Tatara Muramasa Adjustable

Begonnen von Tim Buktu, 06. August 2023, 14:54:04

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Tim Buktu

Zitat von: Standlinie am 09. Oktober 2023, 21:37:57...
:o  Wir sind ja einiges von dir gewohnt, aber mit dieser Rezension eines Rasurgerätes hat du den Vogel abgeschossen. Respekt und vielen Dank!
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

MRetro

Hallo @Standlinie.

Sorry, ich muss nochmal nachfragen.

Aufgrund der genutzten Technik, das horizontale Auf- und Zuschieben der Grundplatte, hätte ich jetzt eher nur eine Veränderung des Klingen-Exposures erwartet.
Tatsächliche verändert sich aber beides, Gap und Exposure?

Und Tatara macht nur Angaben zum Gap, nicht zum Exposure?


perteges

@Standlinie für dieses mega Review gehört Dir ein Preis verliehen. Vielen Dank für deine tolle Arbeit.

Standlinie

Zitat von: Dattelpalm am 09. Oktober 2023, 22:51:05.....
Zitat von: Standlinie am 09. Oktober 2023, 21:37:57Mir fiel bei der Zerlegung des Muramasa auf, dass der von der Verstellhülse bedeckte Verstellmechanismus nicht mit Sand bestrahlt wurde und deshalb noch alle Spuren der CNC-Bearbeitung sichtbar geblieben sind. Diese Restspuren passen einfach nicht zu einem so hochwertigen Rasierhobel w

Könnte es sein, dass bei den beweglichen Teilen höchstmögliche Maßhaltigkeit wichtiger war als ein unsichtbares Finish?


Hallo Dattelpalm,

wenn man Fräsarbeiten durchführt, hinterlässt das natürlich im Werkstück Bearbeitungsspuren. Das ist nicht unbedingt zu vermeiden. Man muss dieses Werkstück auch nicht komplett sandstrahlen, um eine gleichmäßig mattierte Oberfläche zu erzeugen. Aber man die gefrästen Bereiche in einem weiteren Arbeitsschritt glätten und polieren. Das sorgt dann für gleichmäßige Oberflächen. Bei anderen Rasierhobeln (Mühle Rocca, Pils, Rex Ambassador, Perarl Flexi, Tatara Masamune, u.v.a.) funktioniert das ja auch. Und ein Glätten oder Polieren würde die Maßhaltigkeit nicht aufheben.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

Standlinie

Zitat von: MRetro am 10. Oktober 2023, 08:05:43Hallo @Standlinie.

Sorry, ich muss nochmal nachfragen.

Aufgrund der genutzten Technik, das horizontale Auf- und Zuschieben der Grundplatte, hätte ich jetzt eher nur eine Veränderung des Klingen-Exposures erwartet.
Tatsächliche verändert sich aber beides, Gap und Exposure?

Und Tatara macht nur Angaben zum Gap, nicht zum Exposure?



Mit dem Begriff "Blade Exposure" habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt. Tatara geht aber in der Bedienungsanleitung für den Muramasa darauf ein. Deshalb möchte ich erst einmal darauf verweisen in der Hoffnung, dass Deine Frage damit hinreichend beantwortet wird. Dazu füge ich einen Auszug aus dieser Bedienungsanleitung mit an.


Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

MRetro

Super @Standliniedh:

Jetzt wo ich 2 Beispiele im Vergleich sehe (Stufe 1 und 5), verstehe ich auch, warum sich beides ändert. Klar, die Schaumleiste ist abgeschrägt. :angel:

MRetro

Und noch eine Frage:   :-*

Ich sehe auf den Fotos keine Vertiefungen in der Nut als Führung der beiden Zapfen, die die Grundplatte verschieben.
Heißt das die Verstellung ,,rastet" nicht bei den Stufen 1 bis 5 ein? Auch alle Zwischenstufen sind nutzbar?

Standlinie

Zitat von: MRetro am 11. Oktober 2023, 18:33:18Und noch eine Frage:   :-*

Ich sehe auf den Fotos keine Vertiefungen in der Nut als Führung der beiden Zapfen, die die Grundplatte verschieben.
Heißt das die Verstellung ,,rastet" nicht bei den Stufen 1 bis 5 ein? Auch alle Zwischenstufen sind nutzbar?

