Rasur-Tagebuch - mein Erfahrungen mit den Rasierhobel

[Lesitzki]

Das Problem beim Wechsel vom KCG zum Pearl Flexi ist, das ich am Anfang den Pearl so genutzt habe wie den KCG. Auch die Problemzonen wollte ich so rasieren. Nur mit dem KCG brauchte ich vier Durchgänge und mit dem Pearl zwei. Die Rasur ist mit zwei Durchgängen genau so gründlich und am nächsten Tag stellt man fest, sie ist auch nachhaltiger. Es braucht seine zeit bis man raus hat wie der Hobel zu händeln ist.

Es kann sein, wenn man mal 15 Hobel durch hat geht das umgewöhnen schneller. Aber derzeit dauert das bei mir etwas länger. Auf jeden Fall hat dieser Wechsel auch meine Wunschliste aus der Rasurthek beeinflusst. Der Verlauf der  Lernkuve ist schon interessant.Ich bin gespannt wie es weiter geht ...

[MRetro]

@Lesitzki

Mal eine Frage und vielleicht hast du es ja auch schon geschrieben, aber ich möchte jetzt nicht 11 Seiten Thread durchsuchen:
Welchen Pearl Flexi hast du denn? Den mit Zahnkamm oder mit geschlossener Schaumleiste?
Ich frage, weil mein Zahnkamm deutlich aggressiver als der mit geschlossener Schaumleiste daherkommt.

[MRetro]

Es kann sein, wenn man mal 15 Hobel durch hat geht das umgewöhnen schneller. Aber derzeit dauert das bei mir etwas länger.

Ja, stimme ich dir zu. Je mehr Erfahrung du mit unterschiedlichen (!) Rasierhobeln hast (Kopfgeometrie, Gewicht, usw.), umso leichter fällt es, sich auf einen neuen Rasierhobel einzustellen.
... und dann gibt es da immer noch diese Ausnahmen.

[Lesitzki]

@MRetro - ich habe den Pearl Flexi mit dem geschlossenen Schaumleiste. Es gibt aber verschiedene Bauserien. Meiner ist eindeutig vor V6, wenn man ihn auf Stufe 6 stellet ist der Klingenspalt nicht parallel. Das habe ich mit einer eingebauten Hülse korrigieren können.

Das Problem ist - die Klinge scheint nicht gleichmäßig im Kopf zu liegen. Ich habe das Gefühl, das eine Seite aggressiver ist als die andere. Das kann Einbildung sein, weil sehen kann man nichts und messen kann ich es nicht. Ich habe jetzt eine Balea-Klinge drin und damit ist die Rasur schon besser zu kontrollieren. Er ist nicht mehr so aggressiv was aber auch sicher an der Führung des Hobels liegt. So langsam komme ich mit ihm klar.

Ich glaube aber ein Hobel mit geschlossener Schaumkante und zusätzlichen Einfräsungen liegt mir besser. Wenn der Klingenspalt im Vergleich zum KCG (0,4mm Klingenspalt) ein wenig größer ist, dürfte das sehr gut passen. Das wäre dann der Mühle R89 (0,6mm Klingenspalt). Den Griff vom Mühle R89 Habe ich eh schon als China-Clone am KCG - das passt gut für mich.

Wie gesagt - das ist eine Aussage mit dem heutigen Erfahrungsschatz, der sich bekanntlich ständig ändert.

[Lesitzki]

Der Pearl wird so langsam aber ich glaube wir werden keine Freunde. Es ist das Gewicht, die Gewichtsverteilung, die dicke des Kopfes  oder der kurze Griff - genauer kann ich das noch nicht definieren. Ich habe immer noch das Gefühl, das er auf einer Seite aggressiver ist - also die Klinge ist nicht zentral.

Mit der Balea Klinge war er recht sanft. Die Bolzano war im KCG recht rupfig im Pearl war sie gut. Nun habe ich die Shark eingelegt. Die ist schärfer als die Bolzano. Dafür ist meine Rasur nach zwei Durchgängen glatter als mit vier Durchgängen mit dem KCG.

Ich weiß noch nicht ... vielleicht wenn ich die richtige Klinge gefunden habe und wenn ich die Problemzone unter der Nase im Griff habe ... werden wir doch Freunde.

[Lesitzki]

Gestern habe ich ausgesetzt. Die Shark wurde also das zweite mal genutzt. Die Stoppeln waren deutlich spürbar. Den ersten Durchgang habe ich noch mit der Shark gemacht - dann flog sie raus. Das ging gar nicht. Ich hatte das Gefühl die reißt die Haare raus und schneidet sie nicht. Habe die Tiger Platinium eingelegt. Die fand ich im KCG etwas harsch, rupfig - jedenfalls nicht angenehm. Im Pearl war sie klasse. beim zweiten Durchgang ging sie durch die Reststoppeln wie durch Butter. Sehr angenehm. Das ausputzen von Reststoppeln war beim dritten Durchgang so angenehm wie nie zuvor mit dem Pearl.
Interessant ist aber, das die Klingen, die im KCG unangenehm waren im Pearl sehr gut ihren Job machen. Ich war schon öfters in Versuchung geraten mir eine 100er Packung Klingen zu kaufen. Mit wachsender Erfahrung wäre das jedes mal ein Desaster gewesen. Ich muss mich noch ein wenig bremsen.

