Zenith-Pinsel

Begonnen von owlman, 28. Oktober 2016, 18:50:09

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DailyDriver

#30
Ich glaube so langsam, dass sich entgegen all meiner langjährigen und stets beteuernden Aussagen, dass Italien nicht wirklich meins ist, nun doch so eine Art ,,...is' ja nicht alles blöde..."-Erkenntnis durchgesetzt hat. Der Grund dafür ist definitiv die Entdeckung der klassischen Rasurkultur mit all seinen Facetten und Eigenheiten. Denn fraglos kommen neben faszinierend guten Rasierseifen und Aftershaves auch im Bereich der Hardware so manch begehrenswertes Equipment vom Stiefel, in diesem Falle genauer gesagt aus Palermo. Ein neuer Rasierpinsel aus dem Hause Zenith hat den weiten Weg über die Hügelkette Richtung Norden, dann links, bis zu mir in mein kleines Lesezimmer gefunden und erweitert meine (kleine) Dachsfamilie um ein weiteres Mitglied.
Der
Zenith 506N/BR MB
(Manchurian Badger)

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Erstkontakt
Es ist bis dato mein dritter Dachs und neben zwei Schweinchen somit wer insgesamt fünfte Pinsel aus dem Hause Zenith. Man könnte meinen, da hat sich bereits beim Auspacken doch schon bestimmt so etwas wie Langeweile entwickelt...nöööö!, allein schon dieser Moment, wenn man den Deckel der kleinen Pappschachtel abnimmt, weglegt und das zweilagige, eingeschlagene feine Papier aufschlägt wie ein Büchlein und den ersten Blick auf das Objekt der Begierde freigegeben wird...genau dieser Moment ist es wert, so oft wie möglich wiederholt zu werden. Beim Herausnehmen fällt nicht nur das Gewicht des Pinsels an sich auf, sondern die Ausgewogenheit, das Verhältnis von Gewicht, Durchmesser und Größe passen für meine gut mittelgroßen Hände wie ein Maßanzug. Der Griff ist absolut makellos verarbeitet, keinerlei Grate, Unebenheiten oder etwaige Bearbeitungsspuren trüben den ersten Blick...und auch nicht den zweiten. Der Griff aus Harz ist auf's feinste bearbeitet und poliert, die gelaserte Beschriftung ist mit seiner eher zurückhaltender Farbe weder zu fühlen, noch sieht es irgendwie nachträglich aufgebracht aus. Die Haptik verspricht bereits im trockenen Zustand, das typisch Zenith da auch mit nassen Händen nix rutschig werden wird. Den oberen Abschluß und gleichzeitig Einfassung des Besatzes bildet ein ca. 2mm hoher, nahtlos geschlossener  Metallring, der nicht nur optisch einen sehr schönen Übergang bildet.



...alles Kopfsache
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Der Besatz mit seinem Ringmaß von 27mm ist aus Manchurian Badger und ist recht eng gesteckt. Vom Gefühl her läßt ein erstes hin- und herstreichen auf dem Handrücken schon ein spürbares Rückrad (Backbone) erahnen, das aber, läßt sich natürlich erst beim ersten Aufschäumen und einseifen im Gesicht genauer beschreiben, dazu später mehr. Die tolle Bearbeitung von Griff und Ring setzt sich beim Loft ohne Fehl und Tadel fort, da steht nicht ein einziges Haar aus der Kopfform über. Apropos Kopfform...unter der Lupe betrachtet, ist m.M.n. recht deutlich erkennbar, das der Besatz beschnitten ist, das aber mit sehr hoher Präzision und Gleichmäßigkeit. Auffällig ist für mich, dass der Pinsel nur einen minimal wahrnehmbaren ,,Stallgeruch" verbreitet, faktisch zu vernachlässigen. Wenn ich da meine bescheidenen Kenntnisse bemühe, komme ich zu dem Schluss, dass der Besatz auch dahingehend behandelt (u.a. wohl auch gebleicht) wurde.
Der Gesamteindruck vom Besatz verspricht für mich schon mal ein sehr gutes Schäumverhalten mit angenehmen Rückrad (Backbone).



Badespaß und...
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Bevor ich einen Pinsel in mein Gesicht und die Stöppelkes darf, gibt es wie bei mir üblich, zuerst eine gewisse ,,Vorbehandlung". Ich nenne es immer gerne den ersten ,,Badespaß". Nach einem ersten wässern in lauwarmen Wasser folgt ein mehrfaches auswaschen, gefolgt von einem mehrteiligen Waschgang. Dazu gebe ich etwas Babyschampoo auf den gewässerten Besatz und schäume ihn kräftig in der Hand auf, dann bleibt der Pinsel so und darf ca. 30min. stehend ein Päuschen machen. Es erfolgt das auswaschen unter warmen Wasser und das Ganze mache ich dann 3 mal. Hierbei fällt mir auf, dass der Pinsel beim auswaschen dann doch noch ein wenig ,,Stallgeruch" freisetzt, aber in geringen Maße, kein Vergleich zu den Dachsen, welche ich aus dem Reich der Mitte mein eigen nenne.