Die Toleranzen sind so eng gewählt, dass keine spezielle Rastung erforderlich wird. Du kannst stufenlos verstellen, allerdings ist der Gesamtweg 7 mm für alle 5 Stufen sehr gering, so dass es sich ganz praktisch einfach empfiehlt, die vorgegebenen Stufen einzuhalten. Ich würde gleich die Stufe 4 einstellen für eine sehr gute Rasur. Stufe 5 ist noch ein wenig besser, so dass ich für mich irgendwelche Zwischenstufen ausschließen würde. Jemand mit sehr empfindlicher Gesichtshaut wählt einfach Stufe 2.

Der Muramasa ist im Vergleich zum Merkur Futur oder Progress eher gezähmt. Wählt man bei den Merküren die Stufe 5, könnte das schon in Richtung Ultramikrotom gehen, wahrscheinlich mit einem heftigen Rasurbrand in Folge.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

RalfB

 ;D Ultramikrotom, das muste ich aber erstmal googeln

MRetro

So, nun auch mein Bericht und ein dickes Dankeschön ans Forum und Tatara für die Möglichkeit den Rasierer testen zu dürfen.  dh:

Ich hatte meine erste Rasur auf der Stufe 3 mit einer ASP, dann alle Stufen mit der Perma-Sharp und zum Schluss nochmals die Stufen 3 und 4 mit der Kai getestet.
Wie man an der Anzahl der Test-Rasuren und der für den Test des Rasierers zur Verfügung stehenden Tage schon vermuten kann, hatte ich einige Stufen im direkten Vergleich auf der linken und rechten Gesichtshälfte getestet.

Die erste Rasur auf 3 mit der ASP empfand ich als mild und völlig ,,unspektakulär", weshalb ich danach direkt zur Perma-Sharp gewechselt bin.

Mit der Perma-Sharp konnte ich mich über alle 5 Stufen blutpunktefrei rasieren.
Allerdings empfand ich die Stufen 1 und 2 als supermild und nach 2 Durchgängen vom Ergebnis her als unbrauchbar. Gegen den Strich war es mir dann doch noch zu kratzig. Hier hätte auch kein normales Nachputzen mehr geholfen.
Bei Stufe 3 hatte ich zum ersten Male das Gefühl, die Klinge auf der Haut zu spüren. Das Rasurergebnis war dann auch mit etwas Nachputzen an meinen Problemstellen babypopoglatt.
Gleiches Ergebnis dann auch ohne Nachputzen auf der Stufe 4. Die Klinge fühlte sich auch zum ersten Male direkter an.
Mit Stufe 5 erzielte ich ein ebensolches Ergebnis ohne Nachputzen, empfand aber die Haut danach etwas gereizt.

Mit der Kai hatte ich eine Rasur auf Stufe 3 und eine auf Stufe 4 (jeweils mit und gegen). Beide Ergebnisse wieder perfekt mit etwas Nachputzen bei der Rasur mit Stufe 3. Auf Stufe 4 gab es dafür 2 kleinere Blutpunkte gegen den Strich rasiert und ganz leichte Hautirritationen.

Ein kleiner Testvergleich von Stufe 1 und 5 ließ den unterschiedlichen Klingenwinkel von ca. 10 Grad deutlicher werden. Bei einem (wahrscheinlich üblichen) Abstand von maximal einer Stufe während einer Rasur fällt dieser Unterschied nicht mehr auf.

Das Verstellen der Stufen während der Rasur empfand ich als ein bisschen fummelig, da die Festhaltepunkte doch recht eng waren, die Verstellung recht stramm auf Reibung läuft und es mit feuchten Händen auch ein bisschen rutschiger wurde.

Die technische Idee hinter der Verstellung empfinde ich als genial. Das sich alle 3 Klingen-Parameter verändern (Gap, Exposure und Angle), war in der Praxis weniger schlimm als erwartet - insbesondere auch weil man sich wohl auf höchstens 2 nebeneinander liegende Stufen einschießen wird.

Da ich meine Rasierer täglich wechsle und sie nach der Rasur möglichst komplett zum Säubern und Trocknen auseinander nehme, empfand ich die zwingende Nutzung des Schlüssels zum Öffnen des Kopfes etwas nervig.

