RS und RC - Rasierseife und Rasiercreme

[Lesitzki]

Angefangen bin ich mit einer Tube RC von Weleda und danach habe ich mir einen Dose RC von ToOBS. Mit der Tailor bin ich von Anfang an sehr gut klar gekommen. Egal welchen Pinsel ich nehme, egal in welcher Schale ich aufschäume der Schaum gelingt immer. Gut machmal muss ein wenig Wasser oder RC hinzu gefügt werden. Ansonsten ist der Schaum immer sehr cremig mit sehr guten Gleiteigenschaften. Die Tailor ist meine Bank. Wenn ich die nicht hätte wäre ich wieder beim Dosenschaum und Systemrasierer gelandet.

Wenn so etwas wie die Tailor gut funktioniert will auch anderes ausprobieren. Die klassische Rasierseife - also wenn schon oldschool dann auch richtig. Eine Seife ist aus Italien -  Saponificio Varesino und die andere aus Frankreich - E&S.
Das Problem was ich habe - ich bekomme keine gleichmäßigen Ergebnisse hin. Beide Seifen brauchen ein sehr genaues Verhältniss zwischen Wasser und Seife. Mit ständig wechselnden Pinseln ist das schwierig. Die nehmen unterschiedlich viel Wasser auf - kleiner Pinsel dicker Pinsel Synthetikhaare und Dachs. OK, Ok ich sollte immer den gleichen nehmen ... hatte ich mich nicht eigentlich dafür den dicken Syntie gekauft???
Ich bekomme schon einen cremigen Schaum hin - machmal sehr viel    und manchmal genau passend.

Nun zu meinen Problem. Vor der Rasur reinige ich mein Gesicht und als Preshave nehme ich Öl. Wenn ich das Preshaveöl von Tailor nehme schäumen die Seifen im Gesicht schlecht auf - bzw der Schaum muss erst einmal das Öl entfernen und erst danach schäumt es. Ein anderes Problem ist - ich habe einen cremigen Schaum im Gesicht und nachdem ich mit den Hobel darüber gefahren bin ist die haut trocken und nicht gleitet mehr. Das hat den Vorteil man kann mit der anderen Hand, die nicht der Hobel führt die Haut gut spannen. Mit der Tailor RC rutschen die Finger immer weg weil selbst wenn der Schaum wegrasiert wurde gleitet es immer noch sehr gut.

Rühre ich die Seife zu trocken an, also mit zu wenig Wasser? Oder ist das bei Rasierseife normal? Oder habe ich die mir die schwierigen Fälle ausgesucht und sollte mal zum Türken gehen und ein Arco Stick kaufen?

Vielleicht habt ihr ja einen Tipp für mich?

[perteges]

Arco ist immer ein guter Tipp!
Der Geruch, naja man mag es oder eben net. Aber guten Schaum macht die immer.

Ich denke, es kann mit dem Öl zu tun haben, aber ich habe das noch nie benutzt, der Sinn und Zweck dafür erschließt sich mir nicht.

[Lesitzki]

Ich formulier die Frage einmal anders. Mit der RC von Tailor  gleitet der Hobel auch noch wenn der Schaum schon weg rasiert wurde - zB beim ausputzen.
Bei der Rasierseife  geht es nicht immer. Manchmal ist die Haut zu trocken und der Hobel gleitet nicht mehr. Mache ich die Haut wieder nass dann gleitet der Hobel wieder.

Liegt es an dem Schaum? Ist er zu trocken? Liegt es an der Tagesform der Haut oder der Temperatur im Badezimmer?

Liegt es an der Seife oder bin ich zu blöd? Wenn es an der Seife liegt, kann ich damit leben. Ich welche Gegenmaßnahmen ich treffen muss. Ich will nur nicht ein Produkt verteufeln wenn das Problem nicht beim Produkt liegt sondern am Anwender.

[Lesitzki]

Bei der heutigen Rasur war es wieder so. Ich habe auch das Öl als Preshave weg gelassen. Der Schaum war dicht, feinporig und cremig mit guten Gleiteigenschaften. Ist der Schaum wegrasiert ist die Haut trocken und der Hobel gleitet nicht mehr. Feuchte ich die Haut nur ein wenig an, gleitet der Hobel auch ohne Schaum über die Haut. Das gleiche Problem habe ich mit der Seife von E&S.

Vielleicht ist mein Problem auch gar kein Problem sondern normal. Es lässt sich auch leicht beheben, in dem man noch einmal kurz mit den Pinsel drüber geht. Würde nur zu gerne wissen ob eigene Fehler ausgeklammert werden können.

Ich werde wohl in den nächste Tagen/Woche nur die Seife von SV benutzen um da ein wenig mehr Erfahrungen zu sammeln. Auch den gleichen Pinsel werde ich nutzen. Ein Syntie sollte so etwas können.

[Burlador]

Ist der Schaum wegrasiert ist die Haut trocken und der Hobel gleitet nicht mehr. Feuchte ich die Haut nur ein wenig an, gleitet der Hobel auch ohne Schaum über die Haut.