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...erste Schaumschlägereien...
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Im Anschluss an den Badespaß erfolgt mit großer Neugier das erste Aufschäumen. Auch dies mache ich im Regelfall bei allen Rasierpinseln auf die gleiche Weise, einmal mit einer festen Rasierseife und einmal mit Rasiercreme. Das erste Aufschäumen beginnt mit der ToOBS Sandelholz, nach gut 20-25x kreisen geht es fertiggeladen in der Rasierschale von HC&C weiter...ein wenig Wasser aus dem Kännchen und...wow...der kleine Italo-Dachs liegt wunderbar in der Hand, Gewicht und Haptik sind top, so entsteht in kurzer Zeit ein Träumchen von Schäumchen. Spätestens hier kommt mir immer die Frage...soll ich oder nicht?...natürlich soll ich...und ab, ne' erste Runde ins Gesicht...Butterweiche Spitzen und ein top Rückrad, so der erste Eindruck. Spätestens hier kommt jetzt der Punkt, wo es für mich heißt, erst die Arbeit, dann das Vergnügen...also alles eigentlich wie immer. Es folgt das Reinigen des Pinsels und Schale, dann kommt die zweite Runde, hier mit der Speick RC aus der Tube. Einen knappen cm direkt in den Pinsel und dann in der Hand ,,vorgeschäumt". Nach beginnender Schaumbildung geht es in die HC&C-Rasierschale und auch hier gibt es nach kurzer Zeit ein wunderbares Schöumchen. Kleines Fazit...bis jetzt alle Erwartungen mehr als erfüllt! Anmerken möchte ich noch, dass der Pinsel währen der gesamten Prozedur nicht ein Haar verloren hat.
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Erstes Aufschäumen mit der ToOBS Sandelholz Hartseife (Li.) und Speick Rasiercreme a.d.Tube (Re.)



Nach dem Badespaß & Probeschäumen


Die erste Rasur oder auch ,,Die Sache mit den Erwartungen"
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Zum ersten Einsatz eines neuen Rasierpinsel versuche ich mich auch immer erst einmal selbst zu bremsen und eher auf altbewährtes zu setzen, als gleich mit ,,zickigen und schwerer" aufzuschlagender Seifen. Gewählt habe ich dazu heute mit der SOLO von The Goodfellas' Smile eine mittelharte Seife, die über ein gutes Schäumverhalp. Bereits beim Aufnehmen der Seife aus der Dose fällt mir wieder die tolle Haptik des Pinsels auf, da stimmt das Gesamtpaket aus Gewicht, Größe und Beschaffenheit. Noch zwei, drei (+) Tropfen extra aus dem Kännchen in die Schale und los geht's...ein Vergnügen ist es zuzuschauen, wie bereits nach kurzer Zeit ein famoses Schäumchen entsteht, wobei es aber gilt, den Wasserhaushalt vom Pinsel zu beachten, der kleine Italiener ist ein durstiges Kerlchen, wie übrigens seine Brüder aus dem Hause ZENITH auch. Nun gilt es...ab ins Gesicht...und wieder ein WOW! Sehr weiche Spitzen, da piekst oder gar stichelt nix, aber auch gar nie nix, mit mittlerem Rückrad und dennoch guten Spreizverhalten ist es ein Vergnügen, die Seife/Schaum in die Stöppelkes einzuarbeiten. Was noch auffällt, ist ein erhöhter Klebepunkt (Glue Bump), ich verorte ihn so bei ca. 12mm. Mich persönlich stört es nicht,  da ich auch ein wenig mehr Rückrad im unteren Drittel eines Pinsels mag und mir damit dies somit entgegenkommt. Ob kreisend mit leichtem Druck, streichend wie der Maler oder beim partiellen Ausputzen nur tupfend, es macht einen riesen Spaß mit dem Pinsel. Mir fällt auch hier wieder eine Gemeinsamkeit der Familie Italo-Dachs auf, neben dem Wasserdurst mag er genauso gerne den Schaum, er parkt ihn irgendwo in seinen inneren Werten. Er gibt ihn zwar auch wieder her, dazu sollte man(n) ihn aber mit ein wenig Nachdruck nach italienischer Barbiermarnier kurz mit zwei Fingern nah am Griff zusammendrücken.
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Fazit
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Natürlich sind diese Eindrücke nicht objektiv, Vergleiche mit anderen Pinseln und deren Rasurverhalten sind somit immer auch mit etwas Vorsicht einzuordnen, dennoch möchte ich sagen, dass dieser Dachs in jedem Belang auf hohem Niveau einzuordnen ist. Zu den Eigenschaften möchte ich sagen, dass der Pinsel zwar recht durstig ist, mit ein wenig Druck das Wasser aber auch wieder hergibt. Im Vergleich zu seinen ,,Brüdern" aus dem Hause ZENITH (BB Best Badger) ist er vor allem in den Spitzen etwas weicher bei ein wenig mehr Rückrad. Der Besatz ist für mich mit wirklich sehr weichen Spitzen und mittlerem Backbone, sehr gutem Aufspreizverhalten mit das angenehmste, was meine gesamte Dachsfamilie aller Marken zu bieten hat. Ich persönlich gebe eine klare Empfehlung für diesen Top Pinsel.
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Verpackung & Lieferung
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Der Pinsel selbst kommt wie alle anderen Pinsel, welche ich von ZENITH mein eigen nenne, in einer Pappschachtel und ist darin nochmals zweifach in sehr feinem Papier eingeschlagen. In der Schachtel selbst befindet sich noch ein kleiner ,,Beipackzettel" als Qualitätszertifikat, außen befindet sich ein Aufkleber mit der exakten Bezeichnung. Alles ist völlig frei von Plastik, Metallklammern oder ähnlichem, nur Papier und der Pinsel. Die Lieferung durch  Raiseugoodfellas (Italien) dauerte knapp 3 Tage via DHL Express und war genauso frei von Plastik oder anderen bedenklichen Materialien.
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Technische Daten (lt.Web/eigenen Messungen)
Gesamthöhe: 112mm
Griff (inkl.Metallring): 57mm
Loft: 55mm
Ringmaß: 27mm