Fazit:
Die beste Rasierer-/Klingen-Kombi war für mich momentan die Perma-Sharp mit einem Top-Ergebnis ohne Hautirritationen bei Stufe 3 und 4.
Abhängig von der Klinge gewann ich den Eindruck eine Stufe mehr oder weniger aus dem Rasierer heraus holen zu können.
Preis-Leistungsverhältnis und Designempfinden darf jeder mit sich selbst ausmachen.  ;)

Grosser

Ich bin ja ebenfalls in den Genuss gekommen, den Muramasa ausgiebig testen zu können. Zuerst also mein herzliches Dankeschön für diese Möglichkeit!

Der Hobel ist sehr edel verpackt. Das Innenteil aus Kork hält den Muramasa fest und sicher.

Wie ihr wisst, ist der Hobel von 1-5 verstellbar. Den Mechanismus halte ich für sehr gelungen, wobei ich gerade hier auch Kritik üben muss. Ähnlich wie Peter bräuchte ich die Stufen 1 und 2 eher nicht. Da ist er mir nicht gründlich genug. Die Größe des Fensters, in dem man die aktuelle Zahl sehen kann ist sehr klein. So fällt es kaum auf. Der Weg des Verstellbereichs ist ebenfalls sehr klein/kurz. Das gefällt mir beim Gillette Adjustable besser.

Richtig gut gefallen mir die Einwölbungen an der Kopfplatte. So kann man diese prima in der Hand festhalten. Ein kleines, aber gut durchdachtes Detail!

Von den Rasureigenschaften gefällt mir der Muramasa auf Stufe 4 am besten. Null Reizungen und ausreichend gründlich. Auf Stufe 3 ist er mir nicht gründlich genug und auf Stufe 5 ein wenig zu direkt.

Die Optik des Hobels ist einzigartig und genau nach meinem Geschmack. Wäre er 100€ günstiger, würde ich mir überlegen, ihn zu kaufen. Gefallen tut mir das Gesamtpaket nämlich richtig gut!

Nochmals danke an das Forum für die Möglichkeit des Testens und ein schönes Wochenende euch allen!
Viele Grüße, Christoph

j0mber

Nach dem wunderbaren Post von @Standlinie gibt es nicht mehr viel zu sagen. Hut ab, wirklich große Klasse :D

Für mich ist der Hobel sehr schön gelungen. Ein Schmuckstück.
Hatte noch nie so einen Adjustable in der Hand - die genannten Vintage Hobel, die ebenfalls auf dem Mechanismus basieren, waren mir bis ich über diese las kein Begriff.
Der Hobel fühlt sich wertig an, was mir bei allen Nassrasurgerätschaften ein Anliegen ist.
Von den Rasureigenschaften her ist er echt große Klasse. Für mich auf Stufe 1 der perfekte daily shaver, wenn man schnell mal die Stoppeln aus dem Gesicht haben möchte und Stufe 5 dann fürs Gröbere bzw. für länger anhaltende Glätte. Mit dem Testhobel hab ich fünf, zwei und einen Tag Bartwuchs wunderbar rasieren können. Stufe 1 ist wirklch eine Bereicherung für mich, da ich bisher keinen Hobel im Gesicht hatte, der die Klinge so fest hält und trotzdem so schön aufliegt - wahrlich mild. Schon fast zu mild könnte man meinen, aber für eine schnelle Rasur dazwischen für mich einfach optimal. Das ist der erste Hobel mit dem ich mir vorstellen könnte, mich zweimal am Tag zu rasieren (allein zu RS Testzwecken hat das schon gute Verwendung).
Stufen 2-4 fand ich ebenfalls gelungen - bin jedoch nicht ganz auf einen grünen Zweig gekommen, welcher von denen nun wofür optimal ist. Während den Testrasuren hab ich alle paar Züge mal rumgedreht, da ich den durchaus festen Drehmechanimus (für mich ist das ein Zeichen von Wertigkeit) einfach gerne betätige. Im Kopf geht es da so "das passt jetzt, aber ein bisschen mehr bladefeel wär schon fein - oh hier doch wieder weniger" etc. also ein verstellbarer Hobel für unterschiedliche Gesichtspartien ;) Am häufigsten hab ich ihn bei Stufe 3 benutzt, da es so eine schöne balance an Schnittleistung und geringem Bladefeel gab.
Im Testhobel liefen eine einrasierte Permasharp, eine beinahe totrasierte Nacet und eine frische Permasharp super. Die einrasierte Permasharp war mir am liebsten.
Als einzigen generellen Kritikpunkt führ ich auf, dass die Toleranzen so knapp gewählt sind, dass sie den Zusammenbau eher erschweren, als vereinfachen. Es ist mir klar, dass die "Flügel" genau sitzen müssen, jedoch war ich mir beim Zusammensetzen wirklich kurz nicht sicher, ob das denn auch so gehört, dass die erst mit etwas Nachdruck richtige eingeführt werden können und nicht einfach "reinploppen".