Das liest sich so, als ob du  nach dem "wegrasierten Schaum" weiterrasierst, also ohne Schaum?  Das  wäre natürlich kontraproduktiv. Mein Standard-Prozedere: Haut (unter der Dusche) gut befeuchten. Dann drei Durchgänge mit jeweils frischem Schaum. Der hat ausreichend Wasseranteil in sich, da brauche ich keine weitere Befeuchtung zwischen den Durchgängen mehr.
Wenn, dann liegt das Problem in der Schaumkonsistenz, dem richtigen Verhältnis von Seifen/Crememenge, Luft und Wasser. Die Verwendung von guten Borsten garantiert mir die ausreichende Seifenmenge. Bei RS sehe ich Arco, die meisten Harris und auch SV in der Topliga. Die Taylor RC sind durch die Bank auch ziemlich gut, manche, wie die Tobacco Leaf, kommen aber nicht an die Gleitfähigkeit der oben genannten RS heran.

[Lesitzki]

Das liest sich so, als ob du  nach dem "wegrasierten Schaum" weiter rasierst, also ohne Schaum?

Nein. Es geht darum, das nach dem Rasurzug die Haut trocken ist. Also braucht der Schaum mehr Wasser.

[MRetro]

Ich kenne die Seife nicht.
Aber probiere es mal mit deutlich mehr Wasser aus, so dass dir die Konsistenz fast schon zu dünn erscheint. Sollte die Haut dann immer noch trocken sein, dann liegt es wohl an der Seife.
Schlimm empfände ich es allerdings nicht, da wie schon Burlador sagt ,,immer" Schaum unter die Klinge gehört. [Ja ja ja, mache ich auch nicht ,,immer". ]

[Lesitzki]

... dann liegt es wohl an der Seife.

Meine erste Rasierseife war ein reinfall - der Schaum löste sich nach sehr kurzer Zeit auf.

Die beiden Sorten, die ich jetzt habe sollen laut des Schwarmwissen des Internets eigentlich sehr gut sein. Aber darauf kann man sich nicht immer verlassen. Jetzt könnte ich Produktionsschwankungen heraus kramen, das halte ich aber bei einer 40€ für unwahrscheinlich.

Ich werde die Seife jetzt einmal täglich nutzen mit den gleichen Pinsel und dann mal schauen wie es sich entwickelt.


Nun zum rasieren ohne Schaum - der erste Durchgang ist mit dem Strich und Schaum. Beim zweiten Durchgang rasiere ich die Wangen gegen den Strich und am Kinn und Oberlippe quer zum Strich. Genau in dieser Situation kann es sein, das ich den Hobel auf der Haut ansetze kurz vor dem Schaum. Mit der Taylor RC geht das mit der RS nicht. Gut das ist ein Luxusproblem. Nächste Woche bin ich schlauer.

[Lesitzki]

Habe heute viel mehr Wasser im Pinsel gelassen. Zuerst hatte ich nur seifiges Wasser und habe dann mehrmals Seife aufgenommen. Der Schaum fühlte sich super an. Die Haut war nach dem abrasieren des Schaums wieder trocken. Aber weniger. Ich muss weniger Seife aufnehmen. Gebt mir noch zwei drei Tage und dann wird das.

[MRetro]

Gebt mir noch zwei drei Tage und dann wird das.

  Soviel wie du willst und brauchst. 

[Onkel Hannes]

Die Seife, mit der ich den schlechtesten Schaum bekomme (L'Occitane Cade') hat mit die beste Gleitwirkung...

Mein Patentrezept für stets gut verwendbaren (nicht zwingenderweise stets perfekten) Schaum aus fast allem:

Entweder Omega Sauborste (z.B. Proraso), gut in heißem Wasser einweichen, leicht ausschwenken (nicht ausschütteln!), damit auf die vorgeweichte Seife, dann in einem Tiegel aufschäumen ohne Zugabe von weiterem Wasser.

Oder Synthie, Schnapsglas heißes Wasser auf die Seife zum vorweichen, Pinsel ggf. in heißem Wasser etwas geschmeidig machen, ausschütteln (!), dann das Seifenwasser von der Seife in einen Tiegel schütten, mit dem Pinsel auf der Seife welche aufnehmen und dann mit dem Seifenwasser im Tiegel aufschäumen.

[Lesitzki]

@Onkel Hannes - danke für deinen Beitrag. Auf YouTube gibt es ja diverse Filme zum Thema Seife aufschäumen. Aber ich bezweifele derzeit das man sich damit nur bedingt rasieren kann. Ein Film von einen Barbarshop scheint mir am realistischen zu sein und den habe ich heute als Basis genommen. Wenn ich da die Wassermengen betrachte und dein Vorgehen mit dem Schnapsglas Wasser und einen feuchten Pinsel, dann passt das alles schon sehr gut.