Gruß
Gregor
(Alle Angaben ohne Gewähr - Fehler sollen nicht passieren, können aber passieren.)
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

MRetro

Sehr schöner Bericht, @DailyDriver. dh:
Ähneln sich die Griffformen zu den vorherigen Zenithpinseln? (Irgendwie kam sie mir bekannt vor.)

DailyDriver

@MRetro,

zuerst einmal vielen Dank für die Blumen.

Die Griffform nutzt ZENITH mit nahezu jedem Besatz, sei es Silvertip Badger, Schweineborste
oder wie vorgestellt beim Manchurian Badger. Ich glaube auch Modelle mit Pferdehaare mit
dieser Griffform gesehen zu haben. Auch beim Griffmaterial geht es mit dieser Form von Harz
über Holz zu Metall wie etwa Aluminium. Auf dem Bild meiner ZENITH-Pinsel sieht man Beispiele.


Gruppenbild mit Schweinchen...


Gruß
Gregor
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

MRetro

@DailyDriver

Sehr schönes Gruppenfoto.  dh:  :)

Tim Buktu

Die Zenith-Gemeinde bekommt meinem Eindruck nach immer mehr Zulauf. Ich habe bisher nur eine Borste im Einsatz und mag die sehr.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

El Hopaness Romtic

Zitat von: Tim Buktu am 05. August 2024, 07:34:18Die Zenith-Gemeinde bekommt meinem Eindruck nach immer mehr Zulauf. Ich habe bisher nur eine Borste im Einsatz und mag die sehr.

Bei mir sind mittlerweile 4 Borsten von Zenith im Einsatz. Für mich eine der besten Entdeckungen der letzten Jahre.
Wanderer, es gibt keinen Weg, der Weg bahnt sich beim Gehen.

DailyDriver

#36
Ich möchte euch heute ein neues Mitglied meiner kleinen Schweinebande aus dem Italienischen Palermo vorstellen, den
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Zenith 506U XSE


Dieses Schweinchen unterscheidet sich ggü. den bereits ansässigen Borstenträgern in einer ganz entscheidenden Sache...er hat einen ungebleichten* (unbleached) Besatz, der lt. einhelliger Expertenmeinung ein enorm gutes Schäumverhalten und nahezu unvergleichbar weich in den Spitzen sein soll. Zumindest im Vergleich zu seinen gebleichten Brüdern aus dem Hause Zenith.