Vergleichen kann ich ihn mit meinem Merkur Futur (ältere Version), da adjustable und mit dem Bluttrasur BR-1 als ein anderer aus kleiner Produktion kommender Edelstahl Hobel, den ich auch mal testen durfte.
Masamune Adjustable vs Futur
Der Masamune besticht mit deutlich besser durchdachtem Zusammenbau. Ich mag meinen Futur gerne, aber wenn ich den so einfach komplett auseinander- und auch wieder zusammenbauen könnte, vorallem mit nur richtigen Möglichkeiten, wie den Masamune Adjustable, dann würd ich ihn noch mehr mögen.
Oberflächen finish ist beim Masamune einfach etwas schöner, wenn ich auch nicht ganz dahinter gekommen bin, ob das jetzt aktiv etwas bringt, dass diese Krater eingearbeitet sind. Hatte noch nie ein Rutschproblem beim Futur, der ohne diese auskommt (hab die matte Version).
Ich mag das Geräusch, dass diese Krater in Verbindung mit etwas Wasser und einem Drehbewegung mit den Fingern verursachen... wie kleine Blasen, die man platzen lässt.
Am Verstellmechanismus gefällt mir das Ende sehr gut - einfach 1 bis 5 und gut ist. Der geht einfach nicht weiter. Der Futur hat im Vergleich dazu eigentlich kein Ende und kann dann mal auf Stufe 9+ verwendet werden. Das ist dann nicht mehr angenehm, aber möglich ist es.

Masamune Adjustable vs BR-1
Beide wunderbares bladeclamping, ich könnte mich da nicht entscheiden. Von der Führung ist der Testhobel etwas klobiger wie der BR-1.
Wenn man die Verarbeitung betrachtet ist die beim BR-1 schon deutlich besser. Da sieht man keine CNC-Spuren und das finish ist Spitzenklasse über alle Oberflächen hinweg. Das ist beim Masamune Adj. in den Vertiefungen schon eher praktisch als schön. Eine einheitliche Mattierung des Edelstahls wäre in meinen Augen einfach besser. Der einzige Punkt, den der Masamune Adj. deutlich vor dem BR-1 hat ist seine Natur - er ist einfach ein Adjustable.
Das "adjustable Paket" bringt einfach kostengünstiger (schon fast komisch, das Wort bei dem Preis in den Mund zu nehmen) eine schöne Auswahl mit sich. 359 EUR vs. 548 EUR (BR-1 mit den 4 Auswahlmöglichkeiten).. das ist einfach ein großer Unterschied.

Alles in allem ein super Rasierer, der mit etwas Nachbesserung bei der Fertigung ein wirklich tolles Komplettpaket abliefert.


Danke für die Möglichkeit ihn testen zu dürfen, hat wirklich Spaß gemacht :D

Tim Buktu

Zitat von: j0mber am 31. Oktober 2023, 00:02:08Nach dem wunderbaren Post von @Standlinie gibt es nicht mehr viel zu sagen. Hut ab, wirklich große Klasse :D
...

Dafür dass es nur noch wenig zu sagen gibt, hast du doch noch einiges neues beigetragen. Das macht deutlich wie unterschiedlich wir Rasierer und Rasuren empfinden und beurteilen. Hier wird auch deutlich, dass auch die Stufe 1 für manchen durchaus eine sinnvolle Einstellungsmöglichkeit darstellt.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

MRetro

Zitat von: j0mber am 31. Oktober 2023, 00:02:08Als einzigen generellen Kritikpunkt führ ich auf, dass die Toleranzen so knapp gewählt sind, dass sie den Zusammenbau eher erschweren, als vereinfachen. Es ist mir klar, dass die "Flügel" genau sitzen müssen, jedoch war ich mir beim Zusammensetzen wirklich kurz nicht sicher, ob das denn auch so gehört, dass die erst mit etwas Nachdruck richtige eingeführt werden können und nicht einfach "reinploppen".

Toller Bericht @j0mber dh:
Den obigen (fett markierten) Gedanken hatte ich auch beim ersten Male.

Der Bitocke

Jetzt möchte auch ich meine 2 Cent beitragen ...