Mein Grundproblem ist, das meine Pinsel unterschiedlich viel Wasser aufnehmen. Von sehr wenig mit meinen kleinen Synthie bis sehr viel mit meinen dicken Dachs. Wenn man dann die Pinsel ständig wechselt kann man zu keinen gleichbleibenden Ergebnis kommen.

Ich habe meinen 26mm Synthie maximal nass gemacht und nur einmal ganz leicht ausgeschlagen. Nur minimal. Damit habe ich die Seife erst einmal nass gemacht. Das kam mir alles sehr nass vor und nicht vielversprechend. Ich habe dann Seife gelöst bis es leicht zu schäumen begann. Das habe ich dann in meine Schale abgestrichen. Das was sehr wässerig. Dann habe ich Seife aufgenommen und es entstand schon ein dichter Schaum, den ich wieder in der Schale abgestrichen habe. Hier hätte ich Schluss machen sollen, habe die Seifenaufnahme noch zwei mal wiederholt. Das war zu viel.
Morgen wird es besser - gleiche Seife gleicher Pinsel. ich habe ein gutes Gefühl.

[Onkel Hannes]

Mein Grundproblem ist, das meine Pinsel unterschiedlich viel Wasser aufnehmen. Von sehr wenig mit meinen kleinen Synthie bis sehr viel mit meinen dicken Dachs. Wenn man dann die Pinsel ständig wechselt kann man zu keinen gleichbleibenden Ergebnis kommen.

Das Problem kannst Du lösen, indem Du die erforderliche Wassermenge separat hinzufügst und den Pinsel als Wasser"träger" aus der Gleichung nimmst, wie ich in meiner zweiten Variante beschrieben habe.

Insbesondere für RC (weil einfacher dosierbar) hatte ich das vor einiger Zeit näher beleuchtet, kannst im Forum unter 5:1-Methode nachlesen.

[Lesitzki]

... kannst im Forum unter 5:1-Methode nachlesen.

Das hatte ich bei meiner Suche nicht gefunden. Interessant ist für mich die Idee einen trocknen Pinsel zu wiegen, wenn er Nass ist und wenn man ihn leicht ausgeschlagen hat. Dadurch kann ich meine Pinsel besser einschätzen wieviel Wasser sie aufnehmen.

Danke, das war ein guter Hinweis. Auch wenn es nur für die Rasiercreme ausgelegt ist aber für die Aufnahme einer festen Seife könnte man die Umdrehungen zählen die man im Tiegel macht.

Ein anderer Aspekt steckt aber auch noch in den Pinseln. Ich habe mit einen 22mm Balea mit Rasiercreme angefangen. Damit musste ich Schaum in einer Schale aufschlagen um ausreichend Schaum für drei Durchgänge zu haben - also eine Schale halb voll mit Schaum. Die 26mm Pinsel haben aber im Pinsel so viel Schaum, der für drei Durchgänge reicht. mein Kopf blickt aber in die Schale und denkt - du brauchst noch Schaum. Das ist auch ein Punkt wo ich umdenken muss.

Aber so etwas findet man nur raus wenn blöde Fragen stellt und oft ist es so, dass eine beiläufige Bemerkung in einen Nebensatz die wichtigen Informationen geben.

[Lesitzki]

@Onkel Hannes - Neuer Tag, neue Rasur ... ich habe erst eimal den Pinsel gewogen. Trocken bringt der Epsylon Synthie 96 Gramm auf die Waage. Wenn er maximal nass ist sind es 123 Gramm. Schlägt man ihn leicht aus wiegt er 115 Gramm. Wenn ich ihn in die Seifendose eintauche hat er ca 20ml Wasser gespeichert. Damit habe ich die Seife nass gemacht und ein wenig gewartet, das erste mal Seife aufgenommen und den Pinsel in der Schale abgestrichen. Das war seifiges Wasser und ein wenig grober Schaum mit dicken Blasen. Dann gabe ich ein zweites mal Seife aufgenommen, den Pinsel wieder abgestreift und den rest Schaum aus der Seifendose aufgenommen. In der Schale hatte ich ziemlich flüssiges Zeug und ein wenig Schaum. Mein Bauch sagte mir: "Das kann niemals etwas werden!" "Halts Maul, ich versuche es trotzdem!" Ran ans Werk. Der Schaum wurde immer besser, feinporiger und cremiger (fester). Im Gesicht fühlte er sich ungewohnt dünn an, hatte aber eine sehr gute Standfestigkeit und grandiose Gleiteigenschaften. Wow! Mit den Epsylon Pinsel und seinen 26mm Knoten hatte ich Schaum ohne Ende.

Ich kann zwar die 5:1 Methode auf feste Rasierseife nicht direkt anwenden aber in Kombination mit den Schnapsglas Wasser in die Seife gießen, das Schnappsglas mit Wasser befand sich im Pinsel, hat  die Aktion sehr gut funktioniert. Morgen hätte ich das ganze noch mal und zwar genau so!