Gestern kam auch ein Paket mit vielen Sachen von ToOBS. Der Shop hat mir alles besorgt was zur Zeit lieferbar ist. Shampoo, Pre-Shave-Öl, Aftershave Gel, Feuchtigkeitscreme und After Shave. Die Rasur war wie in einer Sandelholz Wellness Oase.

Jetzt muss ich nur noch den passenden Hobel finden. Ja ich weiß es mittlerweile, das ist eine Lebensaufgabe. Danke für Eure bisherige Begleitung

[El Hopaness Romtic]

Ich war schon öfters in Versuchung geraten mir eine 100er Packung Klingen zu kaufen. Mit wachsender Erfahrung wäre das jedes mal ein Desaster gewesen.

Mit wachsender Anzahl an Hobeln steigt allerdings auch die Chance, dass eine bisher vermeintlich schlechte Klinge in mindestens einem Hobel gut funktioniert.

[Lesitzki]

OK, ich bin wieder irgendwie über einen Bestellbutton gestolpert. Der ROCKWELL 6C spukt schon sehr lange in meinen Kopf herum. Auch wenn sich viele andere Hobel zwischenzeitlich versucht haben sich vorzudrängeln - ich glaube das ist für mich eine gute Wahl. meine Pinsel bekommen auch Zuwachs - ein Epsilon Kunsthaar Pinsel. Der entspricht der Form und Größe von meinen Semougue Dachshaarpinsel, den ich lieben gelernt habe. Der Balea ist ok, macht Schaum und macht seinen Job. Das Bessere ist der Feind des Guten. Dafür darf der Balea dann mit auf Reisen.

[MRetro]

OK, ich bin wieder irgendwie über einen Bestellbutton gestolpert. Der ROCKWELL 6C spukt schon sehr lange in meinen Kopf herum. ...

Ich glaube das ist eine gute Wahl mit deiner momentanen Erfahrung.
40 g leichter als der Pearl und immer noch 20 g leichter als der 6s, sollte dir entgegenkommen. Mit den Platten kann man gut spielen.
Mich ,,nervte" zum Schluss nur, das ich die Platte für ,,das optimale Erlebnis" für den zweiten Durchgang wechseln musste. So blieb der 6s bei mir immer öfter liegen.

[Lesitzki]

Mich ,,nervte" zum Schluss nur, das ich die Platte für ,,das optimale Erlebnis" für den zweiten Durchgang wechseln musste.

Das hatte mich bisher vom Kauf abgehalten. Er wird mir aber mehr Erfahrungen bescheren, was dann zu weiteren Entscheidungen führen wird. Das lesen in Foren hilft zwar aber die Erfahrungen muss man selber sammeln.

[Lesitzki]

Mich ,,nervte" zum Schluss nur, das ich die Platte für ,,das optimale Erlebnis" für den zweiten Durchgang wechseln musste.

Jeder Rasierhobel ist ein Kompromiss. Der Rockwell bietet mir die Möglichkeit den optimalen Klingenspalt für mich zu finden Den vermute ich bei 2 bzw. 3. Wenn man es perfekt haben möchte und die Basisplatte wechseln muss, dann könnte man sich einen zweiten kaufen und von den Hobel mit der Basisplatte 4 zum Hobel mit der Basisplatte 2 Wechseln oder wie auch immer.

Die grundsätzliche Frage ist doch was will man für eine Rasur? Eine sanfte, eine gründliche oder eine Nachhaltige? Die Rasur mit den KCG ist sanft, relativ gründlich und wenig nachhaltig. Der Pearl Flexi auf Stufe 1 ist nicht sanft, sehr gründlich und nachhaltig. Das sind meine ganz persönlichen Einschätzungen. Ich habe aber auch das Gefühl, das der Pearl nicht in Ordnung ist. Eine Seite ist aggressiver als die Andere. Von daher werde ich den Pearl nicht verteufeln, den es gibt viel zu viele positive Berichte. Entweder bin ich zu blöd oder der Flexi hat wirklich eine Macke. heute gab es nur einen ganz winzigen Blutpunkt. Ich habe mich auch nur mit der sanfteren Seite rasiert. ich trixe das teil so langsam aus. Aber irgendwie kann es das nicht sein. Deshalb der Rockwell 6c.

Der Rockwell 6c soll sanft rasieren. Er muss nicht so sanft sein wie der KCG. Er soll aber gründlicher sein wie der KCG. Wenn er so gründlich ist wie der Pearl Flexi wäre das super. Wenn es keine cuts gibt wie mit den Pearl natürlich auch. Auf jeden Fall wird er meinen Erfahrungsschatz erweitern. Diese Erfahrung werde ich gut nutzen können wenn ich die Rasurthek ausprobieren werde, falls es der Rockwell nicht sein sollte.