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Als ich den Pinsel aus seiner Verpackung nahm, erwartete ich doch schon einen gewissen Stallgeruch, doch dieser hielt sich wider erwartend in recht verträglichen Grenzen, da habe ich im Bereich der Schäumlinge mit Naturbehaarung schon um einiges intensiveres erleben dürfen. Der Griff des Pinsels ist aus Olivenholz und ist aufs vortrefflichste verarbeitet. Anfangs hatte ich bei der Auswahl des Pinsels dahingehend sehr große Bedenken, denn meine bisherigen Erfahrungen mit Olivenholz im kleinen Lesezimmer endete bisher mit Gammel & Schimmel, wobei ich aber nicht unerwähnt lassen möchte, dass diese Gegenstände nicht lackiert waren. Dieser Griff des kleinen Italieners ist perfekt vorbereitet, sehr fein, wirklich sehr fein mit mattem Klarlack/Lasur überzogen, ein wahrer Handschmeichler und das schon in trockenem Zustand. Was ich ein wenig vermisse, ist die sonst bei Zenith fast immer übliche Metallmanschette am Übergang vom Fuß des Besatzes zum Griff, aber auch hier ist alles sehr gut verarbeitet, da ist nichts scharfkantig und/oder auch nur der Ansatz einer ,,freien" Holzfaser zu erkennen. Hier wird die Zeit und die Pflege zeigen, inwieweit es an dieser (vermeintlichen) Schwachstelle ein Manko zeigen wird.
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Der eng gesteckte Besatz ist farblich viel dunkler als seine ,,blondierten" Brüder, was ja auch logisch ist, bei menschlichen (Kopf)Haaren ist es ja genauso. Ein erstes überstreichen der Haarspitzen mit der Handfläche zeigen bereits jetzt zwei Dinge...zum Einen ein enormes Rückrad bzw. biegefestigkeit der Borsten und zum Anderen wieder erwartend sehr weiche Spitzen. Inwieweit sich diese beiden Eigenheiten verändern werden, wenn Wasser ins Spiel kommt? Dazu später mehr. Am Kopf bzw. gerade bei den Spitzen habe ich den Eindruck, als haben sie bereits ,,ab Werk" einen guten Spliss, ob das tatsächlich innerhalb der Produktion so mit vorbereitet wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Frisur an sich ist rundum fein und ohne Verschnitt oder Macken gemacht, optisch läßt sich da kein Mangel feststellen. Jetzt bereits über das Backbone und Klebepunkt eine Meinung abzugeben, halte ich für verfrüht, da warte ich aus Erfahrung heraus, mal etwas ab. Lediglich im unteren Drittel gab es so eine kleine Unebenheit an ein, zwei Borsten...evtl. ein kleiner, verirrter Tropfen Haarfestiger (Klebstoff)? Wird sich evtl. nach dem ,,Badespaß" zeigen...
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Der erste Badespaß...
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Wer meine Pinselvorstellungen verfolgt hat, weiß bestimmt, was bei mir mit Neuzugängen, egal aus welchem Material als erstes passiert...richtig...es folgen als erstes mehrere Bäder mit anschließendem einseifen mit mildem Baby-Shampoo, dabei bleibt der Besatz gut 20-30min. eingeseift stehen und darf sich an sein neues Zuhause gewöhnen. Es folgt dann jedesmal ein Ausspülen unter fließendem, lauwarmen Wasser und es fängt von vorne an. Beim Auswaschen fällt mir der Eingangs vermisste Stallgeruch auf, dieser ist jetzt schon mal deutlicher wahrnehmbar, hält sich aber dennoch in erträglichen Grenzen. Ist der Vorwaschgang überstanden, folgen erste Probeschäumungen, sowohl in der Hand als auch in der Schale, sowohl mit Rasiercreme, als auch (harter) Rasierseife. Als erstes folgt ein Probeschäumen mit der Speick RC, in der Hand vorgeschäumt, vollendet in der Schale. Hier fallen mir die bereits jetzt sehr weich daherkommenden Spitzen auf, durch den Badespaß sind die Borsten zwar auch in Gänze weicher geworden, aber von breitem Auffächern ist der Besatz (noch?) sehr weit entfernt. Das Ergebnis der ersten Schöumung spricht für sich, super schnell, völlig problemlos entsteht ein feincremiger, in den Poren sehr feines Schäumchen. Nachdem der Pinsel mit Schaum wiederum gut 30min. pausieren durfte, folgt eine warme Dusche und es geht in die zweite Runde...aufschäumen der ToOBS Sandelholz Hartseife. Auffällig ist hier, dass der Besatz sehr wenig Seife bei der Aufnahme (kreisen in der Dose) in seine innersten Werte transportiert, es bleibt definitiv vorne an den Spitzen. Dieses Verhalten spiegelt sich auch beim späteren Aufschäumen recht deutlich wieder, der Italiener futtert kaum bis keinen Schaum und den, den er doch verinnerlicht hat, so zeigt es die erste Rasur später, gibt er recht freiwillig wieder her. Alles in allem, zeigt der Pinsel ein wirklich vortreffliches Schäumverhalten, schon mit wenigen Bewegungen zeigt sich sowohl mit RS als auch mit der RC ein schöner, cremiger Schaum. Lediglich beim Wasserhaushalt muss man sich daran gewöhnen, dass das Haupthaar des Schweinchens etwas weniger Wasser speichert, aber vielleicht ändert sich das mit der Dauer der Benutzung noch...wird sich zeigen.
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Probeschäumen mit Speick RC (Li) & ToOBS RS (re)

