesichtsschnitzer]

Hallo,
meine Frage steht ja schon oben: Muss die Kreuztechnik sein, oder kann man wie beim Schärfen erst einen Teil der Klinge, dann den anderen Abziehen? Und gibt es einen Unterschied beim Abziehen vor der Rasur und nach dem Stein? (Beim einen Kreuztechnik, beim anderen nicht nötig, oder, oder, oder?)

Frage mich das, weil beim Schärfen muss es ja auch nicht mit Kreuztechnik gemacht werden, warum dann beim Abziehen?

[Dullblade]

Muss nicht!

[Gesichtsschnitzer]

Hat es aber einen Vorteil, wenn man es macht?

[Senser]

Der Vorteil liegt lediglich im Handling. Wenn der Riemen schmaler ist als die Klinge, und das ist leider oft der Fall, ist die Kreutztechnik die sicherste Methode des Lederns. Würde man versuchen erst die vordere  und dann die hintere Hälfte zu ledern läuft man Gefahr, dass der Riemen umklappt und man den Riemen zerschneidet.
Der Nachteil ist allerdings, dass bei der Kteuztechnik die Klingenmitte doppelt so oft übers Leder Gezogen wird, wie die beiden Enden, was man im Ergebnis an alten Messern als Hohlschliff (Seitenansicht) erkennen kann.
Ich benutze fast nur noch breite Riemen, da stellt sich diese Frage erst gar nicht
Gruß SEnser

[harrykoeln]

Ich mag den Kreuzstrich überhaupt nicht. Weder beim Schleifen, noch beim Abziehen. Ich ziehe nur noch gerade, bei beiden. Hab ich einen schmalen Riemen, "wandere" ich mit der Klinge beim Abziehen über das Leder, ziehe aber gerade - also etwa vorderes Drittel, Mitte, hinteres Drittel und retour. 
Wie senser schon sagte bei schmalen Ledern gehts nicht anders, entweder im Kreuzstrich oder wie ich das versucht hab aufzuzeigen. Aber auch bei breiten Riemen kann ich gewisse Klingenpartien bevorzugt behandeln. Muss es aber nicht. Streng getreu dem Motto: Wer lang hat, kann auch lang hängen lassen...

[Pepe]

Hallo Basti, hast Du hier schon gelesen?
http://www.mikroskopie-muenchen.de/cut-messer.html#riemen

[Pepe]

Antwort von Bartisto (im NRF) auf die Frage, wie er denn auf einem "schmalen" Riemen die Messer ledert:

zu ca. 70% in der Kreuztechnik. Hier legt man unten in der Riemenmitte mit dem Ansatz auf und endet oben mit dem Kopf wieder auf der Riemenmitte. Die Betonung des Mittenbereichs der Schneide ist hier weitaus geringer.
Ca. 30% wird in geraden Zügen erledigt, wobei je nach Bedarf (für den Haartest) mehr der Kopf- oder der Erlbereich berücksichtigt wird.

[Gesichtsschnitzer]

Jetzt habe ich es gelesen  Ist zwar interessant, aber bringt keine wirkliche Antwort auf die Frage, ob Kreuztechnik ein Muss ist, oder irgendwelche Vorteile bringt für das Messer bringt. Er macht es halt so, begründet es aber nicht. Ich würde mal sagen, dass wohl beides geht und zum Erfolg führt. Ich habe bisher immer nur gerade abgezogen und mich halt gefragt, ob ich damit was falsch mache. Aber offensichtlich nicht.

[AlterFreund]

Hi!
Ich habe mit beidem (kreuztechnik) und diesem Geradeabzug (eben erst die eine Hälfte der Klinge, dann die andere Hälfte) Erfahrungen gesammelt.
Und ich habe eine eigene Technik entwickelt, die erstaunlicherweise hervorragend funktioniert.
Ich lege die komplette Klinge auf den Stein, da aber die meisten Steine zu schmal sind verschiebe ich die Klinge in so einem Winkel zum Stein dass
die gesamte Klinge aufliegt. Ich simuliere praktisch einen klingenbreiten Stein. Damit bekommt man die Messer saugut hin, eventuell auch
weil man die bei dieser Technik nicht über die Steinkante führen muss. Hierbei sind natürlich längere Steine von Vorteil.
Grüße!

[UbuRoy]

@Alter Freund: Jupp, bei Steinen mache ich das auch öfter mal und klappt tatsächlich sehr gut. Auf dem Hängeriemen ist das allerdings extrem problematisch.