[Lesitzki]

Je mehr ich lese um so mehr werden einige Dinge klarer. So ein verstellbarer Hobel macht erst einmal Sinn und bietet theoretisch einige Vorteile. Sie werden auch in den Foren gefeiert. Nun gibt es aber in den Foren viele, die alles abfeiern. Das kenn ich nur zu gut aus den Foto- oder Dampferforen.Ich finde aber immer mehr Beiträge, das die Verstellbaren Hobel so ihre Probleme haben. Wenn man ihn auf die höchste Stufe stellt ist der Klingenspalt nicht mehr parallel oder die Klingen sind nicht zentriert. Da werden die Federn aus dem Rex in andere Hobel eingebaut oder die Federn an den Enden parallel geschliffen um Abhilfe zu schaffen. Das Problem zieht sich durch alle Fabrikate durch  - Merkur und die ganzen Chinesen. Zu den alten Gillette oder Rex habe ich bisher nichts gefunden. Der Rex ist mir eh viel zu teuer und über die alten Gillette weiß ich zu wenig.

Von daher habe ich mich vorerst für den Rockwell 6c entschieden. Mir ist aber bewusst dass das nicht der letzte sein wird.
Man kann auch die unterschiedlichen Beiträge am Anfang schlecht einschätzen. Es gibt immer Leute, die behaupten der MÜhle 41 ist ein sanfter Hobel oder ein verstellbarer Hobel auf die höchste Stufe gestellt ist nicht gründlich. Man benötigt eigene Erfahrungen um andere Beiträge einschätzen zu können. Mein KCG ist mit Sicherheit ein sanfter Hobel. Trotzdem habe ich es geschafft damit cuts zu erzeugen. Heute hatte ich mit dem Pearl Flexi meine erste sanfte Rasur. Keine cuts und das After Shave brannte kaum. Die Tiger Platinium Klinge passt gut zum Pearl. Er kann sanft sein, ist dabei aber sehr gründlich. Mich nervt nur das ich immer erst testen muss welche Seite ich für die Problemzonen nehmen kann und welche nicht. Ein wenig Komfort möchte ich schon bei der Rasur haben.

Alles braucht seine Zeit.
Danke für die bisherigen Inspirationen.

@MRetro - Danke für dein Angebot aus der Rasurthek mehreere auszuleihen. Der Wechsel vom KCG auf dem Pearl hat mir aber gezeigt das es schon zwei Wochen braucht um zu wissen ob er passt oder nicht. Die Rasurthek ist noch nicht vergessen und wird mir für den vierten Hobel gute Dienste leisten. Ich brauche aber noch definitiv die Erfahrung vom Rockwell.

[MRetro]

Mich ,,nervte" zum Schluss nur, das ich die Platte für ,,das optimale Erlebnis" für den zweiten Durchgang wechseln musste.

Das hatte mich bisher vom Kauf abgehalten. Er wird mir aber mehr Erfahrungen bescheren, was dann zu weiteren Entscheidungen führen wird. Das lesen in Foren hilft zwar aber die Erfahrungen muss man selber sammeln.

Der Rockwell ist (wohl) überwiegend sehr beliebt. Was mich stört, muss andere längst nicht stören oder vielleicht ist ein Plattenwechsel auch nicht notwendig.
Ich hatte meinen Gebraucht gekauft, mit der sicheren Gewissheit, im Falle eines Weiterverkaufes, keinen großen Verlust zu machen.

[MRetro]

Jeder Rasierhobel ist ein Kompromiss. Der Rockwell bietet mir die Möglichkeit den optimalen Klingenspalt für mich zu finden Den vermute ich bei 2 bzw. 3.

Bei 100+ Rasierhobel habe ich genügend Hobel, die für mich keinen Kompromiss darstellen. Aber das ist dann auch eine andere Kategorie von Rasierhobelnutzung und ,,Verrücktheit".
Bzgl. deiner Idee zum Klingenspalt, bedenke dass das nur eine grobe Richtung darstellt, da immer die gesamte Kopfgeometrie eine Rolle für das Rasurverhalten eines Hobels spielt.

Wenn man es perfekt haben möchte und die Basisplatte wechseln muss, dann könnte man sich einen zweiten kaufen und von den Hobel mit der Basisplatte 4 zum Hobel mit der Basisplatte 2 Wechseln oder wie auch immer.

So fängt es dann an (s.o. Stichwort ,,verrückt").

Aus meiner Sicht gehst du da sehr systematisch und ruhig dran, ohne dich zu hetzen.

[Lesitzki]

Wenn man die Fehler, die man am Anfang gemacht hat, wiederholt, hat man daraus nichts gelernt.

Eigentlich könnte ich mit dem KCG abschließen. Der rasiert sanft und gründlich, mit passenden Anzahl von  Durchgängen. Aber ich weiß, da geht noch mehr. Genau da fängt es an kritisch zu werden. Komme ich zu den Punkt wo alles stimmt oder flüstert das Teufelchen auf der Schulter mir: "Da geht noch was!" ins Ohr? Dann landet man irgendwann bei 100+.

In der Fotografie wird Anfängern empfohlen sich eine 50mm Festbrennweite zu kaufen. Ich habe glaube ich sieben oder acht.