In den folgenden Ausführungen werde ich mich ,wenn es um Bilder geht, auf die Darstellungen von @Standline beziehen, die Aufnahmen sind von einer Qualität, die mein Equipment nicht hergibt...

Bild 2

Die Verpackung des Hobels ist zwar ausgefallen, jedoch eher als Aufbewahrungs- und Transportbox gedacht. Das Ende des Deckels ist mit einem Magneten ausgestattet, so dass dieses Ende schön an der Box "festklebt". Im Bereich, wo der "Schlüssel" aufbewahrt wird, kann man sehen, dass die Korkeinlage bereits anfängt zu bröckeln. Also nix für die Ewigkeit und Dauerhandling.

Die allgemeine Wertigkeit des Hobels wurde hier mehrfach und besser als ich es kann beschrieben. Vielleicht soviel noch:

1. die Farbe des Griffs am "freien" Ende ist deutlich heller als die der Grund- und Kopfplatte. Obwohl die Oberflächen aller 3 Teile sandgestrahlt wurden und makellos sind, fällt diese Farbunterschied schon ins Auge. Bild 17.

2. Ich habe diverse Teile des zerlegten Hobel vermessen und mit den Massen der "Gegenstücke/Gegenenden" verglichen, quasi eine Symmetrieprüfung. Die Abweichungen lagen bei max. 0,02mm , genau die Angabe des Hersteller.  Bild 20 und Bild 21.

3. Die nicht sandbehandelten Führungsnuten (Bild 24) könnten eine Voraussetzung für die passende/definierte Gleitfähigkeit derselben sein. Bin kein Experte, könnte aber sein, dass eine matte Oberfläche andere "Koeffizienten" mit sich bringt.

Zu den Rasureigenschaften:

Dass die Stufen 1 und 2 für die Katz seien, muss ich entschieden verneinen. Auch wenn alle Tests (YT)  im Netz in der Stufe 5 durchgeführt wurden und angeblich trotzdem als sanft gelten ... Na ja, jeder Jeck ist anders.

Wenn man Anfänger ist oder eine empfindliche Haut mit einem südländischen Bartwuchs besitzt (ich), sind die beiden ersten Stufen mehr als brauchbar. Ich habe noch gestern auf Stufe 1 und mit zwei gründlichen Durchgängen eine passable Rasur hingelegt, lediglich die untere Partie des Halses war so "o la la" . Stufe 3 lieferte in Verbindung mit einer Triton R3 (die ist schon ordentlich scharf) eine tadellose Rasur in 2 Durchgängen.
Da gibt es genügend Stimmen in deutschen Foren, die für diverse Klingen auch die passenden Stufen des Hobels empfehlen, nicht selten sind die Angaben zwischen 1,5 und 2,5 auf der Muramasa-Skala.

Was bei Muramasa einmalig ist, ist das Gefühl im Gesicht, die Klinge ist nicht zu spüren. Andere verstellbare Hobel (z.B. Progress) vermitteln einem den Eindruck ein Bügeleisen im Gesicht zu haben... Muramasa ist sehr smart und auch schwierige Partien (Nase) sind kein Problem.

Eine Hobel-bedingte Schwäche hat aber auch diese Maschine:

eine tägliche Rasur mit dem Muramase (Stufe 1 oder 2) führte unweigerlich zu Reaktionen der Haut. Keine cuts, jedoch rote Stellen, da sagte mir die Haut: "ich habe genug". Ich kenne es aber von einem Hobel nicht anders, daher rasiere ich mich mit einem Hobel (welche Make auch immer) alle 3 Tage. Eine Proglide kann das besser, da ist eine tägliche Rasur durchaus möglich, na gut zwischen den beiden Konzepten liegen auch glatt 100 Jahre dazwischen.
Setzt man den Muramasa alle 3 Tage ein, ist er ein würdiger, ebenbürtiger Herausforderer einer Spitzen-Systemie wie Proglide.

Meine Kritik: zu schwer insgesamt, der Griff ein wenig zu kurz.

Eins noch: ein aussergewöhnlicher Hobel, für den ich aber keine 359,- Euro ausgeben würde. Ob diese meine Einschätzung marktgerecht ist, wird der kommende black friday zeigen.

Gruss

Roman 
Eine Wendung um 360 Grad eröffnet bis dato ungeahnte Perspektiven.
Man kann dann Länder sehen, die Hunderttausend Kilometer entfernt sind.