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Nach dem Badespaß vorher/nacher

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Der erste Einsatz...
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...und da kam der Palermitani mit einer hervorragenden Seife seines Landes und ich muss sagen, das Duo begeistert bereits jetzt. Vom vorherigen Badespaß noch nicht ganz durchgetrocknet, habe ich aber dennoch zur Vorbereitung nicht auf ein 10min. Einweichen verzichtet, vielleicht Macht der Gewohnheit, garantiert aber zur Beruhigung des von mir erwarteten, mächtigen Backbone. Die Aufnahme der Seife zeigt das gleiche Verhalten wie vorher beim Badespaß...Es wird kaum bis keine Seife in den Besatz hinein transportiert, lediglich die Spitzen nehmen Seife auf. Hier zeigt sich ein frühes abstreifen der Borstenspitzen an der Seifenschale schafft Platz für neues Schäummaterial. Den Wasserhaushalt durch tropfenweise Zugabe des warmen Nass im Blick, läßt der Pinsel bereits nach wenigen Bewegungen ersten Schaum entstehen und nach wenig Zeit und Bewegungen ist das Ergebnis in Form eines feinporigen, cremigen Traumschöumchen bereit für die Stöppelkes. Erwartungsvolle Spannung entsteht, der erste Kontakt und...WOW!...jetzt bereits butterweiche Spitzen, kein pieksen, kein, kratzen, noch nicht einmal bei senkrechtem Auftupfen, das hätte ich so nicht erwartet. Hier zeigt sich für mich auch bereits ein immenser Unterschied zu seinen Brüdern mit gebleichtem Haupthaar, die waren zu einem so frühen Zeitpunkt sehr viel ,,pieksiger". Aber er zeigt, wie bereits erwartet, auch ein recht kräftiges Rückrad, welches definitiv mit dem recht hohen Klebepunkt, ich verorte ihn schon so bei gut 15-20mm, zu tun hat. Was aber beiden Gattungen gemein ist, Rückrad haben sie beide, das ist Fakt, aber der heutige Protagonist unterscheidet sich auch hier, er spreizt kaum auf, bleibt dabei aber dennoch sehr angenehm im Gesicht, das einarbeiten und verteilen des Schaumes ist eine Freude, da gibt es für mich nichts, was stört. In wie weit sich das Rückrad und Spreizverhalten noch verändert, wird die Zeit und die kommenden Einsätze zeigen, für mich ist das Schweinchen aber schon jetzt ein willkommener Zuwachs in meiner kleinen Schweinebande...


Der erste Einsatz...
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Auslieferung und technische Daten
Ausgeliefert wurde der Pinsel in der zenithtypischen Pappschachtel mit Beipackzettel, auch hier keinerlei Plastik oder überflüssiger Verpackungsmüll, für die Umverpackung sah das ein wenig anders aus, da hat aber der Hersteller Zenith keinen Einfluss drauf.


Knoten-Ø:    27mm
Knotenhöhe: 56mm
Griffhöhe:      51mm
(Angaben lt. Händler)
*) Das Kürzel XSE bezeichnet m.W.n. ungebleichten Besatz, doch Obacht, auch bei ungebleichten Haupthaar vom Pferd...also Augen auf, bei der Modellwahl...
Gruß
Gregor
Alle Angaben ohne Gewähr - all ©by Gregor Langer
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MRetro

Sehr interessanter und ausführlicher Bericht. Danke @DailyDriver  dh:
Zenith steht bei mir schon lange auf Liste der Pinsel mit einem Naturhaarbesatz (vorzugsweise tatsächlich auch Schweineborste). Dein Bericht macht es nicht leichter, mir dies auszureden, da ich sowieso zu viele Pinsel habe.  o)

DailyDriver

Zitat von: MRetro am 14. Oktober 2024, 10:42:19da ich sowieso zu viele Pinsel habe
...na, a bisserl was geht doch immer!  😉
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